Greenwashing-Konferenz COP26! Der weltweite Durst nach Palmöl ist dabei, Asiens größten verbliebenen Regenwald zu zerstören- Greenwashing Summit COP26! The global thirst for palm oil is about to destroy Asia’s largest remaining rainforest

Indonesien ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen weltweit und auch stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Und während die Mächtigen der Welt auf dem G20-Gipfel und dann weiter zur Weltklimakonferenz, im schottischen Glasgow, mit ihren Flugzeugen düsen um das Klima zu retten, geht es für die Menschen in Indonesien ums Überleben. Und während der Indonesische Präsident Widodo vom 30. bis 31. Oktober am G20-Gipfel und auch vom 01.bis 02. November an der UN-Klimakonferenz COP26 teilnimmt, spielt sich in Indonesien ein schreckliches Desaster ab. Indonesien beheimatet die drittgrößten Tropenwälder der Welt und ist der größte Produzent von Palmöl. Eigentlich sollten diese Tropenwälder zum Schutz des Klimas geschützt werden, doch zum Dank, dass die kostbaren Wälder für Palmöl weiter gerodet werden, bekommt der indonesische Präsident genau von den Ländern Rüstungsgüter, die angeblich als Vorbild zum Schutz des Klimas gelten – aus Europa. Mit schrecklichen Folgen, denn genau mit diesen Rüstungsgüter werden die Menschen vertrieben, die in diesen Wäldern leben. Man sollte diese Klimakonferenzen eher Greenwashing-Konferenzen nennen, denn die Industrieländer haben keinerlei Interesse, das Klima zu retten. Dort, wo einst ein Regenwald war, überziehen riesige Palmöl-Plantagen die Inseln Sumatra und Borneo. Die Niederlande gehören weltweit zu den führenden Abnehmerländern von rohem Palmöl. Neben der Verwendung des Palmöls für die eigene Herstellung von Nahrungs- oder Reinigungsmitteln, reexportieren die Niederlande einen erheblichen Anteil des Palmöls in den europäischen Binnenmarkt. War Ihnen bekannt, dass Unilever sich sogar über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis freuen konnte, obwohl bekannt ist, dass Unilever mit Millionen Tonnen pro Jahr einer der größten Palmölverbraucher der Welt ist?  Dafür heißt es jetzt, das Palmöl nachhaltig angebaut wird. Es stimmt, die Regenwälder dieser Erde werden nachhaltig gerodet, was weg ist weg. Tiere werden ausgerottet und Menschen werden aus ihren Lebensräumen mit Gewalt vertrieben. Nachdem die Konzerne die Regenwälder von Sumatra und Borneo zerstört haben, drängt die Palmöl-Industrie nun auch in neue Regionen wie die indonesische Provinz Papua. In den letzten 30 Jahren wurde der Archipel mit Ausnahme von der indonesischen Provinz Papua großflächig abgeholzt. Die „Schatzinsel“ Papua-Neuguinea – mit ihren Vulkanen und Regenwäldern ist bitterarm – trotz Öl und Gold. Immer wieder kommt es durch das indonesische Militär zu Übergriffen  Sogar chemische Waffen sollen über den Dörfern in den Bergen abgeworfen worden sein. Glauben Sie noch wirklich, dass auch in Zukunft die Mächtigen der Welt zu solchen Konferenzen reisen sollen? Paradox, seit 30 Jahren wird das Wachstum in den Vordergrund gestellt, aber nicht das Wachstum der Regenwälder, im Gegenteil.

Greenwashing-Konferenz COP26!

Das große Klimaereignis, bekannt als COP26, findet vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 in Glasgow, Schottland, statt. Klimawissenschaftler haben wiederholt betont, dass die beste Waffe zur Bekämpfung der steigenden globalen Temperaturen darin besteht, die Treibhausgasemissionen schnell zu senken. Auch Umweltschützer fordern mit Demonstrationen von der Politik Taten ein.

Man schätzt, dass sehr intakte Wälder, die am wenigsten vom Menschen verändert wurden, allein in ihrer Vegetation etwa 510 Milliarden Tonnen CO2 speichern – das entspricht mehr als 11 Jahren der globalen Kohlenstoffemissionen aus allen Sektoren. Würden Wälder weiterhin für Straßen, Landwirtschaft, Rohstoffindustrie und andere Nutzungen im derzeitigen Tempo gerodet und degradiert, können die Ziele des Pariser Abkommens nicht erreicht werden.

Doch statt Taten um das Klima zu schützen, werden in vielen Ländern Umweltaktivisten verhaftet oder umgebracht. Wer gegen Umweltverbrechen protestiert, lebt gefährlich. Sie wollen die Umwelt schützen und andere ermutigen, dasselbe zu tun. Euer Profit kostet uns das Leben! Wer gegen Palmölkonzerne kämpft wird ermordet und auch kritische Journalisten werden verhaftet.

Auf dem Weltgipfel von Rio 1992 unterzeichneten die Länder das weltweit erste internationale Abkommen zur Stabilisierung der Treibhausgase und zur Verhinderung einer gefährlichen vom Menschen verursachten Störung des Klimasystems. Dass viele Konzerne auf den Klimawandel setzen, zeigen auch die vielen Milliarden Dollar, die bezahlt werden, damit der Klimawandel nicht gestoppt wird.

Paradox, zum Schutz des Klimas subventioniert die EU Biokraftstoffe auf Basis von Palmöl als „grünen Biodiesel“. Mehr als die Hälfte des nach Europa importierten Palmöls wird in Biokraftstoffen für Straßenfahrzeuge verwendet – und Indonesien ist einer der Hauptlieferanten, doch genau dort werden kostbare Regenwälder gerodet, die für das Klima einen unschätzbaren Wert haben.

Palmöl ist ein populäres und preiswertes Öl, das in 50 % der Verbrauchsgüter verwendet wird. Durch diese schnelle Abholzung hat sich der Bestand der Orang Utans in den letzten 10 Jahren um 50 % verringert: Es gibt nur noch 6300 Sumatra-Orang-Utans  Das ist aber nicht die einzige negative Auswirkung. Das Abholzen von nur einem Hektar Torfwald setzt bis zu 6000 Tonnen Kohlendioxid frei. Lesen Sie dazu auch: Palmöl – vom Urwald in die Schokocreme – Say No To Palm Oil

Allein 2020 stieg der Verlust an Waldmasse  im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 63% in Amerika, 136% in Afrika und 63% im asiatisch-pazifischen Raum.

