Rette sich, wer kann! „Wir flicken bis zum Supergau“- Die tickende Zeitbombe AKW Neckarwestheim-2

Erst im Juni 2021 musste wegen einem verheerenden Unwetter und einem Tornado in Tschechien der zweite Block des Atomkraftwerkes Temelin heruntergefahren werden. Ebenfalls wurde bekannt, dass die Strahlung in Tschernobyl wieder steigt. Doch was geschieht, wenn in Deutschland ein marodes Atomkraftwerk in die Luft fliegt, weil es immer wieder zu neuen Rissen in den Rost-Reaktoren kommt?  Dann helfen auch nicht die Jodtabletten, die bereits bei einem eventuellen Supergau des belgischen Atomkraftwerks Tihange empfohlen wurden. Denn als das umstrittene Atomkraftwerk Tihange trotz Protest wieder ans Netz ging, sollte für das gesamte Land NRW die Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Schwangeren mit Jodtabletten gewährleistet sein. Vermehrt kommt es zu Störfällen, denn die Atomkraftwerke sind alt und marode. Doch statt diese maroden AKWs abzuschalten, verteilt man auf Grund einer eventuellen Katastrophe vorsichtshalber Jodtabletten. Und während mit Entsetzen nach Frankreich geschaut wird, da erst kürzlich bekannt wurde, dass die Laufzeit der ältesten französischen Atomreaktoren von 40 auf 50 Jahre verlängert wurden, ging jetzt  Neckarwestheim II, das von EnBW  betrieben wird, trotz Risse wieder ans Netz. Unter dem Motto „Wir flicken bis zum Supergau“ will das Bundesland Baden-Württemberg sich weiterhin an dem maroden AKW bereichern. Denn wie der Name schon sagt, ist die EnBW im Besitz von Baden-Württemberg. Warum schaltet EnBW  Neckarwestheim II nicht einfach schon jetzt ab? Zumal der Konzern sich bereits auf Erneuerbare Energien spezialisiert. Ein wichtiger Wachstumsmarkt ist für EnBW die Türkei. Allerdings baut die Türkei mit Hilfe der EU neue Atomkraftwerke in Erdebenregionen, dafür profitiert die EnBW von den umstrittenen Wasserkraftwerken. Darüber hinaus hat die EnBW eigene Büros in Taiwan und den USA und gewann Anfang 2021mit dem Ölriesen BP eine Auktion für die Rechte zur Entwicklung von Offshore-Windparks in zwei angrenzenden Gebieten der Irischen See. Nicht nur, dass der Steuerzahler den Großteil für den Rückbau der Atommeiler zahlen muss, nein, nun kommt auch noch Entschädigungen dazu. Obwohl EnBW in öffentlicher Hand ist, forderte der Konzern, rund 261 Millionen Euro Schadenersatz, wegen des Atomausstiegs bis 2022 und zog sogar vor das Bonner Landgericht. „Der große Atom-Deal“ führt vor Augen, wie eng Politik und Atomkraftkonzerne beim Atomausstieg zusammen gearbeitet haben und wie den Konzernen von Regierungspolitikern der Boden bereitet wurde, für milliardenschwere Schadenersatzklagen. Spätestens jetzt sollte eines klar sein, die Behauptung, Atomstrom sei billig und sauber, wurde als Lüge entlarvt und nicht erst durch Tschernobyl oder Fukushima. Rette sich wer kann, denn das AKW Neckarwestheim-2 ging trotz Risse wieder ans Netz.Helfen werden keine Jodtabletten, sollte es zu einem Supergau kommen.

