Für viele ist die Südsee am anderen Ende unserer Welt ein Sehnsuchtsort. Puderweiße Strände, Regenwälder, Wasserfälle, Lagunen, Korallenriffe und Palmen. Die geografische Isolation hat dazu beigetragen, die pazifischen Inseln vor der Pandemie zu schützen. Sie hatten ein vollständiges Verbot für internationale Flüge verhängt und Kreuzfahrtschiffe wurden abgewiesen. Die Pazifikinseln wurden für ihre frühzeitige Reaktion auf das Virus gelobt. Doch als die Menschen auf den Pazifikinseln dachten, sie hätten es geschafft, wurden sie von von Cyclone Harold erschüttert. Während sich die „vergessenen“ Menschen auf das Schlimmste vorbereiteten, verwüstete der tödliche Wirbelsturm viele Inseln. Viele Menschen wurden getötet, viele Menschen obdachlos. Und während die Pazifikinseln eh schon an zwei Fronten kämpfen, traf die Region ein alle tausend Jahre stattfindender Vulkanausbruch, der vom Weltraum aus zu sehen war. Die Schockwellen erreichten Australien, Japan, Lateinamerika, Alaska und sogar Europa und verursachte einen Ölpest am Tankerterminal in Peru. Nachdem auch das Unterwasserkabel beschädigt wurde, war es nicht mehr möglich, eine internationale Kommunikationsverbindung zu der Inselgruppe Tonga herzustellen. Hinzu verhinderte, eine kilometerweit in die Luft aufsteigende Aschewolke, die Versuche der Außenwelt, angeführt von Neuseeland und später Australien, zu der Inselgruppe zu gelangen. Welche weltweiten Ausmaße dieser Vulkanausbruch hat, ist noch nicht ersichtlich. Die entfernten pazifischen Inseln bereiten sich auf das Schlimmste vor. Nach Angaben australischer Wetterbehörden wurde in Nuku’alofa, der Hauptstadt von Tonga, ein 1,2-Meter-Tsunami beobachtet. Die meisten Menschen leben dort von dem, was im Garten gepflanzt wird, doch jetzt ist alles weg. Hatten sich die pazifischen Inseln im letzten Paradies der Welt isoliert, um dem Virus zu entkommen, sind sie jetzt auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen.
Ein alle tausend Jahre stattfindender Vulkanausbruch trifft Tonga
Tonga besteht aus etwa 170 Inseln und ist die Heimat von etwa 106.000 Menschen. Erst im April 2020 verursachte der Cyclone Harold, der sich vor den Salomonen bildete, schwere Überschwemmungen in Fidschi und Tonga, bis er auf Vanuatu traf. Auch große geologische Aktivität tritt in der Pazifikregion regelmäßig auf, denn sie liegen auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Erst im Oktober 2021 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,7 die Region Vanuatu und im Dezember 2021 wurden erhöhte vulkanische Aktivitäten am Vulkan Yasur gemessen.
In den pazifischen Inselstaaten leiden die Menschen schon stark unter den Folgen des Klimawandels. Hinzu kommen Erdbeben und die aktiven Vulkane. Die Menschen im Südpazifik haben gelernt, mit den Naturkatastrophen zu leben, sie kennen es nicht anders. Doch was die dortigen Menschen wütend macht, sind die Industriestaaten, die untätig zuschauen, wie die letzten Paradiese der Erde durch den Klimawandel vom Meer verschluckt werden. Mit steigendem Meeresspiegel, Wirbelstürmen und Extremwetter, damit haben die Menschen dort zu kämpfen. Viele mussten schon ihre Dörfer verlassen und zogen ins Landesinnere. Kiribati hat bereits Land gekauft, um in Fidschi Lebensmittel wachsen zu lassen und Menschen umsiedeln zu können. Siehe Katastrophenalarm im Paradies! Entfernte pazifische Inseln bereiten sich auf das Schlimmste vor! – Cyclone Harold and coronavirus: Pacific Islands face battle on two fronts
Ein Team tongaischer Geologen, die den Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga Hunga Ha’apai am 14. Januar 2022 beobachteten, wurden Zeuge spektakulärer Explosionen auf dieser gefährlichen Mission.
„Gestern gab es massive Explosionen, donnernde Blitze im Umkreis von zwei Meilen, die wir beobachtet und aufgezeichnet haben“, sagte Taaniela Kula, stellvertretender Sekretär im Ministerium für Land und natürliche Ressourcen, der das Team leitete. „Großer Tag gestern in der Tat! Es war großartig, während der Stoßzeiten des Vulkans dort draußen zu sein. Es ist der Traum eines Geologen, tatsächliche geologische Ereignisse im Gange zu sehen“, sagte er am 15.Januar 2022 der Onlinezeitung Matangi Tonga und veröffentlichte spektakuläre Aufnahmen, u.a. auch ein orangefarbenes Licht bei Sonnenuntergang während des Vulkanausbruchs Hunga. Die Aufnahme wurde am 14.Januar 2022 am Kanokupolu-Strand gemacht.
