Jährlich gehen laut Studien 15 Milliarden Bäume durch Entwaldung verloren. Nicht nur der Amazonas-Regenwald wird gerodet und Indigene werden ermordet, sondern auch die Regenwälder im Kongo. Nicht nur in Indonesien verschwinden wichtige Wälder, sondern auch in Nordamerika und Europa. War Ihnen bekannt, dass die letzten Urwälder Europas so rasend dem Boden gleichgemacht werden, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wie lange wir überhaupt noch Wälder haben? Nachdem die Chinesen ihren eigenen Waldbestand zum größten Teil abgeholzt und es versäumt hatten, neue Wälder heranzuziehen, kaufen sie seit Jahren Holz in großem Stil ein und erwerben auch in Deutschland gleich ganze Wälder. Wir verlieren unsere uralten Buchenwälder. Der größte Hauptabnehmer von Buchenholz in Deutschland ist China. Und nicht nur wegen Verkauf von Holz an China verschwinden die Wälder, sondern Schädlingsbefall machen vor allem den industriell gezüchteten Fichten-Monokulturen zu schaffen. Mit den Monokulturen der Baumsorten kamen auch die Schädlinge. Viele kanadische Wälder werden durch den Einsatz des Herbizids Glyphosat bewirtschaftet, das nun mit Waldbränden in Verbindung gebracht wird. Glyphosat, das auf Wälder gesprüht wird, tötet langsam brennende Bäume und macht mehr brennbare Arten angreifbar. Erinnern Sie sich an Agent Orange? Im brasilianischen Amazonas sprühen brasilianische Viehzüchter Chemikalien aus Helikoptern, um den Regenwald zu entlauben, damit er leichter gerodet werden kann. Kurzum, wir verlieren wichtige Wälder und statt Wälder zu schützen, werden jetzt genmanipulierte Bäume gepflanzt. Sie lesen richtig, sogar Bäume werden nicht mehr natürlich gelassen, sondern man schafft einfach andere Sorten. Finanziert werden diese Versuche mit Steuergeldern. Alte Bäume war gestern, heute gibt es gezüchtete Kreationen. Demnächst sogar mit FSC-Zertifizierung. Das Siegel des FSC (Forest Stewardship Council) steht für nachhaltige Waldwirtschaft und kennzeichnet Produkte, die mit Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft hergestellt wurden. 217 Organisationen in 74 Ländern forderten FSC in einem offenen Brief auf, sich von Forschungsaktivitäten für gentechnisch veränderte Bäume zu distanzieren und den kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Bäumen weiterhin klar zu verbieten. Die weltweite Freisetzung gentechnisch veränderter Bäume ist näher denn je, ausgerechnet durch FSC. Das FSC-Siegel auf Produkten aus Holz verspricht eine umweltschonende Holzgewinnung. Doch das Label steht schon lange in der Kritik. Kritiker werfen dem FSC-System vor, die Holzindustrie habe einen zu großen Einfluss auf die Entscheidungsprozesse.
Gentechnisch veränderte Bäume: Die wachsende Bedrohung!
Die weltweite Freisetzung gentechnisch veränderter Bäume ist näher denn je. Ironischerweise könnte es der Forest Stewardship Council (FSC) sein – die Organisation, die behauptet, durch ihr Zertifizierungsprogramm „die verantwortungsvolle Bewirtschaftung der Wälder der Welt zu fördern“ – die der Kommerzialisierung von GVO-Bäumen die Tür öffnet.
Viele Papierprodukte auf der ganzen Welt tragen das FSC-Logo, das die Einhaltung der Standards des Forest Stewardship Council anzeigt. Derzeit bedeutet dieses Logo, dass FSC-zertifizierte Unternehmen keine GVO-Bäume gewerblich pflanzen dürfen. Der FSC bereitet sich jedoch darauf vor, sein Verbot von GVO-Bäumen zu überdenken.
