Millionen Tonnen Ananas werden weltweit über die Weltmeere transportiert. Während im Jahr 1994 noch rund 13 Millionen Tonnen Ananas erzeugt wurden, lag die Produktionsmenge im Jahr 2021 bereits bei 28,6 Millionen Tonnen. Doch Ananas ist nicht süß, sie hat einen bitteren Beigeschmack. Die intensive Landwirtschaft hat billige Ananas hervorgebracht und einen neuen Markt geschaffen. Zwei in den USA ansässige multinationale Unternehmen, Del Monte und Dole, dominieren den Handel, und drei Viertel der Ananas in den europäischen Verkaufsregalen stammen inzwischen aus Costa Rica. Wussten Sie, dass Costa Rica mehr Pestizide (pro Kopf) verwendet als jedes andere Land der Welt? Auf einem Ananasfeld wächst nichts anderes. Alles ist verseucht. Die heutigen Monokultur – Sorten basieren auf einer starken Verwendung von Agrochemikalien, einschließlich Bromacil, Diuron und Glyphosat. Hinzu kommt noch die Verwendung eines weiteren Herbizids, Paraquat. Dieser Stoff, der für die Verrottung von Stängeln verwendet wird, ist so giftig, dass Europa seine Verwendung verboten hat. Zur Erntezeit wird vor der Ernte ein Reifungsmittel verwendet, um die Reifung einzuleiten. Es gibt keine Tiere, keine Insekten oder andere Pflanzen. Es gibt eine ständige Erosion der Böden, aber die eigentliche Tragödie ereignet sich, wenn auf der Plantage keine Ananas mehr wächst. Jede Pflanze produziert nur zwei Früchte über einen Zeitraum von 18 bis 24 Monaten. Was bleibt, ist eine Wüste. Außerdem führt die Kontamination zu lebensbedrohlichen Krankheiten und eingeschränktem Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es gibt eine Zunahme angeborener Behinderungen, Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen. Viele Landarbeiter in Costa Rica sind Wanderarbeiter aus Nicaragua ohne Papiere. Sie werden ausgebeutet, arbeiten Tag und Nacht und beschweren sie sich, werden sie abgeschoben. Die Ananasindustrie zerstörte Zehntausende Hektar kostbare Wälder, auch in Naturschutzgebieten. Allein in den letzten Jahren wurden 6.800 Hektar illegal gerodet, nur um den multinationalen Ananasfarmen Platz zu machen. Eine vergiftete Umwelt – keine seltene Folge in der Agrarindustrie. Aber selten ist sie so gut dokumentiert wie im Fall der Ananas. Im mittelamerikanischen Costa Rica können Tausende Menschen seit Jahren kein Leitungswasser trinken, weil darin Pestizide aus dem Ananas-Anbau gefunden wurden.
Die Entwaldung in Costa Rica für Ananas hat mindestens 1.224.520 Tonnen CO2 produziert
Von Costa Rica kommen fast drei Viertel der in Deutschland verkauften Ananas. Dabei ist das Land nicht einmal so groß wie Bayern. Im Zuge der gestiegenen Nachfrage in den vergangenen Jahren hat man noch mehr Platz für Plantagen geschaffen – auf Kosten des Regenwaldes. Heute wird in Costa Rica auf etwa 65.000 Hektar Ananas angebaut, 1999 waren es noch 9900 Hektar. Inzwischen exportiert Costa Rica mehr Ananas als Bananen. Das Geschäft teilen sich zu 90 Prozent die drei US-Fruchtkonzerne Chiquita, Dole und Del Monte.
Siehe auch: Die schockierende Wahrheit über Bananen aus dem Supermarkt – Don’t eat bananas – because they are dangerous!
Abholzung wegen Ananas
Im Jahr 2021 importierte Deutschland insgesamt rund 130.007 Tonnen Ananas (frisch/getrocknet). Wichtigstes Lieferland für Ananas nach Deutschland war zuletzt Costa Rica. Ananas ist eine der beliebtesten tropischen Früchte. Was Vielen nicht bewusst ist: Die Produktion dieser Südfrucht ist mit erheblichen Umweltschäden in dem Ursprungsland verbunden, allen voran das Artensterben.
