Einige der größten europäischen Fleischkonzerne erhalten fette Subventionen und nutzen Niederlande als Steueroase -Revealed! BIG MEAT: fat subsidies in Europe, Thin Taxes – Netherlands Tax Haven of Europe!

 

Inmitten der schwersten Lebenshaltungskostenkrise seit 40 Jahren zeigt eine aktuelle Recherche, wie Europas größte Fleischunternehmen die Zahlung von Steuern in Millionenhöhe vermeiden und gleichzeitig von Subventionen profitieren. Die grüne Insel Irland ist bekannt für grüne Wiesen und als Steuerparadies für Google, Facebook und Apple. Doch weniger bekannt ist,  dass Irland auch ein Paradies für Fleischproduzenten ist. Erinnern Sie sich noch an den ehemaligen EU-Agrarkommissar Phil Hogan aus Irland? Er forderte zugunsten der Fleischlobby: „Esst mehr Fleisch“. Für diese Kampagne stellte er satte 15 Millionen Euro zur Verfügung. Hatte Hogan doch eine Lobby-Organisation aus seinem Heimatland unter seinen „Lieblings-Lobbyisten: der Irish Farmers ‚Association. Mittlerweile ist Irland der größte Rindfleischexporteur der nördlichen Hemisphäre und die kleinen Kälber aus Irland müssen  während des Transports zu niederländischen Kalbfleischfabriken entsetzliche Gewalt erfahren. Doch Irland exportiert nicht nur jährlich über 100.000 nicht entwöhnte Milchkälber, sondern das Rindfleischimperium von Larry Goodman nutzt die Niederlande als Steueroase. Goodman ist einer der größten Fleischexporteuren Europas und wurde als „Dirty Larry“ bekannt. Der Multimillionär Larry Goodman ist der Mann hinter dem Unternehmen, das britische Supermärkte damals mit pferdefleischverseuchten Burgern belieferte. Bereits in den neunziger Jahren war er in einen Fleischskandal verwickelt. Es war der längste und teuerste Prozess in der irischen Geschichte und am Ende mussten die irischen Steuerzahler dafür geradestehen. Werden Steueroasen aufgedeckt, spricht man eher von Panama Papers, Malta-Files und Paradise Papers, doch weniger bekannt ist, dass die Niederlande das zweitgrößte Steuerparadies der Welt sein soll. Rund 12 000 ausländische Firmen, darunter auch viele deutsche Firmen, betreiben mitarbeiterfrei nicht mehr als einen Briefkasten, darunter Starbucks, Microsoft, Apple, BASF, ja sogar die irische Band U2 soll die Niederlande nutzen, um Steuern zu sparen. Doch wie man in den Niederlanden auch Steuern vermeiden kann, zeigt der Fall vom Rindfleischimperium von Larry Goodman. Die Steuerstrategie, die als „aggressive Steuervermeidung“ bezeichnet wird, liest sich wie ein echter „Wirtschaftskrimi“. 

Die Fleischindustrie wird mit Milliarden Euro gefördert: Fette Subventionen, magere Steuern

Bekannt ist, dass das reichste Prozent der Bevölkerung sich durch Steuertricks um Steuerzahlungen von etwa 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr drückt. Bekannt ist auch, dass viele große Konzerne legal fast keine Steuern zahlen müssen. Und nachdem 2021 bekannt wurde, dass auch führende europäische Banken jährlich rund 20 Milliarden Euro in Steueroasen lagern, trifft es jetzt die Fleischindustrie.

Die Fleischindustrie, die mit Milliarden Euro subventioniert wird, nutzt die Niederlande als „Steuerparadies“. In diesem Fall haben die betreffenden Fleischunternehmen Niederlassungen sowohl im Vereinigten Königreich als auch in den Niederlanden und Luxemburg, die unterschiedliche Steuerregelungen haben.

Allein die EU verliert jährlich 170 Mrd. Euro Steuer-Einnahmen, wie Recherchen zeigen.   Panama Papers, Malta-Files, Paradise Papers – immer neue Unternehmensteuer‐Skandale erinnern daran, dass die Steuervermeidung bei Unternehmen noch immer weit verbreitet ist. Weniger bekannt ist, dass die Niederlande als „Steueroase“ fungiert.