Abholzung für neue Plalmöl-Plantagen Indonesien

Konzerne, die ohnehin als Umweltsünder gelten, wie General Mills, IKEA, Johnson & Johnson, Kellogg, L’Oréal, Mars, Nestlé, PepsiCo, Procter & Gamble und Unilever, zerstörten laut einer Analyse in nur einem Jahrzehnt 50 Millionen Hektar Wald.

Und plötzlich werden Produkte wie Palmöl nachhaltig. Doch, dass bei der Geschwindigkeit, mit der die Regenwälder zerstört werden, auch die meisten Regenwälder der Welt bis zum Ende dieses Jahrhunderts verloren gehen, verschweigen sie. Wir sind auf Kurs, mehr als die Hälfte aller noch existierenden Arten zu verlieren. Siehe: Die Menschheit führt einen Krieg gegen die Natur- Nur 23 Prozent der terrestrischen Ökosysteme sind noch intakt- Humanity is waging war on nature. This is suicidal!

Laut eigenen Aussagen bezieht Unilever Palmöl aus nachhaltigem Anbau. Unilever verarbeitet weltweit ca. 1 Millionen Tonnen Palmöl und 0,5 Millionen Tonnen Palmkernöl pro Jahr. „Dadurch haben wir einen Einfluss auf ca. 8 Prozent der globalen Produktion“, so der Konzern.

Unilever ist Mitglied des auf Initiative des WWF gegründeten Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO). Siehe: Das schmierige Geschäft mit Palmöl – „Palmöl-Krieg“, Menschenrechtsverletzungen und rigorose Praktiken – mit Unterstützung durch Steuergelder

Obwohl der globale Einzelhandelsgigant Unilever bis 2023 ein Versprechen für die Entwaldung der Lieferkette vorlegt, trägt Unilever nach Recherchen direkt zum Aussterben Hunderter bedrohter Arten und zur Zerstörung von Wäldern in Indonesien, Malaysia und Papua-Neuguinea bei.

Siehe auch: Let’s talk about PALMOIL! Das schmierige Geschäft mit Palmöl

Der weltweite Durst nach Palmöl ist dabei, Asiens größten verbliebenen Regenwald zu zerstören

Die dort lebenden Indigene werden eingesperrt, gefoltert oder ermordet. In der indonesischen Provinz Papua wurden Tausende Zivilisten vertrieben und Menschen werden von indonesischem Militär erschossen. Nicht einmal vor Frauen, die im Busch ihre Kinder gebaren, machten sie halt. Die Babys starben. In der indonesischen Provinz Papua sind die größten noch verbliebenen Regenwälder Asiens. Der indonesische Teil Neuguineas ist zurzeit Schauplatz einer schrecklichen Zerstörung von einer einzigartigen Natur. Befürchtungen, dass die Regenwälder des indonesischen Papua das neue Opfer für Palmöl sind, haben neue Recherchen bestätigt. Die „vergessenen“ Menschen werden eingesperrt, gefoltert oder ermordet, um den weltweiten Durst nach Palmöl zu stillen. Asiens größter verbliebene Regenwald wird zerstört.

Die vergessenen Menschen – Sie werden eingesperrt, gefoltert oder ermordet – denn ihr Land ist reich an Rohstoffen!

Drone footage reveals the extent of forest destruction in Papua New Guinea ( Alessio Bariviera/Global Witness )

Palmöl-Plantagen statt Regenwald, und nachdem die Konzerne die Regenwälder von Sumatra und Borneo zerstört haben, drängt die Palmöl-Industrie nun in neue Regionen wie Papua vor.

Forscher schätzen, dass mehr als die Hälfte der Pflanzen und Tiere Papua-Neuguineas von der Wissenschaft noch nicht entdeckt wurden und etwa ein Drittel ihrer Arten wahrscheinlich einzigartig auf der Welt sind.

Der weltweite Durst nach Palmöl ist dabei, Asiens größten verbliebenen Regenwald zu zerstören

Die Nachfrage könnte eine Katastrophe für die indonesische Provinz Papua bedeuten, so die aktuelle Recherche von  Peter Yeung auf Vice.com , die am 11.August 2021 veröffentlicht wurde. Wir Netzfrauen haben diese Recherche für Sie übersetzt.

Vor etwa einem Jahrzehnt tauchten immer häufiger Fremde auf dem Land von Linus Batia Omba auf. Manchmal waren es schäbig gekleidete Arbeiter, manchmal waren es bebrillte Männer in Hemden. Oft waren es auch getarnte Soldaten mit Gewehren im Schlepptau.

Zuvor sah der 32-jährige Stammeshäuptling in seiner abgelegenen Ecke von Papua, der weit entfernten östlichen Provinz Indonesiens, oft viel Schönes: Regenbogen-Paradiesvögel, das Neuguinea-Krokodil mit den glitzernden Augen und den Kasuar, ein großes, straußenähnliches Tier, das zu den nächsten lebenden Nachfahren der Dinosaurier gehört.

Aber sie begannen zu verschwinden, sagt Omba, Anführer des indigenen Mandobo-Clans von Papua, der diesen unberührten tropischen Regenwald schon lange vor der Ankunft der kolonisierenden holländischen Missionare vor Hunderten von Jahren bewohnt hat.

„Wilderer kamen, um die Tiere mit Gewehren, Schlingen, Hunden und Nachttaschenlampen zu fangen, schlitzten sie mit Macheten auf und setzten manchmal Gift für Fische und Garnelen ein – und unterbrachen damit unsere Nahrungsversorgung“, sagte er gegenüber VICE World News. „Flüsse und Bäche wurden schmutzig, so dass wir das Wasser nicht mehr trinken oder uns darin waschen und baden konnten, weil wir krank wurden.“

Laut Omba wurden diese verheerenden Veränderungen durch die Ankunft von Männern ausgelöst, die kamen, um Palmölplantagen anzulegen, eine Multimilliarden-Dollar-Pflanze, die in einer Vielzahl von Produkten auf der ganzen Welt verwendet wird, von Shampoo über Lippenstift bis zu Pizzateig. Dies geschah auch ohne seine Erlaubnis, „obwohl ich der rechtmäßige Eigentümer des Landes und des Waldes bin“.

