Lachs gehört immer noch zu den beliebtesten Speisefischen, obwohl bekannt sein dürfte, dass gerade der Zuchtlachs eines der giftigsten Lebensmittel der Welt ist. Wie giftig der Zuchtlachs ist, zeigen die entkommenen, mit Parasiten und Antibiotika belasteten Millionen Lachse im Südpazifik, vor Südamerika. Auf Grund der immer härter werdenden gesetzlichen Vorgaben in Norwegen sind viele Konzerne nach Südamerika ausgewichen, mit schlimmen Folgen für die Natur. Einst bot die Region reiche Nahrungsgründe für viele Walarten, eigentlich, bis die Lachsfarmen kamen. Feuerland besitzt eine atemberaubende, sehr ursprüngliche Natur, eine Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas, die halb zu Argentinien, halb zu Chile gehört. Inzwischen hat Chile sogar Norwegen als weltgrößten Exporteur von Zuchtlachs überholt. Die umstrittene norwegische Lachsindustrie hat sich rasant in den vormals unberührten Süden in Chile ausgebreitet. In der unmittelbaren Umgebung der Lachsfarmen gibt es kaum noch anderes Leben und überall liegt ein Geruch wie von Bleichmitteln in der Luft. Es ist die Story über die Lachszucht, die schlimmer nicht sein kann, ob für den Menschen oder für die Umwelt. Im Jahr 2019 erlaubten die Regierungen von Argentinien und der Provinz Feuerland der norwegischen Krone, die Lachsindustrie im Beagle-Kanal auszuweiten. Nach heftigem Protest, hat Argentinien zum Schutz der Umwelt als erstes Land der Welt, die Lachszucht verboten. Dies ist ein Wendepunkt in Argentinien, der auf der ganzen Welt Wellen schlagen wird. Ein weltweites Verbot der Lachszucht in offenen Netzkäfigen kann dazu beitragen, die Ozeane zu schützen. Was gut für die Ozeane ist, ist auch gut für den Menschen.
Argentinien verbietet als erstes Land der Welt die Lachszucht
„Die Lachszucht bedroht die Biodiversität, die Gesundheit ihrer Bewohner und die wirtschaftliche Entwicklung. Die Provinz Tierra del Fuego ist der einzige Ort des Landes, an dem die Lachsindustrie darauf drängt, Lachsfarmen einzurichten. Wenn das Gesetz verabschiedet wird, wäre Feuerland der erste Ort der Welt, der die Lachszucht verbietet, bevor sie sich etabliert hat, “ so eine Gruppe von Argentiniern und Chilenen auf ihren Kajaks mitten im Beagle-Kanal, um für ein Verbot der Lachszucht in der Provinz zu demonstrieren. Sie fordern das Ende der Lachszucht in den Kanälen, Fjorden und fragilen Ökosystemen Chiles.
Earlier this year, Argentina banned factory fish farms from a region in Tierra del Fuego, but they didn’t stop there. On Dec 6, they protected a massive area covering 10,000 km², calling it the Protected Area of Peninsula Mitre Natural. 🥳 #FishFarmsOut pic.twitter.com/aCppmZ1Ajm
— Watershed Watch Salmon Society (@WatershedWatch_) December 8, 2022
„Der Tourismus in Feuerland schafft mehr als 16.500 Arbeitsplätze. Die Lachszucht würde 120 Arbeitsplätze schaffen und in direkter Konkurrenz zum Tourismus stehen, da beide Branchen den Kanal zum Wachstum brauchen,“ sagte Mariano Torre, Schauspieler und Umweltaktivist aus Feuerland im Mai 2021. Unter dem Hashtag #noalassalmoneras , protestierten sie gegen die immer größer werdende Lachsindustrie.
Die neuesten ökologische Katastrophen
Mittlerweile sollte bekannt sein, dass der Zuchtlachs gemieden werden sollte, dennoch kommt der Lachs bei vielen auf den Tisch. Die katastrophalen Zustände durch Lachsfarmen werden von den Medien verschwiegen. Chiles Südspitze ragt ins Südpolarmeer. Der Südpazifik vor Südamerika bot reiche Nahrungsgründe für viele Meeresbewohner, doch die Lachsfarmen zerstören alles Leben. In Chile werden die Lachse „geerntet“, da dort lasche Bedingungen gelten, die zu einer ökologischen Katastrophe führen. Dann werden die Lachse in Länder transportiert, die wiederum billige Arbeitskräfte aufweisen, und dann geht es in die Länder, in denen mit großen Umsätzen zu rechnen ist. Chile musste im Süden des Landes sogar den Notstand wegen gigantischen Fischsterbens ausrufen, hervorgerufen durch Lachsfarmen.