Bereits 2014 sorgte ein Bericht über die „Steueroase“ Niederlande für Schlagzeilen. Unglaubliche 4 Billionen Euro werden jedes Jahr von 12.000 Briefkastenfirmen durch das Land geschleust, die kaum Steuern zahlen, so der damalige Bericht. Doch das sich daran bis heute nichts geändert hat, zeigen auch aktuelle Zahlen: Die Niederlande sind das viertgrößte Steuerparadies der Welt. 

Die Niederlande haben sich über Jahrzehnte den Ruf eines Steuerparadieses erarbeitet. Berüchtigt wurde es als Teil des „Double Irish Dutch Sandwich“, Googles Konstrukt, Gewinne über Irland und die Niederlande nach Bermuda zu verlagern. Tatsächlich sind die Niederlande ein Durchgangsland , das hilft, Gewinne aus Hochsteuerländern in Steueroasen zu leiten. Insbesondere die niederländischen Zweckgesellschaften ziehen Einkünfte ein, oft in Form von Zinsen und Lizenzgebühren, und leiten sie effektiv unversteuert an Steueroasen weiter, so Dirk Schindler, Professor für Internationale Besteuerung an der Erasmus School of Economics in Januar 2022. 

Die Fleischindustrie hat ein Imageproblem, denn in der Fleischproduktion ist der Skandal der Alltag

Die Europäische Union ist der drittgrößte Erzeuger von Rind- und Kalbfleisch. Bereits 2017 wurde bekannt, dass die EU in drei Jahren mindestens 54 Millionen Euro für Programme zur Förderung von Fleischerzeugnissen ausgegeben hat. Der Gesamtbetrag könnte noch höher sein, da einige Projektnamen nicht verraten, ob Fleisch zu den beworbenen Produkten gehört.

Und auch der veröffentlichte Bericht von  Greenpeace  kam 2019 zu dem Schluss, dass zwischen 28,5 und 32,6 Milliarden Euro an GAP-Subventionen für Landwirte letztendlich den Tierhaltungs-Sektor unterstützen  . Die Kommission wies den Bericht als „theoretische Berechnung“ zurück, lieferte aber keinerlei alternative Zahlen.

Immer mehr Skandale werden aufgedeckt und auch die umstrittenen Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie wurden in den letzten Jahren immer wieder thematisiert. Wie lebensmittelpraxis.de am 20.September 2022 berichtet, gibt es immer noch Missstände in der Fleischindustrie. Kontrollen in der nordrhein-westfälischen Fleischindustrie haben zahlreiche Verstöße zutage gefördert. 81 Arbeitgeber in 63 Fleischbetrieben sowie 1681 Beschäftigte wurden kontrolliert. Die Bediensteten der Zollverwaltung leiteten in 46 Fällen Verfahren ein. 61 Sachverhalte werden noch weiter geprüft. In 30 Fällen sei möglicherweise der Mindestlohn nicht gezahlt worden. 

 Deutschland fördert die Tierindustrie mit mehr als 13 Milliarden Euro jährlich. Diese gigantische Summe aus öffentlichem Geld fließt maßgeblich in Tierfabriken, die die Klimakrise anheizen, Menschen ausbeuten, enormes Tierleid verursachen und unser aller Gesundheit gefährden, so eine aktuelle Studie. 

Deutschland zählt zu den wichtigsten Importeuren und Exporteuren von Fleisch weltweit. In Deutschland ist der niederländisch-deutsche Konzern Vion mit einem jährlichen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro und Tönnies mit einem jährlichen Umsatz von ca. 6,65 Mrd. Euro die größten Unternehmen der deutschen Fleischwirtschaft.

Dass die Arbeits- und Hygienebedingungen in der Fleischindustrie auch in anderen europäischen Ländern katastrophal sind, wurde in der Pandemie deutlich. Der Schutz der Beschäftigten wird dem Streben nach Profit immer wieder untergeordnet.