„Das geht bis heute so weiter“, sagt Omba, dessen Clan dem indigenen Stamm der Wambon Tekamerop angehört. Siehe auch: Der Ausverkauf West Papuas für Palmöl – Die „vergessenen“ Menschen werden eingesperrt, gefoltert oder ermordet – Selling Out West Papua – ‘Injustice’ for West Papuans whose land was sold out from under them

Eine Untersuchung von VICE World News zeigt, dass Papuas einzigartiger Regenwald von Palmölfirmen mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen zerstört wird und dass eine Million weiterer Hektar von Abholzung bedroht sind, obwohl die indonesische Regierung versprochen hat, sie zu schützen.

Interviews mit Korruptionsermittlern, ehemaligen Beamten und Rechtsgruppen in Papua sowie eine unabhängige Analyse von Satellitendaten und Regierungsgenehmigungen für Palmölkonzessionen haben Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit Palmölkonzessionen aufgedeckt und Zweifel an der Legitimität der Klimabemühungen Indonesiens geweckt, das im vergangenen Jahr mehr als 150 Millionen Dollar aus globalen Klimafonds erhalten hat.

Indigene Völker in der gesamten Region behaupten außerdem, dass ihnen die freie Vorab-Information und Anfrage zur Erschließung ihres angestammten Landes systematisch verweigert wird.

„Es ist eine Farce zu sehen, wie einer der größten verbliebenen Regenwälder der Welt durch große Palmölinteressen gefährdet wird“, sagt Bill Laurance, einer der weltweit führenden Tropenwaldforscher, in Reaktion auf die Ergebnisse der Untersuchung. „Die derzeitige Regelung wird wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, die indigenen Völker und die Treibhausgasemissionen haben. Ich halte es für eine Situation, bei der man nur verlieren kann.

Indonesien ist seit langem der weltweit größte Exporteur von Palmöl, das dem südostasiatischen Land allein im letzten Jahr rund 23 Milliarden Dollar einbrachte. Da jedoch in Regionen wie Sumatra, Java und Kalimantan nach jahrzehnte-langem Anbau das Ackerland knapp geworden ist, ist die am wenigsten entwickelte Provinz Papuas, in der sich der drittgrößte Regenwald der Welt befindet, die letzte Grenze für Palmöl. Siehe auch: Vergewaltigung, Missbrauch auf Palmölfeldern in Verbindung mit Top-Kosmetikmarken-Big Cosmetic Brands Silent After Sexual Abuse Allegations on Palm Oil Plantation

In einer Region, in der außergerichtliche Hinrichtungen ungestraft bleiben, Proteste gegen Rassismus niedergeschlagen werden und Soldaten häufig Palmöl-Investoren begleiten, werden die Unternehmen beschuldigt, mit Landraub und der Zerstörung wertvoller Wälder Millionen zu verdienen. Siehe auch Der Ausverkauf West Papuas für Palmöl – Die „vergessenen“ Menschen werden eingesperrt, gefoltert oder ermordet – Selling Out West Papua – ‘Injustice’ for West Papuans whose land was sold out from under them

PORTRÄT VON MARKUS AUTE, EINEM ÄLTESTEN DER WAMBON TEKAMEROP-GEMEINDE, MANDOBO-STAMM IM DORF SUBUR, BOVEN DIGOEL, WEST PAPUA IM JUNI 2019. DIE INDIGENE WAMBON-TEKAMEROP-GEMEINDE DES MANDOBO-STAMMES STEHT SEIT LANGEM IN KONFLIKT MIT VERSCHIEDENEN AUSWEITUNGEN VON PALMÖLPLANTAGEN IN IHR GEWOHNTES TERRITORIUM. FOTO: NANANG SUJANA

Die Folgen sind katastrophal für eine der artenreichsten Regionen der Erde.

Eine im August letzten Jahres in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie ergab, dass die Insel Neuguinea (zu der Papua gehört) mit über 13.000 Arten die größte Pflanzenvielfalt der Welt aufweist.

Separate Untersuchungen ergaben, dass die üppigen Regenwälder, Feuchtgebiete und Savannen mindestens 602 Vogel-, 125 Säugetier- und 223 Reptilienarten beherbergen, von denen viele nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind, wie z. B. Baumkängurus und Vogelflügler.

Auf der Insel leben 312 indigene Gruppen, von denen einige noch nie mit der Außenwelt in Kontakt gekommen sind.

In den Provinzen Papua und Papua Barat (auch als West-Papua bekannt), die die indonesische Hälfte der Insel Neuguinea bilden, befinden sich 40 % des noch verbliebenen Primärregenwaldes Indonesiens – der älteste, dichteste und ökologisch bedeutendste. Die Region ist noch nicht so stark abgeholzt worden wie andere Teile Indonesiens, und 2018 haben sich die Gouverneure der beiden Provinzen verpflichtet, 70 % der Waldfläche zu erhalten.

„Das ist wirklich einzigartig“, sagt Wirya Supriyadi, Leiter des Papua-Zweiges des Indonesischen Umweltforums (WALHI), der größten und ältesten grünen Gruppe des Landes. „Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt. Aber wenn wir so weiter-machen wie bisher, wird die gesamte Flora und Fauna verschwinden und damit auch die indigene Bevölkerung, die sehr eng mit ihr zusammenlebt.“

Der Clan von Häuptling Omba, der Wildschweine jagt, tropische Früchte erntet und Stärke aus der Sagopalme gewinnt, ist seit Jahrhunderten in seiner Identität und Kultur eng mit der umgeben-den Natur verbunden. Jede Störung dieses ausgewogenen Ökosystems, das seit Generationen in Harmonie gehalten wird, könnte gefährdet sein.

„Meine Söhne und Enkel werden genauso auf den Wald angewiesen sein wie ich“, sagt er.

Doch jahrelange Satellitendaten, die von Global Forest Watch, einer Datenbank über die Veränderung der weltweiten Baumbestände, gesammelt und von VICE World News analysiert wurden, zeigen, dass der Anbau von Palmöl bereits große ökologische Schäden angerichtet hat.

