36 Jahre nach dem Super-GAU im AKW Tschernobyl sind die Probleme vor Ort noch längst nicht gelöst, denn etwa 190 Tonnen Kernbrennstoff befinden sich noch immer im Inneren des Unglücksreaktors. Vom 1986 havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl gehen drei Gefahren aus. Zum einen vom sogenannten Betonsarkophag, der unmittelbar nach der Katastrophe in aller Eile um die Ruine herum errichtet worden war, zum anderen von der in der in der üppigen Vegetation rund um Tschernobyl gespeicherten Radioaktivität, die durch Waldbrände wieder freigesetzt werden und der Krieg in der Ukraine. Auch nach 36 Jahren ist Tschernobyl eine tickende Zeitbombe. Wie das Fachblatt „Science“ berichtete, zeigen Sensoren in verschiedenen Bereichen eine steigende Anzahl von Neutronen an, was auf eine Kettenreaktion hinweist. Tschernobyl – Horror ohne Ende, denn Tausende von Panzern und Truppen fuhren in den ersten Stunden des russischen Einmarsches in die Ukraine im Februar 2022 in die bewaldete Sperrzone von Tschernobyl ein und wühlten hochgradig verseuchte Erde vom Ort des Unfalls von 1986 auf, der die schlimmste Atomkatastrophe der Welt war. Das Schlimmste an der Tschernobyl–Katastrophe war, dass niemand der Bevölkerung reinen Wein einschenkte. Fakten wurden verschleiert, Informationen zurückgehalten. 36 Jahre nach Tschernobyl haben wir immer noch nicht die ganze Wahrheit erfahren, denn so soll im Februar 2022 radioaktiver Staub aufgewirbelt worden sein und mehrere Stationen zeigten kritische Werte. Doch wir erfuhren nur. im März 2022, dass laut Ukrainischer Netzbetreiber das Atomkraftwerkt Tschernobyl ohne Strom sei und die alten Brennelemente konnten nicht mehr gekühlt werden. Hier, in der Erde eines der radioaktivsten Orte der Welt, haben russische Soldaten Schützengräben ausgehoben. Ukrainische Beamte befürchten, dass sie damit ihre eigenen Gräber schaufelten.
Update 06.August 2022: Die tickende Bombe Saporischschja
Nach dem Beschuss des AKW Saporischschja wächst die Sorge vor einem Super-GAU in der Ukraine. Das Land könnte erneut Schauplatz eines Infernos werden, ohne dass Atomwaffen eingesetzt werden.
Schon seit Wochen erfüllt die Lage im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit großer Sorge. Europas größtes AKW im Süden der Ukraine sei „völlig außer Kontrolle“, klagte IAEA-Chef Rafael Grossi schon zu Beginn der vergangenen Woche.
Zum Wochenende dann die Nachricht vom Beschuss des AKW, wofür sich Kiew und Moskau gegenseitig verantwortlich machten. Das ukrainische Außenministerium warnte: Sollte ein Reaktor getroffen werden, seien die Folgen „gleichbedeutend mit dem Einsatz einer Atombombe“.
Update zur Lage in der #Ukraine
Nach Berichten wurde das Gelände des KKW #Saporischschja am Freitag beschossen. Ein Reaktor soll abgeschaltet worden sein.Es gibt keinen Hinweis, dass Radioaktivität ausgetreten sein könnte.
Wir beobachten die Lage.https://t.co/LfurHCR9z8 pic.twitter.com/3zoWx2bG1x— Bundesamt für Strahlenschutz (@strahlenschutz) August 6, 2022
Die tickende Zeitbombe Tschernobyl
Wir waren damals live dabei und erlebten am 26. April 1986, was es bedeutet, nichts zu erfahren. Unterrichtet wurden wir erst einige Tage später, aber auch nur, weil die Schweden nach ersten auffälligen Messungen Alarm schlugen. Die Politiker waren mit der Situation überfordert und wollten auch hier in Europa keine Panik auslösen. Frankreich erfuhr es sogar noch später, Österreich nach einer Veranstaltung am 01. Mai 1986, da man diese Großveranstaltung nicht stören wollte. Die Havarie wurde von den sowjetischen Behörden zunächst verschwiegen und später heruntergespielt. Es waren Wissenschaftler im fernen Schweden, die nach ersten auffälligen Messungen Alarm schlugen – der Wind hatte radioaktive Wolken erst nach Polen und Skandinavien, später dann auch nach Tschechien, Süddeutschland und Österreich getrieben.
