Während spektakuläre Luftaufnahmen vom Vulkan Mauna Loa auf Haiwaii, der nach einem Erdbebenschwarm nach 38 Jahren wieder Lava spuckt, in den Medien gezeigt werden, sind weitere Vulkane ausgebrochen. Nicht nur, dass es einen Rekord von verheerende Erdbeben im November 2022 gab, es sind allein in dem Zeitraum folgende Vulkane wieder aktiv: San Miguel in El Salvador, Klyuchevskoy in Russland, Copahue in Chile-Argentinien , Ahyi und Takawangha in den Vereinigte Staaten. Vier Vulkane der Aleuten sind seit etwa einem Jahr unter erhöhter Alarmstufe. Nun ist ein Fünfter hinzugekommen. Wie das INGV berichtete, öffnete sich am 27. November 2022 gegen 18.00 Uhr ein Schlot an der Nordost-Basis des Südostkraters des Ätna in 2.800 m Höhe und löste einen Lavastrom aus. Auch auf der Insel Java in Indonesien ist der Vulkan Semeru ausgebrochen. Indonesien erhöht nach Ausbruch des Semeru die höchste Vulkanwarnung. Mehrere Menschen wurden auf White Island in Neuseeland verletzt, als dort ein Vulkan ausbrach.Tausende von wissenschaftlichen Horchposten registrieren die Unruhe der Erde und versuchen rechtzeitig zu warnen, denn das Zerstörungspotenzial von Erdbeben und Vulkanausbrüchen ist enorm. Vulkane können sogar das Wetter und das Erdklima beeinflussen. Welche Folgen ein Vulkanausbruch haben kann, wird an dem Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der einen Tsunami und einen Überschallknall auslöste, der zweimal den Globus umkreiste, sichtbar. Die Eruption hat so viel Wasser in die Erdatmosphäre gepumpt, dass sie sogar die Ozonschicht schwächt. Neusten Untersuchungen zeigen, dass der Krater des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai 700 Meter tiefer ist als vor dem Ausbruch.
Die Eruption des Tonga hat so viel Wasser in die Erdatmosphäre gepumpt, dass sie die Ozonschicht schwächen könnte
Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der einen Tsunami und einen Überschallknall auslöste, der zweimal den Globus umkreiste, wurde in dramatischen Satellitenbildern festgehalten, die eine riesige Wolke aus Asche und Dampf zeigten, die in die Atmosphäre geschleudert wurden. Laut NASA haben nur der Ausbruch von Calbuco 2015 in Chile und der Ausbruch von Kasatochi Island 2008 in Alaska erhebliche Mengen an Wasserdampf in großer Höhe freigesetzt.
Es wurde auch festgestellt, dass der Krater des Vulkans Hunga Tonga-Hung Ha’apai 700 Meter tiefer ist als vor dem Ausbruch.
Der GOES-17-Satellit hat Bilder einer Regenschirmwolke aufgenommen, die durch den Unterwasserausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai am 15. Januar 2022 entstanden ist.
Normalerweise werden bei großen Vulkanausbrüchen große Mengen an Asche und Gasen wie Schwefeldioxid freigesetzt, die in der Atmosphäre reflektierende Verbindungen bilden können. Diese vulkanischen Nebenprodukte können das Sonnenlicht daran hindern, die Oberfläche des Planeten zu erreichen, was die Atmosphäre abkühlen kann. Die Eruption auf Tonga produzierte jedoch im Vergleich zu Explosionen ähnlicher Größe überraschend wenig Schwefeldioxid, und der größte Teil der ausgestoßenen Asche fiel schnell zu Boden.
Daher schätzten Experten zunächst, dass die Unterwasserexplosion nur minimale Auswirkungen auf das Klima der Erde haben würde. Diese Schätzungen basierten jedoch auf der Menge an Asche und Gasen, die der Vulkan ausstieß, und berücksichtigten nicht den gesamten überschüssigen Wasserdampf, der ebenso problematisch sein könnte.
Dieses überschüssige Wasser, so warnten die Forscher, könnte eine Strahlungswirkung haben, die die Atmosphäre ähnlich wie Treibhausgase erwärmen könnte. Da das Wasser wahrscheinlich länger in der Atmosphäre verbleibt als andere vulkanische Gase, wie z. B. Schwefeldioxid – die normalerweise innerhalb von zwei bis drei Jahren aus der Atmosphäre entweichen -, wird die wärmende Wirkung des Wassers wahrscheinlich die kühlende Wirkung der Gase überdauern.