Die Berechnungen von VICE World News ergaben, dass die Region zwischen 2001 und 2020 etwa 955.000 Hektar Baumbestand verlieren wird – das entspricht mehr als der zehn-fachen Größe von New York City – wobei mehr als 70 % davon im letzten Jahrzehnt entstanden sind, als der Regenwald durch Palmöl-Monokulturen ersetzt wurde.

Wissenschaftler sagen, dass diese Beschleunigung bedeutet, dass die Auswirkungen des Palmölanbaus bereits erheblich sind – Teile Papuas sind jetzt anfälliger für Feuerausbrüche, da Plantagenunternehmen Torf-sümpfe trockengelegt haben, und andere Landschaften sind anfällig für tödliche Überschwemmungen und Erdrutsche, da das Gelände radikal verändert wurde.

„Die Abholzung hat sich rapide beschleunigt und wird durch Palmöl angeführt“, sagt David Gaveau, ein Umweltwissenschaftler, der Nusantara Atlas leitet, ein Forschungsprojekt, das die Abholzung und Brände in Indonesien verfolgt. „Das hat bereits sichtbare Auswirkungen auf Papua. Und das ist erst der Anfang.“

Sehen Sie sich mit diesem Tracker das Erscheinungsbild von Palmölplantagen in der Regentschaft Boven Digoel im Laufe der Zeit an. Quelle: Google Earth

Doch während die Landschaft Papuas unwiderruflich verändert wird, bleiben ernsthafte Bedenken darüber bestehen, wie es den Unternehmen erlaubt wird, Palm-öl auf von der Regierung abgegrenzten Gebieten, den sogenannten Konzessionen, anzubauen. Dutzende von Plantagenunternehmen in der Region haben erfolgreich beantragt, dass ihre Konzessionen von einem Moratorium ausgenommen werden, indem sie behaupteten, dass es in ihnen keinen Torf oder Primärwald gebe, wie aus öffentlich zugänglichen Regierungsunterlagen hervorgeht, die von VICE World News eingesehen wurden.

Seit dem Jahr 2000 wurde allein in der Provinz Papua fast eine Million Hektar Land für Plantagen freigegeben – eine Fläche, die nach Schätzungen von Greenpeace mehr als anderthalb Mal so groß ist wie das beliebte Touristenziel Bali. In Papua umfasst fast die Hälfte aller freigegebenen Konzessionen Gebiete, die zuvor unter das Waldmoratorium fielen, wie aus öffentlichen Dokumenten hervorgeht, die VICE World News einsehen konnte.

Im September 2018 erklärte der indonesische Präsident Joko Widodo seine Bemühungen, die Abholzung zu stoppen, indem er eine Überprüfung aller bestehen-den Lizenzen ankündigte und ein dreijähriges Moratorium für neue Genehmigungen für Palmölplantagen einführte. Unabhängige Experten erklärten jedoch gegenüber VICE World News, dass die indonesische Politik, die zusätzlich zu einem bestehenden Moratorium aus dem Jahr 2011 für Genehmigungen zur Erschließung von Primärwäldern und Torfgebieten eingeführt wurde, nicht mehr als ein „Papiertiger … ohne rechtliche Handhabe“ sei, so Kiki Taufik, Leiterin der globalen Waldkampagne von Greenpeace Südostasien.

„Die Abholzung und die Waldbrände sind in den Moratoriumsgebieten weitergegangen“, fügt Taufik hinzu. „Die Maßnahmen haben wohl mehr für das internationale Image der Regierung bewirkt als für den tatsächlichen Schutz der Wälder.“

Taufik verweist auf die Landfreigaben als einen wesentlichen Faktor für das Scheitern des Waldschutzes und sagt, dass es „höchst fragwürdige Entscheidungen“ zur Freigabe des Waldes gab und dass es „starke Beweise dafür gibt, dass diese Behauptung in vielen Fällen falsch war“.

EINE LUFTAUFNAHME EINER PALMÖLPLANTAGE, DIE AN DEN ÜBLICHEN WALD DER WEMBON-TEKAMEROB-GEMEINDE DES MANDOBO-STAMMES IM DORF SELIL, DISTRIKT SUBUR, BOVEN DIGOEL REGENCY, PAPUA GRENZT, IM JUNI 2019. FOTO: NANANG SUJANA

Kritiker verweisen auf eine Reihe jüngster politischer Entscheidungen, die den Naturschutz bedrohen.

Indonesiens Pläne zur Förderung von Palmöl als Biokraftstoff werden 15 Millionen Hektar neue Plantagen erfordern, und im Rahmen des Nahrungsmittel-Programms werden Millionen Hektar Land in Papua für die heimische Nahrungsmittelproduktion erschlossen. Außerdem wird derzeit eine 4.325 km lange Autobahn durch die Region gebaut. Gegner des im Oktober verabschiedeten Omnibus-Gesetzes der Regierung, das Arbeitsplätze schaffen und Investitionen ankurbeln soll, behaupten, dass damit wichtige gesetzliche Schutzmaßnahmen für Wälder, wie z.B. das Erfordernis von Umweltgenehmigungen, aufgehoben werden. Der stellvertretende Außenminister Mahendra Siregar hat das Gesetz jedoch verteidigt und letztes Jahr in einem Brief erklärt, dass die geäußerten Bedenken zwar verständlich, aber unbegründet seien. Siehe auch: Bioenergie: Die hässliche Wahrheit! Aus für Palmöl und Soja in Biokraftstoffen in Belgien -Bioenergy: The Ugly Truth! Belgium Bans Biofuels Made From Palm Oil, Soy

Taufik von Greenpeace bietet eine Erklärung dafür, warum es so schwierig ist, Gesetze für die Industrie in Papua zu schaffen und durchzusetzen.

