Eine Schlammlawine westlich von Tokio hat Häuser zerstört und es gibt viele Vermisste. Zu dem Unglück kam es nach schweren Regenfällen entlang der Pazifikküste Japans. Im Zuge der globalen Klimaerwärmung kommt es in Japan vermehrt zu heftigen Regenfällen, Erdrutschen und Überschwemmungen. Erst kürzlich warnten Wissenschaftler, dass die riesige Menge an radioaktivem Müll in Fukushima weggeschwemmt werden könnten. Eigentlich sollte verhindert werden, was im Oktober letzten Jahres geschah, als durch den Taifun Hunderte von Säcken mit radioaktivem Müll in einen Fluss gelangten. An dem größten der 12 Standorte lagern über 21.000 Kubikmeter Müll in Plastiksäcken, die mit kontaminierten Abfällen gefüllt sind. Japan wird immer wieder von Extremwetter heimgesucht und das Fukushima-Problem ist noch nicht vorbei, da die Anlage weiterhin die Luft und Tonnen Liter Wasser mit Radioaktivität kontaminiert. Außerdem meldet Japans Hauptstadt einen enormen Anstieg von Neuinfektionen. Das ist der stärkste Anstieg, seitdem der Ausnahmezustand beendet wurde. Und trotzdem finden die umstrittenen Olympischen Spiele in Tokio vom 23. Juli bis 8. August 2021 statt. Kritik ist seitens des Internationalen Olympischen Komitees nicht erlaubt. Politische Meinungsäußerungen während Siegerehrungen, der Eröffnungs- oder Schlussfeier bleiben weiter untersagt. In Japan als Journalist zu arbeiten ist eh schon nicht einfach, doch in Zeiten, wo Japan mit den Olympischen Spielen glänzen will, wurde die Pressefreiheit noch mehr eingeschränkt. Doch die Natur macht da nicht mit, es sind schreckliche Bilder, die uns aus Japan erreichen. Eine Schlammlawine hat Gebäude in der Stadt Atami unter sich begraben.
Schlammlawine infolge schwerer Regenfälle in Japan
Die japanischen Behörden sagen, dass mindestens 19 Menschen vermisst werden, nachdem eine mächtige Schlammlawine in Atami, westlich von Tokio, Häuser unter sich begrub.
別角度からも💦💦
熱海の土砂崩れ pic.twitter.com/eeiZy2UdTB— kazuking_wh (@kazuking_wh) July 3, 2021
Beamte für das Katastrophenmanagement in der Präfektur Shizuoka in Zentraljapan sagen, dass sich die Schlammlawine am Samstagmorgen in Atami, einer für heiße Quellen bekannten Stadt, ereignet hat. Seit Anfang dieser Woche wüten heftige Regenfälle über Japan.
Atami ist etwa eine Stunde Fahrzeit von Tokio entfernt. Laut den Meldungen aus Japan auf Twitter: Bisherige Hauptschäden in der östlichen Präfektur Shizuoka ・ Der Kise-Fluss läuft über ・ Die Kise-Flussbrücke stürzt ein ・ Häuser entlang des Flusses werden weggespült
Die Behörden gaben die höchste Warnstufe aus und riefen rund 25.000 Haushalte auf, sich in Sicherheit zu bringen. Das Militär wurde um Unterstützung gebeten. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein.
Im Zuge der globalen Klimaerwärmung verzeichnet Japan immer mehr starke Regenfälle, wodurch es auch immer öfter zu Erdrutschen kommt. In den zurückliegenden zehn Jahren gingen nach amtlichen Angaben jährlich im Schnitt fast 1500 Erdrutsche in dem bergigen Inselreich ab – fast doppelt so viele wie in den zehn Jahren zuvor.
Siehe auch Warum schmelzende Gletscher eine Gefahr sind – Why Melting Glaciers Are So Scary
熱海の土砂崩れ車の人も心配やし、向かいのベージュの家なんて2階に人居るのに😭 pic.twitter.com/IhV2WEShD8
— みゆ (@miyu_318) July 3, 2021
Überschwemmungen aufgrund Starkregen auch in verschiedenen Teilen der Präfekturen Kanagawa und Chiba. Das Risiko von Erdrutschen ist extrem hoch. .. Bei Katastrophen ist höchste Vorsicht geboten. Das Video wurde gegen 8 Uhr morgens in Yugawara Town, Präfektur Kanagawa aufgenommen, so die Japanischen Medien.
