Während wir die schrecklichen Bilder aus Afghanistan sehen, fand in der Türkei eine Rüstungsmesse statt, auf der sich Despoten und Kriegstreiber bedienen konnten. Auf der Rüstungsmesser, die vom 17. – 20, August 2021 in Istanbul statt fand, auch mit deutscher Beteiligung, haben Pakistan und die Türkei neue Abkommen unterzeichnet, zum Beispiel über die Entwicklung von Militärdrohnen. Berichten zufolge war Afghanistan bereits im April 2021 das zentrale Thema der Diskussion zwischen Pakistan und der Türkei, mit der Bitte Pakistans, dass die türkischen Streitkräfte die NATO- und amerikanischen Streitkräfte ersetzen sollen. In Bezug auf die Entwicklung haben Verteidigungsexperten ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Türkei Terroristen des islamischen Staates einsetzt, die von Syrien nach Afghanistan gehen könnten. Neben der Unterstützung der Türkei bei ihrem ehrgeizigen Afghanistan-Plan bestand ein weiteres Motiv des Besuchs darin, die Einbeziehung der Türkei in den China-Pakistan-Wirtschaftskorridor (CPEC) und den Aufbau eines Bündnisses zwischen den dreien zu beschleunigen. Und nicht nur mit Pakistan und Türkei hat China bereits Kooperationen getroffen, sondern auch mit Iran. In Afghanistan hat sich nicht nur eine gefährliche neue „Kidnapping-Industrie“ entwickelt, die den Krieg mittels Lösegeldzahlungen cofinanzieren soll, sondern auch ein „Krieg“ um Rohstoffe. Und nicht nur die Türkei steht in Verdacht, die IS-Terrorgruppen zu finanzieren, sondern auch der Emir von Katar, Scheich Temim bin Hamad. Und nicht nur die IS-Gruppen, sondern die Taliban haben seit vielen Jahren ein Büro in Katar. Und nicht nur mit Pakistan, China oder Katar kooperiert die Türkei, sondern auch mit Saudi Arabien. Saudi Arabien wiederum führt mit Iran in vielen Ländern, wie Jemen, Somalia, Südsudan und anderen Ländern Stellvertreterkriege. Steigen Sie noch durch? Bereits Nelson Mandela sagte: „Niemand kennt eine Nation wirklich, bevor man nicht in ihren Gefängnissen war.“
Türkei, China, Pakistan, Afghanistan, Katar, Iran und Saudi Arabien
Update 26.August 2021 : Beim Flughafen von Kabul hat es nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag eine Explosion gegeben. Ersten Erkenntnissen zufolge soll die Ursache die Tat eines Selbstmordattentäters sein, wie ein US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Es habe Opfer gegeben. Unter den Verletzten sind möglicherweise bis zu drei Mitglieder der US-Streitkräfte, wie Reuters von einem Insider unter Berufung auf vorläufige Angaben erfuhr.
BREAKING: At least 11 people killed in explosion outside Kabul airport.
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— Al Jazeera English (@AJEnglish) August 26, 2021
Bereits am 04.Juli 2021 gab es aus Pakistan Bedenken, Angesichts des bevorstehenden Rückzugs der Vereinigten Staaten aus Afghanistan. Pakistn vollzog eine Abriegelung der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan. Es soll u.a. verhindert werden, dass ein Flüchtlingszustrom als Reaktion auf einen möglichen Bürgerkrieg in Afghanistan, sich Richtung Pakistan bewegt. Es wird immer wahrscheinlicher, dass die Taliban Afghanistan übernehmen werden, gefolgt von einem Bürgerkrieg, so der Bericht aus Pakistan.
Tehrik-i-Taliban Pakistan oder kurz TTP ist eine pakistanische Terrororganisation, die ihre Basis in den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung im Norden Pakistans an der Grenze zu Afghanistan hat. Laut einem im Juli 2021 für den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erstellten Bericht verfügt die TTP auf der afghanischen Seite der Grenze über etwa 6.000 ausgebildete Kämpfer. Der Bericht hatte festgestellt, dass „TTP und die Taliban ihre Beziehungen wie bisher fortsetzen“, und dass sie die Taliban bei Operationen gegen die afghanische Regierung unterstützten werden.