Nachdem Brasilien seine Kandidatur zur Ausrichtung der Klimakonferenz 2019 zurückgezogen hatte, bat Costa Rica die Klimakonferenz ausrichten zu dürfen. Doch die UN entschied sich für Madrid und so fand vom 2. bis zum 13. Dezember 2019 in Madrid die 25. Weltklimakonferenz (COP 25) statt. Zuvor war allerdings Costa Rica vom 8. bis 10. Oktober 2019 Gastgeber der Vorkonferenz zum Klimawandel (Pre-COP). Nationale Umweltgruppen machten auf den Bericht der IPCC aufmerksam, der unter dem Titel „Climate Change and the Land veröffentlicht wurde, dass die Agrarindustrie für die Verschärfung der Klimakrise verantwortlich ist, vor allem aufgrund der Auswirkungen der Landnutzungsänderung, also der Entwaldung. Die Entwaldung von Ananas hat mindestens 1.224.520 Tonnen CO2 produziert, so die Umweltgruppen.
Unterdessen bleiben in Costa Rica Umweltkriminalitäten, die aus Ananasaktivitäten resultieren, ungestraft. Deshalb hält es die Umweltbewegung für notwendig, das Moratorium für den Ananasausbau in den Nationalen Dekarbonisierungsplan aufzunehmen.
Laut Alejandra Porras, Mitglied von CoecoCeiba Friends of the Earth Costa Rica: „Angesichts dieses neuen IPCC-Berichts ist es wichtig, die Ernährungssouveränität und das Moratorium für die Ausweitung von Ananas in die nationale Diskussion vor der Pre-COP zum Thema Klima einzubeziehen.
Monokultur Ananas Costa Rica
Auch für Erlinda Quesada von der Nationalen Front der von der Ananasproduktion betroffenen Sektoren (FRENASAPP) war klar: „Die Ananasausweitung muss Teil der Klimadiskussion sein, weil diese Unternehmen die Umwelt verschmutzen und schwerwiegende Auswirkungen haben.“
Ananas und Klimakrise:
Eine von FECON durchgeführte Berechnung zeigte einen wichtigen Beitrag zu den Emissionen, die für die globale Erwärmung verantwortlich sind.
In nur 15 Jahren wurden in Costa Rica 725.000 Bäume gefällt, ein irreversibler Schaden für das Land! Foto EFE
In nur 15 Jahren wurden in Costa Rica 725.000 Bäume gefällt, ein irreversibler Schaden für das Land!
„Die Ausweitung der Ananas-Monokultur verwüstet unsere Wälder, unser Wasser, unsere Artenvielfalt und unsere Gemeinden“, sagte Mauricio Alvarez. Er ist der Präsident von FECON. Costa Rica ist der größte Exporteur von Ananas in der Welt, mit schrecklichen Folgen.
Das IPCC seinerseits machte darauf aufmerksam, dass die Umwandlung eines Hektars Wald in Costa Rica in Monokultur etwa 220 Tonnen Kohlendioxid erzeugt. „Dies würde insgesamt 1.224.520 Tonnen CO2 ergeben, die allein für die Abholzung dieser Industrie in die Umwelt freigesetzt werden. Dies ist eine konservative Berechnung, da wir den Einsatz von Agrochemikalien (aus Öl), die Verbrennung von Stoppeln, Transport, Verpackung und Maschinen hinzufügen müssen“, so das IPCC im August 2019.
Doch trotz aller Warnungen vor der Gefahr, wie Erdrutschen, Überschwemmungen und eine ökologische Katastrophe blieben in Costa Rica Umweltkriminalität, die aus Ananasaktivitäten resultierten, ungestraft. Auch auf der COP25 wurde dem Problem keiner Aufmerksamkeit geschenkt. Im Gegenteil, jetzt heiß es sogar, dass Ananas „nachhaltig“ angebaut wird, sogar in Bio-Qualität und es gibt sie sogar mit einem Siegel.