Die Pannenserie der alten maroden Kernkraftwerke ist erschreckend

Alte, marode Atommeiler werden zu „Kartenhäusern“, egal ob AKWs in USA, Frankreich oder Deutschland. Und als ob man nicht aus der Geschichte rund um Atomkraftwerke lernen will, werden neue gebaut. EDF verfügt über 18 Kernkraftwerke in Frankreich und baut neue Kernreaktoren unter anderem in Frankreich, Großbritannien und auch China wird in Kürze folgen. Innerhalb der EU wird Kernenergie in vierzehn Ländern erzeugt. Die Hälfte des EU-Atomstroms wird nur in einem Land erzeugt – Frankreich. Zwischen 2025 und 2045  sollen 100 neue Kernkraftreaktoren für Europa gebaut werden.

Auf Druck von Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Ungarn, Polen und Litauen soll der Weg für Subventionen sowohl für AKW-Neubauten als auch für Atomstrom als „saubere” und „klimafreundliche” Energieform geebnet werden. Ein völlig absurdes Vorhaben: Es würde Atomenergie gleichstellen mit den Erneuerbaren. 300.000 Tonnen hochradioaktive Altlasten fallen weltweit jedes Jahr an. Siehe Für Europa! Zwischen 2025 und 2045 100 neue Kernkraftreaktoren – Der umstrittene französische Energieriese EDF will in den Niederlanden ein Kernkraftwerk bauen

Erst im Juni 2021 gab es Probleme im Atomkraftwerk bei Hongkong.

Ständig müssen Reaktoren heruntergefahren werden, weil es irgendwo wieder eine Panne gibt.  Die maroden Atommeiler gefährden das Leben von Millionen Europäern.  Der größte Betreiber von Atomkraftwerken ist der französischen Stromkonzern Électricité de France (EDF). EDF hatte auch Anteile an EnBW, allerdings kaufte das Land Baden-Württemberg 45 % der EnBW-Anteile für insgesamt 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 zurück.

Unsachgemäß montierte, korrodierte und schlecht befestigte Verbindungen, so die Nachricht aus Frankreich vom  26. November 2019

Frankreich will trotz der Risiken nicht auf seine Atomkraftwerke verzichten. Wie Frankreich im Februar 2021 bekannt gab, wurde die Laufzeit der ältesten französischen Atomreaktoren von 40 auf 50 Jahre verlängert. Fessenheim ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs. Atomkraftgegner fordern schon lange, es so schnell wie möglich zu schließen. Doch lieber verteilt man auf Grund einer eventuellen Katastrophe vorsichtshalber Jodtabletten. Auch mit dem Bau des Kernkraftwerkes Cruas in der Region Auvergne-Rhône-Alpes wurde 1978 begonnen. Am 11. November 2019 erschütterte ein Erdbeben das gesamte Rhônetal mit einer solchen Gewalt, dass das Kraftwerk Cruas (Drôme) stillgelegt werden musste. Sind diese Kraftwerke überhaupt erdbebensicher? Nein,  Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben und trotzdem sollen  neue Atomkraftwerke wie in Indien oder in der Türkei  in Erdbebengebieten mit Unterstützung aus Europa gebaut werden.  

EDF ist der zweitgrößte Stromerzeuger auf der Welt und auf den Energiemärkten Argentiniens, Ägyptens, Belgiens, Brasiliens, Chinas, der Elfenbeinküste, Italiens, der Niederlande, Mexikos, Polens, Schwedens, der Slowakei, Spaniens, Ungarns, der USA, des Vereinigten Königreiches und Vietnams tätig. 

Siehe: Für Europa! Zwischen 2025 und 2045 100 neue Kernkraftreaktoren – Der umstrittene französische Energieriese EDF will in den Niederlanden ein Kernkraftwerk bauen