Russische Truppen in der Ukraine haben das stillgelegte Kernkraftwerk Tschernobyl eingenommen
Am 24.Februar 2022 schockierte die russische Armee mit der Eroberung der Ruine des Atomkraftwerks in Tschernobyl. Hatten doch Wissenschaftler*innen sich wegen des Anstiegs von Radioaktivität in den Trümmern des Kernkraftwerkes von Tschernobyl bereit zuvor besorgt gezeigt, denn in Tschernobyl gibt es Hinweise auf erneute Kettenreaktionen. In einem Bericht des für die Reaktorsicherheit zuständigen Forschungsinstituts ISPP ist von einer steigenden Zahl von Neutronen die Rede. Konkret sollen sie seit 2016 um 40 Prozent zugenommen haben. Mithilfe von Neutronen, die Teil des Atomkerns sind, lässt sich Kernspaltung initiieren.
Die Situation erinnere ihn an „Glut in einer Grillgrube“, sagte Neil Hyatt, ein Experte für die Entsorgung nuklearer Abfälle, von der University of Sheffield dem Magazin Science: „Funkenfähig, aber vorerst stabil.“ Siehe: Die tickende Zeitbombe Tschernobyl -Strahlung in Tschernobyl steigt wieder-‘It’s like the embers in a barbecue pit.’ Nuclear reactions are smoldering again at Chernobyl
Um mehr Klarheit zu schaffen wurde sogar überlegt, Roboter in das kontaminierte Areal zu schicken, um Sensoren zu installieren und Proben zu entnehmen. Doch dazu dürfte es nicht gekommen sein, denn Russland nahm den Atomreaktor Tschernobyl ein und die russischen Soldaten hatten dabei auch Mitarbeiter des Werkes in ihre Gewalt gebracht.
Bereits am 25. Februar 2022 teilte die ukrainische Atombehörde mit, dass die Strahlung am Reaktor in Tschernobyl erhöht sei, denn die Bewegungen schwerer Militärfahrzeuge hatten radioaktiven Staub aufgewirbelt. Auf Twitter hieß es sogar, dass immer mehr Stationen kritische Werte zeigen würden, so sollen am Reaktor 65.500 nSv/h gemessen worden sein. Überprüfen lässt sich dies nicht.
Am 09.März 2022 dann die schreckliche Nachricht von dem Ukrainischen Netzbetreiber, dass das Atomkraftwerkt Tschernobyl ohne Strom sei. Alte Brennelemente können nicht mehr gekühlt werden. Dadurch könnten massiv radioaktive Stoffe austreten. Auch ein stillgelegtes AKW bleibt gefährlich. Von der IAEA kam die Nachricht, dass „keine kritischen Auswirkungen“ auf die Sicherheit bestand, hatte aber die Kontrolle über das AKW verloren.
Am 25.April 2021 wurde mitgeteilt, dass der Generaldirektor der IAEA Rafael Mariano Grossi Tschernobyl besuchen wird. „Ich bin dankbar für die starke Unterstützung der Bemühungen der IAEO zum Schutz der Kernkraftwerke in der Ukraine“, sagte Grossi.
Met @StateDept’s @UnderSecT @Jenkinsbd on the margins of #ICNL2022 and ahead of my visit to #Chornobyl NPP. Thankful for strong support of 🇺🇸 to @IAEAorg efforts to protect nuclear facilities in #Ukraine. We also discussed the importance of working for #NPT integrity. pic.twitter.com/g07qutSLbm
— Rafael MarianoGrossi (@rafaelmgrossi) April 25, 2022
Nicht nur Tschernobyl – sondern auch AKW Saporoshje
In der Ukraine gibt es vier Kernkraftwerke, die derzeit in Betrieb sind, mit insgesamt 15 Reaktoren.
- Saporischschja
- Chmelnyzkyj
- Riwne
- Süd-Ukraine
Nach Angaben lokaler Behörden hatten russische Truppen in der Nacht zum 04. März 2022 Atomkraftwerk Saporischschja östlich von Kiew unter Beschuss genommen. Dabei war offenbar ein Trainingskomplex auf dem Gelände in Brand geraten. Dem ukrainischen Katastrophenschutz zufolge wurde das Feuer am Morgen gelöscht.
