Das Feuerwerk einen bitteren Beigeschmack hat, sollte mittlerweile bekannt sein.Geldverschwendung, Lärm, Smog, Müll – wir alle wissen, dass Feuerwerkskörper nicht sinnvoll sind. „Es ist erstaunlich, wie viel Geld verschwendet wird“ – es ist sehr wahrscheinlich, dass wir einen solchen Satz auch in dieser Silvesternacht hören werden, wenn es knallt und der Himmel hell erleuchtet ist. Wie jedes Jahr, wird auch auf die verängstigten Tiere hingewiesen und dass rund 2.050 Tonnen Feinstaub (PM 10) durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt wird. Trotzdem wurde allein 2021 rund 5.500 Tonnen Feuerwerkskörper aus dem Ausland, meist aus China und Indien, nach Deutschland eingeführt. Und nur für diesen Augenblick, wurden zum Jahreswechsel von 2021 auf 2022 mit dem Verkauf von Feuerwerk für Silvester in Deutschland ein Umsatz in Höhe von rund 21 Millionen Euro erzielt. Dieses Jahr dürfte sogar wieder, wie vor der Pandemie, der Umsatz bei etwa 100 Millionen Euro liegen und es werden etwa 30.000 Tonnen aus dem Ausland eingeführt. Und wie jedes Jahr, werden sich am Neujahrsmorgen sich viele über die unsäglichen Mengen an Müll aufregen, zu denen Raketen und Böller geworden sind. Millionen Euro, einfach verpufft. Mit anderen Worten: Wir wissen, dass der Neujahrsbrauch mit mehr Wahnsinn als Sinn behaftet ist – und doch halten die bekannten Argumente viele Menschen nicht davon ab, Feuerwerkskörper zu kaufen. Vielleicht kann ein anderes, weniger bekanntes Problem das bewirken: die Herstellung. Denn währenddessen müssen in China und Indien Kinder weiter arbeiten und zwar für das nächste Sivester. Und wieder kommt es dort, wo Silvesterknaller, China-Böller oder Silvesterraketen, neuerdings auch Batteriefeuerwerk, hergestellt werden, zu Explosionen. In China und Indien werden wieder ganze Dörfer durch Explosionen in Feuerwerksfabriken zerstört. Und wieder werden Kinder schwer verletzt und sterben, weil sie genau in der Fabrik gearbeitet haben, wo Silvesterknaller, China-Böller oder Silvesterraketen für Europa produziert werden und explodierte. Während sich Eltern mit Kindern in die langen Schlangen stellen, um sich mit Feuerwerk einzudecken, schuften unter menschenverachtenden Arbeitsbedingungen Kinder bereits für das Jahr 2023. Und dort, wo Feuerwerk hergestellt wird, wird die Umwelt mit giftigen Chemikalien zerstört.
Es ist ein Millionengeschäft – Neujahrsbrauch mit mehr Wahnsinn als Sinn
Wie jedes Jahr zu Silvester werden die, die nicht Online ihr Feuerwerk gekauft haben, vor Discountern oder anderen Orten lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um sich wieder einzudecken. Es ist wieder so weit, etwa 100 Millionen Euro werden die Deutschen zum Jahreswechsel in die Luft jagen. Woher diese Raketen kommen und welches Schicksal sich dahinter verbirgt, interessiert nicht. Hauptsache, es knallt und ballert.Mit der Zeit wurden die Ansprüche der Kunden größer und so wurden die sogenannten Batterien für Otto-Normalverbraucher entwickelt. Viel Geld für ein paar Sekunden, die sprichwörtlich in Luft aufgehen. Jeder zweite Euro wird mit den sogenannten Verbundfeuerwerken eingenommen.
Die Wenigsten wissen, dass Feuerwerkskörper unter menschenverachtenden Arbeitsbedingungen auch von Kindern hergestellt werden und der Umwelt schaden. Gerade die dortigen Bewohner leiden unter Krankheiten wie Krebs, verursacht durch kontaminierte Böden, Wasser und Luft.
In der Feuerwerksindustrie gibt es zwei Städte, die zusammen 97 % des weltweiten Handels ausmachen
In China ist es die Stadt Liu Yang mit etwa 1700 Fabriken und die Feuerwerk-Stadt Sivakasi im Süden Indiens im Bundesstaat Tamil Nadu mit seinen 800 Feuerwerksfabriken und seinem Synonym für Kinderarbeit.
