Mit großer Trauer bestätigt der Virunga-Nationalpark den Tod von Ndakasi. Der Berggorilla Ndakasi überlebte 2007 das „Senkwekwe-Massaker“ Das Massaker wird von Virunga als die größte Tragödie für die Berggorillas bezeichnet. Die Gruppe wurde von bewaffneten Männern angegriffen und sechs der Tiere getötet, unter ihnen Senkwekwe selbst. Da es keinen geeigneten Ort für Ndakasi gab, wurden Spenden gesammelt und ein Gorilla-Waisenhaus errichtet und nach dem getöteten Silberrücken zu Ehren Senkwekwe Centre genannt. Hier lebte Ndakasi mit Maisha, Matabishi und Senkwekwes Tochter Ndeze. Das Senkwekwe-Zentrum wurde 2010 eröffnet und ist als weltweit einziger Ort bekannt, an dem Berggorillas erfolgreich in Gefangenschaft leben. Die verwaisten Berggorillas wurden auch durch den mit Oscar nominierten Dokumentation Virunga bekannt. In den letzten Jahren starben mehr als 200 Wildhüter im Virunga-Nationalpark. Erst im Januar 2021 wurden sechs Gorilla-Ranger im Hinterhalt getötet. Virunga schwebt in großer Gefahr. Nicht nur die Zahl der Massenmorde im unruhigen DR Kongo stieg im vergangenen Monat an, angetrieben von Rebellengruppen, sondern die Heimat der Berggorillas ist durch Ölbohrungen durch französische und chinesische Ölfirmen bedroht. Weltweit gibt es nur noch etwa 800 Berggorillas, die Hälfte davon im Virunga-Park. Jetzt gibt es einen weniger, denn der verwaiste Berggorilla Ndakasi starb am Abend des 26. Septembers. Sein Zustand hatte sich nach langer Krankheit rapide verschlechtert. Seinen letzten Atemzug holte er in den Armen seines Freundes Bauma. Ndakasi ist jetzt auf dem Weg nach Senkwekwe und seiner Familie.
Goodbye Ndakasi
„Es war ein Privileg, ein so liebevolles Wesen zu unterstützen und zu pflegen, vor allem in dem Wissen, dass Ndakasi in sehr jungen Jahren ein Trauma erlitten hatte. Man könnte sagen, dass sie ihrer Mutter Nyiransekuye nachfolgte, deren Name „jemand, der sich freut, andere willkommen zu heißen“, bedeutet. Es war Ndakasis süße Natur und Intelligenz, die mir half, die Verbindung zwischen Menschen und Menschenaffen zu verstehen und warum wir alles in unserer Macht Stehende tun sollten, um sie zu schützen. Ich bin stolz, Ndakasi meinen Freund genannt zu haben. Ich liebte sie wie ein Kind und ihre fröhliche Art zauberte mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich mit ihr interagierte. Sie wird uns allen bei Virunga fehlen, aber wir sind für immer dankbar für den Reichtum, den Ndakasi während ihrer Zeit bei Senkwekwe in unser Leben gebracht hat.“ Andre Bauman
Virunga, im Osten der Demokratischen Republik Kongo gelegen, zählt zu den ältesten Nationalparks in Afrika. Das 790.000 Hektar große Gebiet liegt an der Grenze zu Ruanda und Uganda. Rund 200 der Menschenaffen leben an den Hängen der erloschenen Vulkane im Süden des Schutzgebiets.
Seit der Eröffnung des Senkwekwe Centre im Jahr 2010 leben im Zentrum über 6 verwaiste Berggorillas. Die Gorillas bleiben für den Rest ihres Lebens im Waisenhaus und bilden eine neue eigene Gruppe. Ein Grund, warum die Gorillas nicht zu ihren alten Familien zurückkehren können, ist, dass sie sich zu sehr an den Menschen, die Privilegien und das komfortable Leben im Gehege gewöhnt haben.
«Mit tiefer Trauer gibt Virunga den Tod des geliebten verwaisten Berggorillas Ndakasi bekannt», schreibt der Nationalpark auf Twitter. Gemäss der Website des Nationalparks verstarb Ndakasi am 26. September nach langer Krankheit, in der sich ihr Zustand rapide verschlechterte in den Armen ihres Pflegers Andre Bauma.