Am 15. August 2021 war es soweit, die afghanische Hauptstadt Kabul ist kampflos an dieTaliban gefallen. Doch so überrascht, wie jetzt sich Politiker zeigen, war der Zusammenbruch der Kabuler Regierung nicht.
Der Einsatz in Afghanistan wurde immer gefährlicher, die Sicherheitskosten wuchsen beträchtlich.
Der jüngste Anstieg der Gewalt in ganz Afghanistan nimmt zu, so die Warnungen. Trotzdem soll Deutschland jährlich etwa 430 Millionen Euro in Entwicklungshilfe für Afghanistan zahlen, davon mehr als 20 Millionen allein in die Sicherheit der Helfer.
Laut UN wurden zwischen Januar und September letzten Jahres fast 6.000 Menschen – ein Drittel davon Kinder – bei Kämpfen in Afghanistan getötet oder verwundet. Die Gewalt zwingt weiterhin Hunderttausende von Menschen, jedes Jahr aus ihren Häusern zu fliehen und den Zugang der Menschen zu Ressourcen wie Krankenhäusern und Kliniken zu beschränken.
Siehe unseren Beitrag vom März 2021:Die Lage in Afghanistan eskaliert weiter- Frauen, die für Medien arbeiten werden erschossen und Mädchen dürfen nicht mehr öffentlich singen-Afghanistan: female media workers shot dead and Afghan govt bans girls sing in public
Rüstungsgüter aus Türkei
Pakistan hilft der Türkei bei der Entwicklung von Atomwaffen und der Kontrolle Afghanistans. Laut dem Auswärtigen Amt orientiert sich die strenge Auslegung des Islams an Saudi Arabien, das sunnitische Schulen finanziert. Iran fördert schiitische Medressen.
Trotz verbesserter Sicherheitslage bleibt die Bedrohung durch politischen / religiösen Extremismus ein zentrales Problem. Die Meinungs- und Pressefreiheit ist teils erheblich eingeschränkt, Medien sehen sich Druck von staatlichen Institutionen sowie extremistischen Organisationen ausgesetzt.
Vom 17.-20. August 2021 fand die diesjährige Rüstungsmesse in der Türkei auf 120.000 qm in 14 Hallen statt, darunter auch deutsche Rüstungskonzerne.
Es gibt wieder Bombengeschäfte mit Saudi Arabien, obwohl die Saudis Krieg im Jemen führen. 75% mehr Aufträge für die Rüstungssparte gab Rheinmetall-Chef Armin Papperger im Mai 2016 bekannt. Außerdem nutzt Rheinmetall einen türkischen Rüstungskonzern für Mega-Geschäfte mit Katar. Siehe: Rheinmetall nutzt türkischen Rüstungskonzern für Mega-Geschäft mit Katar – Rüstungsmesse in Istanbul mit 43 deutschen Rüstungsfirmen – Rüstungsdeals Ukraine, Saudi Arabien, Russland mit Erdogan
Ex-Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ist seit 2017 im Aufsichtsrat bei Rheinmetall. Ex-Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ist seit 2015 für internationale Aufgaben bei Rheinmetal tätig. Ob nun eine Munitionsfabrik in Saudi Arabien oder die im August 2017 genehmigte Ausfuhr einer Panzerfabrik nach Algerien und die Kooperation mit der Türkei und Katar mit dem Unternehmen BMC in der Türkei, das Panzer baut, Rheinmetall ist dort, wo Rüstungsgüter eingesetzt werden. Geschäfte mit Despoten – incl. Rüstungsgüter und Entwicklungshilfe! Da wo Krisen und auch Kriege stattfinden, werden Rüstungsgüter gebraucht.
Auch nach Afghanistan exportierte Deutschland Kriegswaffen und andere Rüstungsgüter und zwar für mehr als 400 Millionen Euro.
Despoten und Kriegsführer können sich aber auch auf der Rüstungsmesse in Istanbul bedienen. Die IDEF – Waffenmesse findet alle zwei Jahres statt, zuletzt am 17.-20. August 2021- Das Betreten mit persönlichen Waffen ist nicht gestattet, so die Messe.