„Ehemalige Kabinettsminister, Mitglieder des Repräsentantenhauses und hochrangige Militärs und Polizisten im Ruhestand wurden alle als Aktionäre oder Vorstandsmitglieder von Plantagenunternehmen in Papua identifiziert“, sagt er. „Dies führt zu einer Kultur, in der die Gesetzgebung und die Politikgestaltung verzerrt und die Rechtsdurchsetzung geschwächt werden.“

EIN KLEINES BOOT FÄHRT DURCH SÜMPFE IN DER PROVINZ PAPUA, INDONESIEN. FOTO: ULET IFANSASTI / GREENPEACE

Sulis Abinesa, ein Beamter der indonesischen Kommission zur Bekämpfung der Korruption (KPK), der die Bestechung im Rohstoffsektor Papuas überwacht, sagte, dass Ermittlungen zu einer beträchtlichen Anzahl von Palmölkonzessionen, die sich mit geschützten Wäldern überschneiden, sowie zur damit verbundenen Steuerhinterziehung laufen. „Es gibt so viele Überschneidungen“, sagt er. „Das ist ein Indikator dafür, dass es Korruption und Bestechung gegeben hat.“

Das indonesische Umweltministerium und der indonesische Palmölverband (GAPKI) reagierten nicht auf mehrfache E-Mail-Anfragen nach einer Stellungnahme.

Ein Schema, das einst als Tanah Merah-Projekt bekannt war und als weltweit größtes Ölpalmenplantagenprojekt angekündigt wurde, erstreckt sich über 270.000 Hektar Regenwald in Papuas abgelegenem Bezirk Boven Digoel und steht im Mittelpunkt der Bedenken.

Wenn das Projekt, das nicht mehr als Ganzes entwickelt wird, fertiggestellt wird, könnte es Holz im Wert von 6 Milliarden Dollar erzeugen und eine Plantage von der doppelten Größe Londons in Asiens größtem verbliebenen Regenwaldgebiet schaffen.

Customary forest of Meto village on the Kia riverbank. Mongabay

Nach einer internen Analyse, die Mongabay und das Gecko Project einsehen konnten, wurde festgestellt, dass wichtige Genehmigungen für das Tanah Merah Projekt von einem Beamten unterzeichnet wurden, der eine Haftstrafe wegen Veruntreuung von Staatsgeldern verbüßt.

Vier der Konzessionen liegen nur wenige Kilometer vom Land des Stammeshäuptlings Linus Batia Omba entfernt. Sie gehören der Hayel Saeed Anam Group, einem jemenitischen Mischkonzern, und Pacific Inter-Link, seiner malaysischen Tochtergesellschaft für die Verarbeitung und den Handel mit Palmöl, wie aus den Konzessionsunterlagen auf der Website des Unternehmens hervorgeht.

Greenpeace-Recherchen vom April zeigen, dass die Konzessionen an vier in den Vereinigten Arabischen Emiraten registrierte Offshore-Gesellschaften verkauft wurden –

  • Green Resources Ltd, Crescent Investments Ltd,
  • Prestige Holdings Ltd und Malindo Investments Ltd – und dass die Mehrheit der Direktoren und Kommissare auch Funktionen bei Pacific Inter-Link und verbundenen Unternehmen innehatte. VICE World News konnte keine Informationen über die genannten Offshore-Firmen finden, was Fragen zu deren Legitimität aufwirft.
  • Die Regentschaft Boven Digoel und die Provinz Papua reagierten nicht auf E-Mail-Anfragen zur Stellungnahme und legten auch keine von VICE World News angeforderten Kopien der Umweltverträglichkeitsprüfungen vor, die für die Erteilung von Genehmigungen oder Landnutzungsrechten (HGU) erforderlich sind. Allerdings war das Projekt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung laut öffentlichen Konzessionsdaten mehr als 200.000 Hektar groß, was es nach dem Gesetz der Provinz Papua nicht förderfähig macht.

Der Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO), ein von der Industrie geführtes Gremium, das das globale Zertifizierungssystem für Palmöl betreibt, untersucht derzeit, ob Pacific Inter-Link diese Unternehmen kontrolliert. Auf Anfrage erklärte Pacific Inter-Link, dass das Unternehmen „weder in Papua noch in anderen Teilen der Welt investiert oder mit einer Plantage in Verbindung steht“. Das Unternehmen lehnte es ab, sich zu der RSPO-Untersuchung zu äußern. Dazu auch: USA verbietet die Einfuhr von Palmöl vom malaysischen Lieferanten von Nestle, L’Oréal und Unilever, wegen Zwangsarbeit – U.S. Blocks Palm Oil From Company That Supplies Major Brands After Investigation Alleges Forced Labor

Die Regentschaft Boven Digoel und die Provinz Papua reagierten nicht auf Anfragen per E-Mail und legten auch keine von VICE World News angeforderten Kopien der Umweltverträglichkeitsprüfungen vor, die für die Erteilung von Genehmigungen oder Landanbaurechten (HGU) erforderlich sind. Allerdings war das Projekt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung laut öffent-lichen Konzessionsdaten mehr als 200.000 Hektar groß, was es nach dem Gesetz der Provinz Papua nicht förderfähig macht.

Trotz der unklaren Eigentumsverhältnisse und des Vorwurfs des Missbrauchs bei der Erteilung von Genehmigungen geht die Abholzung in diesen Konzessionen weiter. Bis heute wurden nach Angaben von Nusantara Atlas in drei der vier Konzessionen etwa 8 491 Hektar Regenwald – eine Fläche fast so groß wie Paris – gerodet und in Palmölplantagen umgewandelt.

EINE PALMÖL-KONZESSION IN PAPUA, INDONESIEN. FOTO: ULET IFANSASTI / GREENPEACE

Wenn sich die Entwicklung in diesen Konzessionen in der gesamten Region widerspiegelt, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf das Klima haben. Nach Schätzungen von Greenpeace speichern die Wälder in den unerschlossenen Konzessionen Papuas 71,2 Millionen Tonnen Kohlenstoff – das entspricht der Hälfte der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen der internationalen Luftfahrtindustrie.

Aktivisten sagen, dass die Ärmsten in Indonesien, dem Land mit dem sechstgrößten Wohlstandsgefälle in der Welt, nur wenig von dieser zerstörerischen Entwicklung profitieren werden, obwohl sie an vorderster Front des Klimawandels stehen. Die Armutsquote in Papua, das in den 1960er Jahren in den indonesischen Staat eingegliedert wurde, ist die höchste des Landes – 27,53 %, verglichen mit 3,47 % in der Hauptstadt Jakarta.