Schlecht montierte Verbindungsstücke, rostige Rohre, schlechte Verbindungen an elektrischen Schalttafeln…….. Diese verschiedenen Probleme wurden bei Dieselmotoren in Atomkraftwerken in Frankreich entdeckt. Sie hätten im Falle eines Erdbebens zum Versagen geführt. Problematisch, da diese Notfallgeräte eine Unterbrechung der Stromversorgung bestimmter wesentlicher Sicherheitssysteme vermeiden sollen. Die EDF [Electricité de France] hätte diese Probleme lieber verschwiegen. Denn schon vorher, gab es aus verschiedenen Ländern Entsetzen, nachdem bekannt wurde,  dass bei dem französischen Hersteller von Atomanlagen Areva geschlampt worden war. Die betroffenen Komponenten wurden weltweit in AKWs eingesetzt. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete sogar  eine Untersuchung in Le Creusot bei Areva SA. Der Strafbestand: Gefährdung von Leben durch Fälschung von Dokumenten. Aufzeichnungen zeigen, dass es allein in dem Zeitraum von 2011 bis 2014 mehr als 40 negative Ereignisse jedes Jahr auf Grund mangelnder Qualität gegeben hat.

Mittlerweile wurde AREVA umbenannt, denn auf Grund hoher Verluste bei verschiedenen Projekten wurde die ehemalige Areva-Gruppe ab 2017 grundlegend restrukturiert und durch den französischen Staat mit EUR 2,5 Mrd rekapitalisiert. Zum Jahreswechsel 2017/18 übernahm  EdF 75,5 % des bisherigen Reaktorgeschäfts, das unter dem Namen Areva NP zuvor ausgelagert worden war und das seitdem unter dem Namen Framatome firmiert. Siehe: Tickende Zeitbomben in Frankreich! Sie fliegen uns noch um die Ohren, die maroden Atomkraftwerke! – France : Anomalie générique : Les diesels de secours de 7 réacteurs n’auraient pas résisté à un séisme

European Nuclear Energy Leadership Academy

Die Unternehmen AREVA, EnBW, Urenco, NOK, Vattenfall und E.ON haben sich 2011 darauf verständigt, die European Nuclear Energy Leadership Academy zu gründen. Die Europäische Kommission begrüßt das Projekt, das auf eine Initiative innerhalb des European Nuclear Energy Forum (ENEF) zurückgeht.  Für die EnBW Kernkraft GmbH, EnKK, die seitens der EnBW Energie Baden-Württemberg AG als Partner des Projekts fungiert, haben Dr. Hans-Josef Zimmer, Vorsitzender des EnKK Aufsichtsrats und Vorstand Technik der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, sowie Manfred Eichkorn, Mitglied der Geschäftsführung der EnKK und Vorstand Personal der EnBW Kraftwerke AG, ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Das MoU definiert sowohl die grundlegenden Prinzipien als auch die nächsten konkreten Schritte auf dem Weg zur Gründung der Akademie, so EnBW in einer Presseerklärung.

Das European Nuclear Education Network (ENEN) ist eine nach belgischem Recht gegründete internationale gemeinnützige Organisation (aisbl). Der Hauptzweck des ENEN-Vereins ist der Erhalt und die Weiterentwicklung des Fachwissens im Nuklearbereich durch Hochschulbildung in Europa.

E.N.E.N. – JAPAN

EUJEP 2 project, the Post-Fukushima European Japanese Exchange Project in Nuclear Education and Training project, is aiming to enhance the quality of Nuclear higher education and training by stimulating exchanges and internships at Master level between higher education and training institutions from EU and from Japan.

  • ENEN (Coordinator)
  • INSTN
  • UPB
  • SCK•CEN

  • TOKYOTECH (Coordinator)
  • Kyoto University
  • Fukui University
  • JAEA

E.N.E.N. – RUSSIAN FEDERATION

ENEN RU II project, “Strengthening of Cooperation and Exchange for Nuclear Education and Training between the European Union and the Russian Federation“. In compliance with Agreement for cooperation between the European Atomic Energy Community and the Government of the Russian Federation in the field of nuclear safety dated on October 3rd, 2001.