Siehe ‚Um dich herum niesen und husten alle‘: In europäischen Fleischfabriken haben Arbeiter Angst vor Covid-19 mangels Abstandhalten, Platz in Unterkünften und Masken, die sie selbst besorgen müssen – ‚Everyone’s on top of you, sneezing and coughing‘: life inside meat plants

Länder der EU-28 mit der höchsten Exportmenge von Rindfleisch in den Jahren 2018 bis 2020

(in 1.000 Tonnen Produktgewicht)

  • Beispiel Niederlande: mit 100 Millionen Rindern, Hühnern und Schweinen verfügt dieses „kleine Land“ mit 17 Millionen Einwohnern über eine der größten Viehzuchtindustrien in Europa. Die Niederländer haben viele eigene Kälber aus ihren mächtigen Milchbetrieben, aber zusätzlich importierten sie im Jahr 2019 717.134 unabgesetzte Kälber, hauptsächlich aus Deutschland, Belgien und Irland. Nachdem sie 6-7 Monate lang für die Kalbfleischproduktion aufgezogen werden, werden die Kälber geschlachtet und exportiert. 95% des gewonnenen Kalbfleisches werden exportiert, davon 80% nach Italien, Frankreich und Deutschland.
  • Beispiel Irland: Die Landwirtschaft ist in Irland ein großer und vor allem wichtiger Wirtschaftssektor. In Irland gibt es so viele Rinder wie Menschen. Irland ist der fünftgrößte Rindfleischexporteur der Welt und der zweitgrößte Rindfleischexporteur in Europa. Die gesamte Rindfleischproduktion in Irland beläuft sich auf ungefähr 520.000 Tonnen , von denen ungefähr 470.000 Tonnen für den Export bestimmt sind. Im Jahr 2019 exportierte Irland über 200.000 nicht entwöhnte Kälber, hauptsächlich nach Spanien und in die Niederlande.  Siehe „Grausames Geheimnis“ der Milchindustrie – Aufnahmen zeigen, wie Kälber auf dem Transport misshandelt werden – Newborn Irish cows beaten, jumped on and dragged by ears in transit to Europe, investigation reveals

Erinnern Sie sich noch an den ehemaligen EU-Agrarkommissar Phil Hogan aus Irland?

EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan glaubt, dass der veröffentlichte WHO-Bericht mit Fleisch in Verbindung mit Krebs „falsch interpretiert“ wurde. Dateifoto: Alan Betson / The Irish Times.

Er war von November 2014 bis November 2019 Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Kommission Juncker. In der Kommission Von der Leyen übernahm er am 1. Dezember 2019 das Amt des Kommissar für Handel, musste aber  Ende August 2020 von seinem Amt zurücktreten.

Als Kommissar für Landwirtschaft geriet er in die Kritik, nachdem bekannt wurde, dass er „unverhältnismäßig viele“ Treffen mit Lobbyisten und Unternehmensgruppen aus seinem Heimatland Irland hatte, so auch  Larry Goodman’s ABP Food Group,  

die von der EU Subventionen erhielt und über die Niederlande Millionen an Steuern hinterzog.

Wir hatten über Hogan in unserem Beitrag: Verrückter geht es nicht mehr! EU will mit 15 Mio. Euro Fleischverzehr ankurbeln- Eier aus Ukraine und Argentinien – Geflügel aus Brasilien und Thailand und demnächst Hormonfleisch aus den USA- berichtet. Fleisch ist einer der wichtigsten Wachstumsmotoren in Europa, das machte der Lobbyist und EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan immer wieder deutlich und er fördert diese Branche auch mit Millionen Euro an Steuergeldern.

Und das, obwohl in Irland der Name Goodman gleichbedeutend mit finanziellem Fehlverhalten ist,  nachdem er in den 1990er Jahren die Rindfleischindustrie des Landes durch den Dreck gezogen hatte, nachdem Einzelheiten seiner Geschäftsverbindungen mit Saddam Husseins Irak aufgedeckt worden waren. Bezahlen mussten letztendlich die Irren und weniger als fünf Jahre nach seiner Rettung konnte Goodman sein Unternehmen für 30 Millionen Pfund von den Banken zurückkaufen. Schon lange ist Goodman in der Kritik, politischen Einfluss zu nehmen.  Und das Verarbeitungsunternehmen des Rindfleischbarons hat jetzt Verträge mit Fast-Food-Ketten und Supermärkten, darunter Tesco, Burger King, Asda und Sainsbury’s.