Jeder Dienstarm der Streitkräfte – d.h. die pakistanische Armee, die pakistanische Marine und die pakistanische Luftwaffe (PAF) – beschafft Drohnen.
So machte auf der IDEF21 Pakistan die Zusammenarbeit mit der Türkei im Bereich militärische Drohnen bekannt.
Türkei und Katar
Dass Katar eine besondere Beziehung zur Türkei hat, ist nicht neu. Seit den 2010er Jahren gibt es eine kontinuierliche Zusammenarbeit und einen Dialog in regionalen und internationalen Fragen, insbesondere im syrischen Bürgerkrieg und in der Ägyptenkrise. Beide Länder unterstützen auch die gleichen Gruppen in Libyen nach Gaddafi. Auch in Syrien teilen Katar und die Türkei ähnliche Positionen zum syrischen Bürgerkrieg und unterstützten dieselben Rebellengruppe.
Sowohl Katar als auch die Türkei unterstützen die Muslimbruderschaft offen in der gesamten Region. Die Regierung von Katar besitzt einen Anteil von 50 % an BMC , einem türkischen Hersteller von Militärfahrzeugen.
Die Türkei baut in Katar einen Militärstützpunkt, den ersten großen des Landes im Nahen Osten. Gut ein Jahr nach der Unterzeichnung eines strategischen Zusammenarbeitsvertrags waren Ankara und Doha übereingekommen, dass die Türkei zum Zweck der «Abwehr gemeinsamer Feinde und Sicherheitsbedrohungen» in Katar eine Basis einrichtet, in der fürs Erste rund 3000 Soldaten stationiert sein werden. Der Stützpunkt soll als Ausbildungszentrum dienen und wird Kontingente der Luftwaffe, der Kriegsmarine sowie «Einheiten für spezielle Operationen» beherbergen. Bezahlt wird er vom reichen Katar. Siehe auch In Geiselhaft der Despoten – darum schweigt die EU – Gaspipeline durch die Türkei
2018 kam der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan unter Druck, nachdem er mitten in der sich verschärfenden Finanzkrise der Türkei ein Luxusflugzeug im Wert von 500 Millionen Dollar als „Geschenk“ von Katar angenommen hatte.
Die afghanischen Taliban haben ein Verbindungsbüro im Golf-Emirat Katar, in Doha. Dieses ist auch seit 2011 bekannt. Nach Diplomatenangaben waren Deutschland und die USA mit den Taliban übereingekommen, dass sie ein Verbindungsbüro in Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar, eröffnen sollten. Der Emir von Katar, Scheich Temim bin Hamad, steht auch im Verdacht, die IS-Terrorgruppe zu finanzieren. Siehe auch: Trotz steigender Menschenrechtsverletzungen und erweiterte Kooperation mit Türkei – Rüstungsfabrik und Freihandelsabkommen EU mit Saudi Arabien
Wir haben schon mehrfach über zahlreiche Anschuldigungen gegen Erdogan und seine Familie in Anbetracht deren Beteiligung an diversen Verbrechen berichtet. Dazu gehört auch die Unterstützung des Islamischen Staates, einer terroristischen Organisation, die einen unmittelbaren Affront gegen den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen darstellt. Wir hatten bereits in unserem Beitrag – Noch mehr Skandale um Erdogans Familie – Erdogan’s Family Caught in New Scandal First appeared – darüber berichtet, dass gegen Bilal Erdogan, den Sohn des türkischen Präsidenten, in Italien wegen Geldwäscheverdacht ermittelt wird.
Türkei – Saudi Arabien – Europa
Saudi-Arabien gilt als einer der autoritärsten Staaten der Welt. Dementsprechend ist die Menschenrechtslage dort äußerst schlecht. Eine Massenhinrichtung sorgte für weltweite Empörung. Es waren junge Regimekritiker, sie waren nicht mal 18, als sie verhaftet wurden.
Frau Merkel war im Mai 2017 in Saudi Arabien und sollte die Freihandelsabkommen mit den arabischen Golfstaaten beschleunigen. Siehe:Trotz steigender Menschenrechtsverletzungen und erweiterte Kooperation mit Türkei – Rüstungsfabrik und Freihandelsabkommen EU mit Saudi Arabien
Doch Saudi Arabien und Katar haben auch eine große Kooperation mit Erdogan. Der liefert Rüstungsgüter. Siehe auch: Erdogans Familie – Herrscher über Energie, Öl und Wasser – in neue Skandale verwickelt!