„Die Schaffung von Palmöl-Monokulturen ist schrecklich für Papua“, sagt Timer Manurung, Vorsitzender der indonesischen Naturschutz-NGO Auriga. „Aber für die Politiker gibt es eine Menge Geld zu verdienen. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen wird von den Politikern als eine Möglichkeit gesehen, sich die Taschen zu füllen und Mittel für den Wahlsieg zu gewinnen. Das kommt den Papuas nicht zugute.“

Indigene Völker, mit denen VICE World News gesprochen hat, werfen den Palmölunternehmen in Papua vor, dass sie es versäumt haben, die Zustimmung der Clans für die Erschließung einzuholen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist – das indonesische Plantagengesetz und das besondere Autonomiegesetz der Papua sollten die Konsultation der indigenen Völker bei Entscheidungen über Plantagen garantieren.

Häuptling Omba sagt, dass er nur zugestimmt hat, dass ein Palmöl-unternehmen namens PT BIA auf seinem Land eine Korridorstraße von der Ölpalmenplantage durch sein Land bauen darf – und nicht, dass er die Landrechte an sie abgibt. „Ich bin nicht an der Erteilung von Genehmigungen zur Freigabe von Gewohnheitsland und unserem Gewohnheitswald beteiligt“, sagt er.

Omba behauptet, das Unternehmen sei auch einer Reihe von Verpflichtungen nicht nachgekommen, darunter die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen für Kinder und die Lieferung von Reis. „Wir wollen, dass die Genehmigungen des Unternehmens widerrufen werden“, fügt er hinzu. „Unser Leben ist sehr unangenehm. Bitte unterstützen Sie uns schwache Gemeinden, helfen Sie uns und bewahren Sie uns vor Kolonialismus und Leid.“

LUFTAUFNAHME EINER PALMÖLPLANTAGE IN DER PROVINZ PAPUA. FOTO: ULET IFANSASTI / GREENPEACE

Markus Baba, ein 36-jähriger Angehöriger des Awyu-Jair-Stammes, ebenfalls in der Regentschaft Boven Digoel, äußerte ähnliche Bedenken. „Wir haben dem Unternehmen [PT Tunas Sawa Erma Group] nie unsere Zustimmung gegeben, aber wir haben Informationen erhalten, dass eine bestimmte Person dem Unternehmen einen Brief zur Übergabe von Land gegeben hat“, sagt er. „Das Unternehmen versprach, Wohlstand zu bringen, Hilfe mit Lebensmitteln, Gesundheit, Bildung und Geld zu leisten, aber das wurde nicht erfüllt.“

PT BIA und PT Tunas Sawa Erma Group haben auf wiederholte Bitten um eine Stellungnahme per E-Mail nicht reagiert.

Rukka Sambolingi, Generalsekretär der 1999 gegründeten indonesischen Nichtregierungsorganisation AMAN (Indigenous Peoples Alliance of the Archipelago), sagte, das Fehlen einer informierten Zustimmung sei weit verbreitet. „Es wurde viel getrickst und geschummelt“, sagte sie. „Die Menschen wissen nicht, dass die Ölpalme kommt. Die Zustimmung wurde nicht erteilt. Das ist nicht akzeptabel. Die Lebensgrundlagen der Papuas werden durch die Palmölfirmen zerstört“.

Franky Samperante, Direktor von Pusaka, einer indonesischen gemeinnützigen Organisation, die die Auswirkungen der Palmölindustrie auf indigene Gruppen in Papua dokumentiert, sagte, dass Unterernährung und extreme Armut rapide zunehmen. „Es ist verheerend“, sagte er. „Sie haben kein Einkommen. Sie können ihren Kindern den Schulbesuch nicht bezahlen. Sie können nicht für Lebensmittel bezahlen.“

Die Umwandlung von Wäldern in Palmöl hat nach Erkenntnissen unabhängiger Forscher auch eine Vielzahl von Konflikten um Landrechte, Entschädigungen für Gemeinden und Arbeitsplätze verursacht. Einem Bericht des Konsortiums für Agrarreform (KPA), einer indonesischen NRO, zufolge war der Plantagensektor im Jahr 2020 für die meisten Landkonflikte verantwortlich, von denen 101 im Zusammenhang mit Palmöl standen.

„Diese Konflikte sind überall dort, wo es Palmöl gibt, in der Landschaft zu finden“, sagt Ward Berenschot, ein Forscher an der Universität Leiden, der Konflikte zwischen Unternehmen und ländlichen Gemeinden in Indonesien dokumentiert. „Und sie werden nicht gelöst, weil es eine enge, geheime Beziehung zwischen diesen Politikern und den Palmölunternehmen gibt.“

Aktivisten sind jedoch der Meinung, dass diese Konflikte beendet und große Waldgebiete in Papua gerettet werden könnten, wenn die indonesische Regierung die fraglichen Lizenzen – wie die in der Regentschaft Boven Digoel – widerrufen würde. In der Nachbarprovinz Papua Barat wurde bei einer Überprüfung von 24 Konzessionen für Palmöl im Februar empfohlen, 13 Genehmigungen für 52.000 Hektar sofort zu widerrufen.

„Das ist eine riesige Chance“, sagt Cindy Junicke Simangunsong, Politikmanagerin bei der Nichtregierungsorganisation Econusa, die als Rechtsexpertin an der Überprüfung der Genehmigungen beteiligt war. „Aber die Offenheit und Akzeptanz seitens der Regierungsinstitutionen ist in Papua ganz anders. Es scheint, dass der politische Wille dazu nicht vorhanden ist.

Eine Quelle, die in die Bemühungen der Regierung um eine Überprüfung der Palmöl-Lizenzen in Papua involviert ist, sagte gegenüber VICE World News, dass der Prozess „sehr sensibel“ sei und dass jeder lokale Regierungsangestellte, der das Thema mit einer externen Partei bespricht, entlassen würde.

Die jüngsten Maßnahmen der indonesischen Regierung haben den mangelnden politischen Willen unterstrichen, der Abholzung und der Entwicklung in Papua Einhalt zu gebieten, das eine Fülle von natürlichen Ressourcen beherbergt, darunter die größte Goldmine der Welt, so Teguh Surya, Geschäftsführer der indonesischen NRO Madani.

„Indonesien hat sich bereits verpflichtet, die Entwaldung zu reduzieren“, sagt er. „Aber es macht etwas mit der einen Hand und etwas anderes mit der anderen Hand“.