Bereits vor Jahren wurde gewarnt, dass beim AKW Saporoshje der radioaktiver Müll unter freiem Himmel lagern würde. Mehr als 3.000 abgebrannte Kernbrennstäbe werden in Metallfässern in hoch aufragenden Betonbehältern auf einem Freigelände in der Nähe eines Umzäunungszauns in Zaporizhia aufbewahrt.
„Die Menschen haben Angst, weil die Konfliktzone doch nahe ist“, warnte Vasiliy Ivanovic bereits 2015 , ein ehemaliger Polizist und nunmehriger Umweltschützer. „Wenn Putin Russland und die Krim verbinden will, führt die Route durch Mariupol. Die russischen Truppen sind nahe dran und sie haben Raketen, die das AKW treffen könnten.“ Und die Die Bevölkerung hingegen fürchtet ein Näherkommen der Auseinandersetzungen und mögliche Folgen, wie AKW Tschernobyl, welches ein großes Gebiet kontaminierte.
Tschernobyl wird weltweit mit hoch radioaktiver Verseuchung verbunden.
Ein Synonym für die größte nukleare Katastrophe der Geschichte, ein Synonym für Schrecken, Leid und Tod.
Vom 1986 havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl gingen zwei Gefahren aus. Zum einen vom so-genannten Betonsarkophag, der unmittelbar nach der Katastrophe in aller Eile um die Ruine herum errichtet worden war, zum anderen von der in der in der üppigen Vegetation rund um Tschernobyl gespeicherten Radioaktivität und jetzt ein dritter: der Krieg in Ukraine.
Krankheiten/Gesundheitsschäden als Folge der zusätzlichen Strahlenbelastung durch Tschernoby:
- Krebserkrankungen: Dabei ist zu bedenken, dass viele Krebserkrankungen eine Latenzzeit von 25 bis 30 Jahren haben. Bisher sehen wir in der Bevölkerung erst die Schilddrüsenkrebserkrankungen, die Brustkrebserkrankungen und Hirntumore bei Kindern. Bei den Liquidatoren sind darüber hinaus auch viele andere Organe von Krebs betroffen: Prostata, Magen, Blutkrebserkrankungen.
- Die beunruhigendste Gruppe – Kinder betroffener Eltern. Dies sind Kinder, die nicht selbst vom Tschernobylfallout getroffen wurden. Sie sind aber Kinder von Eltern, die Tschernobyl selbst miterlebt haben. Auch bei diesen Kindern zeigt sich eine erhebliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes mit der Zeit. Das deutet darauf hin, dass möglicherweise schon genetische Veränderungen stattgefunden haben. Hier sind jedoch noch viele Fragen offen. So die Studien von 2011
Russlands Tschernobyl-Angriff wird als „Alptraum“ des nuklearen Risikos gesehen
Den folgenden Bericht von CARA ANNA und INNA VARENYTSIA- 20.04.2022 TSCHERNOBYL haben wir für Sie übersetzt.
Hier, in der Erde eines der radioaktivsten Orte der Welt, haben russische Soldaten Schützengräben ausgehoben. Ukrainische Beamte befürchten, dass sie damit ihre eigenen Gräber schaufelten.
Tausende von Panzern und Truppen fuhren in den ersten Stunden des russischen Einmarsches in die Ukraine im Februar in die bewaldete Sperrzone von Tschernobyl ein und wühlten hochgradig verseuchte Erde vom Ort des Unfalls von 1986 auf, der die schlimmste Atomkatastrophe der Welt war. Mehr als einen Monat lang kauerten einige russische Soldaten in Sichtweite des massiven Bauwerks, das zur Eindämmung der vom havarierten Tschernobyl-Reaktor ausgehenden Strahlung errichtet worden war, in der Erde. Eine genaue Inspektion ihrer Gräben war nicht möglich, da selbst das Betreten der Erde untersagt ist.
Da der 36. Jahrestag der Katastrophe vom 26. April 1986 näher rückt und die russische Invasion andauert, ist klar, dass Tschernobyl – ein Relikt des Kalten Krieges – nie auf diese Situation vorbereitet war.
– Während Wissenschaftler und andere ungläubig aus der Ferne zusahen, überflogen die russischen Streitkräfte die seit langem geschlossene Anlage und ignorierten den gesperrten Luftraum um sie herum. Sie hielten das Personal, das noch in der Anlage arbeitete, mit vorgehaltener Waffe während einer mehr als einmonatigen Marathonschicht fest, wobei die Mitarbeiter auf Tischplatten schliefen und nur zweimal am Tag aßen.-Selbst jetzt, Wochen nach dem Abzug der Russen, „muss ich mich beruhigen“, sagte der wichtigste Sicherheitsingenieur der Anlage, Valerii Semenov, gegenüber The Associated Press. Er arbeitete 35 Tage am Stück, schlief nur drei Stunden pro Nacht, rationierte Zigaretten und blieb auch dann noch im Betrieb, als die Russen einen Schichtwechsel erlaubten.