Trotz steigender Menschenrechtsverletzungen in Saudi Arabien soll die Bundeswehr künftig saudische Militärangehörige in Deutschland ausbilden, denn Saudi-Arabien hat bereits indirekt deutsche Waffenexpertise ins Land gebracht, so die Nachricht aus 2017. Eine $ 240 Millionen neue Munitionsfabrik wurde 2016 in Saudi Arabien eröffnet. Auch ist die Rheinmetall Arabia Simulation and Training LLC in Riyadh vertreten. Dazu schreibt rheinmetall-defence.com auf deren Webseite: „Der effektive und sichere Betrieb von High-Tech-Systemen und Plattformen erfordert gut ausgebildete Menschen. Mit einer Erfahrung von mehr als 40 Jahren in der Entwicklung und Herstellung von Simulations- und Ausbildungssystemen und damit verbundene Dienstleistungen bietet Rheinmetall eine breite Palette von Trainingslösungen für militärische Nutzer und zivile Nutzer in den Bereichen Streitkräfte , öffentliche Sicherheit sowie Industrie und Bildungseinrichtungen in den Sektoren Transport, Schifffahrt, Energie und Rohstoffe.“
Was mit Kritikern geschieht, wird auch durch den Mord im Oktober 2018 an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi deutlich.
Seitdem wächst die weltweite Kritik an Saudi Arabien, eigentlich. Denn obwohl die Gräueltaten nicht gestoppt wurden, bekam Saudi Arabien die G20-Präsidentschaft. Und wie bekannt wurde, haben die G20-Staaten seit dem Beitritt zum Jemen-Krieg im Jahr 2015 Waffen im Wert von 17 Mrd. USD an Saudi-Arabien verkauft. Auch Italien verdiente durch die Rüstungsverkäufe an Saudi Arabien, vielleicht ist deshalb auch der ehemalige Premierminister Matteo Renzi so dankbar, dass er Saudi-Arabien während der Veranstaltung der Future Investment Initiative, die vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman veranstaltet wurde, als Ort für eine „neue Renaissance“ bezeichnete. Der Kronprinz mag sich gefreut haben, aber in Italien ist der einstige Hoffnungsträger der G20 unter Beschuss geraten. Aber auch deutsche Politiker geben sich, wenn es um die Handelsbeziehungen geht, die Türklinke in Saudi Arabien in die Hand. Auch als die saudi-arabische Regierung per Anzeige acht Henker suchte hielt auch der jetzigen Präsidentin und damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nicht davon ab, trotz Menschenrechtsverletzungen die Kooperation mit Saudi Arabien weiter auszubauen.
Geschäfte wurden auch weiterhin getätigt, nachdem bekannt war, dass sogar Kinder gefoltert oder hingerichtet wurden, weil sie an Protesten teilgenommen hatten. Saudi Arabien gilt nach wie vor als einer der autoritärsten Staaten der Welt. Trotzdem gehört es zu den besten Kunden der europäischen Rüstungsindustrie. Wer bezahlt eigentlich die Waffenexporte für Saudi Arabien? Die Staatseinnahmen reichen nicht einmal mehr zur Deckung der laufenden Ausgaben. Saudi Arabien schloss zum Bespiel ein Abkommen im Wert von 65 Milliarden Dollar mit China ab. Siehe Die dunkle Realität hinter Saudi-Arabiens utopischen Träumen – The Dark Reality Behind Saudi Arabia’s Utopian Dreams
Frankreich steht an dritter Stelle unter den in Saudi-Arabien investierenden Ländern und es hat 80 im Königreich tätige Unternehmen. Laut französischen Statistiken belaufen sich die saudischen Investitionen in Frankreich auf rund 900 Millionen US-Dollar, hauptsächlich im Immobiliensektor. Saudi-Arabien ist laut SIPRI der größte Waffenimporteur und Frankreich steigert die wichtigsten Waffenexporte dramatisch. Siehe Rüstungsgüter als Wachstumsmotor- Länder exportieren den Tod und profitieren vom Blutgeld – USA and France dramatically increase major arms exports; Saudi Arabia is largest arms importer
Die Zivilisten zahlen den Preis für den saudisch-iranischen Machtkampf.
