Die Güllesaison hat begonnen. Deutschland gehört zu den größten Milch- und Fleischproduzenten der Welt. Und damit es auch so bleibt, wird die industrielle Landwirtschaft mit Milliarden Euro subventioniert. Den Preis zahlen die Menschen in Deutschland, denn die hohe Nitratbelastung gefährdet das Grundwasser und allein für die Wasseraufbereitung könnten die Gesamtkosten auf nahezu 800 Millionen Euro im Jahr steigen. Deutschland gehört schon jetzt neben China zu den Ländern, mit dem schlechtesten Wasser. Und in der EU gehört Deutschland zu den größten Trinkwasserverschmutzern. Mehr als jeder vierte Hektar Ackerland in Rheinland-Pfalz ist zu hoch mit Nitrat belastet und in Nordrhein-Westfalen musste die Stadt Mettmann sogar einen Umweltalarm auslösen. Aus einem defekten Tank eines landwirtschaftlichen Betriebes sind Gülle ausgelaufen. Und auch die Gewässer in Schleswig-Holstein sind weiterhin stark belastet. Alarm kommt auch vom Bayerischen Landesamt für Umwellt, da zu viel Nitrat im Grundwasser die Wasserqualität gefährdet und die Nutzung als Trinkwasser einschränkt. Kot und Urin aus der Massentierhaltung gefährden unser Wasser, denn diese Gülle wird auf die Felder gekippt und sickert ins Grundwasser. Nitrat ist eine der häufigsten Grundwasserverschmutzungen in ländlichen Gebieten. Im Trinkwasser wird es vor allem deshalb reguliert, weil überhöhte Mengen Methämoglobinämie oder die Blausucht bei Säuglingen verursachen können. Doch die Zahlen sind dramatisch, die Nitrat-Grenzwerte werden nicht eingehalten.Dabei kann der Stoff beim Menschen Krebs auslösen. Nitrat im Trinkwasser erhöht sogar laut Studien die Darmkrebs-Gefahr. Und als hätte Deutschland nicht schon genug Probleme mit der eigenen Gülle, werden noch Hunderttausende Tonnen Gülle aus den Niederlanden importiert.
Nitrat im Trinkwasser erhöht Darmkrebs-Gefahr
In der Deutschen Trinkwasserverordnung ist für Nitrat ein Grenzwert von 50 mg pro Liter festgeschrieben. Ein Wert, der offenbar überdacht werden muss. Denn bereits weitaus geringere Werte sind laut Studie mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko assoziiert. Nitrat selbst ist für den menschlichen Organismus weitgehend unbedenklich. Allerdings kann Nitrat im Körper zu Nitrit und N-Nitroso-Verbindungen umgewandelt werden. So dürfen gemäß der EU-Trinkwasserrichtlinie pro Liter Trinkwasser maximal 50 mg Nitrat enthalten sein. Dänische Wissenschaftler stellen diesen Grenzwert nun infrage. In einer großen bevölkerungsbasierten Studie hatten sie evaluiert, wie auf lange Sicht der Nitratgehalt im Trinkwasser mit dem Darmkrebsrisiko im Zusammenhang steht. Fazit: Je höher der Nitratwert, desto höher das Darmkrebsrisiko.
Nitratbelastung im Grundwasser – Entwicklung in Deutschland
Der Nitratgehalt in den Gewässern ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die intensive landwirtschaftliche Düngung stark angestiegen. Die Stickstoffverbindung diffundiert nicht nur aus Gülle in den Boden, sie kommt auch mit künstlichem Dünger in die Landschaft und seit einigen Jahren landet sie zusätzlich als Gärrest aus Biogasanlagen auf den Äckern.
Seit Jahren warnt die EU-Kommission Deutschland vor unzulässig hohen Nitratwerten im Grundwasser. Sauberes Grundwasser ist ein unschätzbares Gut, da es fast 70 % unseres Trinkwassers ausmacht. Deutschlands Grundwasser wird seit vielen Jahren als schlecht bewertet, weil es zu viel Nitrat enthält.