Costa Rica ist heute Weltmarktführer bei frischer Ananas, und diese Ernte ist nach Angaben des Handelsministeriums zum wichtigsten landwirtschaftlichen Produkt des Landes geworden (sie erwirtschaftet 30 % des landwirtschaftlichen BIP).
Die Rainforest Alliance, ein Programm, das Ananasproduzenten in Costa Rica zertifiziert, sieht sich mit Vorwürfen des illegalen Einsatzes von Pestiziden und der Ausbeutung der Arbeitskraft von Einwanderern ohne Papiere konfrontiert.
Immer mehr Ananas und Bananen, die in deutschen Supermärkten verkauft werden, tragen den grünen Frosch, das Siegel der Rainforest Alliance. Das Zertifikat suggeriert eine nachhaltige Produktion und faire Arbeitsbedingungen auf den Plantagen.
Viele Supermärkte in Europa haben erkannt, dass sie mit Nachhaltigkeit Geld verdienen können. Fast alle großen Ketten haben sich zu ökologischen Qualitätssiegeln verpflichtet, die für verantwortungsvolle Anbaumethoden mit geringem Pestizideinsatz stehen. Das Beispiel von Costa Rica zeigt jedoch, dass solche Versprechen nicht immer strikt eingehalten werden, wie auch neue aktuelle Daten zeigen.
Ananasindustrie zerstörte illegal 6.800 Hektar Wald
Zwischen 2000 und 2019 zerstörte die Ananasindustrie illegal 6.800 Hektar Wald, so aktuelle Untersuchungen, die am 11.August 2022 veröffentlicht wurden. Bis 2019 erreichte der Ananasanbau landesweit 65.600 Hektar. San Carlos ist mit 18.509 Hektar der Kanton mit der größten Monokulturfläche dieser Frucht. Es folgen Los Chiles mit 8.742 und Buenos Aires mit 6.870 Hektar.
Dies ist die neueste Studie, die vom Monitoring System for Land Use and Cover Change in Productive Landscapes ( MOCUPP ) veröffentlicht wurde, einem Werkzeug, das Änderungen der Landnutzung und -bedeckung satellitengenau erfasst und die mit der landwirtschaftlichen Dynamik in Costa Rica verbundenen Entwaldungsprozesse aufzeigt .
Diese Daten wurden inmitten von Naturkatastrophen in der Nordzone aufgrund starker Regenfälle veröffentlicht. „Allein in der letzten Woche wurden 91 Katastrophen gemeldet, darunter Überschwemmungen von Flüssen, Erdrutsche, Schäden an ländlichen Aquädukten und große Sachschäden, die noch nicht erfasst sind. Es ist kein Zufall, dass die von diesen Katastrophen am stärksten betroffenen Gebiete die Kantone mit den meisten Ananas-Monokulturen sind, wie San Calor und Los Chiles,“ so elpais.cr.
https://mocupp.org/cultivo-pina/
Das Ananas-Kartell: Chiquita, Dole und Del Monte
Die meisten exportierten Ananas werden von Bananen produzierenden Unternehmen angebaut, oft auf ehemaligen Bananenplantagen, die dieselben Arbeiter beschäftigen und dieselben Transport- und Vertriebsnetze nutzen. Die groß angelegte Ananasproduktion hat die gleichen umweltschädlichen Auswirkungen wie die Bananenproduktion, und die Arbeiter sind außerdem mit sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Siehe Bananen, die Chemie-Keule in der Hand – Don’t eat bananas – because they are dangerous!
Das Fruchtunternehmen Del Monte und seine Tochtergesellschaften produzieren über 50 % der Ananasexporte Costa Ricas. Kleinere Produzenten gibt es, aber viele stehen wegen hohen Schulden vor dem Bankrott.
Während die großen Obstkonzerne wie Del Monte, Dole, Fyffes und Chiquita früher die weltweite Lieferkette für Ananas dominierten, hat der Einfluss der großen Einzelhändler in den letzten 10 Jahren zugenommen. Die nachstehende „Ananas-Split“-Grafik zeigt die Wertverteilung entlang der Ananas-Lieferkette, wobei Einzelhändler jetzt den Löwenanteil einnehmen – 41 %. Dieser Anteil nimmt stetig zu, da Einzelhändler versuchen, direkt von den Herstellern einzukaufen und die Zwischenhändler auszuschalten, d.h. die multinationalen Händler. Siehe Aldi Deutschland erhält offenen Brief vom ecuadorianischen Bananensektor!