„Es war sehr gefährlich, so zu handeln“, sagte Maksym Shevchuck, der stellvertretende Leiter der staatlichen Agentur, die die Sperrzone verwaltet. Das Ganze hat ihn erschreckt.
Die russische Invasion sei das erste Mal, dass die Besetzung eines Atomkraftwerks Teil der Kriegsstrategie einer Nation sei, sagte Rebecca Harms, ehemalige Vorsitzende der Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament, die Tschernobyl mehrmals besucht hat. Sie nannte es ein „Albtraumszenario“, in dem „jedes Atomkraftwerk wie eine vorinstallierte Atombombe verwendet werden kann“.
Bei einem Besuch in der Sperrzone, die noch trostloser ist als sonst, wurde deutlich, dass die Invasion eine Katastrophe riskiert, die schlimmer ist als die ursprüngliche Explosion und das Feuer in Tschernobyl, das radioaktives Material in die Atmosphäre schickte und zum Symbol für die strauchelnden letzten Jahre der Sowjetunion wurde. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich Russland, gab Milliarden von Dollar aus, um das Gebiet zu stabilisieren und zu sichern.
Jetzt arbeiten die Behörden gemeinsam mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium an Möglichkeiten, die kritischsten Stellen in Tschernobyl zu schützen. Ganz oben auf der Liste stehen Drohnenabwehrsysteme und Panzersperren sowie ein System zum Schutz vor Kampfflugzeugen und Hubschraubern.
Nichts davon wird von Bedeutung sein, wenn der russische Präsident Wladimir Putin auf Atomwaffen zurückgreift, was laut Schewtschuck nicht mehr auszuschließen ist.
„Ich weiß, dass sie jede Art von Waffe einsetzen können und dass sie alles Schreckliche tun können“, sagte er.
Tschernobyl braucht einen besonderen internationalen Schutz mit einem robusten UN-Mandat, sagte Harms. Wie bei der ersten Katastrophe besteht die Gefahr nicht nur für die Ukraine, sondern auch für das nahe gelegene Belarus und darüber hinaus.
„Es kommt darauf an, woher der Wind weht“, sagte sie.
Nachdem sie gesehen hatten, wie Tausende von sowjetischen Soldaten an der Eindämmung der Folgen des Unfalls von 1986 arbeiteten, manchmal ohne Schutz, waren Harms und andere schockiert über die Missachtung der Sicherheit durch die russischen Soldaten oder ihre Ignoranz bei der jüngsten Invasion.
Einige Soldaten stahlen sogar hochradioaktives Material als Souvenir oder möglicherweise zum Verkauf.
„Ich glaube, sie haben aus Filmen die Vorstellung, dass alle gefährlichen kleinen Dinge sehr wertvoll sind“, sagte Shevchuck.
Er glaubt, dass Hunderte oder Tausende von Soldaten ihre Gesundheit geschädigt haben, wahrscheinlich ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein, obwohl die Arbeiter der Anlage ihre Kommandanten gewarnt hatten.
„Die meisten der Soldaten waren um die 20 Jahre alt“, sagte er. „All diese Handlungen beweisen, dass ihr Management, und in Russland im Allgemeinen, das menschliche Leben gleich Null ist.“
Das volle Ausmaß der russischen Aktivitäten in der Sperrzone von Tschernobyl ist noch nicht bekannt, insbesondere weil die Truppen Minen verstreut haben, nach denen das ukrainische Militär noch immer sucht. Einige von ihnen sind explodiert und haben den radioaktiven Boden weiter aufgewühlt. Die Russen legten auch mehrere Waldbrände, die inzwischen gelöscht sind.
Die ukrainischen Behörden können die Strahlungswerte in der gesamten Zone nicht überwachen, weil russische Soldaten den Hauptserver für das System gestohlen und die Verbindung am 2. März unterbrochen haben. Die Internationale Atomenergiebehörde erklärte am Samstag, dass sie immer noch keine Ferndaten von ihren Überwachungssystemen empfängt. Die Russen nahmen sogar die persönlichen Strahlungsmessgeräte der Tschernobyl-Mitarbeiter mit.