Dies bedeutet, dass die Tonga-Explosion wahrscheinlich der erste aufgezeichnete Ausbruch sein wird, der einen Erwärmungseffekt und nicht einen Abkühlungseffekt auf dem Planeten verursacht, schreiben die Forscher.
Und auch wie ABC – News am 21.November 2022 berichtete, hat ein Team aus Ozeanographen, Wissenschaftlern und Meeresgeologen unter der Leitung des New Zealand National Institute for Water and Atmospheric Research (NIWA) mit Unterstützung eines von Sea-Kit International in Großbritannien ferngesteuerten Roboterboots die „bisher umfassendste Untersuchung“ in den Unterwasservulkan von Tonga durchgeführt. Sie entdeckten, dass fast 10 Kubikkilometer Meeresboden verschoben wurden – das Äquivalent von 2,6 Millionen olympischen Schwimmbecken.
Der Yellowstone-Supervulkan scheint größer zu sein, als Wissenschaftler bisher erwartet hatten
Der Vulkan Yellowstone liegt unter dem gleichnamigen und namensgebenden Nationalpark in den Vereinigten Staaten.
Der letzte grosse Ausbruch ereignete sich vor 640’000 Jahren. Damals entstand ein gigantischer Krater, auf dem sich heute der Yellowstone-Park befindet.
Der Yellowstone-Supervulkan scheint größer zu sein, als Wissenschaftler bisher erwartet hatten. Der Vulkan unter dem Yellowstone-Nationalpark ist 2,1 Millionen Jahre alt und steht im Mittelpunkt einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde . Laut der Studie stellt eine Gruppe von Forschern fest, dass die Magmaspiegel unter der Yellowstone-Caldera größer sind, als wir bisher angenommen hatten. Aber es gibt keinen Grund für die Menschen, sich Sorgen zu machen, da der Yellowstone-Supervulkan wahrscheinlich nicht in den nächsten ein paar tausend Jahren ausbrechen wird. Und wenn es zum Ausbruch kommt, sollten wir jahrzehntelange Warnungen haben, behaupten die Forscher.
Der grösste aktive Vulkan der Erde, der Mauna Loa auf Hawaii, ist erstmals seit 1984 ausgebrochen
Mauna Loa ist einer von fünf Vulkanen, die zusammen die Big Island von Hawaii bilden, die südlichste Insel des hawaiianischen Archipels.
Der Ausbruch des Mauna Loa gefährdete nicht sofort Städte, aber der US Geological Survey warnte die rund 200.000 Menschen auf der Big Island, dass ein Ausbruch „sehr dynamisch sein kann und sich die Position und das Vordringen von Lavaströmen schnell ändern können“. Auch vulkanische Gase, die aus den Öffnungen strömen, vor allem Schwefeldioxid, sind schädlich.
Mauna Loa, the largest volcano on the planet, is erupting now on the Big Island of Hawai’i after being dormant for 38 years. Follow along to see footage captured by our team 🌋 pic.twitter.com/6busmUpXJr
— Paradise Helicopters (@Paradisecopters) November 29, 2022
Erst vor wenigen Tagen brach der Mauna Loa, der höchste aktive Vulkan der Erde, zum ersten Mal seit 38 Jahren wieder aus. Mike Poland, der leitende Wissenschaftler des Yellowstone Volcano Observatory, spricht über die Parallelen und Unterschiede zwischen dem hawaiianischen und dem Yellowstone-Vulkanismus und beschreibt die jüngsten Aktivitäten am Yellowstone in diesem monatlichen Update für den 1. Dezember 2022.
Vulkan Semeru in Indonesien
Semeru, auch bekannt als Mahameru („Großer Meru “), ist ein Stratovulkan und mit 3676 m Höhe der höchste Berg der indonesischen Insel Java. Er hat einen Kraterdurchmesser von rund 500 Metern. Der Vulkan befindet sich im östlichen Teil der Insel südöstlich von Surabaya im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru.
Am 01. Dezember 2020 wachte der Vulkan Semeru in Indonesien auf. Der Vulkan Semeru in Indonesien ist erneut am 04.Dezember 2022 ausgebrochen. Die Aschewolken sind kilometerweit zu sehen. Behörden haben die höchste Warnstufe herausgegeben.
[UPDATE] Pada pukul 12.00 WIB, Gunung Semeru naik status menjadi Level IV (Awas), dari sebelumnya Level III (Siaga).