Es erinnert an den umstrittenen niederländischen „Schweinebaron“ Straathof.  Siehe: Ein undurchsichtiges System! Der umstrittene „Schweinebaron“ Straathof ist aktiv und fand sich sogar vor dem Europäischen Gerichtshof wieder- Thousands of pigs burned alive on a farm in the Netherlands

Rindfleischimperium aus Irland nutzt obskures niederländisches Unternehmen, um Steuern zu sparen

Doch jetzt steht das Rindfleischimperium von Larry Goodman wieder im Rampenlicht und zwar erneut wegen Vermeidung von Steuern. Der Konzern hat  „Steueranpassungen“ in einem wenig bekannten niederländischen Unternehmen vorgenommen, um seine Gesamtsteuerbelastung zu reduzieren, indem es Kredite in Höhe von Hunderten Millionen Euro zwischen verschiedenen Zweigen seines Unternehmens in Irland und den Niederlanden weitergab, wie The Irish Times und  The Guardian berichteten.

Wer ist Larry Goodman?

Die jüngsten öffentlichen Aufzeichnungen zeigen, dass Goodman Direktor in nicht weniger als 111 verschiedenen Unternehmen ist

Sein Unternehmen ABP ist nicht nur einer der führenden Rindfleischverarbeiter Irlands, sondern auch Polens. Hier verfügt er über Einrichtungen in Tykocin, Pniewy und Klosovice.

Laut Forbes verfügt Goodman über ein geschätztes Privatvermögen von 1 Milliarde Euro, während das Unternehmen in den letzten acht Jahren 2,8 Millionen Euro an Subventionen der Europäischen Union erhalten hat. ABP war im Laufe der Jahre in zahlreiche Skandale verwickelt, einschließlich der Entdeckung im Jahr 2013, dass seine Burger bis zu 80 % Pferdefleisch enthielten.

Wie The Guardian 2013 berichtete, wurde Larry Goodman in einer großen öffentlichen Untersuchung in Irland in den 1990er Jahren zu einem Schlüsselfigur in Betrügereien. Es ging um betrügerische Anträge auf europäische Subventionen zu stellen . Dabei wurden Gewichte auf Fleischkisten und Dokumente gefälscht. Die dreijährige Untersuchung, bekannt als Beef Tribunal, wurde eingerichtet, um Vorwürfen von Betrug und politischer Korruption in der Rindfleischindustrie nachzugehen, insbesondere in Unternehmen, die dem in Dundalk geborenen Rindfleischbaron und Immobilienmagnaten Larry Goodman gehören. Er ist einer der reichsten und umstrittensten Unternehmer Irlands und bekannt für seine harte Arbeit, seine Liebe zu Privatjets und dafür, dass er seine geschäftlichen Angelegenheiten geheim hält. Heute sollen 50 Millionen Europäer jede Woche Produkte aus seiner ABP-Gruppe von Fabriken essen.

Goodman gründete 1954 die heutige ABP Food Group. Er ist der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens , das sich zu einem der größten Agrarunternehmen Europas mit 51 Verarbeitungsbetrieben entwickelt hat. Er besitzt Werke in Irland, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Dänemark, Holland, Österreich, Polen.

Wie schon erwähnt war der Irre Hogan von November 2014 bis November 2019 Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in der Kommission Juncker.

Im Jahr 2015 war ABP das erste europäische Unternehmen, das nach Amerika exportierte, nachdem der Markt nach einem 16-jährigen Embargo für europäische Rindfleischprodukte geöffnet worden war.

Im Jahr 2018 war ABP das erste irische und europäische Rindfleischverarbeitungsunternehmen, das einen Vertrag in China erhielt. ABP hat mit der Restaurantkette Wowprime Corporation einen Vertrag über die Lieferung von Rindfleisch an über 400 ihrer Restaurants in China abgeschlossen. Das Unternehmen schloss außerdem einen Vertrag mit der E-Commerce-Plattform JD.Com ab, um eine Reihe erstklassiger irischer Rindfleischprodukte auf den Markt zu bringen.

Der irische Fleischgigant ABP, der dem Milliardär Larry Goodman gehört, hinterzieht über die Niederlande Millionen an Steuern

Die globalen Megaunternehmen, die einige der beliebtesten britischen Fleischmarken beliefern, darunter KFC, Nando’s Chicken und Sainsbury’s Bio-Sortiment, scheinen Offshore-Unternehmen eingesetzt zu haben, die es ihnen ermöglichen, die Zahlung von Millionen von Pfund an Steuern in Großbritannien zu vermeiden.