In Agrarregionen fanden die Forscher nicht nur häufigere, sondern auch deutlich höhere Belastungen, die den erlaubten Höchstwert von 50 Milligramm pro Liter bis um das Siebenfache überschreiten. Und laut Studie bleibt die Landwirtschaft der größte Verursacher des Nitratüberschusses.
Ob auch SIe betroffen sind, finden Sie auf de Originalkarte hier: Nitratbelastung im Grundwasser
Intensive Landwirtschaft verschärft Nitratproblematik
Seit über einem Jahrzehnt verletzt Deutschland, wie andere EU-Staaten auch, den Grenzwert der Grundwasserbelastung mit Nitrat. Die Europäische Richtlinie 91/676/EWG zum „Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen“ schreibt eine Obergrenze für Nitrat im Grundwasser vor, welche derzeit bei 50 Milligramm pro Liter (mg/l) liegt. Knapp ein Fünftel der in Deutschland verteilten 1200 Messstellen weist jedoch höhere Werte auf. In landwirtschaftlich geprägten Gebieten wird sogar an mehr als jeder vierten Messstelle der Grenzwert verletzt, mit Überschreitungen von teilweise mehr als 700 Prozent.
Nitratbelastete Gebiete in Rheinland-Pfalz
Eine aktuelle Nachricht vom 12. Februar 2023 bestätigt, dass mehr als jeder vierte Hektar Ackerland in Rheinland-Pfalz zu hoch mit Nitrat belastet ist. Diese «roten Gebiete» erreicht das Grundwasser Nitratkonzentrationen über 50 Milligramm pro Liter (mg/l) oder es wurden steigendem Trend mindestens 37,5 mg/l gemessen. Die «roten Gebiete» haben nach Angaben des Umweltministeriums einen Anteil von 28 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche – bisher waren 20 Prozent zu stark belastet.
MIT GÜLLE VERSEUCHT: LANDKARTE ZEIGT „ROTE GEBIETE“ IN SCHLESWIG HOLSTEIN
Die EU hatte Deutschland dazu verdonnert, nachdem sich Deutschland unter den Agrarministern Christian Schmidt (CSU) und Julia Klöckner (CDU) jahrelang gegen eine Verschärfung der Gülleverordnungen gesträubt hatte. Die EU drohte mehrfach mit Klagen! Nun also entsteht eine Landkarte, die genau darstellt, welche Gebiete besonders stark mit Nitrat belastet sind.
Das Land Schleswig Holstein hat dabei den Anfang gemacht. Dort sind etwa 9,5% der landwirtschaftlichen Nutzflächen als „Rote Gebiete“ gekennzeichnet. Die Online-Karte findet ihr hier!
Auch Bayern hat ein Nitratproblem
Statt weniger Gülle sogar mehr! Bisher war es ein Reizthema, manche Bauern wurden beim Gülleausbringen sogar angefeindet. Denn Tier-Exkremente stinken und können das Trinkwasser mit Nitrat belasten. Doch weil die Mineraldüngerpreise steigen, wird Gülle zum gefragten Gut, so ein Bericht der BR24.
Viele bayerische Bauern dürfen künftig nicht mehr so viel düngen. Das ist die Folge einer strengeren Auslegung der Düngeverordnung, zu der die Europäische Union Deutschland und Bayern gezwungen hat. Deshalb wurden zuletzt mehr Flächen als „rote Gebiete“ ausgewiesen. Eine Auswertung von BR Data zeigte aber: Einige Messstellen sind konstant über den Grenzwerten.
Für das Jahr 2021 nennt das bayerische Umweltministerium 112 landwirtschaftliche Unfälle, bei denen Gewässer und Böden verunreinigt wurden. Bei Biogasanlagen gab es im gleichen Jahr bayernweit 25 Fälle mit Gewässer- oder Bodenverunreinigungen
„Gülletourismus“ aus den Niederlanden
Die Niederlande haben ein massives Gülleproblem. Dort gibt es besonders intensive Landwirtschaft. Auf etwa 53.000 Betrieben werden zwölf Millionen Schweine gehalten, vier Millionen Rinder und etwa 100 Millionen Hühner. Das Land gehört zu den größten Agrarexporteuren der Welt: mit einem Ausfuhrvolumen von rund 105 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Und es exportiert auch jährlich über eine Million Tonnen tierischen Dünger allein nach Deutschland. Diese Gülle gelangt in der Regel nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Sofern die niederländische Bauern jährlich 1 Million tierischen Dünger nach Deutschladn bringen, verlagern sie auch das Problem nach Deutschland.