Die Mehrzahl der häufig industriell betriebenen Lachsfarmen an den Seen im Süden des Landes sind in der Hand von norwegischen oder japanischen Agrarkonzernen.
Immer wieder kommt es zu einem ökologischen Desaster, so auch im Sommer 2020, als Millionen Lachse entkommen konnten. Es wurde sogar vermutet, dass die Lachszüchter die Lachse selbst freigelassen hatten, nachdem der Verkauf durch das Coronavirus eingebrochen war.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Lachskonzerne einfach die Lachse freilassen, denn Forscher stellten bereits mehrfach fest, dass wenn Lachsfarmen auf Grund von Parasiten oder Viren stillgelegt wurden, die kranken Fische nicht entsorgt werden, sondern zum Teil einfach in Plastikbeuteln im Wasser versenkt werden. Die einheimischen Fischer protestieren schon lange gegen die Lachsindustrie in Chile, denn sie machen die Lachsfarmen für ihre katastrophale Situation verantwortlich, denn immer wieder kommt es zu einem Massensterben von Meerestieren.
Wie giftig der Zuchtlachs ist, zeigen die entkommenen Lachse aus dem Reloncaví-Fjord und im Lago Llanquihue und die Warnung vor dem Verzehr der entkommenen Lachse. Der entkommene Lachs wurde wegen einer bakteriellen Krankheit behandelt. Siehe Salmon-Leaks – Wie giftig der Zuchtlachs ist, zeigen die entkommenen, mit Parasiten und Antibiotika belasteten 1 Million Lachse! – Keep healthy, do not eat farmed salmon – Chile’s massive salmon escape raises concern, and questions
Die jüngste Umweltkatastrophe mit dem Tod von über 5.000 Tonnen Lachs im Comau-Fjord und in den Jacaf- und Puyuhuapi-Kanälen in den Regionen Los Lagos und Aysén in Chile, hat einmal mehr die Auswirkungen der Lachszucht auf die empfindlichen Ökosysteme Patagoniens deutlich gemacht.
Infolgedessen haben über 50 Organisationen in einem Schreiben an die chilenische Regierung gefordert, dass die Konzessionen nicht verlängert, keine neuen Käfige installiert werden und sich die Industrie aus den gefährdeten Ökosystemen und den Schutzgebieten zurückzieht. Darüber hinaus verbreitet sich die digitale Kampagne „No More Environmental Disasters“ über die P2action-Plattform von Patagonia Chile, die es Menschen ermöglicht, direkt per E-Mail an die chilenischen Behörden das Ende der Lachszucht in Kanälen, Fjorden und Seen im Süden des Landes zu fordern.
Tierra del Fuego, Argentiniens südlichste Provinz, hat ein Gesetz verabschiedet, das die Lachszucht verbietet.
Laut einem Bericht von Just Economics will die Lachsindustrie in den nächsten 10 Jahren um das Fünffache wachsen und die Gewässer des Beagle-Kanals für die Lachsindustrie nutzen. 2019 unterzeichneten die argentinische Regierung und die Regierung der Provinz Feuerland eine Vereinbarung mit Norwegen zur Entwicklung der Lachsproduktion in Käfigen. Es kam zu Protest und zwar von den Bewohnern Feuerlands, die sich benachbarten chilenischen Gemeinden, gemeinnützigen Umweltschutzorganisationen und der Outdoor-Bekleidungsmarke Patagonia angeschlossen haben, um den Meeresschutz zu fordern. Aufgrund ihrer Fürsprache beschloss die Regierung, das Projekt vorübergehend zu stoppen. Doch damit gaben sich die Protestierenden nicht zufrieden und forderten ein endgültiges Gesetz, mit Erfolg.
🎉 LO LOGRAMOS 🎉 ¡Argentina se convierte en el primer país del mundo que prohíbe la salmonicultura! Hace instantes, la Legislatura de Tierra del Fuego aprobó de forma unánime la ley que prohíbe la instalación de cualquier tipo de cultivo y producción de salmones. pic.twitter.com/Z5cWBD0p7c
— Greenpeace Argentina (@GreenpeaceArg) June 30, 2021
„WIR HABEN ES GESCHAFFT, Argentinien verbietet als erstes Land der Welt die Lachszucht! Vor wenigen Augenblicken hat die gesetzgebende Körperschaft von Feuerland einstimmig das Gesetz verabschiedet, das die Installation jeder Art von Lachszucht und -produktion verbietet,“ so die tolle Nachricht am 30.Juni 2021.