Andre Bauma mit seinen beiden Gorilla-Kameraden Ndakasi und Ndeze.
Virunga National Park
Ndakasi wurde auch im Jahr 2019 im Internet berühmt, als ein „Selfie“ von ihr am Earth Day viral ging. Auf dem Foto sind Ndakasi und ihre Partnerin Ndeze zu sehen, die beiden stehen entspannt auf zwei Beinen, mit frechen Grinsen und herausgestreckten Bäuchen hinter Bauma. Ihre verspielte Natur hat die Welt daran erinnert, wie sehr wir uns in diesen Tieren sehen und das ist einer der Gründe, warum Andre Bauma sie so sehr vermissen wird, so der Virunga Nationalpark auf ihrer Webseite.
Andre Bauma mit Ndakasi
Ndakasi wurde im April 2007 geboren und war erst zwei Monate alt, als Ranger der Virunga sie bei ihrer toten Mutter fanden. Bewaffnete Milizen hatte ihre Mutter niedergeschossen, mit ihr Senkwekwe, der im Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo lebte. Der Silberrücken stellte von 2001 bis 2007 das Oberhaupt der Rugendo-Familie, die nach seinem Vater, dem früheren Anführer der Gruppe, so benannt wurde. Da keine anderen Familienmitglieder anwesend waren, brachten die Ranger den jungen Gorilla in ein Rettungszentrum in Goma, wo sie Andre zum ersten Mal vorgestellt wurde.
Die ganze Nacht lang hielt Andre das Baby eng an sich und drückte ihren kleinen Körper eng an seine nackte Brust, um Wärme und Trost zu spenden. Sie überlebte; Das Trauma des Verlustes ihrer Familie in Verbindung mit einer langen Rehabilitationsphase bedeutete jedoch, dass Ndakasi zu verwundbar war, um in die Wildnis zurückzukehren. Zusammen mit dem verwaisten Gorilla Ndeze wurde Ndakasi nach seiner Gründung im Jahr 2009 in das Senkwekwe Center gebracht.
It is with heartfelt sadness that Virunga announces the death of beloved orphaned mountain gorilla, Ndakasi.
C’est avec une profonde tristese que Virunga annonce le décès du gorille de montagne orpheliné Ndakasi.https://t.co/GdkJbhWESz pic.twitter.com/bsCKdEq8tB
— Virunga NationalPark (@gorillacd) October 5, 2021
Oil versus Gorillas!
Auf Grund der ständigen Bedrohung durch bewaffnete Gruppen müssen die Virunga National Park Ranger in der Demokratischen Republik Kongo eine militärähnliche Ausbildung absolvieren.
Seit über 20 Jahren ist der Virunga-Nationalpark im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo durch Krieg, Wilderei und Raubbau bedroht. Eigentlich war es der Virunga-Nationalpark schon immer, denn am 27. Dezember 1985 fand ein Mitarbeiter Dian Fosseys halbnackte Leiche in ihrer Hütte im Virunga-Nationalpark. Der Mord wurde nie aufgeklärt.
Die größte Bedrohung für den Park sind die Bestrebungen der Ölkonzerne das Innere des Nationalparks nach Ölvorkommen zu sondieren. Es geht um viel Öl, und zwar um Deals in Höhe von Milliarden Dollar, und mitten drin die Gorillas.
Nicht einmal auf Schutzgebiete, wo die Gorillas leben, wird Rücksicht genommen, denn Uganda unterzeichnete mit dem Ölriesen Total das ostafrikanische Rohölpipeline-Projekt! Uganda hat den Ölkonzernen auch in Virunga grünes Licht erteilt und 85 % des Parks sind als Öl-Konzessionen von der Demokratischen Republik Kongo zugewiesen worden.
Die EU ist zusammen mit China der weltweit größte Waldzerstörer. Und zusammen mit China zerstört die EU eines der wichtigsten Reservate der Welt, die unzählige Elefanten, Löwen und Schimpansen beheimatet. Zehntausende Familien werden vertrieben und Journalisten und Umweltaktivisten werden festgenommen.
Afrika sitzt auf einem Rohstoff, der angesichts der Krise im Nahen Osten immer wichtiger wird, und das ist Erdöl.