活発な梅雨前線の影響で、関東甲信には発達した雨雲が次々と流れ込んで神奈川県や千葉県の各地で記録的な大雨となり、土砂災害や川の氾濫の危険性が非常に高くなっています。
災害に厳重な警戒が必要です。
(映像は神奈川県湯河原町 午前8時ごろ)https://t.co/yvvVzD6cNr pic.twitter.com/SzQbGcsZad— NHK@首都圏 (@nhk_shutoken) July 3, 2021
Auch die Stadt Hongu in der Präfektur Fukushima wurde in der Vergangenheit mehrfach von Hochwasserschäden heimgesucht. Sieben Menschen kamen im Dezember 2019 ums Leben, als der Abukuma-Fluss und sein Ast dieses Mal wieder überflutet wurden. Das Einzugsgebiet des Abukuma ist das größte Flusssystem, das vom radioaktiven Fallout der Nuklearkatastrophe von Fukushima betroffen ist. Als Folge der Nuklearkatastrophe wurden im Sommer 2013 erhöhte Konzentrationen von Cäsium im Abukuma und seiner Mündung festgestellt.
In Fukushima liege immer noch eine riesige Menge an radioaktivem Müll und es bestehe die Gefahr, dass die an 12 provisorischen Standorten in sechs Gemeinden der Präfektur Fukushima gelagerten Plastiktüten weggeschwemmt werden könnten.
Das könnte etwa durch die Erosion der Flussufer, die durch Überschwemmungen verursacht wird, oder durch Schlammlawinen und Erdrutsche, die durch sintflutartige Regenfälle ausgelöst werden, geschehen, so die Umweltagentur. An dem größten der 12 Standorte lagern über 21.000 Kubikmeter Müll in Säcken, die mit kontaminierten Abfällen gefüllt sind, während am kleinsten Standort 1.500 Kubikmeter Abfall gelagert werden. Eigentlich wollte man verhindern, dass sich das, was im Oktober letzten Jahres geschah, als der Taifun Hunderte von Säcken mit radioaktivem Müll, die in einen Fluss gelangten, wiederholt. Doch die Corona-Pandemie verhindert diese Maßnahmen in Fukushima.
„Wissenschaftler warnen seit vielen Jahren davor, dass eine der Auswirkungen des Klimawandels und der weit verbreiteten Zerstörung von Biomen und Ökosystemen genau der Ausbruch von Pandemien wie der von Covid-19 sein könnte, mit denen wir konfrontiert sind. Und jetzt warnen sie, dass diese Pandemie möglicherweise nur die erste von vielen ist, wenn wir unsere Produktions- und Konsumformen nicht auf globaler Ebene ändern.
Was jedoch in diesem Moment einer beispiellosen Krise im globalen kapitalistischen System, in dem die Volkswirtschaften sinken und einige Regierungen eine größere oder geringere Handlungsfähigkeit aufweisen, am meisten auffällt, ist die mangelnde Aufmerksamkeit für andere Katastrophen, wie zum Beispiel Fukushima. Denn ein gutes Beispiel dafür ist die Aufmerksamkeit der Medien, Regierungen auf der ganzen Welt und der Bevölkerung für die beispiellose Atomkatastrophe in Fukushima, Japan.
Das Fukushima-Problem ist noch nicht vorbei, da die Anlage weiterhin die Luft und Tonnen Liter Wasser mit Radioaktivität kontaminiert.
„Es ist jedoch immer noch merkwürdig und besorgniserregend, dass die alarmierenden Strahlungsraten in ganz Japan auf Grund des Atomunfalls von Fukushima nicht die gleichen Auswirkungen auf die Bevölkerung, die Medien, die Regierungen und die Olympischen Komitees aller Länder hatten. Es ist, als würde man die Olympischen Spiele in Tschernobyl abhalten, das für die nächsten 24.000 Jahre eine tote Zone ist, so ein Bericht von Washington Novaes. Siehe auch: Fukushima, die Pandemie und die Olympischen Spiele- „Wir wissen nicht, wann es enden wird“: 10 Jahre nach Fukushima- Japan’s Government- Fukushima 10 years later – crazy about Nuclear power again?
Japans Pressefreiheit ist im internationalen Vergleich erneut gesunken
In Japan protestieren Menschen gegen die Olympischen Spiele, doch Kritik ist nicht erlaubt. Journalisten, die sich kritisch mit der Regierung auseinandersetzen, müssen in sozialen Netzwerken mit Angriffen rechnen. Schwere Vorwürfe werden dem Premierminister Yoshihide Suga gemacht, der bisher nichts getan hat, um das Klima für die Pressefreiheit zu verbessern und Reporter besser zu schützen.