Die Zahl der Küstengemeinden, die diese Industrie in Frage stellen, wächst stetig.
In den Vereinigten Staaten, Kanada, Schottland, Island, Tasmanien und Norwegen lehnen lokale Gemeinden die Installation von Käfigen für Lachse ab. Sie versuchen seit langem die Lachsindustrie aus ihren Fjorden und Kanälen zu entfernen.
Erst kürzlich veröffentlichte Compassion in World Farming schreckliche Ergebnisse einer Untersuchung der Lachszucht in Schottland.
Nicht nur die Chemie, die eingesetzt wird bei der Massentierhaltung unter Wasser, ist ein Problem, sondern ein anderes Problem der Aquakultur ist der enorme Futterbedarf des Raubfischs: Zwei bis fünf Kilogramm Fisch müssen verfüttert werden, um ein Kilogramm Lachs zu produzieren. So paradox es klingt: Aquakultur trägt zur Überfischung der Meere bei.
Argentinien ist das erste Land, wo eine Regierung die Industrie verboten hat. Wichtig ist, dass die historische Entscheidung ein Vorbild für Chile ist, wo die Lachszucht in den Regionen Los Lagos und Magallanes und sogar im Kawésqar National Reserve und im Alberto Agostini Park eine starke Präsenz hat. Auch in Chile kämpfen die dortigen Menschen weiterhin gegen die unsägliche Lachsindustrie.
Was gut für die Ozeane ist, ist auch gut für den Menschen
Don Staniford, Leiter der Global Alliance Against Industrial Aquaculture, sagte: „Ich kämpfe seit über zwei Jahrzehnten gegen die globale Lachszuchtindustrie und das Blatt wendet sich jetzt gegen diese giftige Industrie. Lachskäfige sind ein bösartiger Krebs an unseren Küsten, der dringend herausgerissen werden muss. Dies ist ein Wendepunkt in Argentinien, der auf der ganzen Welt Wellen schlagen wird. Ein weltweites Verbot der Lachszucht in offenen Netzkäfigen kann dazu beitragen, die Gesundheit unseres globalen Ozeans und die Gesundheit unserer Kinder für kommende Generationen zu schützen. ”
HISTORIC ANNOUNCEMENT: ARGENTINA BECOMES FIRST COUNTRY TO REJECT SALMON FARMING
by Patagonia
The Provincial Legislature of Tierra del Fuego in Argentina unanimously approved a bill today that bans salmon farming in marine cages.
Tierra del Fuego, the southernmost province of Argentina, is the only viable location in Argentina for this type of salmon farming, therefore, today’s vote effectively positioned Argentina as the first country to ban this intensive and environmentally destructive industry.
Salmon farming is the farming and harvesting of salmonids, under controlled conditions, for commercial purposes. Salmon farming in cages is only possible in cold-water environments that are often fragile yet rich in biodiversity. Consequences of salmon farming include massive salmon mortalities, intensification of toxic algae blooms (such as red tide), introduction of exotic species, the loss of local fauna, generation of dead zones, entanglement of marine mammals and bacterial resistance. According to a Just Economics report, the salmon industry seeks to grow fivefold over the next 10 years, threatening the waters of the Beagle Channel.
In 2019, the Argentine government and the government of the Tierra del Fuego province signed an agreement with Norway to develop salmon production in cages. The salmon industry was not welcomed by Tierra del Fuego residents, who joined neighboring Chilean communities, environmental nonprofits, and the outdoor apparel brand Patagonia to call for ocean protection. As a result of their advocacy, the government decided to put a temporary halt to the project. Today, provincial Legislator Pablo Villegas and Vice Governor Mónica Urquiza presented a bill to finally ban the salmon industry by law, and it was unanimously approved.
The number of coastal communities questioning this industry grows steadily. In the United States, Canada, Scotland, Iceland, Tasmania and Norway, local communities oppose to the installation of cages, and although they have long sought to remove them from their fjords and channels, this is the first time a government has banned the industry. Importantly, today’s historic decision is a blueprint for Chile, where salmon farming has a strong presence in the regions of Los Lagos and Magallanes, and even in the Kawésqar National Reserve and the Alberto Agostini Park.