Genau auf der Grenze von Uganda zur Demokratischen Republik Kongo in Afrika liegt der Albertsee. Der Albertsee ist ein wichtiges Biotop und gilt als das Gewässer in Afrika mit den meisten Fischen. Und genau hier zerstört der französische Ölriese Total die Natur, gefährdet das Leben seltener Tiere und vertreibt die dort lebenden Menschen. Total und China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) haben mit der ugandischen und der tansanischen Regierung zahlreiche Abkommen für ein umstrittenes Rohölpipeline-Projekt unterzeichnet. Das von Total und der chinesischen National Offshore Oil Corporation geleitete 3-Milliarden-Euro-Projekt ist eine beheizte Pipeline mit einer Länge von 1.400 Kilometern, einschließlich einer Strecke von 300 Kilometern in Uganda, um das Rohöl zum tansanischen Hafen von Tanga zu transportieren.
Und nicht nur eine umstrittene Ölpipeline wird gebaut, sondern auch eine umstrittene Straße durch den Regenwald „geschlagen“ und zwar mithilfe der EU. Siehe Oil versus Gorillas! Französische und chinesische Ölfirmen zerstören mit Pipeline-Deal Schutzgebiete im Herzen Afrikas – We cannot drink oil! French, Chinese oil firms – East African Pipeline Project in the heart of Africa – a environmental risk
Goodbye Ndakasi
It is with heartfelt sadness that Virunga announces the death of beloved orphaned mountain gorilla, Ndakasi, who had been under the care of the Park’s Senkwekwe Center for more than a decade. On the evening of 26 September, following a prolonged illness in which her condition rapidly deteriorated, Ndakasi took her final breath in the loving arms of her caretaker and lifelong friend, Andre Bauma – virunga.org
Ndakasi embodied the spirit of Virunga and her story of survival is interwoven with that of the Park’s. The massacres of her family and other gorillas in 2007 led Congolese authorities to undertake extensive institutional and security reform within the Park. This significantly strengthened the protection of Virunga’s mountain gorillas and enabled the conditions that have contributed to the on-going recovery of the species today. Ndakasi was born at a time when the global population of mountain gorillas was fragile and critically endangered. Over the course of her life, however, the species has grown by 47%–from 720 individuals in 2007 to an estimated 1,063 in 2021.
Born to the Kabirizi group in April 2007, Ndakasi was only two months old when Virunga rangers found her clinging to the lifeless body of her mother, gunned down by armed militia hours earlier. With no other family members present, rangers quickly recuperated the infant gorilla and transferred her to a rescue center in Goma, where she was first introduced to Andre. All night long, Andre held the baby close to him, keeping her tiny body tightly against his bare chest for warmth and comfort. She survived; however, the trauma of losing her family coupled with a long period of rehabilitation meant that Ndakasi was too vulnerable to return to the wild. Along with fellow orphaned gorilla Ndeze, Ndakasi was transferred to the Senkwekwe Center after its creation in 2009, where she went on to live a peaceful life with her caretakers and other orphaned mountain gorillas for over 11 years.
Ndakasi’s life was well documented and her heartwarming personality was featured in several shows and films, including the documentary Virunga, where she can be seen consumed in laughter while being tickled by a caretaker. She also rose to internet fame in 2019, when a “selfie” of her went viral on Earth Day. The photo features Ndakasi and her partner-in-crime, Ndeze, both standing relaxed on two feet, bellies out with cheeky grins. Their playful nature was a reminder to the world of how much we see ourselves in these animals and it’s one of the reasons Andre Bauma will miss her so dearly.
Andre Bauman:
“It was a privilege to support and care for such a loving creature, especially knowing the trauma Ndakasi suffered at a very young age. One could say that she took after her mother, Nyiransekuye, whose name means “someone happy to welcome others.” It was Ndakasi’s sweet nature and intelligence that helped me to understand the connection between humans and Great Apes and why we should do everything in our power to protect them. I am proud to have called Ndakasi my friend. I loved her like a child and her cheerful personality brought a smile to my face every time I interacted with her. She will be missed by all of us at Virunga but we are forever grateful for the richness Ndakasi brought to our lives during her time at Senkwekwe.”
Netzfrau Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
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