Im Vergleich zu Einzelhändlern erhalten Ananasarbeiter nur etwa 4 % des Wertes entlang der Lieferkette. Sie arbeiten auch unter besonders schlechten Bedingungen, haben lange Arbeitszeiten und erhalten Armutslöhne. Beschäftigte sind auch mit gewerkschaftlicher Unterdrückung, geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gesundheitsproblemen konfrontiert, die durch die Arbeit mit giftigen Chemikalien verursacht werden. Beispielsweise stellte ein von Oxfam Deutschland veröffentlichter Bericht „ Sweet Fruit, Bitter Truth “ fest, dass Arbeiter auf Ananasplantagen häufig gefährlichen Mengen an Pestiziden ausgesetzt sind und dass in mehreren Gebieten die Wasserversorgung ständig mit Chemikalien verseucht wird. Viele der verwendeten Chemikalien sind nicht für die Verwendung in der EU zugelassen, da ihre Verwendung als zu gefährlich angesehen wird. Siehe auch: Essen Sie Ananas? Costa Ricas Ananas ist nicht süß, sondern giftig
Der erste Konzern, der in Costa Rica im großen Stil Ananas anbaute, war Del Monte, der Anfang der 80er Jahre im Provinzstädtchen Buenos Aires mit einer 300 ha großen Plantage begann. Heute kultivieren 31 Firmen auf rund 65.000 Hektar die tropischen Frucht und machen Costa Rica damit zum weltweit führenden Ananasexporteur. Die prominentesten Konzerne sind die US-Giganten
Chiquita, Dole und Del Monte.
Wie schon bei anderen Südfrüchten wie Orangen und Bananen, aber auch sonstigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die in großen Mengen billig nach Deutschland geschafft werden müssen, ist es den Konzernen ziemlich egal, wie der Anbau vonstatten geht.
Seit Jahren beschweren sich Arbeiter, lokale Gemeinschaften und Umweltschützer über die verheerenden Auswirkungen der Ananasindustrie
Wussten Sie, dass Costa Rica mehr Pestizide (pro Kopf) verwendet als jedes andere Land der Welt?
Fernando Ramirez, führender Agronom am Toxic Substances Institute von Costa Rica, erklärt : „Ananas benötigen sehr große Mengen an Pestiziden, etwa 20 kg Wirkstoff pro Hektar und Zyklus. Der Boden wird sterilisiert; Biodiversität wird ausgelöscht. Typischerweise sind 14 bis 16 verschiedene Behandlungsarten erforderlich, und viele müssen mehrmals angewendet werden.“
Nach Angaben des Regional Institute of Studies of Toxic Substances (IRET) der National University (UNA) in Costa Rica verwendet das Land im Durchschnitt alarmierende 18,2 Kilogramm Pestizide pro Hektar Ackerland.
Die von der Lokalzeitung Semanario Universidad veröffentlichten Informationen zeigen, dass Costa Rica im Vergleich zu anderen Ländern weltweit den ersten Platz einnimmt, gefolgt von China, wo durchschnittlich 17 Kilogramm pro Hektar Ackerland verbraucht werden.
Zum Vergleich: Ein Land wie die Vereinigten Staaten verbraucht fast 2,5 Kilogramm pro Hektar Anbaufläche.
Die großen transnationale Unternehmen wie Dole oder Del Monte haben die gesamte Macht. Sie legen den Preis fest, den sie den Kleinbauern zahlen müssen.
Nachdem Kunden aus Protest gegen Kinderarbeit bewusst auf Produkte von Del Monte, Chiquita und Dole verzichteten, gaben diese Giganten eine Erklärung ab und versprachen in Zukunft Kinderarbeit vermeiden zu wollen und sicherzustellen, dass sie innerhalb der für Nachhaltigkeit angemessenen Ebenen arbeiten. Das bedeutet, dass die verwendeten Chemikalien von Experten beobachtet und Grenzwerte eingehalten werden, damit sie die Umwelt nicht belasten.