By saying no to the salmon farming industry, Argentina is showing that the urgency of the environmental crisis we are facing can be addressed through the design of policies that identify scenarios, build consensus, and define a course of action to achieve the common good over sectoral interests. Tierra del Fuego successfully anticipated and listened to residents, choosing to preserve one of Earth’s last pristine lungs and the identity and culture of the province, setting a precedent for the rest of the world.
Relevant Quotes
Legislator Pablo Villegas stated: „I think it’s important to point out that the message is clear: if we work with our head and heart, with conviction, commitment, passion, and responsibility, that translates into achievements. Saying ‘No’ to salmon farms is possible.“
David Alday, representative of the Yagán community—the original inhabitants of this southernmost point of the world—said: “Thirty years from now, I see an abundant archipelago full of different species and surrounded by national parks, strong, with a powerful vision and a powerful message to the world about how we must care and support our nature. I see us navigating, I see us free, the artisanal fisherman doing his job as he always has done, and above all, an uninterrupted Onashaga, with nothing obstructing the landscape. Being optimistic, this area is a great example for the universe. Here, we are not fighting for a community but the positive effects of these decisions on a global level.“
Yvon Chouinard, founder of outdoor apparel brand Patagonia, said: “Today’s historic vote shows the people of Argentina value wild salmon, biodiversity and local communities over a reckless industry that’s bankrupting our oceans. Coastal communities should take notice of what happened in Argentina and follow their lead. A life without nature is not a life worth living, and that is where we are headed if we don’t act now.”
Martina Sasso, one of the leaders on Rewilding Argentina Sin Azul No Hay Verde Foundation’s marine program, founded by Kris and Douglas Tompkins, said: „This legislation confirms that if we get involved and actively work as a society based on what unites us, everything is possible. All changes are meaningful, if we can convince a legislator or a leader of our community to do things differently, we are changing the world.“
Francis Mallmann, a leading chef and activist on this cause, said: „To have navigated the Beagle Channel alongside the descendants of the native people who harvested fruits in this pristine place for thousands of years, and to be able to keep it as it is, adds respect for our traditions and a healthier planet. I think we are close to a radical change in the salmon farming industry. Younger people are closer than ever. There is an ethical leitmotif that unites them without borders. They are showing us that they have very different ambitions from ours: for them, the most important thing is the planet. Stubborn and strong, step by step, they will change the course of destruction. For them, the planet must be a single sustainable farm, responsibly cared for by all.”
Booker Prize-winning Australian novelist, Richard Flanagan, who’s also the author of Toxic, a book about the salmon industry in Tasmania, stated: „Argentina has in Patagonia one of the last great places of wonder in the world. Industrial salmon farming will destroy it and, with it, a better future for all Argentinians. The gains are few and only for the executives and investors, while the losses will be immense, eternal and diminish your nation. Argentina can be a world leader by saying no to a rapacious folly that is becoming discredited in country after country and be applauded globally for its courageous vision. And when people come to see what was saved, they will also mourn what has been lost in Chile, in Norway, in Scotland, in Canada, and my home island of Tasmania—and they will wish their governments had shown the wisdom of Argentina.”
In this context, the Chilean Comptroller’s Office detected a series of shortcomings in the chain of supervision that different bodies must exercise over the activity. „The fishing and aquaculture law needs to be reformulated and there are many challenges to make it more socially and environmentally responsible. It is essential to separate small-scale aquaculture from the debate on salmon farming and put much more control and sanction initiatives over salmon farming or intensive aquaculture in general. And in terms of budget, the State must provide funds for auditing both to the Superintendence of the Environment (SMA) and the National Fisheries and Aquaculture Service (SERNAPESCA),“ says Flavia Liberona, biologist and Executive Director of Fundación Terram.
Alexandra Morton, an independent biologist and author of Not on My Watch. How a Renegade Biologist Took on Government and Industry to save Wild Salmon, stated: “Here in British Columbia I lost my community, the whales I was studying left, the wild salmon died off, and the toxic algae blooms began. They are ruthless bullies who sing such a sweet song that no one figures out who they really are until it is too late. I have fought this industry for 35 years. The damage to British Columbia is catastrophic. We are pushing it out of our waters, but I fear it is too late.”
Don Staniford, head of the Global Alliance Against Industrial Aquaculture, said: „I have been fighting the global salmon farming industry for over two decades and the tide is now turning against this toxic industry. Salmon cages are a malignant cancer on our coasts which urgently need to be ripped out. This is a watershed victory in Argentina which will make waves around the world. A global ban on open net cage salmon farming can help safeguard the health of our global ocean and the health of our children for generations to come.”
Netzfrau Doro Schreier
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