Liu Yang – China
Nachdem am 4. Dezember 2019 gegen 7:32 Uhr sich in Liuyang Bixi Fireworks Manufacturing Co., Ltd. eine Explosion ereignete und die lokale Regierung die Zahl der Todesopfer verheimlichte, rückte auch in China die Region von Liu Yang ins Rampenlicht. Hier wird Feuerwerk produziert und an mehr als 100 Ländern und Regionen in Amerika, Europa und Südostasien verkauft.
Wie viele illegale Feuerwerksfabriken gibt es wirklich in der Region und wie sicher sind diese Fabriken? Denn erst nachdem die Volksregierung der Provinz Hunan ein Team einsetzte, um den Unfall zu untersuchen, wurde das wahre Ausmaß bekannt. 13 Menschen wurden getötet und 13 weitere verletzt. Das Fabrikgebäude wurde dem Erdboden gleichgemacht. Obwohl mit den Jahren mehr Sicherheit in den Fabriken angeordnet war, war dies der größte Unfall in der Feuerwerksindustrie von Liuyang.
Die Liuyang-Feuerwerkskörper werden hauptsächlich in den Städten Chengtanjiang und Dayao produziert. In Chengtanjiang gab es diese schreckliche Explosion. Es kommt in Liuyang jedes Jahr zu Sicherheitsunfällen, aber sie waren nicht so groß wie 2019. In den letzten Jahren wurden viele nicht standardmäßige Feuerwerksproduzenten geschlossen. Da die Anforderungen an die Sicherheit der Produktion und Überwachung immer strenger werden, ist auch die Erteilung von Lizenzen strenger. Also gehen Produzenten das Risiko ein, holen sich ein Zertifikat für mehrere Fabriken, Vergabe von Unteraufträgen und so weiter. Zum Beispiel werden Feuerwerksfabriken in ländlichen Gebieten gebaut, und die meisten Arbeiter sind Dorfbewohner oder zurückgelassene Frauen aus den umliegenden Dörfern. Und da viele von ihnen sich auch um ihre Familien kümmern müssen, nehmen sie die Feuerwerkskörper, die sie herstellen sollen, mit nach Hause. Anschließend bringen sie die fertigen Produkte zur Fabrik.
So ist es unmöglich zu kontrollieren, wieviele Kinder in der Produktion arbeiten und wie viele Häuser durch Explosionen zerstört werden.
Liu Yang ist die Stadt des Feuerwerks in China. Im Oktober 2002 wurde Liuyang offiziell zum ständigen Hauptsitz der International Fireworks Association. Dayao ist eine ländliche Stadt im Süden von Liuyang , Hunan. Dayao ist bekannt für seine Feuerwerksindustrie und hat mittlerweile eine Fläche von 149,3 Quadratkilometern und eine Bevölkerung von 91.300.
Jedes Jahr kommen Unternehmen aus der Feuerwerksindustrie aus der ganzen Welt nach Dayao in Liu Yang, um hier produzieren zu lassen oder um Feuerwerk einzukaufen.
Mehr als 60 % der Feuerwerkskörper weltweit stammen aus Liu Yang, einer kreisfreien Stadt in China. Laut aktuellen Exportdaten aus Liu Yang wurden allein von Januar bis März 2022 Feuerwerkskörper für 810 Millionen Yuan ( ca.110 Millionen Euro) exportiert, eine Steigerung von 80 % gegenüber dem Vorjahr.
Die Feuerwerksindustrie hat auch dazu beigetragen, dass Liuyang die Hälfte der sonstigen dort ansässigen Wirtschaft niederlegte! Seit 2004 sind in Liuyang 10 große Feuerwerksgruppen entstanden. Laut chinesischen Statistiken nehmen Feuerwerkskörper in Liuyang etwa 80 % des inländischen Marktanteils für Feuerwerkskörper ein, und der ausländische Marktanteil beträgt mehr als 60 %. Der Produktionswert von Feuerwerkskörpern in Liuyang erreichte im vergangenen Jahr 26,2 Milliarden Yuan ( ca.3,5 Milliarden Euro) eine Steigerung von 28,9 % gegenüber dem Vorjahr, und der Exportwert erreichte 3,33 Milliarden Yuan.
Derzeit beschäftigen die Feuerwerks- und Knallkörperproduktionsunternehmen in Liuyang nach eigener Aussage jedes Jahr etwa 300.000 Menschen im Grenzgebiet Hunan-Jiangxi.