Die saudische Luftwaffe fliegt Tornados und Eurofighter aus europäischer Produktion – auch bei den Angriffen im Jemen. Und was Saudi Arabien nicht aus Europa bekommt, das kommt dann per Bomben Made in USA.
Doch nicht nur in Saudi Arabien wird die Todesstrafe als politisches Instrument missbraucht, sondern auch im Iran.
Im November 2019 gab es tagelange Unruhen im Iran, bei denen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Protestierenden vorgegangen waren, viele Demonstranten wurden verhaftet. Im Juli 2020 wurden drei junge Regimekritiker hingerichtet. Siehe Besorgniserregende Nachrichten aus dem Iran: Massenhinrichtung von jungen Regimekritikern – Iran must stop the death sentences of protesters — Amirhossein Moradi, Saeed Tamjidi & Mohammad Rajabi
Doch es sind nicht nur junge Regimekritiker, die gefoltert und hingerichtet werden, sondern auch iranische Menschrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsaktivisten. Massenhinrichtungen finden fast täglich in iranischen Gefängnissen statt und sie sind ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Oft dauern die Anhörungen nur 15 Minuten. Ordentliche Prozesse sind Fehlanzeige. Die Beschuldigten sind laut Amnesty Int. gefoltert worden – auch durch Elektroschocks.
Erst am 24.August 2021 bestätigte ein hochrangiger iranischer Gefängnisbeamter die Richtigkeit des von Hackern durchgesickerten Filmmaterials, das die harten Bedingungen zeigt, unter denen Insassen des Teheraner Evin-Gefängnisses leiden. Das am Montag durchgesickerte Überwachungskameramaterial hat keinen Ton, zeigt aber deutlich den Schmerz, den einige Gefangene in Evin durchmachen.
Das Evin-Gefängnis, in dem politische Gefangene und Häftlinge mit doppelter Staatsangehörigkeit untergebracht sind, die meist wegen Spionage- und Propagandavorwürfen inhaftiert sind, wird seit Jahren wegen Menschenrechtsverletzungen kritisiert, unter anderem vom UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte.
Iran und China haben im März 2021 ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. China kann mit Investitionen von 400 Milliarden Dollar im Iran seinen Einfluss im Nahen Osten ausbauen.
Während viele westliche Führer über Amerikas überstürzten Rückzug bestürzt waren, freute sich Chinas Präsident Xi Jinping
China sieht politischen Gewinn im US-Abzug aus Afghanistan, so der internationale Redakteur des Sydney Morning Herald Peter Hartcher.
Siehe auch: Chinas Einfluss in Europa! Mit chinesischem Geld werden nicht nur Häfen aufgekauft, sondern auch Politik und Medien – China’s ‚Belt and Road! China’s expanding investment in global ports- for military or other strategic purpose?
Bereits im Januar 2021 berichtete asiatimes.com, dass der Truppenabzug der USA aus Afghanistan und die mögliche Wiedererlangung der zumindest teilweisen Macht durch die Taliban in Kabul, weitreichende Auswirkungen auf China und Pakistan haben werden, die beide eine Schlüsselrolle in der Nachkriegszukunft des Landes spielen wollen.
China hatte laut Bericht, im Januar 2021 Amerikas Plan öffentlich befürwortet, wonach 2.500 von 4.500 Soldaten bis Mitte Januar und alle Soldaten bis Mitte des Jahres abgezogen werden, warnte jedoch davor, dass ein unorganisierter Abzug der USA den Militanten den Weg ebnen könnte, Afghanistan wieder als regionale Brutstätte des islamischen Terrors werden könnte.