Der Schwefelgeruch war über Tongatapu und Ha’apai wahrzunehmen und die Regierungsbüros schlossen nachdem eine Tsunami-Warnung ausgegeben wurde. Und somit endet die Nachrichten von Tonga, denn das, was danach geschah, haben sie nicht ahnen können.
Nach dem Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai in der Nähe des Königreichs Tonga wurde in einem großen Gebiet des Pazifiks Tsunami-Alarm ausgelöst. Medien im polynesischen Königreich im Südpazifik, das aus mehr als 170 Inseln besteht, von denen die meisten unbewohnt sind, berichteten von Schockwellen, die die Küste erreichten und die Gebäude überfluteten, einem Ascheschauer und einem Telefonausfall. Anschließend betraf die Tsunami-Warnung auch Samoa, Fidschi und Neuseeland. Auf den Bildern sehen Sie die Ankunft der Wellen in der Hauptstadt von Tonga.
Stay safe everyone 🇹🇴 pic.twitter.com/OhrrxJmXAW
— Dr Faka’iloatonga Taumoefolau (@sakakimoana) January 15, 2022
Nach Angaben der örtlichen Behörden hatte die Eruption einen Radius von 260 Kilometern und schleuderte Asche, Dampf und Gas bis zu 20 Kilometer in die Luft.
Außergewöhnliche Satellitenbilder, die den Moment eingefangen haben, als ein Unterwasservulkan ausbrach. Selbst in einer aktiven Vulkanregion schätzen Wissenschaftler, dass dieser Ausbruch nur einer in einem 1000-jährigen Ereignis war – mit einer geschätzten Kraft, die größer ist als mehrere Atombomben.
Laut Oliver Nebel Assoc Professor Associate Professor, School of Earth Atmosphere and Environment ist es eigentlich nicht üblich, dass ein Vulkan einen Tsunami auslöst. Zuerst braucht man natürlich einen Vulkan, der im Grunde genommen nahe am Ozean oder mitten im Ozean liegt, und was man braucht, ist eine Wasserverdrängung. Ein Tsunami wird also einfach dadurch verursacht, dass viel Material ins Wasser geschoben oder dieses Material ersetzt wird.
Himawari 8 zeigt die Schockwellen
- Tsunamiwellen wurden nicht nur in Tonga, sondern auch in Neuseeland, Japan und Fidschi registriert. Auch Überschwemmungen in Santa Cruz im US-Staat Kalifornien wurden auf den Ausbruch zurückgeführt.
- Wie japanische Medien am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) berichteten, wurden an der Küste der nordöstlichen Präfektur Iwate sowie im südwestlichen Amami Flutwellen von rund einem Meter Höhe registriert.
Himawari 8 ein Wettersatellit der japanischen Meteorologiebehörde JM vom 15 Januar 2022 zeigt die Schockwellen von 16:10 bis 20:50.
Der Vulkanausbruch in Tonga hat unfassbare Ausmaße erreicht
Nach Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai wurde ein Tsunami-Warnung in 13 Regionen Chiles ausgerufen. Bis auf zwei südliche Regionen musste die 4.000 Kilometer lange chilenische Küste evakuiert werden. Etwa 500 Kilometer südlich von Santiago konnte beobachtet werden, wie sich das Meer zurückzog und mehrere Meter Sand freilegte, die normalerweise unter Meerwasser bleiben.
Während Ecuador und Chile Tsunami-Warnungen auslösten, wurde in Peru keine solche Maßnahme ergriffen, was zu zusätzlichen Schäden führte.
Un derrame de #petróleo causado por un buque durante el oleaje anómalo por la erupción del #VolcánTonga afectó a las especies marinas de la costa peruana. Pescadores denuncian a la refinería de @Repsol ‚La Pampilla‘ por negligencias durante la emergencia. #DesastreEcológico pic.twitter.com/7o2KF3x151
— 🇵🇪 Wayka📢 (@WaykaPeru) January 18, 2022
Mehr als zwei Meter hohe Wellen überschwemmten den Strand von Nyalamp in der Nähe der nordwestlichen Stadt Lambayeque rissen ein Fahrzeug ins Meer, in dem zwei Frauen in Küstennähe unterwegs waren. Beide Frauen starben laut lokalen Medien.
Golden sand turned black in Peru after an oil spill affected miles of shoreline, with some blaming the recent volcanic eruption near Tonga for the spill https://t.co/65QJLCh6jz pic.twitter.com/YuXKVEZHC8
— Reuters (@Reuters) January 18, 2022
Der Tsunami verursachte sogar einen Ölpest am Tankerterminal in Peru. Die Raffinerie La Pampilla von Repsol berichtete am Sonntag, dass es im Distrikt Ventanilla del Callao während des Entladevorgangs des unter italienischer Flagge fahrenden Tankers „Mare Doricum“ aufgrund der Gewalt der Wellen zu einem „begrenzten Leck“ von Öl ins Meer gekommen sei.
