Warum Ölkatastrophen schnell aus Medien verschwinden! Feuer in der Nähe einer Offshore-Ölplattform im Golf von Mexiko – „Deepwater Horizon“ again? Fire Near Offshore Oil Platform in Gulf of Mexico

Nicht nur die Wälder in den USA brennen, sondern auch der Golf von Mexiko. „Dies ist der Ozean, der aufgrund einer weiteren geplatzten Pipeline brennt,“ so die Nachricht vom Golf vom Mexiko. Ein Feuer auf der Meeresoberfläche westlich der mexikanischen Halbinsel Yucatan, genau dort, wo die Natur erst gerade angefangen hat, sich von der Ölkatastrophe „Deepwater Horizon“ zu erholen., brennt es wieder. Am 20. April 2010 kam es durch verschiedene schwere Versäumnisse zu einem Blowout, bei dem die Plattform in Brand geriet und infolgedessen zwei Tage später unterging. Elf Arbeiter kamen ums Leben. Das ausströmende Öl führte zur Ölpest im Golf von Mexiko, der schwersten Umweltkatastrophe dieser Art in der Geschichte. Der Golf von Mexiko hat schon jahrzehntelang viel durch konventionelle Öl- und Gasförderung zu erleiden und noch immer werden tote Meerestiere angeschwemmt. Entsetzen auch nach Bekanntgabe, dass  Hunderte Offshore-Fracking-Bohrlöcher in großem Stil Ölabfälle in den Golf von Mexiko entsorgen, es soll sich um über 30  Mrd. Liter Frackabwasser handeln. Und wieder brennt es im Golf von Mexiko, nachdem ein Gasleck aus einer Unterwasserpipeline austrat. Leuchtend orangefarbene Flammen, die aus dem Wasser springen und geschmolzener Lava ähneln, werden auf Grund der  kreisförmigen Form der Flamme als „Feuerauge“ bezeichnet.

Mexikos Pemex bekämpft Feuer in der Nähe einer Offshore-Ölplattform im Golf von Mexiko

Pemex, der Konzern, der  durch schwere Industrieunfälle bekannt ist, gab bekannt, dass es mehr als fünf Stunden dauerte, bis das Feuer vollständig gelöscht war. Das Feuer begann in einer Unterwasserpipeline, die mit einer Plattform bei Pemexs Flaggschiff Ku Maloob Zaap Ölförderung verbunden ist, der wichtigsten Ölförderung des Unternehmens, teilten vier Quellen Reuters zuvor mit.

Angel Carrizales, Leiter der mexikanischen Ölsicherheitsbehörde ASEA, schrieb auf Twitter, dass der Vorfall „keinen Ölaustritt verursacht hat“. Er erklärte nicht, was auf der Wasseroberfläche brannte. Ku Maloob Zaap ist der größte Rohölproduzent von Pemex, auf den mehr als 40 % der fast 1,7 Mio. Barrel Tagesproduktion entfallen.

„Die Turbomaschinen der aktiven Produktionsanlagen von Ku Maloob Zaap wurden von einem Gewitter und starken Regenfällen betroffen“, heißt es in einem von einer Reuters-Quelle geteilten Pemex-Vorfallbericht.

Immer wieder kommt es zu schlimmen Ölkatastrophen. Schnell sind dann die Meldungen aus den Medien verschwunden und man erfährt nur selten, welchen Schaden diese Katastrophe hinterlassen hat. Erfährt man von einer Ölkatastrophe, erinnert man sich an die schrecklichen Bilder der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Die Ölpest im Golf von Mexiko 2010 wurde durch die Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon ausgelöst und ist eine der schwersten Umweltkatastrophen dieser Art. Sie kostete den Ölkonzern BP 20,8 Milliarden Dollar. Die Rekordsumme ging an die Vereinigten Staaten, fünf US-Bundesstaaten und Hunderte Kommunen. Wenn ein Konzern eine Ölkatastrophe verursacht, geht es um viel Geld und auch um Aktienkurse. Daher wird lieber eine Ölkatastrophe verschwiegen, denn wo kein Kläger, da auch kein Richter.

580 000 Millionen Liter Öl – etwa der Inhalt von 300 olympischen Schwimmbädern – liefen 2010 ins Meer. 11 Jahre später leidet das Ökosystem immer noch unter den Folgen, die sich in reduzierten Fischfängen, Massensterben, Fehlbildungen, Sterilität oder Immunschäden bei Meerestieren äußern.

Die Petróleos Mexicanos ist der staatliche Mineralölkonzern der Erdölwirtschaft in Mexiko

Die Petróleos Mexicanos (PEMEX) zählt zu den zehn größten Ölgesellschaften weltweit, mit einem Gesamtvermögen von 101,800 Milliarden US-Dollar, leidet jedoch unter anderem nach Korruptionsskandalen und unterbliebenen Investitionen in den letzten Jahrzehnten aktuell auch unter einer geringen Produktivität. Das Unternehmen ist laut The Guardian das siebtgrößte Umweltverschmutzungsunternehmen der Welt. 