Feuerwerksshow der Stadt Liuyang
Liu Yang ist ein für chinesische Verhältnisse kleines Städtchen in den Bergen der Provinz Hunan, das sich selbst Welthauptstadt des Feuerwerks nennt. Ein Viertel der 1,3 Millionen Einwohner arbeitet in einer der etwa 1700 örtlichen Feuerwerksfabriken. Hinzu kommen die vielen Wanderarbeiter, die fern der Heimat dort für einen Hungerlohn arbeiten.
Das Erbe der verschmutzten Böden in Hunan
Das Schwermetall Arsen im Einzugsgebiet des Flusses Hunan Xiangjiang übertraf den Standard um das 715-fache, im Reisfeld des Dorfes Ganxi im Sanliuwan-Bergbaugebiet von Chenzhou übertraf der Cadmiumgehalt den Standard um das 206,67-fache; im Taolin-Blei-Zink-Abbaugebiet in Yueyang betrug der höchste Bleigehalt in Reisfeldern im Dorf Tingfan 1527,8 mg/kg (1,5 Gramm pro Kilogramm), 5,093-mal höher als der Standard.
Die Bodenkontamination ist die Folge der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung, die aber durch die hohe Luftverschmutzung in Peking weniger Aufmerksamkeit bekommt. Seit 2013 gibt es einen Plan für die Bekämpfung der Luftverschmutzung und die Regierung hat auch, um der Wasserverschmutzung Herr zu werden, im Jahr 2015 Vorkehrungssmaßnahmen getroffen. Doch gerade die Region Hunan, wo die Feuerwerksfabriken Jahr ein, Jahr aus für die Welt die Feuerwerkskörper herstellen, bahnt sich eine Katastrophe an, wenn diese nicht schon da ist. Es soll noch bis 2030 andauern, die Bodenqualität landesweit unter Kontrolle zu bekommen. Währenddessen bahnt sich eine Epidemie an, die weit über Chinas Grenzen hinaus gehen kann. Cadmium-Reis. In der Region Huan befindet sich eines der größten Reisanbaugebiete Chinas.
Wie wir auf chinadialogue.net erfuhren, leidet die Region um Liu Yang noch immer unter der Cadmiumverschmutzung, Bereits 2008 wurde bei den dort lebenden Menschen eine Cadmiumvergiftung diagnostiziert. Das Problem ist aber immer noch nicht behoben und die Region leidet weiter.
Das angebaute Gemüse war bis zur Unkenntlichkeit entstellt, da rund 260 Hektar Ackerland so kontaminiert sind, dass diese für den Anbau von Gemüse nicht mehr geeignet sind. Cadmium ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eines der zehn gefährlichsten Chemikalien für die menschliche Gesundheit. Untersuchungen ergaben, dass die Menge des Cadmiums im Reis 20-mal höher war als die von der Regierung erlaubte Menge. Viele Bauern vor Ort klagten über eine Krankheit als Folge der Cadmiumvergiftung, die sie kraftlos und arbeitsunfähig macht. Die Einnahme von Cadmium mit dem Essen kann zu Nierenproblemen und Krebs führen. Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass trotz der durch Cadmium verunreinigten Ackerflächen der Anbau von Reis und anderen Nutzpflanzen weiterhin betrieben wird. Bereits bei vielen Todesfällen durch Krebs oder andere Krankheiten wurden Cadmiumvergiftungen als Ursache diagnostiziert.
Zu Cadmiumverschmutzung kann auch durch die Herstellung von Feuerwerk kommen, denn immerhin werden Schwermetalle verwendet. Betrachtet man die Menge an Feuerwerk, die in der Region Hunan hergestellt und getestet werden, könnte dieses durchaus der Fall sein. Denn Feuerwerksfabriken sind als weiterverarbeitende chemische Industrie registriert. Infos auch: Milliarden Euro an Feuerwerkskörpern verpuffen in der Luft – die unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden!
Feuerwerk-Stadt Sivakasi im Süden Indiens im Bundesstaat Tamil Nadu mit seinen 800 Feuerwerksfabriken und seinem Synonym für Kinderarbeit
Sivakasi ist das Zentrum der Feuerwerksindustrie in Tamil Nadu und deckt fast 90 % der Nachfrage des Landes nach Feuerwerkskörpern. Es ist auch der Ort, an dem sich eine Reihe von Brandunfällen ereignet hat, die zu vielen Opfern geführt haben.
