Es sind schreckliche Bilder, die uns aus Kenia erreichen. Den neuesten Statistiken zufolge hat die Dürre etwa 300 majestätische Elefanten getötet. Jeden Tag werden es mehr. Sie sind qualvoll verdurstet. Eine Elefantenmutter musste ihr totes Kalb zurücklassen. Das kenianische Ministerium für Wildtiere und Tourismus sagt, dass der Klimawandel jetzt eine größere Bedrohung für den Schutz der Elefanten darstellt als die Wilderei. Die Dürre hat auch andere Arten wie Giraffen, Büffel und Gnus nicht verschont, auch sie verdursteten qualvoll. Es betrifft auch das Vieh. Aktuelle Daten zeigen, dass schätzungsweise 2,5 Millionen Rinder aufgrund der anhaltenden Dürre im ganzen Land verloren gegangen sein sollen. Kühe, die zu schwach zum Stehen sind, mit Wunden auf der Haut, weil sie auf dem Boden liegen, und Brustkörben, die an den Seiten hervorstehen – das ist der schmerzhafte Anblick, dem Kenias Massai-Hirten gegenüberstehen, wenn sie darum kämpfen, ihr Vieh am Leben zu erhalten. Vieh ist von zentraler Bedeutung für die traditionelle Lebensweise der Massai, nicht nur als Hauptnahrungs- und Einkommensquelle, sondern auch als Zeichen des sozialen Status. Jetzt sind sie gezwungen, ihr hungerndes Vieh für einen Hungerlohn zu verkaufen. Die Lage in Kenia spitzt sich zu. Die Regierung hat 28 Bezirke in höchster Alarmbereitschaft, was die Dürre betrifft. „Wenn es nicht regnet, wird keiner von uns überleben“, so die betroffenen Menschen. Und nicht nur die Tiere versuchen zu fliehen, sondern auch die Menschen. Binnenmigration im Zusammenhang mit der Klimakrise ist weitaus häufiger als grenzüberschreitende Migration, die oft im Mittelpunkt vereinfachender Schlagzeilen in den Medien und politischer Narrative im globalen Norden steht. Und wenn Menschen Grenzen überschreiten, fliehen sie eher in Nachbarländer als auf andere Kontinente.
Drei Jahre kein Regen! Schreckliche Dürre tötet Kenias gefährdete Tierwelt- 300 Elefanten qualvoll verdurstet
Kenia erlebt zusammen mit den Nachbarländern Äthiopien und Somalia die schlimmste Dürre seit 40 Jahren, wobei vier aufeinanderfolgende Regenzeiten ausgeblieben sind, Vieh und Ernten in einigen Regionen ausgelöscht und eine Hungerkrise verschärft wurden.
Laut Beamte des Kenya Wildlife Services, verschlechtert sich die Situation. Laut Daten, die am 26.Oktober 2022 veröffentlicht wurden, ist Tsavo am stärksten betroffen, hier starben 81 Elefanten, gefolgt von Samburu mit 67 und Isiolo mit 57 Elefanten. „Im Amboseli haben wir 22 und in Laikipia 36 verloren“, so Kenya Wildlife Services. Sie sind qualvoll verdurstet. „Zehn Elefanten sind in Marsabit und 400 Zebras gestorben, “ so die Beamten.
Carcasses of wildebeest and zebra in Amboseli National Park, caused by the drought that has ravaged parts the country.
(Photos: Wilberforce Okwiri/Standard) pic.twitter.com/J05ohulLbu— The Standard Digital (@StandardKenya) October 23, 2022
Kenia leidet einer der schlimmsten Dürren. In rund 28 Bezirken kämpfen rund 4,3 Millionen Kenianer mit extremem Hunger. In Regionen wie Baringo County liegen Hunderttausende von Vieh tot oder sterbend auf der Erde. Flüsse sind ausgetrocknet und wo ursprünglich Weiden waren, sind nur noch kahler Sandböden.
I received this harrowing image from a friend. The drought in Kenya is leaving no survivors, thousands of livestock & wildlife are perishing. This is in place called Embolioi Kajiado. pic.twitter.com/0NG5wEVbea
— Dr. Paula Kahumbu (@paulakahumbu) October 27, 2022
Kenias Massai-Hirten sind gezwungen, ihre hungernden Rinder zu verkaufen, da das Land mit der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren konfrontiert ist.
Vieh ist von zentraler Bedeutung für die traditionelle Lebensweise der Massai, nicht nur als Hauptnahrungs- und Einkommensquelle, sondern auch als Zeichen des sozialen Status und der ständigen Präsenz, wobei Kühe neben Menschen in kreisförmigen Gehegen, sogenannten Kraals, leben.