Die niederländische Regierung fordert, dass die Emissionen von Stickoxiden und Ammoniak, die durch Vieh produziert werden, drastisch reduziert werden müssen – insbesondere in der Nähe von Lebensräumen für gefährdete Arten, das sich über die gesamte EU erstreckt. Aufgrund dessen kommt es in den Niederlanden immer wieder zu Protesten.
Nitratbelastung in Nordrhein-Westfalen
Die Daten wurden im Rahmen der Untersuchungen des VSR-Gewässerschutz in den Jahren 2017 bis 2022 gewonnen. Wie ein Ring umfassen diese die Mittelgebirgskreise, die Metropole Rhein-Ruhr und das südliche Ruhrgebiet. Die nachfolgende Nitratkarte des VSR-Gewässerschutz zeigt deutlich die nitratbelasteten Regionen.
Umwelthilfe geht wegen Gewässerbelastung vor Gericht
Wie der WDR am13.02.2023 berichtet, klagt die Deutsche Umwelthilfe gegen das Land Nordrhein-Westfalen wegen der Gewässerqualität im Münsterland. Grund für die Klage ist die starke Belastung durch Dünger aus der Landwirtschaft.
Die Umwelthilfe will die NRW-Landesregierung gerichtlich zwingen, für eine bessere Wasserqualität zu sorgen, so wie es EU-Regeln vorschreiben, und zwar im Bereich der Ems und ihrer Nebenflüsse. Dort übersteigen die Messwerte in 95 Prozent der Gewässer, das, was noch als gute Wasserqualität gilt, schreibt die Umwelthilfe. Dies betrifft vor allem Nährstoffe wie Nitrat, Phosphat und Ammonium. Die Stickstoffbelastung stammen vor allem aus dem Dünger, der in der Landwirtschaft eingesetzt wird, nicht zuletzt aus der Gülle, die bei der Tiermast anfällt. Der Dünger im Gewässer hat ein starkes Algenwachtum zur Folge, was wiederum zu Fischsterben führen kann. Konkret verweist die Umwelthilfe auf das massenhafte Sterben von Fischen im Münsteraner Aasee 2018.
Belastung des Grundwassers mit Nitrat
Die Folgen sind seit Langem bekannt: Seit Jahren steigt die Belastung des Grundwassers mit Nitrat in vielen Teilen Deutschlands. Als Hauptursache gilt die Landwirtschaft, weil sie Nitrat als Dünger einsetzt. Bereits mehrfach haben wir Netzfrauen darauf hingewiesen. In unserem Beitrag aus 2015: KREBSGEFAHR DURCH TRINKWASSER haben wir über die erhöhten Nitrat-Grenzwerte berichtet, die bei über der Hälfte aller deutschen Messstellen gemessen wurden. Brüssel warnt massiv vor der Krebsgefahr durch Nitrat. Kot und Urin aus der Massentierhaltung gefährden unser Wasser.
Was unser Wasser in Gefahr bringt, ist buchstäblich menschlicher Einfluss: Was auch immer wir in die Umwelt entlassen – es fließt mit dem Regen in die Böden und von dort ins Grundwasser, unsere wichtigste Trinkwasser-Quelle. Wassermangel wird wohl kein Problem werden. Doch um die Qualität unseres Wassers sollten wir uns Sorgen machen, meinen Wissenschaftler. Sie befürchten eine steigende Gefährdung unseres Trinkwassers – durch uns.