Erst in Januar 2022 starben fünf Menschen bei einer Explosion in der Feuerwerksfabrik Sivakasi.
Am 13. Februar 2021 mussten Hunderte Frauen um ihr Leben rennen, als eine Explosion eine Feuerwerksfabrik erschütterte, in der sie im Dorf Achankulam in der Nähe von Sivakasi im Distrikt Virudhunagar im Süden von Tamil Nadu arbeiteten. Bis zu 26 Menschen, hauptsächlich Frauen, wurden bei der Explosion getötet und mehrere verletzt. Untersuchungen der Explosion im Februar ergaben, dass die Räumlichkeiten an fünf Personen untervermietet worden waren, was illegal ist.
Die größte Ursache für die Unfälle liegt auch in der skrupellosen Vermietung und Untervermietung durch die Hersteller. Vergleichbar auch mit den Zuständen in den Textilfabriken von Bangladesch.
„Alles geschah im Handumdrehen“, erinnert sich Rathinam. Aber als Arbeiterin einer Feuerwerkseinheit in der Region Sivakasi ist dies nicht das erste Mal, dass sie den Tod so nah sieht. Es kann nicht einmal das letzte sein.
Frauen machen 70 % der Arbeiter in den Feuerwerksfabriken in Tamil Nadu aus, erhalten aber nur die Hälfte der Löhne was Männer bekommen.
Bis zu 95 % der Arbeit in der Feuerwerksindustrie von Sivakasi ist manuell und reicht von der direkten Handhabung von Chemikalien bis zum Füllen, Zusammenbauen, Etikettieren und Verpacken von Crackern, und 77 % der Personen, die diese gefährlichen Aufgaben verrichten, sind Frauen.
Die pyrotechnische Industrie von Sivakasi entstand aus der wirtschaftlichen Not einer regenarmen Region mit schlechten Grundwasserreserven und wenigen Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft.
Heute machen die 1.070 mittleren und kleinen Einheiten von Sivakasi fast 90 % der Feuerwerkskörperproduktion des Landes aus. Die Branche beschäftigt direkt 300.000 Arbeitnehmer und über verwandte Sektoren weitere 500.000. Ganze Familien arbeiten in der Feuerwerkskörperproduktion, darunter auch viele Kinder, die zum Familieneinkommen beitragen.
Eine Arbeiterin verdient etwa 300 Rs als Tageslohn, etwa 3 Euro.
Die Werkshallen von Sivakasi sind wegen mehrfacher Verstöße gegen Sicherheitsgesetze in Bezug auf Leasing, Anzahl der Arbeiter, lizenzierte Verwendung von Chemikalien und so weiter besonders gefährlich, so eine aktuelle Recherche
„In einer Halle dürfen nur vier Personen arbeiten. Aber in der Hochsaison arbeiten mehr als acht in einem Schuppen“, sagte G. Shanthi (30), ein Arbeiter in einer Einheit in Sivakasi.
Arbeiter in der Industrie klagten auch über chronische Kopfschmerzen, Schwindel und Geschwüre aufgrund der hohen Exposition gegenüber Mangan, heißt es in einer im International Journal of Environmental Engineering and Management veröffentlichten Studie . Diejenigen, die ohne Masken oder Handschuhe arbeiten, wie es in vielen Sivakasi-Einheiten der Fall ist, riskierten das Einatmen hoher Konzentrationen von Chrom, Mangan und Blei, alles Schwermetalle, die laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) aufgrund langfristiger Exposition ein Krebsrisiko darstellen ).
„Ich mache 200 Dochte am Tag für 300 Rupien“
J. Kanagalakshmi, eine 28-jährige Fabrikarbeiterin aus Kiliampatti in der Nähe von Sivakasi, sagte, sie habe schmerzhafte, unregelmäßige und starke Perioden, die sie auf die extreme Hitze und den Kontakt mit Chemikalien an ihrem Arbeitsplatz zurückführe.
„Viele Frauen in den Vierzigern mussten deswegen ihre Gebärmutter entfernen. Bei Gesundheitschecks in unserer Fabrik wird uns regelmäßig empfohlen, Obst und Jaggery zu essen. Wir können es uns nicht leisten, das alles zu kaufen. Die Fabriken sollten uns versorgen“, sagte sie.