Im Kommunikationszentrum, einem der nicht von der Natur überwucherten Gebäude in der Zone, plünderten die Russen und hinterließen einen Teppich aus zerbrochenem Glas. Das Gebäude erinnerte stark an die 1980er Jahre, und an der Wand hing eine Karte, auf der noch die Sowjetunion abgebildet war. Irgendjemand hatte irgendwann einen rosa Marker genommen und die Grenze der Ukraine nachgezeichnet.In normalen Zeiten arbeiten etwa 6.000 Menschen in der Zone, etwa die Hälfte von ihnen im Kernkraftwerk. Als die Russen einmarschierten, wurden die meisten Arbeiter aufgefordert, sich sofort in Sicherheit zu bringen. Jetzt sind noch etwa 100 im Kernkraftwerk und 100 anderswo untergebracht.
Semenov, der Sicherheitsingenieur, erinnert sich, dass die Russen die verbliebenen Arbeiter auf so genannte Radikale überprüften.
„Wir sagten: ‚Schauen Sie sich unsere Papiere an, 90 % von uns kommen ursprünglich aus Russland‘,“ sagte er. „Aber wir sind Patrioten unseres Landes“, also der Ukraine.
Als die Russen am 31. März im Rahmen eines Rückzugs aus der Region, der verbrannte Panzer und traumatisierte Gemeinden hinterließ, eilig abzogen, nahmen sie mehr als 150 Mitglieder der ukrainischen Nationalgarde mit nach Belarus. Shevchuck befürchtet, dass sie jetzt in Russland sind.
In ihrer Eile stellten die Russen die Leiter der Kernkraftwerke vor die Wahl: Entweder sie unterzeichnen ein Dokument, in dem sie bestätigen, dass die Soldaten die Anlage geschützt haben und es keine Beschwerden gibt, oder sie werden nach Belarus gebracht. Die Manager unterschrieben.
Eine Schutzmaßnahme, die die Russen offenbar ergriffen, bestand darin, dass sie eine Kommunikationsleitung vom Kernkraftwerk über die Arbeiterstadt Slawutytsch zu den Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew offen ließen. Sie wurde mehrmals benutzt, sagte Schewtschuck.“Ich denke, sie haben verstanden, dass es zu ihrer Sicherheit ist“, sagte er. Die IAEO teilte am Dienstag mit, dass die Anlage nun in der Lage ist, die ukrainische Atomaufsichtsbehörde direkt zu kontaktieren.Ein weiteres ukrainisches Kernkraftwerk, Zaporizhzhia im Südosten der Ukraine, steht weiterhin unter russischer Kontrolle. Es ist das größte in Europa.Schewtschuck hat wie andere Ukrainer die Nase voll von Putin.“ Wir laden ihn in den neuen sicheren Bunker ein“, sagte er. „Dann werden wir ihn schließen.“
Russia’s Chernobyl seizure seen as nuclear risk ‘nightmare’
Here in the dirt of one of the world’s most radioactive places, Russian soldiers dug trenches. Ukrainian officials worry they were, in effect, digging their own graves.
Thousands of tanks and troops rumbled into the forested Chernobyl exclusion zone in the earliest hours of Russia’s invasion of Ukraine in February, churning up highly contaminated soil from the site of the 1986 accident that was the world’s worst nuclear disaster.
For more than a month, some Russian soldiers bunked in the earth within sight of the massive structure built to contain radiation from the damaged Chernobyl nuclear reactor. A close inspection of their trenches was impossible because even walking on the dirt is discouraged.
As the 36th anniversary of the April 26, 1986, disaster approaches and Russia’s invasion continues, it’s clear that Chernobyl — a relic of the Cold War — was never prepared for this.
With scientists and others watching in disbelief from afar, Russian forces flew over the long-closed plant, ignoring the restricted airspace around it. They held personnel still working at the plant at gunpoint during a marathon shift of more than a month, with employees sleeping on tabletops and eating just twice a day.
Even now, weeks after the Russians left, “I need to calm down,” the plant’s main security engineer, Valerii Semenov, told The Associated Press. He worked 35 days straight, sleeping only three hours a night, rationing cigarettes and staying on even after the Russians allowed a shift change.
“I was afraid they would install something and damage the system,” he said in an interview.