Der VSR-Gewässerschutz kritisiert bereits seit Jahrzehnten die Fokussierung im Grundwasserschutz allein auf die Wassergewinnungsgebiete – Nach Auffassung der Umweltschützer bedarf es hingegen eines flächendeckenden Schutzes. Neben dem gesundheitlichen Aspekt der Grundwasserbelastung darf auch der ökologische nicht vernachlässigt werden. Das mit Nitraten belastete Grundwasser sickert den Bächen in der Region zu und fließt dann über die Weser weiter zur Nordsee. Dort wirkt das Nitrat als Dünger und fördert das Algenwachstum. Es kommt zur Eutrophierung, die jeder Urlauber auch an der Schaumbildung an den Stränden sehen kann.
Damit Sie erkennen, wie lange dieses Problem schon bekannt ist – einige Berichte:
2010
Die intensivierte Bioenergieproduktion auf den Äckern verschärft ein großflächiges Problem: 89 Prozent der Flüsse und Bäche, 57 Prozent der Seen und 38 Prozent der Grundwasserleiter in Deutschland sind nach den Kriterien der Europäischen Gemeinschaft derzeit in einem »schlechten chemischen Zustand«. Für die Verunreinigungen im Grundwasser sei »nahezu ausschließlich die Nitratbelastung aus der Landwirtschaft verantwortlich«, konstatierte im Jahr 2010 das Umweltbundesamt. 15 Prozent des hiesigen Grundwassers lagen über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm Nitrat pro Liter. 36 Prozent wiesen »deutlich bis stark erhöhte Nitratwerte auf«, nur bei knapp der Hälfte der beprobten Wasserstellen lagen die Werte im Rahmen der natürlichen Belastung (unter zehn Milligramm pro Liter).
2013
Ein breites rotes Band zieht sich von Süd nach Nord durch Schleswig-Holstein. Hier ist das Grundwasser gefährdet, weil es zu viel Nitrat enthält. Insgesamt sind es 22 von 55 Grundwasserkörpern – etwa die Hälfte der Landesfläche. Weil das Trinkwasser in vielen Gebieten Schleswig-Holsteins aus dem Grundwasser gewonnen wird, muss es an etlichen Orten mit wenig belastetem Wasser gemischt oder kostspielig aufbereitet werden. Nur so ist der Grenzwert von 50 mg/l einzuhalten. Das macht Sinn: Nitrat kann beim Menschen die Funktionstüchtigkeit der Schilddrüse einschränken, vor allem aber im Körper jene Nitrosamine bilden, die als krebserregend gelten.
Fachleute wie Prof. Taube, der an der Kieler Universität das Problem seit Jahren erforscht, überraschen die Nitratwerte nicht. Schließlich wird nicht nur mit der Gülle aus der Tierhaltung gedüngt, sondern auch mit den Gärresten aus den Biogasanlagen. Allein in Schleswig-Holstein sind das 630. „Die Gärreste, die vom Mais in den Biogasanlagen übrigbleiben, enthalten wie Gülle Stickstoff“, sagt Taube. „deshalb werden diese Reste auch wie Gülle als Dünger eingesetzt.“
Allein der Dünger aus den schleswig-holsteinischen Biogasanlagen entspreche der Gülle von 150 000 Kühen. Eine riesige Menge, die die Betreiber möglichst kostengünstig loswerden wollen. Deshalb werden die Gärreste meist als Dünger in der Umgebung eingesetzt. Angesichts der riesigen Mengen führt das immer noch viel zu oft zu Überdüngungen, kritisiert Taube. Quelle
2015
Gülzow hatte Wasser aus mehr als 40 privat genutzten Brunnen in der Gemeinde Ganderkesee analysiert. Interessierte konnten die Proben bei ihm abgeben und untersuchen lassen. In mehr als einem Drittel der Fälle lag Gülzows Angaben zufolge die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Den höchsten Wert lieferte die Probe aus einem Brunnen in Hengsterholz mit 205 Milligramm pro Liter. Die Vergleichszahlen aus dem Jahr 2012 zeigten, dass sich die Situation tendenziell verschlechtert habe, so der Physiker. Quelle
2016