1/ #Peru #Japan #Tonga #TongaVolcano #Tongaeruption #TongaHunga #tongatsunamivolkano
In Peru, waves from a tsunami after the eruption of an underwater volcano off the islands of Tonga in the Pacific Ocean smashed the beach. pic.twitter.com/aB38FqxKSF
— David Kime (@CyberRealms1) January 16, 2022
Überschwemmungen in Santa Cruz, Kalifornien infolge eines Tsunamis, der durch den Ausbruch des Tonga-Vulkans verursacht wurde.
Soquel Creek in Santa Cruz flowing *backwards* because of a tsunami 🤯 pic.twitter.com/JxFsllhhdX
— robwormald (@robwormald) January 15, 2022
Vulkanausbruch könnte der größte sein, der je aus dem Weltraum gesehen wurde
Das Ausmass der Schäden in dem Südseearchipel ist weiter unklar
Zwei Tage nach dem gewaltigen Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga im Pazifik haben Militärflugzeuge aus Neuseeland und Australien die Lage aus der Luft erkundet.
Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern sagte, es seien erhebliche Schäden entstanden, das volle Ausmaß sei jedoch unklar.
Unklar sei, ob der jüngste Ausbruch den Höhepunkt der Aktivität darstelle. Es könne auch sein, dass der Vulkan noch mehrere Wochen oder sogar Jahre unruhig bleiben, so Experten.
📹 | Tsunami in #Tonga following eruption of #HungaTonga.pic.twitter.com/msdTMymTZv
— EHA News (@eha_news) January 16, 2022
Hatten sich die pazifischen Inseln im letzten Paradies der Welt isoliert, um dem Virus zu entkommen, sind sie jetzt auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Katastrophenalarm im Paradies! Entfernte pazifische Inseln bereiten sich auf das Schlimmste vor!
Distress signal detected in Tonga
A distress signal has been detected in an isolated, low-lying group of islands in the Tonga archipelago following a massive volcanic eruption and tsunami, the United Nations said, prompting particular concern for its inhabitants – by thewest.com.au
A distress signal has been detected in an isolated, low-lying group of islands in the Tonga archipelago following Saturday’s massive volcanic eruption and tsunami, the United Nations said, prompting particular concern for its inhabitants. https://t.co/yavWMyoLjo
— Reuters Science News (@ReutersScience) January 17, 2022
Initial reports suggested no mass casualties on the main island of Togatapu, but two people were reported missing and the capital Nuku’alofa was badly damaged in Saturday’s event, as were resorts and homes along the island’s western beaches, it said.
„Further volcanic activity cannot be ruled out,“ the UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) said in the update on Monday, reporting only minor injuries but emphasising that formal assessments, especially of the outer islands, had yet to be released with communications badly hit.
The uninhabited volcanic island of Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai all but disappeared following the blast, according to satellite images from around 12 hours later. The Pacific archipelago was blanketed in ash and volcanic ash clouds spread to countries thousands of kilometres to the west.
The OCHA said there had been no contact from the Ha’apai group of islands and there was „particular concern“ about two small low-lying islands – Fonoi and Mango, where an active distress beacon had been detected. According to the Tonga government, 36 people live on Mango and 69 on Fonoi.
Experts said the volcano, which last erupted in 2014, had been puffing away for about a month before rising magma, superheated to around 1000 degrees Celsius, met with 20-degree seawater, causing an instantaneous and massive explosion.
Australia and New Zealand sent surveillance flights on Monday to assess damage and Australia’s Minister for the Pacific Zed Seselja said Australian police had visited beaches and reported significant damage with „houses thrown around“.
British woman Angela Glover, who ran a dog charity in Tonga, was killed, her Sydneysider brother told British media.
The impact of the eruption was felt as far away as Fiji, New Zealand, the United States and Japan. Two people drowned off a beach in northern Peru due to high waves caused by the tsunami.
Tonga is COVID-free and has concerns about the risk of aid deliveries spreading the virus to the island – any aid sent will need to be quarantined and it’s unlikely any foreign personnel would be allowed to disembark aircraft.
International communication has been severely hampered by damage to an undersea cable, which could take more than a week to restore, and Australia and New Zealand were assisting with satellite calls, he said.
The Ha’atafu Beach Resort, on the Hihifo peninsula, 21km west of the capital Nuku’alofa, was „completely wiped out“, the owners said on Facebook.
The family that manages the resort had run for their lives through the bush to escape the tsunami, it said. „The whole western coastline has been completely destroyed along with Kanukupolu village,“ the resort said.
Katie Greenwood, the Pacific head of delegation for the International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies, told Reuters up to 80,000 people could have been affected by the tsunami.
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
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