  • Am 1. April 2015 ereignete sich auf der Plattform Abkatun A im südlichen Golf von Mexiko ein Feuer, bei dem 4 Arbeiter ums Leben kamen.
  • Am 20. April 2016 kamen bei einer großen Explosion und einem Brand in der Chlorinate-3-Anlage des Unternehmens in Coatzacoalcos mindestens 28 Menschen ums Leben.
  • Am 24. September 2016 brach auf dem Öltanker „Burgos“ vor der Küste von Boca del Río, Veracruz , ein Feuer aus. Evakuierung der gesamten Besatzung (31 Mitglieder). Der Tanker hatte 80.000 Barrel Diesel und 70.000 Barrel Benzin an Bord.
  • Am 18. Januar 2019 kam es in der Nähe der Ortschaft Tlahuelilpan, rund 85 Kilometer nördlich der Hauptstadt, zu einer Explosion, bei der mindestens 73 Menschen ums Leben kamen und etwa ebenso viele verletzt wurden. Nach Angaben von PEMEX hatten Treibstoffdiebe ein Loch in eine Pipeline geschlagen, um dort Benzin abzuzapfen. Die Ursache für die Entzündung ist bislang unbekannt
  • Am 2. Juli 2021 platzte im Golf von Mexiko eine Erdgaspipeline von Pemex . Das Erdgas wurde dann entzündet, wodurch ein „Feuerball“ auf der Wasseroberfläche erschien und Cthulu und Godzilla auf Twitter zum Trend wurden . Der Brand wurde nach ungefähr fünf Stunden mit Stickstoff gelöscht .

Update: 04.Juli 2021

Unmittelbar neben einem Badestrand in Rumänien steigt eine riesige Rauchsäule auf. Nach einer Explosion steht dort die größte Ölraffinerie des Landes in Brand.

Update vom 05.Juli 2021

Berichte von Explosion vor Aserbaidschan im Kaspischen Meer.  Jetzt folgen Aufnahmen, die eine gigantische Explosion im Kaspischen Meer zeigen. Vor der Küste von Aserbaidschan ist ein gigantisches Feuer ausgebrochen. Beobachter berichten, dass diese Explosion ganz in der Nähe einer Ölplattform gewesen sein soll. Laut dem Unternehmen Socar soll aber keine Öl-Plattform beschädigt worden sein.

Es ist nicht das erste Mal, dass es zu einer Ölkatastrophe im Kaspischen Meer kommt. Als 2015 es zu einer Ölkatastrophe im Kaspischen Meer kam, hat niemand berichtet! 

Wenn ein Konzern eine Ölkatastrophe verursacht, geht es um viel Geld und auch um Aktienkurse. Daher wird lieber eine Ölkatastrophe verschwiegen, denn wo kein Kläger, da auch kein Richter.

Dazu auch: Catch-me-if-you-can Spiel, das die Ölkonzerne treiben – wie Shell im Nigerdelta wegen Ölverschmutzung – Dutch court orders Shell to pay over oil spills – Shell Employees Involved with Causing Oil Leaks in Nigeria

Bis zur nächsten Ölkatastrophe!

‘Eye of fire’: Gas leak sparks huge blaze on ocean surface off Mexico

By Reuters

Flames that raged near a Pemex oil platform took more than five hours to extinguish

A fire on the ocean surface west of Mexico’s Yucatan peninsula has been extinguished, state oil company Pemex said, blaming a gas leak from an underwater pipeline for sparking the blaze captured in videos that went viral.

Bright orange flames jumping out of water resembling molten lava was dubbed an “eye of fire” on social media due to the blaze’s circular shape, as it raged a short distance from a Pemex oil platform early on Friday.

Ku Maloob Zaap is located near from the southern rim of the Gulf of Mexico.

Pemex said no injuries were reported, and production from the project was not affected after the gas leak ignited about 5:15am local time. It was completely extinguished by 10:30am.

The company added it would investigate the cause of the fire.

Pemex, which has a long record of major industrial accidents at its facilities, added it also shut the valves of the 12-inch-diameter pipeline.

Angel Carrizales, head of Mexico’s oil safety regulator ASEA, wrote on Twitter that the incident “did not generate any spill.” He did not explain what was burning on the water’s surface.

Ku Maloob Zaap is Pemex’s biggest crude oil producer, accounting for more than 40% of its nearly 1.7m barrels of daily output.

“The turbomachinery of Ku Maloob Zaap’s active production facilities were affected by an electrical storm and heavy rains,” according to a Pemex incident report shared by one of Reuters’ sources.

Company workers used nitrogen to control the fire, the report added.

Details from the incident report were not mentioned in Pemex’s brief press statement and the company did not immediately respond to a request for comment.

The fire took more than five hours to fully put out, according to Pemex. It began in an underwater pipeline that connects to a platform at Pemex’s flagship Ku Maloob Zaap oil development, the company’s most important, four sources told Reuters earlier.

Netzfrau Doro Schreier

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