Die tatsächlichen Aktionen vor Ort scheinen jedoch sehr im Widerspruch zu dem zu stehen, was diese Konzerne verkünden. Der Einsatz von Chemikalien als Pestizide, Herbizide und Insektizide bei der Produktion hat sehr große Auswirkungen auf die Umwelt.
Chemikalien werden in allen Phasen des Ananasanbaus verwendet
Ananas
Da sich die meisten Ananasplantagen in Feuchtgebieten befinden, sind Chemikalien, die mit saisonalen Regenfällen transportiert werden, eine erhebliche Bedrohung für Mensch, Flora und Fauna in der Region. Kontamination führt zu lebensbedrohlichen Krankheiten und eingeschränktem Zugang zu sauberem Trinkwasser flussabwärts.
Die heutigen Monocropped-Sorten basieren auf einer starken Verwendung von Agrochemikalien, einschließlich Bromacil, Diuron und Glyphosat. Hinzu kommt noch die Verwendung eines weiteren Herbizids, Paraquat.
So klagen an Parkinson erkrankte Bäuer:innen in den USA gegen Syngenta. Laut diversen Studien erhöht das Herbizid «Paraquat» das Risiko, an Parkinson zu erkranken (mehr dazu ein Falldokumentation). Siehe auch: Bayer & Syngenta! Gegen die Vergiftung der Welt! Farmer verlieren den Kampf gegen Glyphosat-Resistenz und Menschen werden krank! Against the poisoning of the world! Farmers lose the fight against glyphosate resistance and people get sick!
- Laut Nicolas Boeglin, Professor für öffentliche Menschenrechte an der juristischen Fakultät der Universität von Costa Rica, wächst auf einem Ananasfeld nichts anderes als die Ananaspflanze. Es sind keine Tiere, Insekten oder andere Pflanzen zu sehen. Es gibt eine ständige Erosion der Böden, aber die eigentliche Tragödie ereignet sich, wenn die Plantage entfernt wird. Was bleibt, ist Wüste.
- Marco Retana, Professor für Biologie an der Universität von Costa Rica, setzt diese Diskussion fort, indem er sagt: „Es gibt keine Gräser um sie herum [die Ananaspflanzen]. Das sind Ananas auf völlig exponiertem Land. Dies führt zu ernsthaften Erosionsproblemen. Nachdem das Land für den Anbau von Ananas genutzt wurde, kann es kaum noch eine andere Funktion haben.“
Bei der Vorbereitung des Bodens werden Düngemittel, Herbizide, Insektizide und Nematizide verwendet. Insektizide werden während der Pflanzphase verwendet. Während die Pflanze wächst, benötigt sie Herbizide, Düngemittel, Insektizide, Fungizide und Hormonwachstumsregulatoren, während die Ernte erhalten bleibt. Zur Erntezeit verwenden sie vor der Ernte ein Reifungsmittel, um die Reifung einzuleiten.
Chiquita, Dole und Del Monte wurden schon einmal wegen Vergiftung von Arbeitern verklagt, damals auf Bananenplantagen in Costa Rica.
Doch auch in der Ananas-Industrie kommt es zu extrem starken Einsatz von Chemikalien und führt bei vielen
ArbeiterInnen zunächst zu Hautausschlägen, Juckreiz und Übelkeit. Langfristig kann der Kontakt mit hochpotenten Pestiziden wie Paraquat zu Atemwegserkrankungen, Krebs, Unfruchtbarkeit, Lähmung, Koma und Tod führen.
UCR warnte vor dem Vorhandensein eines Pestizids, das bei Ananas im Feuchtgebiet Térraba-Sierpe verwendet wird
Die Orte Milano, Cairo, Francia und Lousiana sind umgeben von Ananasplantagen. Erst kürzlich warnte das Gesundheitsministerium die Bewohner auf Flugblättern erneut, „kein Wasser aus der Wasserleitung zu trinken, da es kontaminiert ist. Es darf nur zum Waschen der Kleidung und für die Sanitäranlagen genutzt werden“.