Eine verwelkende Maispflanze hält durch, während vertrocknet sind Quelle: UGC
Viehzüchter in Teilen von Kajiado, Turkana, Gerrissa, Isiolo, Kitui und Laikipi und anderen Bezirken in Kenia verzeichnen Verluste nach einer langen Dürre, die das Gebiet ausgetrocknet hat. Überall liegen Tierkadaver.
WATCH! Cattle farmers in parts of Kajiado, Turkana, Gerrissa, Isiolo , Kitui and Laikipi among other counties in Kenya count losses following a long drought that has dried up the area.
Courtesy Video- Citizen Tv#CroozeFMNews pic.twitter.com/vEIdFFoiuI— 91.2 Crooze FM (@912CroozeFM) November 1, 2022
„Wir schätzen, dass etwa 2,5 Millionen Stück Vieh verloren gegangen sind, aber der Rest ist in keinem sehr guten Zustand. Sie sind aufgrund der langen Entfernung auf der Suche nach Nahrung und Wasser wirklich abgemagert“, gab Harry Kimutai, Hauptsekretär des Viehzuchtministeriums, bekannt.
Der Klimawandel zwingt kenianische Frauen, ihre Heimat zu verlassen
Als die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten Susan Akal und ihre Kinder im April zwang, ihre Heimat in Kibish im Nordwesten Kenias zu verlassen, ahnte sie nicht, dass sie am Ende rund 250 Kilometer zu Fuß zurücklegen würden, um Zuflucht zu finden. Die anhaltende Trockenheit hatte die örtlichen Weiden und Wasserquellen ausgetrocknet und den größten Teil der Ziegenherde der Familie getötet. Da sie kaum Zugang zu Nahrung oder Wasser hat, hatte Susan, die in ihren Dreißigern ist, keine andere Wahl, als das Dorf mit ihren Kindern zu verlassen und ihren Mann zurückzulassen, der sich um die verbleibenden Ziegen kümmert. Sie reisten nach Süden, von Dorf zu Dorf und nur so schnell wie das langsamste Kind, und kamen drei Wochen später in Kalokol an, einem Fischerdorf am Rande des Turkana-Sees, Afrikas viertgrößtem See.
„Als die Dürre kam, musste jeder für sich selbst sorgen“, erzählt sie mit großer Mühe, während sie am jadefarbenen Wasser des Sees sitzt, das die hölzernen Fischerboote umspült. Die Sonne brennt auf die Fischer hinter ihr, die sich zum Auslaufen vorbereiten.
„Unsere Freunde und Nachbarn sind aus dem Land gezogen, um Hilfe zu suchen, aber einige sind geblieben, und wer weiß, was ihr nächster Schritt sein wird? Ich habe das Gefühl, dass meine Kinder und ich ein schreckliches Leben führen würden, wenn ich zu Hause bleiben würde. Wir wären wie unser Vieh geendet, erzählte sie in einem Beitrag von gal-dem und Unearthed
Die Klimamigration verändert das Leben im globalen Süden
Sie berichten für gal-dem und Unearthed und kamen nach Turkana, Kenias nordwestlichstem Bezirk, um Frauen wie Akal zu interviewen, die infolge der langandauerndsten und schwersten Dürre , die Ostafrika seit Jahrzehnten erlebt hat, vertrieben wurden. Es ist eine zyklische Tragödie, verursacht durch La Niña – ein Wetterphänomen, das Ostafrika trockenes Wetter bringt – das jetzt durch die Klimakrise verschärft wird. Kenia, Somalia und Äthiopien wurden alle hart von der Dürre getroffen, die seit vier Regenperioden andauert und in diesem Jahr voraussichtlich zu einer fünften führen wird.
Mehr als sieben Millionen Nutztiere sind bisher gestorben, wodurch die Menschen, die von ihnen abhängig sind, dem Hungertod ausgesetzt sind. Letztes Jahr hat Kenias damaliger Präsident Uhuru Kenyatta die Situation zu einer „nationalen Katastrophe“ erklärt.
Binnenmigration im Zusammenhang mit der Klimakrise ist weitaus häufiger als grenzüberschreitende Migration, die oft im Mittelpunkt vereinfachender Schlagzeilen in den Medien und politischer Narrative im globalen Norden steht. Und wenn Menschen Grenzen überschreiten, fliehen sie eher in Nachbarländer als auf andere Kontinente. Obwohl die Frauen, die sie interviewen, keine Grenzen überschritten haben, verändert die Entscheidung, umzuziehen, ihr Leben dramatisch. Sie suchen ein neues Zuhause und eine neue Existenzgrundlage, wobei die Familien oft gezwungen sind, sich zu trennen, und die Mütter sich alleine um die Kinder kümmern müssen.