Die internationale Generalversammlung des FSC beginnt findet in Bali, Indonesienstatt. FSC-Mitglieder werden einen Vorschlag erörtern, wonach der FSC Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Bäumen direkt beaufsichtigen würde. Diese Experimente wären der Kern eines neuen „Gentechnik-Lernprozesses“.
In einem Artikel für Counterpunch schreibt Lucy Sharratt vom Canadian Biotechnology Action Network (CBAN), dass der FSC, wenn er die Überwachung von Feldversuchen vorantreibt, für alle möglichen Umweltauswirkungen verantwortlich gemacht werden könnte. Beispielsweise können Bemühungen zur Eindämmung von Feldversuchen scheitern und zu einer GVO-Kontamination von Wäldern führen.
Gentechnik bleibt jedoch unter FSC-Mitgliedern umstritten, und Umweltverbände warnen, dass die Feldversuche selbst ernsthafte Risiken für Wälder und andere Ökosysteme darstellen. Diese Risiken werden in einem neuen Bericht „The Global Status of Genetically Engineered Tree Development: A Growing Threat“ des Canadian Biotechnology Action Network (CBAN) und der Campaign to STOP GE Trees erläutert.
Zukunft der Wälder stehen auf dem Spiel
Der neue Bericht argumentiert, dass GVO-Kontamination unvermeidlich ist und dass „gentechnisch veränderte Bäume „ernsthafte Risiken und große Unsicherheiten“ darstellen. In dem Bericht heißt es: „Die Prozesse der Gentechnik führen oft zu unvorhergesehenen Veränderungen. Das Potenzial für unerwartete genetische Ergebnisse und Umweltauswirkungen würde aufgrund der Umweltextreme, denen Bäume ausgesetzt sind, und weil so viele Arten interagieren, während der langen Lebensdauer von Bäumen zunehmen und sich vervielfachen : Die Fähigkeit von Bäumen, Pollen und Samen über große Entfernungen zu verbreiten, erhöht die Bandbreite potenzieller ökologischer und sozialer Auswirkungen, über Grenzen hinweg und unter Verletzung der indigenen Souveränität.
„Die Freisetzung gentechnisch veränderter Bäume wäre eine Bedrohung für Wälder und Waldökosysteme mit Auswirkungen auf viele lokale Gemeinschaften und indigene Völker. Die potenziellen negativen Auswirkungen könnten tiefgreifend und irreversibel sein.“
Der Bericht erörtert beispielsweise, wie gentechnische Verfahren zu unbeabsichtigten Auswirkungen auf Bäume führen können. Selbst beabsichtigte Veränderungen auf DNA-Ebene können das Verhalten von Bäumen auf unerwartete Weise beeinflussen, beispielsweise wie Bäume auf Stress wie Dürre oder extreme Hitze reagieren.
Bäume und Wälder sind hochkomplex, ebenso wie die Gentechnik. Weil es so viele Wissenslücken gibt, argumentieren Umweltgruppen wie das World Rainforest Movement (WRM).dass jede Freisetzung von gentechnisch veränderten Bäumen ein groß angelegtes Umweltexperiment wäre. „Die Folgen wären unvorhersehbar und möglicherweise irreversibel“, sagte Lizzie Díaz von WRM in Uruguay.
Der Bericht beschreibt, welche Bäume für welche Eigenschaften manipuliert werden und welche Länder als nächstes versuchen werden, GVO-Bäume kommerziell anzupflanzen. Es benennt die Unternehmen und Institutionen, die sich mit gentechnisch veränderten Bäumen befassen.
Mehr Glyphosat-Toleranz
Allzu vorhersehbar ist der erste GVO-Plantagenbaum, der kommerziell auf den Markt kommt, der Glyphosat-tolerante Eukalyptusbaum von FuturaGene in Brasilien. Die Verwendung dieses GVO-Baums wird wahrscheinlich zu einem erhöhten Einsatz von Glyphosat auf Eukalyptusplantagen führen, die sich bereits negativ auf die Umwelt sowie viele lokale Gemeinschaften und indigene Völker auswirken.