Genau wie ihre Eltern verdient Shanthi einen Tageslohn von Rs 300. Aber das ist kein stabiler Tageslohn: Er hängt vom Arbeitsvolumen ihres Auftragnehmers ab. Sie arbeitet in zweiter Generation in einer Feuerwerksfabrik in Sivakasi. Bildung hätte ihr und ihrer jüngeren Schwester ein besseres Leben ermöglichen können, betonte sie, aber beide waren mit Männern aus demselben Dorf verheiratet, und jetzt sind ihre gesamten Familien seit über einem Jahrzehnt in dieser Arbeit engagiert.
Sivakasis 6.000-Crore-Feuerwerkskörperindustrie ( ca. 70.Millionen Euro) will expandieren, um sich einen Teil von den chinesischen Akteuren dominierte internationale Feuerwerksindustrie, zu sichern.
„Die US-amerikanischen und europäischen Märkte blicken auf uns, wie die Industrie vor 20 Jahren auf China blickte, “ sagte Sivakasis führende Feuerwerkskörpermarke Standard Fireworks’s im Oktober 2022. Da „grüne“ Cracker zur Norm geworden sind, hat die Industrie nun das Fachwissen und die Finesse erworben, um die internationalen Märkte zu beliefern. Ein Problem, das die Branche plagt, ist jedoch das Problem der Reedereien, die kleine Sendungen aus Indien nicht auf Kosten großer Mengen liefern, die von chinesischen Akteuren geliefert werden. Obwohl die Industrie dafür eine Intervention der indischen Regierung erwartet.
Doch in Indien gibt es noch ein weiteres Desaster: Feuerwerkskörper, die unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden!
In der Feuerwerksindustrie arbeiten Kinder. Indien hat die Kinderarbeit legalisiert, anstatt sie zu verbieten. Viele Familien nutzen die Lücken in der Gesetzgebung und lassen ihre Kinder arbeiten. Viele Kinder armer Familien arbeiten für zusätzliches Einkommen in der Feuerwerksindustrie, doch das wird lieber verschwiegen.
Neujahrsbrauch – Feuerwerk
Jedem ist es zwar selbst überlassen, ob er oder sie eine zusätzliche Belastung durch Verbrennen von Feuerwerkskörpern, eine zusätzliche Umweltzerstörung verantworten kann, doch sollte einem auch bewusst sein, welches Leid sich hinter diesen Produkten verbirgt. Die Verwendung von nachgewiesenermaßen umweltgefährdenden Folgeprodukten wie Quecksilberchlorid, Zinnober und Cadmiumpulver als effektgebende Komponenten soll zwar vorbei sein, jedoch hat gerade Cadmium in der Umgebung von Liuyang, das ja in China auch als die Hauptstadt des Feuerwerks bezeichnet wird, eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Kontaminierte Ackerflächen, krebserkrankte Menschen, kontaminierter Reis und Gemüse in der Nahrungskette sind die entsetzlichen Folgen.
Blei und Bleioxide, Kupfer und Antimon spielen auch heute noch eine wichtige Rolle in den Feuerwerksrezepturen, die ebenfalls als gesundheitsschädlich gelten und die Umwelt schädigen.
Und auch anhand von Indien sehen Sie, dass die Herstellung von Raketen und Knallkörpern mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen verbunden ist. Der direkte Kontakt mit chemischen Substanzen wie Schwefel, Schwarz- und Aluminiumpulver kann zu Verätzungen, Tuberkulose, Asthma und Kopf- bzw. Augenschmerzen führen. Hinzu kommt das ständige Risiko von Feuer und Explosionen.
Auch in diesem Jahr geben die Menschen wieder viele Millionen Euro für Feuerwerk an Silvester aus. Aber muss jedes Jahr das Geld förmlich verpulvert werden? Nicht nur die enorme Geldverschwendung macht Feuerwerkskörper unattraktiv, schließlich wird auch die Umwelt nicht nur in der Silvesternacht stark belastet.
Und bedenken Sie: Die Arbeitsbedingungen in der Feuerwerksproduktion sind menschenunwürdig.
Wir VerbraucherInnen haben es in der Hand: Kaufen wir keine Feuerwerkskörper mehr, werden die Discounter diese Artikel aus ihrem Sortiment streichen. Das wäre ein Erfolg – der Umwelt und den Tieren zuliebe. Denn auch die Tiere leiden gerade in der Silvesternacht unter dem enormen Lärm, die diese Feuerwerkskörper verursachen.
Wir wünschen Ihnen ein gutes neues Jahr.
Netzfrau Doro Schreier
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