Workers kept the Russians from the most dangerous areas, but in what Semenov called the worst situation he has seen in his 30 years at Chernobyl, the plant was without electricity, relying on diesel generators to support the critical work of circulating water for cooling the spent fuel rods.
“It was very dangerous to act in this way,” said Maksym Shevchuck, the deputy head of the state agency managing the exclusion zone. He was scared by it all.
Russia’s invasion marks the first time that occupying a nuclear plant was part of a nation’s war strategy, said Rebecca Harms, former president of the Greens group in the European Parliament, who has visited Chernobyl several times. She called it a “nightmare” scenario in which “every nuclear plant can be used like a pre-installed nuclear bomb.”
A visit to the exclusion zone, more desolate than usual, found that the invasion risked a catastrophe worse than the original explosion and fire at Chernobyl that sent radioactive material into the atmosphere and became a symbol of the Soviet Union’s stumbling final years. Billions of dollars were spent by the international community, including Russia, to stabilize and secure the area.
Now authorities are working with Ukraine’s defense ministry on ways to protect Chernobyl’s most critical places. At the top of the list are anti-drone systems and anti-tank barriers, along with a system to protect against warplanes and helicopters.
None of it will matter much if Russian President Vladimir Putin resorts to nuclear weapons, which Shevchuck says he can’t rule out anymore.
“I understand they can use any kind of weapon and they can do any awful thing,” he said.
Chernobyl needs special international protection with a robust U.N. mandate, Harms said. As with the original disaster, the risks are not only to Ukraine but to nearby Belarus and beyond.
“It depends from where the wind blows,” she said.
After watching thousands of Soviet soldiers work to contain the effects of the 1986 accident, sometimes with no protection, Harms and others were shocked at the Russian soldiers’ disregard for safety, or their ignorance, in the recent invasion.
Some soldiers even stole highly radioactive materials as souvenirs or possibly to sell.
“I think from movies they have the imagination that all dangerous small things are very valuable,” Shevchuck said.
He believes hundreds or thousands of soldiers damaged their health, likely with little idea of the consequences, despite plant workers’ warnings to their commanders.
“Most of the soldiers were around 20 years old,” he said. “All these actions proves that their management, and in Russia in general, human life equals like zero.”
The full extent of Russia’s activities in the Chernobyl exclusion zone is still unknown, especially because the troops scattered mines that the Ukrainian military is still searching for. Some have detonated, further disturbing the radioactive ground. The Russians also set several forest fires, which have been put out.
Ukrainian authorities can’t monitor radiation levels across the zone because Russian soldiers stole the main server for the system, severing the connection on March 2. The International Atomic Energy Agency said Saturday it still wasn’t receiving remote data from its monitoring systems. The Russians even took Chernobyl staffers’ personal radiation monitors.
In the communications center, one of the buildings in the zone not overgrown by nature, the Russians looted and left a carpet of shattered glass. The building felt deeply of the 1980s, with a map on a wall still showing the Soviet Union. Someone at some point had taken a pink marker and traced Ukraine’s border.
In normal times, about 6,000 people work in the zone, about half of them at the nuclear plant. When the Russians invaded, most workers were told to evacuate immediately. Now about 100 are left at the nuclear plant and 100 are elsewhere.
Semenov, the security engineer, recalled the Russians checking the remaining workers for what they called radicals.
“We said, ‘Look at our documents, 90% of us are originally from Russia,’” he said. “But we’re patriots of our country,” meaning Ukraine.
When the Russians hurriedly departed March 31 as part of a withdrawal from the region that left behind scorched tanks and traumatized communities, they took more than 150 Ukrainian national guard members into Belarus. Shevchuck fears they’re now in Russia.
In their rush, the Russians gave nuclear plant managers a choice: Sign a document saying the soldiers had protected the site and there were no complaints, or be taken into Belarus. The managers signed.
One protective measure the Russians did appear to take was leaving open a line routing communications from the nuclear plant through the workers’ town of Slavutych and on to authorities in Ukraine’s capital, Kyiv. It was used several times, Shevchuck said.
“I think they understood it should be for their safety,” he said. The IAEA said Tuesday the plant is now able to contact Ukraine’s nuclear regulator directly.
Another Ukrainian nuclear plant, at Zaporizhzhia in southeastern Ukraine, remains under Russian control. It is the largest in Europe.
Shevchuck, like other Ukrainians, has had it with Putin.
“We’re inviting him inside the new safe confinement shelter,” he said. “Then we will close it.”
Netzfrau Lisa Natterer
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