Dies geht aus Untersuchungen von Lighthouse Reports und Follow the Money hervor. Die Steuervermeidung ist besonders hervorstechend, da ABP auch von großzügigen europäischen Agrarsubventionen profitiert, die vom europäischen Steuerzahler bezahlt werden.

Das Schema funktioniert folgendermaßen:

  • Schritt 1: Der fleischverarbeitende Konzern nutzt eine Finanzgesellschaft in einem anderen Land wie den Niederlanden oder Luxemburg, das günstige Steueranreize bietet, um einem anderen Unternehmen des Konzerns Geld zu 0 % Zinsen zu leihen.
  • Schritt 2: Die Finanzgesellschaft verwendet dieses zinslose Geld, um Unternehmen in Ländern, in denen der Konzern seine Verarbeitungsanlagen hat und seine Einnahmen erzielt, wie z. B. im Vereinigten Königreich oder in Irland, zinsgünstige Darlehen zu gewähren.
  • Schritt 3: Diese Unternehmen können die Zinszahlungen, die sie an die Steueroasen leisten, dazu verwenden, ihre steuerpflichtigen Gewinne – und damit die Höhe der von ihnen zu zahlenden Steuern – im Vereinigten Königreich und in Irland zu verringern.
  • Schritt 4: Die Finanzunternehmen in Luxemburg und den Niederlanden verbuchen die Zinserträge, die sie erzielen, als reinen Gewinn, zahlen aber aufgrund besonderer Steuervorschriften fast keine Steuern darauf.

Das Beispiel ABP UK zeigt, wie Fleischgiganten Steuern senken können:

ABP UK scheint Zinszahlungen an ein anderes Unternehmen der ABP Food Group – Trojaan Investering BV – mit Sitz in den Niederlanden überwiesen zu haben, laut den öffentlich zugänglichen Jahresberichten von Trojaan, die vom niederländischen Unternehmensregister veröffentlicht wurden. In ihren Jahresberichten bezeichnet sich Trojaan Investering BV als Finanzierungsgesellschaft und sagt, dass sie Teil der ABP Food Group ist. In seinen Berichten heißt es auch, dass das Unternehmen keine Mitarbeiter hat. In seinem Jahresbericht 2017 wurde ein Darlehen in Höhe von 63 Mio. £ aufgeführt, das ABP UK zu einem Zinssatz von 5 % gewährt wurde und im Dezember 2022 zurückzuzahlen ist. Dies würde 3,15 Mio. £ an Zinsen entsprechen, die ABP UK jedes Jahr an Trojaan zahlt, von denen abzugsfähig wäre seine britische Steuerrechnung. Der Bericht zeigt, dass Trojaan zinslose Darlehen von anderen Konzernunternehmen mit Sitz in Irland und Jersey aufgenommen hat. Laut seinen Jahresberichten zwischen 2013 und 2017 verdiente Trojaan 118 Millionen Euro (103 Millionen Pfund), die fast ausschließlich aus Zinsen für Darlehen an andere Konzernunternehmen der ABP Food Group stammten. Zwischen 2013 und 17 scheinen seine Berichte zu zeigen, dass Trojaan 1,1 Millionen Euro (960.000 £) an Steuern gezahlt hat, was einem durchschnittlichen effektiven Steuersatz von 0,9 % entspricht.

Professor Reuven Avi-Yonah, ein Experte für internationales und Unternehmenssteuerrecht, sagte dazu: „Es steht außer Frage, dass es sich hierbei um aggressive Steuervermeidung handelt. Es ist nicht illegal, aber es ist unvereinbar mit guter Corporate Citizenship und die Öffentlichkeit, die Kunden all dieser Fleischunternehmen sind. Die Kunden werden nicht begeistert sein „, sagte er.

Ein Sprecher von ABP sagte gegenüber dem Guardian: „Wir waren und sind in allen Gerichtsbarkeiten, in denen wir tätig sind, steuerkonform. Wir haben keinen weiteren Kommentar abzugeben.‘

Einige der größten europäischen Fleischunternehmen haben es vermieden, Steuern in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro zu zahlen und nicht nur  Anglo Beef Processors (ABP), das dem irischen Milliardär Larry Goodman gehört, nutzt „Steueroasen“, sondern auch  Pilgrim’s Pride und Moy Park, die beide dem brasilianischen Rindfleischgiganten JBS, dem weltgrößten Fleischunternehmen, gehören.  Zusammen kontrollieren die beiden Gruppen ein Drittel der britischen Rindfleisch- und Hühnerproduktion sowie ein Viertel des Schweinefleischs. Sie sind führende Lieferanten der meisten großen Supermärkte sowie der Fast-Food-Ketten McDonalds , Nando’s und KFC . ABP kontrolliert 30 % der Rindfleischverarbeitung in der Republik Irland und bis zur Hälfte der Lammverarbeitung auf der Insel Irland. Der Konzern ist europaweit tätig , mit Werken und Vertriebsbüros in Polen, Frankreich, Spanien und den Niederlanden.