In der Zwischenzeit haben Forscher der Universität in den USA bei den Regierungsbehörden beantragt, einen GVO-Kastanienbaum freizugeben, der für die Resistenz gegen Fäulnis entwickelt wurde. Im Falle einer Zulassung wäre dieser GVO-Baum die allererste GVO-Pflanze, die freigesetzt wird, um sich frei in wilden Ökosystemen auszubreiten. Seine Freisetzung wäre ein groß angelegtes Experiment, und es wird wenig oder gar kein Potenzial geben, seine Ausbreitung zu verfolgen oder umzukehren.
Glyphosat, das auf Wälder gesprüht wird, tötet langsam brennende Bäume
Eine Studie aus Kanada stellte fest, Glyphosat sogar mehr Waldbrände verursacht. „2017 und 2018 haben wir hier in British Columbia in beiden Sommern über 1,2 Millionen Hektar Wald durch Brände verloren“, sagt Lori Daniels, Waldökologin an der University of British Columbia.
„Die Diversifizierung des Waldes … ist ein wirklich effektiver Weg, um Widerstandsfähigkeit in unserer Landschaft und Widerstandsfähigkeit gegen diese großen Brände zu schaffen, die wir miterlebt haben. Inzwischen tut ein Großteil der kanadischen Forstwirtschaft das Gegenteil und besprüht jedes Jahr Tausende von Hektar öffentlicher Wälder mit Glyphosat, um das profitable Wachstum von Nadelbäumen zu fördern und Hartholzarten wie Espe und Birke zu beseitigen, “ so Daniels.
Ihr Team hat gezeigt, dass Glyphosat mindestens ein Jahr nach dem Besprühen in den überlebenden Pflanzen vorhanden ist, ein Ergebnis, das die wissenschaftliche Gemeinschaft überrascht hat.
Die maximale Zeit, die die Chemikalie in Pflanzen vorhanden sein darf, muss noch bestimmt werden.
Glyphosat, der Hauptbestandteil des von Monsanto hergestellten Herbizids Roundup, wird seit Jahren sowohl in der Land- als auch in der Forstwirtschaft unter die Lupe genommen. Es bleibt weit verbreitet, denn während Weichholzarten wie Kiefer und Fichte eine bestimmte Dosis der Chemikalie vertragen, kann Glyphosat das Wachstum von Hartholzbäumen jahrzehntelang wirksam verhindern.
93 Gruppen fordern den FSC auf, das Verbot gentechnisch veränderter Bäume aufrechtzuerhalten
Mehr als 90 Umwelt- und Sozialrechtsgruppen aus 28 Ländern fordern den Fores Stewardship Council auf, die Verwendung gentechnisch veränderter Bäume weiterhin zu verbieten und auf Feldversuche zu verzichten.
Die vollständige Liste der Unterzeichner finden Sie hier
Die Erklärung lautet:
- Wir fordern den Forest Stewardship Council auf, sein Engagement für die aktuelle Politik des FSC zu bekräftigen, die die Verwendung gentechnisch veränderter Bäume verbietet.
- Wir fordern den Forest Stewardship Council auf, keine Feldversuche mit gentechnisch veränderten Bäumen zu beaufsichtigen und zu unterstützen.
Dies ergänzt den offenen Brief, der im Dezember 2021 von 217 Organisationen in 74 Ländern verschickt wurde und den FSC auffordert, sich von Forschungsaktivitäten für gentechnisch veränderte Bäume zu distanzieren und den kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Bäumen weiterhin klar zu verbieten.