  • ENEN (Coordinator)
  • SCK•CEN
  • CTU
  • CV REZ
  • IKE
  • TUM
  • CIRTEN
  • UPB
  • STUB
  • UM

  • ROSATOM (Coordinator)
  • NRNU MEPhI
  • INPE NRNU MEPhI
  • ROSATOM-CICE&T

E.N.E.N. – I.A.E.A.

Practical Arrangements and Cooperation agreements with the International Atomic Energy Agency and its promoted Regional Networks

  • ENEN

  • IAEA NKM
  • ANENT
  • LANENT
  • AFRANEST
  • INSEN

Erst im Juni 2021 fand im Rahmen der Ministerforen der Vereinten Nationen für den Energiedialog von der Atomlobby am  24. Juni 2021 eine Nebenveranstaltung statt. Trotz dem Desaster von Fukushima zeigt Japan, wie „sauber“ angeblich Atomkraftwerke sind.

Dass Atomkraft keine „saubere“ Energie ist, wird nicht nur an Fukushima oder Tschernobyl deutlich, sondern auch an Atommüll. Siehe auch: Die tickende Zeitbombe Tschernobyl -Strahlung in Tschernobyl steigt wieder-‘It’s like the embers in a barbecue pit.’ Nuclear reactions are smoldering again at Chernobyl

Uranabbau – nur eine andere Art von Atomkatastrophe

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass der Kontakt mit Uran Nierenkrankheiten und Lungenkrebs auslösen kann. Uranbergbau bedeutet auch: Der schleichende Tod auf Raten!  Unter dem Motto – macht ja nichts, wenn in anderen Ländern die Menschen sterben. Zum Beispiel die Urvölker, die dort beheimatet sind –  in Kanada die Navajo und die Sioux in den USA, die Adivasi in Indien, die Mirarr in Australien und die Tuareg im Niger. Es sind diese Menschen, die daran sterben, egal, wo Uran abgebaut wird.

Arlit: Uran und Elend

Der Niger ist nach Kanada und Australien der drittgrößte Uranproduzent weltweit. Die ersten Uranvorkommen wurden 1969 in den Gebirgsregionen im Norden des Landes entdeckt. Die hier lebende Bevölkerung hat bereits mehrfach zu den Waffen gegriffen, um sich gegen die Bedingungen zur Wehr zu setzen, unter denen die Uranförderung vom multinationalen Konzern Areva betrieben wird.

Immer wieder gehen Nigerianer in der Bergbaustadt Arlit auf die Straßen, um gegen das französische Atomunternehmen Areva zu protestieren, das seit 50 Jahren im verarmten Land Uran abbaut

Im Januar 2013 kündigte der damalige französische Verteidigungsminister an, den Uranbergbau in Arlit, Akouta und Imouraren im Norden Nigers künftig von französischen Elitesoldaten schützen zu lassen. Die Einmischung in die Belange Afrikas ist so häufig, dass es im Französischen einen eigenen Begriff dafür gibt: „Françafrique“.

2020 sind die französischen Elitesoldaten immer noch in der Region.

Es gibt kein sauberes Wasser, aber es gibt Strahlungen.  Siehe auch: 61 Jahre später – Vermächtnis der Kontamination durch Atomtests- Radioaktiver Sahara-Staub kommt zurück nach Frankreich-Sahara dust-61 years later- The toxic aftermath of France’s atomic legacy Comes Back To France

Tickende Zeitbomben in Deutschland

Doch nicht nur in Frankreich gibt es tickende Zeitbomben, sondern auch in Deutschland und zwar bei dem Betreiber EnBW. Und trotz  neuer Rissfunde, die  belegen, dass die Korrosionen weiter fortschreiten,  teilt EnBW am 09.Juli 2021 mit, dass der Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim nach Abschluss der Revision wieder am Netz ist.

„Anlage leistet wieder einen wichtigen Beitrag zu Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Baden-Württemberg, “ so der Konzern. Obwohl EnBW heute einer der führenden Windparkentwickler und -betreiber in Deutschland ist!