Dihimbau utk tidak beraktivitas dalam radius 8 km dari puncak, dan sektoral arah tenggara (Besuk Kobokai dan Kali Lanang) sejauh 19 km dari puncak.#KLHK pic.twitter.com/9tLp0HbVUw
— Kementerian LHK (@KementerianLHK) December 4, 2022
Erst am 21. November 2022 erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 5,7 Indonesiens Insel Java , es starben 331 Menschen. Siehe: Die unruhige Erde! Erdbeben trifft Salomonen, während die Suche nach Überlebenden in Indonesien fortgesetzt wird- Earthquake hits Solomon Islands as search for survivors continues in Indonesia
Fünf Aleuten-Vulkane zeigen jetzt Anzeichen von Unruhe
Der Aleutenbogen erstreckt sich etwa 3.000 km vom Golf von Alaska im Osten bis zur Halbinsel Kamtschatka im Westen. Es markiert die Region, in der die pazifische Platte in den Mantel unter der nordamerikanischen Platte subduziert. Diese Subduktion ist verantwortlich für die Entstehung der Aleuten und des tief vor der Küste liegenden Aleutengrabens.
Vier Vulkane in Alaska sind seit etwa einem Jahr unter erhöhter Alarmstufe – und jetzt kommt ein fünfter hinzu: Takawangha, der sich 4.753 Fuß hoch in den äußersten westlichen Aleuten erhebt.
Der Erdbebescharm begann am 18. November 2022 und veranlasste das Alaska Volcano Observatory, den Aviation Color Code des Vulkans auf „Gelb“ zu ändern.
Forscher setzten den Vulkan auf die Beobachtungsliste, als sich um Takawangha herum ein Schwarm von Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3 zu vermehren begann. Wenn ein Erdbeben durch tektonische Plattenverschiebungen verursacht wird, führt dies normalerweise zu einem großen Erdbeben, dem immer kleinere Nachbeben folgen, die sich verjüngen. Aber in einem Schwarm kann es zu einem signifikanten Anstieg der Erdbebenrate und oft auch der Stärke von Erdbeben kommen.
Four Alaska volcanoes have been under elevated alert levels for about a year — and now, they’re joined by a fifth: Takawangha, which rises 4,753 feet in the far western Aleutian Islands. Via @KUCBNews https://t.co/16r3JpXbbI
— Anchorage Daily News (@adndotcom) November 29, 2022
Vulkan Stromboli ausgebrochen
Ein Vulkan-Ausbruch auf der italienischen Mittelmeerinsel Stromboli hat am 04.Dezember 2022 für ein Naturschauspiel gesorgt. Am Nachmittag quoll ein Schwall Lava aus dem Krater des gleichnamigen Vulkans nördlich von Sizilien und bahnte sich seinen Weg talwärts bis ins Meer, wie aus einer Mitteilung des „Instituts für Geophysik und Vulkanologie“ (INGV) hervorging.
Impresionantes imágenes del flujo piroclástico que ha generado el Sciara del Fuoco del #volcan #Stromboli La erupción ha provocado la formación de un #tsunami de 1,5 metros de altura. Afortunadamente, por el momento, no hay noticias de daños. #Italia imagen: Fabio Crispi pic.twitter.com/PXD2yNNQL6
— Mario Picazo (@picazomario) December 4, 2022
Der vom Menschen verursachte Klimawandel lässt das Eis in vulkanisch aktiven Regionen schnell schmelzen, was zu vermehrten Vulkanausbrüchen führen könnte
Der vom Menschen verursachte Klimawandel lässt Eis in vulkanisch aktiven Regionen schnell schmelzen, was zu vermehrten Vulkanausbrüchen führen könnte, so eine Studie.
Eine neue Studie unter der Leitung der Universität Leeds hat ergeben, dass die vulkanische Aktivität in Island geringer war, als die Gletscherbedeckung größer war. Als die Gletscher schmolzen, nahmen die Vulkanausbrüche aufgrund des veränderten Oberflächendrucks zu. Dr. Graeme Swindles von der School of Geography in Leeds sagte dazu: „Der vom Menschen verursachte Klimawandel führt zu einer raschen Eisschmelze in vulkanisch aktiven Regionen. In Island hat dies zu häufigeren Vulkanausbrüchen geführt“.