Ein Sprecher des Grünen Klimafonds, der im vergangenen Jahr über das REDD-Programm der Vereinten Nationen 103,8 Millionen Dollar an die indonesische Regierung für die Verringerung der entwaldungsbedingten Emissionen gezahlt hat, sagte, dass er „alle Anschuldigungen von Korruption, Fehlverhalten und anderen verbotenen Praktiken ernst nimmt“ und dass seine unabhängige Integritätsstelle die gemeldeten Anschuldigungen untersuchen werde. In einer Erklärung räumte das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen „ökologische und soziale Herausforderungen“ im Zusammenhang mit der Palmölproduktion in Indonesien ein und erklärte, es unterstütze „die laufenden Bemühungen, die Palmölindustrie auf einen nachhaltigen und sozial verantwortlicheren Weg zu bringen“.

Da das Palmöl-Moratorium der Regierung im September ausläuft und die Abholzung der Wälder Papuas stetig fortschreitet, glaubt Surya, dass die Zeit knapp wird.

„Indonesien wird die Möglichkeit verlieren, seine Ziele zu erreichen“, sagt er. „Aber die Welt wird noch viel mehr verlieren.“

The World’s Thirst for Palm Oil Is About To Destroy Asia’s Largest Remaining Rainforest

By Peter Yeung VICE.com 

The demand could spell disaster for Indonesia’s Papua province.

Around a decade ago, outsiders began to appear more and more regularly on Linus Batia Omba’s land. Sometimes these were shabby-clothed labourers, at other times they were bespectacled men wearing shirts. Often camouflaged soldiers wielding rifles would be in tow.

Before then, the 32-year-old tribal chief often saw great beauty in his remote corner of Papua, Indonesia’s far-flung eastern province: rainbow birds of paradise, the glint-eyed New Guinea crocodile, and the cassowary, a large ostrich-like creature that is one of the world’s closest living descendants of dinosaurs.

But they started to disappear, says Omba, leader of the indigenous Mandobo clan of Papua, which has occupied that pristine tropical rainforest since long before colonising Dutch missionaries arrived hundreds of years ago.

“Poachers came to catch the animals using guns, snares, dogs and night flashlights, slashing with machetes, and sometimes using poison for fish and shrimp – cutting our food supply,” he told VICE World News. “Rivers and streams became dirty, so we could no longer drink the water or wash and bathe in them because we would get sick.”

“Rivers and streams became dirty, so we could no longer drink the water or wash and bathe in them because we would get sick.”

According to Omba, those devastating changes were triggered by the arrival of men who came to cultivate plantations of palm oil, a multibillion dollar crop used in a vast array of products around the world from shampoo to lipstick and pizza dough. They also happened without his permission, “even though I am the customary owner of the land and forest.”

“This is still ongoing today,” says Omba, whose clan is part of the island’s indigenous Wambon Tekamerop tribe.

A palm oil concession in Papua, Indonesia 2 (Credit Ulet Ifansasti - Greenpeace).jpg

A PALM OIL CONCESSION IN PAPUA, INDONESIA. PHOTO: ULET IFANSASTI / GREENPEACE

An investigation by VICE World News shows that Papua’s unique rainforest is being destroyed by palm oil companies with murky ownership structures and that a million more hectares are under threat of deforestation despite the Indonesian government’s pledges to protect it.

Interviews with corruption investigators, former officials and rights groups in Papua, as well as independent analysis of satellite data and government permits for palm oil concessions, have uncovered allegations of corruption involving palm oil licenses and raised doubts over the legitimacy of climate efforts by Indonesia, which received more than $150 million from global climate funds last year.

Indigenous peoples across the region also say they are being systematically denied free, prior and informed consent over development on their ancestral land.

“It’s a travesty to see one of the world’s great remaining rainforests being imperilled by major palm-oil interests,” says Bill Laurance, one of the world’s leading tropical forest researchers, in response to the investigation’s findings. “The current scheme is likely to have severe impacts on biodiversity, indigenous peoples and greenhouse gas emissions. It strikes me as a lose-lose-lose proposition.”

Indonesia has long been the world’s largest exporter of palm oil, which generated around $23 billion for the Southeast Asia nation last year alone. But as arable land has become scarce in regions such as Sumatra, Java and Kalimantan after decades of cultivation, the country’s least-developed province Papua – home to the third largest stretch of rainforest in the world – is palm oil’s final frontier.

In a region where extrajudicial killings have gone unpunished, anti-racism protests are crushed, and soldiers often accompany palm oil investors, companies have been accused of earning millions through land grabbing and destroying precious forest.

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PORTRAIT OF MARKUS AUTE, AN ELDER FROM WAMBON TEKAMEROP COMMUNITY, MANDOBO TRIBE IN SUBUR VILLAGE, BOVEN DIGOEL, WEST PAPUA IN JUNE, 2019. THE WAMBON TEKAMEROP INDIGENOUS COMMUNITY OF THE MANDOBO TRIBE HAS LONG BEEN IN CONFLICT WITH VARIOUS EXPANSIONS OF PALM OIL PLANTATIONS IN THEIR CUSTOMARY TERRITORY. PHOTO: NANANG SUJANA

The consequences are disastrous for one of the most biodiverse regions on the planet. A study published in the journal Nature in August last year revealed that the island of New Guinea (which contains Papua) has the greatest plant diversity in the world – with over 13,000 species. Separate research found its vibrant rainforests, wetlands and savannahs contain at least 602 bird, 125 mammal and 223 reptile species, many found nowhere else on earth, such as tree kangaroos and birdwing butterflies. The island is also home to 312 indigenous groups, including some never contacted by the outside world.

The provinces of Papua and Papua Barat (also known as West Papua), which comprise the Indonesian half of the island of New Guinea, are home to 40% of Indonesia’s remaining primary rainforest – the oldest, densest and most ecologically significant kind. The region has not yet suffered the historic levels of deforestation seen in other parts of Indonesia, and in 2018 the governors of the two provinces committed to conserve 70% of forest cover.

“It’s truly unique,” says Wirya Supriyadi, head of the Papua branch of the Indonesian Forum for the Environment (WALHI), the country’s largest and oldest green group. “There’s nothing else like it on the planet. But if business continues as usual, all that flora and fauna will disappear and so will the indigenous people who live very closely with it.”