Dass es besonders in Bezug auf das Thema Politik schwierig für die Presse ist, zeigte sich durch zahlreiche Klagen wegen angeblicher diffamierender Tweets. Selbst Retweets brachten Journalisten bereits Schadensersatzzahlungen ein.
Es ist, als würde man die Olympischen Spiele in Tschernobyl abhalten, das für die nächsten 24.000 Jahre eine tote Zone ist
Torrential rains cause mudslide in Japan, at least 20 missing
By Zee News
Torrential rains have slammed parts of Japan starting earlier this week. Experts said dirt had been loosened, increasing landslide risks in a country filled with valleys and mountains.
A powerful mudslide carrying a deluge of black water and debris crashed into rows of houses in a town west of Tokyo following heavy rains on Saturday, leaving at least 19 people missing, officials said.
Dozens of homes may have been buried in Atami, a town known for hot springs, said Shizuoka prefecture spokesman Takamichi Sugiyama.
Public broadcaster NHK gave the number of missing people at 20, but Sugiyama said the prefecture confirmed at least 19, although he said the number may grow.
Torrential rains have slammed parts of Japan starting earlier this week. Experts said dirt had been loosened, increasing landslide risks in a country filled with valleys and mountains.
熱海の土砂崩れ映像
未だに収まらないみたいです
pic.twitter.com/yuAijVgTuE— 東京の虎 (@Replaytigers) July 3, 2021
Sugiyama said it had been raining hard in the area all morning. Self-defense forces will join firefighters and police in the rescue operation, he added. Evacuation warnings were issued for a widespread area.
The landslides appeared to have struck multiple times, about as fast as a car. Footage showed a powerful, black mudslide slide down a mountainside, knocking down and crushing houses and sweeping away cars in its way. Helpless neighbours watched in horror, some recording on their phones.
NHK TV footage showed a part of a bridge had collapsed.
Atami is a quaint seaside resort area in Shizuoka prefecture, about 100 kilometers (60 miles) southwest of Tokyo.
The area that was hit by the mudslide, Izusan, includes hot springs, residential areas, shopping streets and a famous shrine.
Contaminated Fukushima soil stored in flood zones, audit finds
Many of the temporary storage sites for soil and waste contaminated by radiation from the crippled Fukushima No. 1 nuclear power plant are located in areas vulnerable to natural disasters, a government audit found.
The Board of Audit of Japan submitted an investigative report to the Diet on May 26 warning the central government to address the contaminated materials that would be in jeopardy in the event of disasters such as landslides and flooding caused by heavy rains, or tsunami.
The board studied the Environment Ministry’s reviews of the temporary storage sites for contaminated soil and designated radioactive waste from October 2019 to April 2020, and took issue with some of its assessments.
The results show 159 out of 170 sites in Fukushima Prefecture, where contaminated soil resulting from the accident at Tokyo Electric Power Co.’s Fukushima No. 1 nuclear plant is being temporarily stored, are within areas deemed vulnerable to landslides and flooding from heavy rain.
The ministry had surveyed locations but concluded that preventive measures were not necessary at 158 sites because the materials were fenced in or the contaminated soil was stored in bags and covered by liner sheets.
As for the remaining location, the ministry moved the contaminated soil to an intermediary storage site.
In nine prefectures including Fukushima, 130 of 379 locations that store contaminated waste are in areas expected to be flooded or hit by landslide in the event of a disaster.
For 117 locations, the ministry concluded it is unnecessary to take preventive measures because the waste is stored inside buildings.
But for 13 locations, the ministry said discussion is needed over the necessity of taking preventative measures.
The board said the ministry’s reviews did not include a check of whether each site is located in an area considered vulnerable to tsunami or flooding. The ministry had reasoned that embankments or other obstacles are either in place or under construction, and that the need to take measures against a potential tsunami is low and any impact from a reservoir collapsing would be limited.
But the audit board surveyed 153 temporary storage sites for contaminated soil and found that five of them are vulnerable to a tsunami and three are vulnerable to reservoir flooding.
The board said the ministry needs to consider residents’ concerns about the potential of a leak of contaminated materials, check if the areas are vulnerable to disasters and take preventive measures.
The ministry responded to the audit by defending that it “prioritized quickly securing storage sites at the time and did not have time to check the sites against a hazard map.”
A representative of the Fukushima prefectural government admitted some mistakes were made.
“We knew the locations of storage sites but failed to think about disaster-prevention measures,” the representative said.
Netzfrau Doro Schreier
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