Bereits 2013 sollte Neckarwestheim II sofort ab geschaltet werden. Während der Revision vom 21. 09. 2013 bis zum 12. 10. 2013 und während des Austausches des defekten Brennelementes vom 25. 10. 2013 bis zum 09. 11. 2013 stand das AKW still. Das sind 38 Tage. In dieser Zeit sind die Lichter nicht ausgegangen. Die Stromversorgung Baden-Württembergs war gesichert.

Neckarwestheim 1 wurde 2011 stillgelegt. Kernkraftwerk Neckarwestheim 2 ging 1988 ans Netz. Das Kernkraftwerk Neckarwestheim 2 wurde südwestlich von Neckarwestheim auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs errichtet, 15 Kilometer südlich von Heilbronn.

Bereits bis 2016 gab es 106 meldepflichtige Ereignisse und das Abschalten des Pannenreaktors wurde gefordert. Auch als im März 2021 ein Gutachten vor Sicherheitsmängeln im Kernkraftwerk warnte, reagiert EnBW nicht. Durch Korrosion beschädigte Rohre könnten abreißen, so das Gutachten.

Atomkraftgegner beantragen einstweilige Anordnung zur Stilllegung des AKW Neckarwestheim-2

Wir flicken bis zum Supergau“ – gemeinsame Pressemitteilung von ‚ausgestrahlt‘ und BBMN vom 08.Juli 2021

Zwei aktuelle staatliche Gutachten bestätigen: Gefahr systematischer Rohrbrüche durch Korrosion im AKW Neckarwestheim-2 nicht ausgeschlossen / Atomkraftgegner stellen Eilantrag beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim, den Betrieb des Reaktors bis auf Weiteres zu untersagen.

Zum am Dienstagabend (8.6.) beim VGH Mannheim gestellten Antrag auf einstweilige Anordnung, den weiteren Betrieb des AKW Neckarwestheim-2 zu untersagen, erklären Armin Simon von .ausgestrahlt und Franz Wagner vom BBMN:

„Jahrelang hat das baden-württembergische Umweltministerium die von den korrosiven Bedingungen im AKW Neckarwestheim-2 ausgehende Gefahr durch mögliche Rohrbrüche bestritten. Als im März sogar der ehemals höchste Atomaufseher im Bundesumweltministerium, Dipl.-Ing. Dieter Majer, vor einem drohenden Atomunfall warnte, schaltete das Ministerium nicht etwa den Reaktor ab, sondern gab eigens zwei Gegengutachten in Auftrag, die Majer widerlegen sollten.

Wie jetzt herauskommt, konnten diese Majers Vorwurf, dass wichtige Sicherheitsnachweise gar nicht vorliegen, jedoch nicht entkräften. Im Gegenteil: Beide im Auftrag der Behörde erstellte Gutachten bestätigen unabhängig voneinander und explizit: Einen Nachweis, dass Rohre nicht aufgrund der Risse brechen können, gibt es nicht. Ein solcher ist, wie der eine Gutachter ergänzend ausführt, auch gar nicht möglich. Nichts anderes hatte Majer in seiner Stellungnahme im März dargelegt.

Die Argumentation von EnBW und Umweltministerium, es gehe von den korrosiven Bedingungen im Reaktor keine Gefahr aus, obwohl diese unbestritten die Ursache der Risse sind, stürzt damit wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Solange die korrosiven Bedingungen nicht restlos entfernt sind, besteht schon bei einer bloßen Betriebsstörung die akute Gefahr, dass diese einen schweren Atomunfall mit Freisetzungen größer als in Fukushima auslöst.