Genetically engineered trees: The growing threat
Forest Stewardship Council could open the door to the commercialisation of GMO trees by gmwatch.org
The global release of genetically engineered trees is closer than it has ever been. Ironically, it could be the Forest Stewardship Council (FSC) — the organisation that claims to “promote the responsible management of the world’s forests” through its certification programme — that opens the door to the commercialisation of GMO trees (also referred to as GE trees, i.e. genetically engineered trees).
Many paper products around the world carry the FSC logo, signifying compliance with the Forest Stewardship Council’s standards. At the moment, this logo means that FSC-certified companies are not allowed to commercially plant GMO trees. However, FSC is preparing to revisit its prohibition on GMO trees.
FSC’s international General Assembly starts this week in Bali, Indonesia. FSC members will discuss a proposal that would have FSC directly oversee outdoor field tests of genetically engineered trees. These experiments would be the core of a new “genetic engineering learning process”.
In an article for Counterpunch, Lucy Sharratt of the Canadian Biotechnology Action Network (CBAN) writes that if the FSC moves ahead with supervising field tests, they could be seen as responsible for any environmental impacts that could result. For instance, efforts to contain field trials can fail and could result in GMO contamination of forests.
However, genetic engineering remains controversial among FSC members, and environmental groups warn that the field tests themselves pose serious risks to forests and other ecosystems. These risks are explained in a new report, “The Global Status of Genetically Engineered Tree Development: A Growing Threat”, from the Canadian Biotechnology Action Network (CBAN) and the Campaign to STOP GE Trees.
Future of forests at stake
The new report argues that GMO contamination is inevitable, and that “genetically engineered trees present „serious risks and vast uncertainties“. The report says, „The processes of genetic engineering often result in unanticipated changes. The potential for unexpected genetic outcomes and environmental effects would increase and multiply over the long life of trees, because of the environmental extremes trees face, and because so many species interact with trees. The ability of trees to spread pollen and seeds over long distances increases the range of potential environmental and social impacts, across borders and in violation of Indigenous sovereignty.
“The release of genetically engineered trees would be a threat to forests and forest ecosystems, with impacts on many local communities and Indigenous peoples. The potential negative impacts could be profound and irreversible.”
For example, the report discusses how genetic engineering processes can result in unintended effects on trees. Even intended changes at the DNA level may impact the behaviour of trees in unexpected ways, such how trees respond to stresses like drought or extreme heat.
Trees and forests are highly complex, as is genetic engineering. Because there are so many gaps in our knowledge, environmental groups such as the World Rainforest Movement (WRM) argue that any release of genetically engineered trees would be a large-scale environmental experiment. “The consequences would be unpredictable and potentially irreversible,” said Lizzie Díaz of WRM in Uruguay.
The report details which trees are being engineered for which traits and which countries are next in line to try to plant GMO trees commercially. It names the companies and institutions that are engaged in genetically engineering trees.
More glyphosate tolerance
All too predictably, the first GMO plantation tree in line to be released commercially is FuturaGene’s glyphosate-tolerant eucalyptus tree in Brazil. Use of this GMO tree will likely result in increased glyphosate use on eucalyptus plantations that already negatively impact the environment as well as many local communities and Indigenous peoples.
Meanwhile in the US, University researchers have applied to government authorities to release a GMO chestnut tree engineered for blight resistance. If approved, this GMO tree would be first-ever GMO plant released with the purpose of spreading freely through wild ecosystems. Its release would be a large-scale experiment, and there will be little or no potential to track or reverse its spread.
Read the new report: https://cban.ca/the-global-status-of-genetically-engineered-tree-development-a-growing-threat/
Read Lucy Sharratt’s article: https://www.counterpunch.org/2022/10/10/trading-in-forest-stewardship/
93 Groups call on FSC to uphold GMO trees prohibition: https://stopgetrees.org/93-groups-call-on-fsc-to-uphold-ge-trees-prohibition/
Sign petition to stop release of GMO trees in Canada: https://cban.ca/take-action/stop-ge-trees/
Netzfrau Doro Schreier
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