Chief Omba’s clan, which hunts wild boar, harvests tropical fruits, and processes starch from the common sago palm tree, has for centuries had its identity and culture deeply bound to the surrounding natural world. Any disruption to that balanced ecosystem, sustained in harmony for generations, could be perilous.

“My sons and grandsons will depend on the forest just as I have,” he says.

But years of satellite data collected by Global Forest Watch, a database of global tree cover change, and analysed by VICE World News reveals that cultivation of palm oil has already wrought major ecological damage.

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A CHART SHOWING CUMULATIVE FOREST LOSS IN PAPUA. GRAPHIC: VICE WORLD NEWS

VICE World News’ calculations found that between 2001 and 2020, the region lost 955,000 hectares of tree cover – the equivalent of more than ten times the size of New York City – with more than 70% of that coming in the last decade as rainforest has been replaced by palm oil monocultures.

Scientists say this acceleration means the effects of palm oil cultivation are already significant – parts of Papua are now more prone to outbreaks of fire as plantation companies have drained peat swamps, and other landscapes are susceptible to deadly flooding and landslides as the terrain has been radically altered.

“There’s been a rapid acceleration of deforestation that’s led by palm oil,” says David Gaveau, an environmental scientist who runs Nusantara Atlas, a research project tracking deforestation and fires in Indonesia. “It’s had a visible impact on Papua already. And this is only the beginning.”

See the appearance of palm oil plantations in Boven Digoel regency over time by using this tracker. Credit: Google Earth

But while Papua’s landscape is being irreversibly transformed, serious concerns remain over how companies are being allowed to cultivate palm oil on areas of land demarcated by the government known as concessions. Dozens of plantation companies in the region have successfully requested for their concessions to be excluded from a moratorium by claiming that there was no peat or primary forest in them, according to publicly available government records reviewed by VICE World News.

Since 2000, the land released from the forest estate for plantations in Papua province alone has totalled nearly a million hectares – an area more than one and a half times the size of the popular tourist destination of Bali, according to Greenpeace estimates. In Papua, nearly half of all concessions which have been released contain areas which had previously been covered by the forest moratorium, according to public documents seen by VICE World News.

In September 2018, Indonesian president Joko Widodo declared efforts to halt deforestation by announcing a review of all existing licenses and introducing a three-year moratorium on new permits for palm oil plantations. However, independent experts told VICE World News that Indonesia’s policy, introduced in addition to an existing moratorium from 2011 on permits for development of primary forest and peatland, amounts to nothing more than a “paper tiger … with no legal teeth,” according to Kiki Taufik, global head of Greenpeace Southeast Asia’s forests campaign.

“Deforestation and forest fires have continued inside moratorium areas,” adds Taufik. “The policies have arguably achieved more for the government’s international image than they have for actual forest conservation.”

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AN AERIAL VIEW OF A PALM OIL PLANTATION BORDERING THE CUSTOMARY FOREST BELONGING TO THE WEMBON TEKAMEROB COMMUNITY OF THE MANDOBO TRIBE IN SELIL VILLAGE, SUBUR DISTRICT, BOVEN DIGOEL REGENCY, PAPUA IN JUNE 2019. PHOTO: NANANG SUJANA

Taufik points to the land releases as a significant factor in the failure to protect forests, saying that there were “highly questionable decisions” to release the forest and that there is “strong evidence that in many cases this claim was incorrect”.

Critics point to a slew of recent policy decisions that threaten conservation. Indonesia’s plans to promote palm oil as a biofuel will require 15 million hectares of new plantations, and the food estate program will see millions of hectares of land in Papua developed for domestic food production. A 4,325-km highway is also currently under construction across the region. Opponents of the government’s Omnibus bill, which was passed in October and aims to create jobs and stimulate investment, say it will remove key legal protections for forests such as the requirement for environmental permits. But deputy foreign minister Mahendra Siregar has defended the bill, stating in a letter last year that “the concerns expressed are understandable but unfounded”.

Greenpeace’s Taufik offers an explanation as to why it is so difficult to create and enforce legislation on the industry in Papua.

“Former cabinet ministers, members of the House of Representatives, and retired high-ranking military and police have all been identified as shareholders or board members of plantation companies in Papua,” he says. “This allows for a culture where legislation and policy making are distorted and law enforcement is weakened.”

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A SMALL BOAT TRAVELS THROUGH MARSHES IN PAPUA PROVINCE, INDONESIA. PHOTO: ULET IFANSASTI / GREENPEACE

Sulis Abinesa, an agent for Indonesia’s Corruption Eradication Commission (KPK) who is monitoring graft in Papua’s natural resources sector, said investigations were ongoing into a significant number of palm oil concessions overlapping with protected forest as well as into related tax evasion. “So many are overlapping,” he says. “That is an indicator that there has been corruption and bribery.”

Indonesia’s Ministry of Environment and the Indonesian Palm Oil Association (GAPKI) did not respond to multiple emailed requests for comment.

Ascheme once known as the Tanah Merah project and billed as the world’s largest oil palm plantation project – covering 270,000 hectares of rainforest in Papua’s remote Boven Digoel regency – is at the heart of concerns. If completed, the project, which is no longer being developed as a single entity, could generate $6 billion worth of timber and create a plantation twice the size of London within Asia’s largest remaining stretch of rainforest, according to an internal analysis seen by Mongabay and the Gecko Project, who found that key permits granted for the Tanah Merah project were signed by an official who was serving a prison sentence for embezzling state funds.

Four of the concessions are mere kilometres from the land of tribal chief Linus Batia Omba. They are owned by the Hayel Saeed Anam Group, a Yemeni conglomerate, and Pacific Inter-Link, its Malaysian palm oil processing and trading subsidiary, according to concession records on the company website.

Greenpeace research from April shows the concessions were sold to four offshore companies registered in the United Arab Emirates – Green Resources Ltd, Crescent Investments Ltd, Prestige Holdings Ltd and Malindo Investments Ltd – and a majority of the directors and commissioners also held roles in Pacific Inter-Link and associated companies. VICE World News could not find any information for the named offshore companies, raising questions on their legitimacy. Read more on VICE World News

Netzfrau Lisa Natterer

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