Weil das Ministerium den Antrag von .ausgestrahlt, BBMN und anderen, in dem diese im Juni 2020 die vorläufige Stilllegung des Reaktors gefordert hatten, auf offensichtlich falscher Grundlage abgelehnt hat, gehen die Umweltschützer nun auch gerichtlich dagegen vor. Gemeinsam mit Anwohnern des AKW und mit Unterstützung des BBMN – und parallel zur im Frühjahr eingereichten Klage – hat .ausgestrahlt am Dienstagabend (8.6.) beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim den Erlass einer einstweiligen Anordnung beantragt, um den weiteren Betrieb des Reaktors zu untersagen. Der 61-seitige Antrag stützt sich maßgeblich auf das Kerntechnische Regelwerk, einschlägige Untersuchungen zum Thema sowie von der Behörde und ihren Gutachtern selbst angeführte Argumente.

Hätte die Atomaufsicht in Baden-Württemberg ihre Rolle in den vergangenen Jahren ernstgenommen, hätte sie schon beim ersten Auftreten der Korrosion 2017 darauf bestehen müssen, dass die Vorschriften zur vorbeugenden Instandhaltung der Rohre in Neckarwestheim eingehalten werden und also die systematische Ursache der Korrosion beseitigt wird. Dies ist bis heute nicht geschehen. Der damalige grüne Umweltminister Franz Untersteller ließ sich vielmehr auf das Ansinnen der EnBW ein, stattdessen nachzuweisen, dass trotz weiterhin vorhandener korrosiver Bedingungen im Reaktor keine Gefahr von dadurch verursachten Rohrbrüchen bestehe. Dieser Versuch ist, wie nun auch die beiden Gutachten im Auftrag der Behörde bestätigen, gescheitert.

Wir fordern die neue Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) auf, daraus endlich die nötigen Konsequenzen zu ziehen und den weiteren Betrieb des Rissreaktors zumindest so lange zu untersagen, bis die korrosiven Substanzen restlos entfernt sind.“Weitere Informationen:
• Eilantrag
• Hintergrundpapier mit gegenübergestellten Kernaussagen von Umweltministerium und Gutachtern beider Seiten in zeitlicher Abfolge.

Neue Risse an Rohren entdeckt

Bei der jährlichen Sicherheitsüberprüfung im Block II des Atomkraftwerks Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) sind 17 neue Risse an Rohren festgestellt worden, trotzdem ist das AKW ans Netz gegangen.

Die BBMN warf dem Umweltministerium am 08.Juli 2021 „das Komplettversagen der Atomaufsicht“ vor. „Nicht etwa eine genaue Anzahl gefundener Risse und anderer Korrosionsstellen legt fest, ob der Reaktor in zulässigem Zustand ist, sondern ob wieder ein ordnungsgemäßer Zustand der Dampferzeuger hergestellt ist. Flicken und Verstopfen hilft nicht, so lange die dicken Rostbeläge, die Spannungsprobleme, die Kondensatorlecks und die angegriffenen Heizrohre vorhanden sind und damit jederzeit weiteres unkontrolliertes Risswachstum bis zum Bersten von Rohren möglich ist.“

Dass etwas vertuscht wird, sind wir bereits aus Fukushima gewohnt, wir müssen aber feststellen, dass es in Europa nicht anders ist. Vermehrt kommt es zu Störfällen, denn die Atomkraftwerke sind alt und marode. Jahrzehntelang machten die großen Stromkonzerne mit ihren Kernkraftwerken Milliardengewinne und schütteten sie an ihre Aktionäre aus.

Nutzen wir das Zeitfenster vor der Bundestagswahl …Bitte gebt die Info weiter und unterschreibt diese Petition- >> Neckarwestheim II muss endlich vom Netz! 

300.000 Tonnen hochradioaktive Altlasten fallen weltweit jedes Jahr an, Tendenz steigend und obwohl sich alle der Gefahren eines Atomkraftwerkes bewusst sein sollten, werden neue gebaut und das mit Unterstützung durch europäische Steuergelder.

Netzfrau Doro Schreier

Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!

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