NITRAT UND AMMONIAK – Experten: Belastung des Wassers in SH besorgniserregend
Grundwasser und Oberflächengewässer in Schleswig-Holstein leiden unter der intensiven Tierhaltung und den vielen Biogasanlagen. Die Belastungen seien absolut besorgniserregend, sagte Prof. Friedhelm Taube von der Universität Kiel am Montag bei der Vorstellung des ersten Nährstoffberichts für das Land. „Wir sehen seit mehr als zehn Jahren keine Verringerung bei der Belastung der Gewässer mit Nitrat und der Luft mit Ammoniak.“
In Schleswig-Flensburg und Nordfriesland fallen landesweit die höchsten Überschüsse an Gülle an. Das Problem an der Gülle: Aus ihr entsteht Nitrat, das der Gesundheit schaden kann. Wird zu viel Gülle auf die Felder gebracht, gelangt diese und damit das schädliche Nitrat ins Grundwasser. Schleswig-Holstein gehört wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Teile Bayerns zu den Regionen mit besonders intensiver Tierhaltung und großen Stickstoffüberschüssen. Im nördlichsten Bundesland beträgt der Überschuss mindestens eine Million Tonnen Gülle und Gärreste. Das könnte in Landesteile mit viel geringeren Belastungen gebracht werden, aber dies geschieht nicht. Da die Zahl der Milchkühe im Norden von 2009 bis 2013 noch einmal um 35 000 auf 400 000 stieg, nahm der Gülle-Anfall noch weiter zu.
Viele Betriebe bekämen den Umgang mit organischem Dünger nicht in den Griff, sagte Taube. Mehr als zwei Drittel folgten nicht der sogenannten guten fachlichen Praxis. Sanktionen gegen sie sind derzeit nicht möglich. „Wir haben ein massives regionales Problem“, resümierte Taube. Quelle
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2017 Belastung für Wasserwerke
Krebs durch Nitrat im Trinkwasser
In einer Studie der University of Iowa an fast 22 000 Frauen im Jahr 2001 wurde darauf hingewiesen, dass Nitrat im Trinkwasser das Risiko für Blasenkrebs erhöht. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Epidemiology“ berichteten, sind bereits geringe Mengen Nitrat im Trinkwasser gefährlich. Frauen, die über zehn Jahre lang Trinkwasser mit mehr als 11 Milligramm Nitrat pro Liter verwendet hatten, hatten ein fast drei Mal so hohes Risiko, Blasenkrebs zu bekommen, wie Frauen, in deren Trinkwasser weniger als 1,6 Milligramm Nitrat war, fanden die beiden Leiter der Studie, Peter Weyer und James R. Cerhan.
Die Belastung der Umwelt mit reaktivem Stickstoff ist ein vielfach unterschätztes Problem.
Es geht nicht alleine um die Vermeidung von Nitratbelastungen im Trinkwasser.
Zu hoher Nährstoffeintrag führt zu weitreichenden Schäden an der Biodiversität. Zum Beispiel beeinträchtigt die verminderte Vielfalt blühender Pflanzen auf Wiesen und Äckern die Ernährungsgrundlage von Bestäubern wie Bienen.
Die Überdüngung der Meere führt zu verstärkter Algenbildung. Sichtbare Folge ist die Schaumbildung an den Stränden der Ost- und Nordsee.
Die Regierungen haben viel zu lange der Agrar- und Biogas-Lobby das Zepter überlassen. Zudem fehlen Kontrollen und Sanktionen. Deutschlands Agrarpolitik stinkt im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn Sie ebenfalls betroffen sind, dann wenden Sie sich an Ihre Gemeinde und machen Sie auf die Missstände aufmerksam. Nur wenn jeder von uns aktiv wird, können wir etwas bewegen – schließlich geht es um unser Trinkwasser!
Wasser, du hast weder Geschmack noch Aroma. Man kann dich nicht beschreiben. Man schmeckt dich, ohne dich zu kennen. Es ist nicht so, dass man dich zum Leben braucht: Du selbst bist das Leben. (Antoine de Saint-Exupéry)
Netzfrau Doro Schreier
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