Durch Fusionen und Übernahmen kaufen die Fleischgiganten immer mehr kleinere Unternehmen auf und festigen ihre Marktmacht

Die 10 größten Unternehmen der Fleischbranche haben ihren Hauptsitz in nur fünf Ländern: Brasilien, den USA, China, Japan und der Europäischen Union. In Deutschland kontrollieren nur fünf Unternehmen, nämlich Tönnies, Westfleisch, Vion, die Müller-Gruppe und Danish Crown, zwei Drittel der Schweinefleischverarbeitung.

Riesige Verarbeiter dominieren den Fleischsektor und geben den Produzenten weniger Wahlmöglichkeiten darüber, an wen sie ihr Fleisch verkaufen. Die an dieser Geschichte beteiligten Fleischverarbeiter sind Schlüssellieferanten für praktisch alle großen britischen Einzelhändler.

Der globale Fleischmarkt erreichte im Jahr 2021 einen Wert von 1,33 Billionen US-Dollar und der größte Konzern ist JBS aus Brasilien.  Das Unternehmen ist in 15 Ländern mit über 400 Niederlassungen vertreten und lässt täglich bis zu 75.000 Rinder, 115.000 Schweine, 14 Millionen Geflügeltiere und 16.000 Lämmer schlachten. Zusammen ergibt dies mehr als 210.000 Tonnen Fleisch pro Monat.

Im Vergleich dazu bringt es der zweitgrößte Schlachter, der US-Gigant Tyson Foods, pro Tag „nur“ auf knapp 22.000 Rinder, 70.000 Schweine und 7,8 Millionen Hühner.

JBS, Tyson, Cargill und die chinesische WH Group haben auch in ganz Europa Niederlassungen. Sie erwirtschaften hier Gewinne mit frischem und gefrorenem Fleisch, das in Europa produziert oder aus Ländern wie Brasilien und Thailand importiert wird. Die beiden brasilianischen Konzerne BRF und Marfrig liefern über Vertriebszentren oder direkt nach Europa.

Auch die Schlachthofgewinne von Cargill fließen durch Steueroasen, wie Luxemburg. Cargill ist nicht nur das größte Lebensmittelunternehmen der Welt, sondern auch das größte Privatunternehmen der Welt. Es befindet sich zu 90 % im Besitz der Großfamilie Cargill und MacMillan. Mit mehr als 14 Milliardären sind sie  die größte Milliardärsfamilie der Welt mit einem Nettovermögen von mehr als 50 Milliarden US-Dollar.  Dazu auch: Profitgier! Die schmutzigen Machenschaften – Wer profitiert vom Hunger in der Welt? -The global food crisis – Global hunger is rising! Who profits from world hunger?

Doch auch in der EU dominieren Umsatzmilliardäre. So zählen Danish Crown (Dänemark), Groupe Bigard (Frankreich), Tönnies (Deutschland), Coren (Spanien) und Westfleisch (Deutschland) zu den größten Produzenten von Rind- und Schweinefleisch. Dawn Meats (Irland) ist europäischer Marktführer bei Rind- und Lammfleisch, während LDC (Frankreich), Plukon Food Group (Niederlande), Gruppo Veronesi (Italien) und die PHW-Gruppe (Deutschland) führend in der Geflügelverarbeitung sind. Quelle Fleischatlas 2021

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Feedback investierten mehr als 2.500 Investment- und Privatbanken sowie Pensionsfonds aus aller Welt zwischen 2015 und 2020 insgesamt 478 Milliarden US-Dollar in Fleisch- und Molkereiunternehmen. Zu den größten Investoren gehören Black Rock, Capital Group, Vanguard und der Pensionsfonds der norwegischen Regierung.