China verweist oft auf die Islamische Bewegung Ostturkestans (ETIM), auch bekannt als die Islamische Bewegung Turkistans, um sein hartes Vorgehen gegen die Uiguren in Xinjiang zu rechtfertigen. Siehe In China findet der grausamste Völkermord der Welt statt! Zwangsabtreibung, Sterilisation, Konzentrationslager – und die Welt schaut zu! – China imposes forced abortion, sterilisation on Uyghurs
Im Dezember 2020 löste die Nationale Sicherheitsdirektion Afghanistans einen chinesischen Spionagering auf und nahm mindestens zehn chinesische Staatsbürger wegen Spionagevorwürfen fest, wie aus Nachrichtenberichten unter Berufung auf den Chef der Direktion, Ahmad Zia Saraj, hervorgeht.
Pakistan hat gegenüber Chinas zunehmender Misshandlung der türkischsprachigen Uiguren geschweigen. Stärkster externer Unterstützer der Uiguren ist die Türkei, mit der Pakistan immer engere Beziehungen pflegt. Doch auch die Türkei ist wegen der Uiguren unter Druck geraten und soll die Uiguren nach China ausweisen. Unter dem Motto „Wer nicht Freund ist, der ist Feind“ setzt China die Länder unter Druck. Die Versuche der Volksrepublik China, politischen Einfluss auszuüben, haben jetzt ein kritisches Niveau erreicht, auch in der Türkei. Hier leben viele Uiguren im türkischen Exil. Doch da die Türkei auf China angewiesen ist, zahlen die Uiguren den Preis für Chinas Hilfe, sie werden verhaftet und an China ausgeliefert. Siehe Es sind Gräueltaten, die schlimmer nicht sein können – der Preis für Chinas Hilfe sind Menschen! – Uighurs fear sellout to China in exchange for vaccine – Arrested and deported back to China
Die radikal-islamischen Taliban haben die Macht in Afghanistan übernommen. Westliche Staaten versuchen, Staatsbürger und Ortskräfte auszufliegen.
Am 24.August 2021 berichtet Reuter, dass bei der von Kritik an den Taliban geprägten Dringlichkeitssitzung des UN-Menschenrechtsrat, China scharfe Vorwürfe gegen westliche Soldaten erhebt. „Die USA, Großbritannien, Australien und andere Länder müssen für Menschenrechtsverletzungen durch ihre Militärs in Afghanistan zur Rechenschaft gezogen werden“, sagt der Botschafter der Volksrepublik, Chen Xu. „Unter dem Banner von Demokratie und Menschenrechten intervenieren die USA und andere Länder militärisch in souveränen Staaten, die eine ganz andere Geschichte und Kultur haben, und stülpen ihnen ihr eigenes Modell über.“ Das habe großes Leid gebracht und müsse bei der laufenden Sitzung besprochen werden. Ausgerechnet aus dem Munde von China. Siehe auch: Menschenrechtsverteidiger sind entsetzt! Ausgerechnet China in den UN-Menschenrechtsrat gewählt! – Serial rights abusers China win seats on UN rights council!
Die Lage in Afghanistan eskalierte bereits
Bombenanschläge, bewaffnete Überfälle und Entführungen gehören seit Jahren in allen Teilen von Afghanistan zum Angriffsspektrum der regierungsfeindlichen Kräfte. Trotzdem bekräftigte Entwicklungsminister Müller noch am 28.6.2019 bei einem Treffen mit Außenminister Rabbani die deutsche Unterstützung für Afghanistan.
Deutschland ist nach den USA zweitgrößter bilateraler Geber Afghanistans. Die Bundesregierung hatte Afghanistan bei der letzten großen Geberkonferenz 2016 in Brüssel Unterstützung von bis zu 430 Millionen Euro pro Jahr bis 2020 für den zivilen Wiederaufbau zugesagt, bis zu 250 Millionen Euro davon aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Unterstützung des BMZ ist dabei an Bedingungen geknüpft: Bei ausbleibenden Reformfortschritten werden Teile der Gelder nicht ausgezahlt, so das BMZ
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat die GIZ in Abstimmung mit der Bundesregierung die Umsetzung von Projekten in Afghanistan vorerst ausgesetzt.
Bereits Nelson Mandela sagte: „Niemand kennt eine Nation wirklich, bevor man nicht in ihren Gefängnissen war.“
„Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen“ ist ein Buch von Siba Shakib.
Netzfrau Doro Schreier
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Der Krieg in Mali ist eng verbunden mit der Rohstoffzufuhr für den Atomstaat Frankreich