Die in der Fachzeitschrift Geology veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass zwischen dem Klimaereignis und dem deutlichen Rückgang der Vulkanausbrüche eine Zeitspanne von etwa 600 Jahren lag. Die Studie deutet darauf hin, dass eine ähnliche Zeitspanne auch nach dem jüngsten Temperaturanstieg zu erwarten ist.
Allein im Dezember 2020 kam es gleich zu mehreren starken Vulkanausbrüchen: Am 01. Dezember wachte der Vulkan Semeru in Indonesien auf, nur 14 Tage später folgte der Vulkan Ätna auf Sizilien. Am 21. Dezember begann auf Hawaii die Eruption des Kīlauea und am 28. Dezember spuckte auf der japanischen Insel Suwanose der Vulkan Otake Lawa aus. Auch 2021 gab es zahlreiche Vulkanausbrüche, wie zum Beispiel im Mai 2021, als in der Demokratischen Republik Kongo der Vulkan Nyiragongo ausbrach. Auch der Ätna auf Sizilien ist so aktiv wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der 3350 Meter hohe Ätna hat seit Mitte Februar 47 Mal seine Asche auf das Umland gespuckt.
Aktuelle Vulkanausbrüche:
Smithsonian / USGS Weekly Volcanic Activity Report for the week of 23 November-29 November 2022 Name Location Eruption Start Date Report Status Ahyi Mariana Islands (USA) — New Cotopaxi Ecuador — New Etna Sicily (Italy) — New Klyuchevskoy Central Kamchatka (Russia) — New Mauna Loa Hawaiian Islands (USA) — New San Miguel Eastern El Salvador — New Aira Kyushu (Japan) 2017 Mar 25 Continuing Alaid Kuril Islands (Russia) 2022 Sep 10 Continuing Ebeko Paramushir Island (Russia) 2022 Jun 11 Continuing Great Sitkin Andreanof Islands (USA) 2021 May 25 Continuing Kerinci Central Sumatra 2022 Oct 15 Continuing Kilauea Hawaiian Islands (USA) 2021 Sep 29 Continuing Merapi Central Java 2020 Dec 31 Continuing Pavlof Alaska Peninsula, Alaska 2021 Aug 5 Continuing Rincon de la Vieja Costa Rica 2021 Jun 28 Continuing
Was haben Vulkane mit dem Klimawandel zu tun?
Laut NASA werden Vulkanausbrüche oft im Zusammenhang mit dem Klimawandel diskutiert, weil sie CO2 (und andere Gase) in unsere Atmosphäre freisetzen. Der Beitrag des Menschen zum Kohlenstoffkreislauf ist jedoch mehr als 100 Mal so hoch wie der aller Vulkane der Welt zusammen.
Im Vergleich dazu führen Vulkanausbrüche zwar zu einem Anstieg des atmosphärischen CO2, aber durch menschliche Aktivitäten wird alle 2,5 Stunden eine CO2-Eruption in der Größenordnung des Mount St. Helens und zweimal täglich eine CO2-Eruption in der Größenordnung des Mount Pinatubo ausgelöst.
Die größten möglichen Ausbrüche stammen von Supervulkanen wie Yellowstone oder Mount Toba (die sehr selten ausbrechen, etwa alle 100.000 bis 200.000 Jahre oder mehr), aber die gesamten jährlichen CO2-Emissionen durch menschliche Aktivitäten entsprechen einem oder mehreren Superausbrüchen von der Größe des Yellowstone, die jedes Jahr stattfinden.
Im Grunde genommen stellen die CO2-Emissionen aus menschlichen Aktivitäten die der Vulkane in den Schatten.
Klimawissenschaftler führen Vulkanausbrüche an, um kurze Abkühlungsperioden in der Vergangenheit unseres Planeten besser zu verstehen und zu erklären. Etwa alle paar Jahrzehnte gibt es einen Vulkanausbruch (z. B. Mount Pinatubo, El Chichón), der eine enorme Anzahl von Partikeln und anderen Gasen ausstößt. Diese schirmen uns so stark von der Sonne ab, dass es zu einer kurzzeitigen globalen Abkühlung kommt. Die Partikel und Gase verflüchtigen sich in der Regel nach etwa 1 bis 2 Jahren, aber der Effekt ist nahezu global.
Im Vergleich dazu wird die Erwärmung durch Treibhausgase, die von menschlichen Aktivitäten herrühren (in erster Linie durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe), über Jahrtausende hinweg anhalten, sogar länger als Atommüll.
Netzfrau Doro Schreier
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