Jedes Jahr profitiert Big Meat von Milliarden von Euro an steuerfinanzierten Subventionen, die Viehzüchtern gewährt werden. Diese Subventionen tragen dazu bei, die Lücke zwischen den Kosten für die Viehzucht und dem „Preis ab Hof“, den ihnen die Fleischverarbeiter bieten, zu schließen. Bauernverbände beklagen, dass die Subventionen nur die Verarbeiter unterstützen, die selbst keinen gerechten Anteil an den Steuern zahlen, so die Recherche von lighthousereports.nl.

Bekannt ist, dass das reichste Prozent der Bevölkerung sich durch Steuertricks um Steuerzahlungen von etwa 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr drückt. Bekannt ist auch, dass viele große Konzerne legal fast keine Steuern zahlen müssen. Und nachdem 2021 bekannt wurde, dass auch führende europäische Banken jährlich rund 20 Milliarden Euro in Steueroasen lagern, trifft es jetzt die Fleischindustrie.

BIG MEAT: FAT SUBSIDIES, THIN TAXES

SEPTEMBER 26, 2022 by lighthousereports.nl

Amidst the most severe cost of living crisis in 40 years, our investigation reveals how Europe’s biggest meat companies avoid paying millions in tax while profiting from public subsidies.

Some of Europe’s biggest meat companies have avoided paying tax on more than €200 million in what experts say are “aggressive tax avoidance” schemes.

The findings involve Anglo Beef Processors (ABP), owned by Irish billionaire Larry Goodman, as well as Pilgrim’s Pride and Moy Park which are both owned by Brazilian beef giant JBS, the world’s largest meat company.

Together the two groups control a third of the UK’s beef, and chicken production, and a quarter of its pork. They are leading suppliers to most major supermarkets, as well as fast food chains McDonaldsNando’s and KFC. ABP controls 30% of the Republic of Ireland’s beef processing and up to half of the lamb processing on the island of Ireland. It operates across Europe, with plants and sales offices in Poland, France, Spain and the Netherlands.

Both groups used finance companies in European tax havens to book hundreds of millions of euros in profits. But these companies employ nobody, and were taxed at less than one percent. Corporate tax rates in the UK and Ireland – where the profits would otherwise have been taxed – are 19% and 12.5% respectively.

Dame Margaret Hodge, a UK Labour Party MP who heads the All Party Parliamentary Group on Tax, said the firms involved were “butchering” their responsibilities to society at a time when the majority of the population were struggling under the cost of living crisis.

She said: “A prosperous and equal society is one in which all companies and individuals pay their taxes in order to fund the public services that we all rely on,” she said.

“Yet this important investigation suggests that some of the UK’s biggest meat processing companies might be butchering that social contract by using complex corporate structures and overseas tax havens to avoid paying their fair share.”

The scheme works like this:

Step 1: the meat processing giant uses a finance company in another country like the Netherlands or Luxembourg, which offers favourable tax incentives, to borrow money at 0% interest from another company in the group.

Step 2: The finance company uses that interest-free cash to make loans – at interest – to companies in countries where the group has its processing plants and earns its revenues, such as the UK or Ireland.

Step 3: These companies can use the interest payments they make to the tax havens to reduce their taxable profits – and therefore the amount of tax they pay – in the UK and Ireland.

Step 4: The finance companies in Luxembourg and the Netherlands book the interest revenue they earn as pure profit, but pay almost no tax on it because of special tax rules.

Professor Reuven Avi-Yonah, an international and corporate tax law expert, said: “There is no question that this is aggressive tax avoidance in that you deduct the interest payments to shell companies that are meaningless in the sense that there is nothing there.”

“It’s not illegal, but it’s inconsistent with good corporate citizenship and the public, who are customers of all these meat companies, don’t like it,” he said.

Alex Cobham, director of the Tax Justice Network, said the schemes “give all the appearance of abusive tax avoidance, designed to prevent the declaration and taxation of profits where they actually arise.”

ABP and Pilgrim’s Pride Corporation said that they were fully tax compliant, and followed the law in all jurisdictions where they operated.

METHODS

Our investigation was based on an analysis of the annual reports of dozens of companies filed with corporate registries in the UK, Ireland, Netherlands, Jersey, and Luxembourg.

We used these public filings to map the corporate structures of Europe’s top ten leading meat companies to identify group companies which had been set up in tax havens such as the Netherlands and Luxembourg.