Es ist eine Herausforderung, konkrete Daten zur Klimamigration zu sammeln, da so viele Faktoren – soziale, kulturelle, wirtschaftliche, demografische – zur Migrationsentscheidung einer Person beitragen können. Auch die beteiligten Umweltfaktoren, meist steigender Meeresspiegel, Ernteausfälle und Wasserknappheit, können sich allmählich entwickeln. Die verfügbaren Zahlen weisen jedoch auf ein wachsendes Problem hin. Ende 2021 waren laut dem Internal Displacement Monitoring Center weltweit 5,9 Millionen Menschen aufgrund wetterbedingter Katastrophen intern vertrieben. Dazu gehörten Überschwemmungen, Waldbrände und Dürren sowie nicht klimabedingte Ereignisse wie Erdbeben.
Die kenianischen Frauen, mit denen sie gesprochen haben, fühlten sich bereits gezwungen, zu fliehen, was ihre Familien, ihren Lebensunterhalt und sogar Teile ihrer Identität entwurzelt hat. Akal gibt zu, dass die drastischen Veränderungen in ihrem Leben sie erschöpfen. „Ich bin nicht in der Lage, meinen Mann zu vermissen, weil diese Dürre sein Vieh getötet hat und alles, was er auf den Feldern sieht, ihre Knochen und Leichen sind, was ihn wirklich deprimiert. Ich habe auch Probleme, meine Kinder mit Essen und Schulmaterial zu versorgen. Es belastet mich wirklich.“ Nach einer Pause fügt sie hinzu: „Ich habe dem Nachbarn gesagt, er soll meinen Mann grüßen und ihm sagen, dass ich durchhalte.“
Die Klimakrise wird Prognosen zufolge bis 2050 29 bis 86 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika zu Binnenflüchtlinge machen.
Drought-induced famine leaves trail of wildlife death and starvation in Kenya
By John Irvine – ITV
Warning – this article and the video report above contain images some may find distressing
The dawn was stunning. The sun appeared over the acacia trees to cast an orange glow over the slopes of Mount Kilimanjaro.
On the savannah below Africa’s highest peak, zebras, wildebeest and gazelles were looking for grass.
We saw a wildebeest struggling to get to its feet. Sleepy head? Sadly not. The animal couldn’t stand up because it was dying.
Wildebeest have been particularly hard hit by the drought-related famine that’s killing herbivores in this part of northern Kenya.
Perversely there is plenty of water about. Several swamps exist thanks to underground springs fed by snow melt from Kilimanjaro.
Plenty of animals spend their days feeding in these swamps, but the food they are eating is not nutritious enough to sustain them.
They need to consume grass that isn’t growing because the rains keep failing.
Vultures and hyenas are thriving. Carrion dots the landscape. Elephants are among the dead.
The elephant herds in this part of Kenya are among the most observed and monitored in the world. Over the last 50 years they have done well.
Conservationists monitor individual animals. They are given names when they reach the age of three.
Tolstoy was 51 when he succumbed. A famous bull, he was mortally wounded when speared by an angry farmer who caught the animal eating his crops.
Conservationists say the absence of food on the savannah – caused by the drought – forced Tolstoy onto the farmland.
Standing over Tolstoy’s carcass, a Kimana Sanctuary ranger called Job Lekanayia told us that for the last two years he had kept tabs on the huge elephant every day.
“He was one of the most famous tuskers. He was my friend. I knew him better than some members of my own family,” said Job.
Conservationists say that over the summer around 60 elephants have died as a result of the drought.
More than half the fatalities are calves which starved because their malnourished mothers stopped producing milk.
The food shortages have also affected herdsmen who are struggling to find pastures for their cattle.
The ranger Job showed us the bones of another dead elephant. They had been picked clean by hyenas.
Job said that when the elephant collapsed he and two colleagues spent the night with the great animal so that scavengers didn’t attack him before he passed away.
The elephants of this, the Amboseli ecosystem, are among Africa’s most successful. Poaching, for example, is very rare.
Today, a changing climate and landscape is exacting a toll.
Netzfrau Doro Schreier
Netzfrauen auch auf >>> Instagram >>>>mit vielen Bildern und Informationen!
1 Kommentar » Schreibe einen Kommentar