We then analysed company accounts to establish what tax rates the companies based in tax-havens were paying, and whether their revenues could have been used to reduce the taxable profits of operating companies in countries where the groups’ actual operations took place.

Two of the biggest meat companies stood out.

For JBS-owned Pilgrim’s Pride and Moy Park, we identified a holding company, Sandstone Holdings, based in Luxembourg.

Sandstone Holdings employs no staff but it recorded profits of $160 million (€162 million) between 2017 and 2020. These profits stemmed from interest payments made by the UK holding company for Moy Park and Pilgrim’s Pride, called Onix Investments UK. Sandstone received the cash it loaned to Onix from other group companies at zero interest. Between 2017 and 2020 Sandstone paid just $299,000 (€300,000) in tax on its $160 million profit, an effective rate of 0.19%

The UK-based Onix paid Sandstone $170 million (€167 million) in interest payments between 2017 and 2020. Because of these payments it made recurring trading losses, giving it a tax asset of $16 million (€15.6 million). In 2019 it used $10 million (€10 million) of this tax asset to reduce the tax paid by other group companies in the U.K.

ABP Group has a complex corporate structure with dozens of group companies across the E.U, UK and Jersey.

Its UK and Irish companies are “Unlimited”, which allows them to avoid publicly disclosing annual accounts.

Within ABP Group we identified a company based in the Netherlands, Trojaan Investering. Trojaan had no employees, but its accounts showed that it had made €161 million in profits between 2013 -2017, on which it paid an effective tax rate of 0.93%.

Trojaan earned the vast majority of its revenues from intercompany lending. It received more than €700 million in zero-interest loans from group companies based in Ireland and Jersey. It then loaned this money to other group companies at higher rates. These included a €114 million loan to ABP Foods (Ireland) at the benchmark European lending rate (Euribor) + 4% interest and a £63m loan to ABP UK at 5% interest. These companies could in turn deduct these interest payments from their taxable profits in Ireland and the U.K.

We calculated that Irish, UK and Dutch companies would have paid €42 million in interest payments to Trojaan over five years.

The official corporation tax rate in the Netherlands is 25.5%. However ABP appears to have taken advantage of Dutch tax rules which allowed it to deduct the hypothetical interest it would have paid on its zero interest loans, had they been interest bearing. In this way it reduced its taxable profits to virtually nil.

STORYLINES

Giant meat processors like Pilgrim’s Pride, Moy Park and ABP are amongst the few winners of Europe’s dysfunctional food system. While they do not benefit directly from most agricultural subsidies, the low price they pay farmers for livestock is sustained by public money.

Each year Big Meat benefits from billions of euros in taxpayer-funded subsidies given to livestock farmers. These subsidies help to bridge the gap between what it costs a farmer to raise livestock and the “farm gate price” they are offered by the meat processors.

Farming groups complain that the subsidies only support the processors, who themselves fail to pay a fair share of tax.

William Taylor, coordinator for Farmers for Action Northern Ireland, said: “If the processors continue to underpay producers, the government might just as well hand the subsidy money straight to the corporations’ tax haven companies rather than laundering it through farmers”.

In the Republic of Ireland cows now outnumber people as a result of decades of government policies encouraging farmers to rear cheap intensively-produced livestock for export around the world.

Billionaire businessman Larry Goodman built ABP Group into a meat processing giant on the back of these policies. In 2015 ABP became the first European meat company to secure a long-term beef contract in the United States. The company recorded annual revenues of €4 billion in 2021.

ABP’s factories have been picketed by farmers demanding a fair price for their meat, even in the face of injunctions which meant they risked imprisonment by continuing their protests.

As these companies have grown, they have swallowed up their competitors.

Giant processors have come to dominate the meat sector, giving producers less choice about who to sell their meat to. The meat processors involved in this story are key suppliers for virtually all major U.K retailers.

Moy Park processes around a third of the UK’s chickens. Based in Northern Ireland, it was bought by Brazilian giant Marfrig in 2008, before being sold to JBS, the world’s largest meat company, in 2015. JBS then bought the U.K’s largest pork processor, Tulip, in 2017, via Pilgrim’s Pride.

ABP is the U.K’s largest supplier of beef, and last year extended its reach further when it bought Northern Ireland based Linden Foods.

Netzfrau Doro Schreier

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