Für Trinkwasser sorgt schon seit 2007 ein Tankwagen, der die Menschen zweimal pro Woche mit Trinkwasser beliefert. Das Problem des verunreinigten Trinkwassers ist aber schon seit 2003 bekannt.
Xinia Briceño widmet sich mehr als 20 Jahre ihres Lebens der Anprangerung der Kontamination von Wasserquellen durch Agrochemikalien und forderte die Regierung auf, das Problem des kontaminierten Wassers zu lösen.
Siehe auch: Essen Sie Ananas? Costa Ricas Ananas ist nicht süß, sondern giftig
Die Umweltauswirkungen von Pestiziden, die in der extensiven Landwirtschaft im südlichen Teil des Landes im Terraba-Sierpe-Feuchtgebiet eingesetzt werden, haben Forscher der Universität von Costa Rica in einer Studie bestätigt. Die Studie weist darauf hin, dass Bromacil wahrscheinlich aus Ananaskulturen im oberen Becken des Flusses Grande de Térraba in den Kantonen Buenos Aires und Pérez Zeledón stammt.
Ananasindustrie beeinträchtigt Faultierpopulation
Nicht nur Menschen sind von den gefährlichen Pestiziden betroffen, sondern auch die Tierwelt.
An orphaned baby two-fingered sloth that was born with just one finger!- slothconservation.org
In Costa Rica erhalten Rettungszentren und Schutzgebiete eine große Anzahl von Babyfaultieren mit genetischen Anomalien. Die meisten von ihnen zeigen ähnliche Missbildungen: fehlende oder zusätzliche Finger/Zehen, teilweiser oder vollständiger Albinismus, missgebildete Gliedmaßen oder missgebildete Ohren. Die meisten dieser verwaisten Faultiere überleben nicht länger als ein paar Monate. Und einige von ihnen werden vielleicht das Erwachsenenalter erreichen, aber sie werden nie wieder in die Wildnis aus gewildert werden können.
Alle Faultiere, die genetische Anomalien aufweisen, werden in Gebieten mit einem hohen Maß an Landwirtschaft und Regenwaldzerstörungen gefunden. Faultiere sind nicht die einzige Art, die von diesen Problemen betroffen ist.
In den letzten Jahren haben Berichte über Mantelbrüllaffen mit gelben Flecken im Fell zugenommen. Dies alarmiert Wissenschaftler, die glauben, dass die Affen zu viel Schwefel aus Pestiziden auf den Blättern verbrauchen, von denen sie sich ernähren. Die meisten dieser Tiere leben in Gebieten in der Nähe von Ananas- und Bananenplantagen, wo die Pestizide das gesamte Ökosystem verseuchen. Sowohl Brüllaffen als auch Faultiere sind Blattfresser, daher nehmen sie Pestizide wahrscheinlich direkt aus den Blättern auf, die sie essen.
Menschenrechtsverletzungen – Ananasindustrie
Arbeiter auf Ananasfeldern von Dole berichten weiterhin von „extremen“ Arbeitsbedingungen und Armutslöhnen in Costa Rica
Laut business-humanrights.org berichten Arbeiter auf Ananasfeldern von Dole weiterhin von „extremen“ Arbeitsbedingungen und Armutslöhnen in Costa Rica. Außerdem prangern die Arbeiter die zunehmende Entwaldung und giftige Agrochemikalien auf den Ananasplantagen an.
Zuvor war aufgedeckt worden, dass auch auf Plantagen, die den Siegel von Rainforest Alliance tragen, schwerwiegende Arbeitsmissbräuche und der Einsatz illegaler Agrochemikalien stattgefunden haben sollen. Daher sieht sich die Rainforest Alliance , eines der weltweit bekanntesten ethischen Zertifizierungssysteme, mit Vorwürfen der Ausbeutung von Arbeitern, des Einsatzes illegaler Agrochemikalien und der Verschleierung von Hunderten von Arbeitern ohne Papiere auf einigen der von ihr zertifizierten Ananasplantagen in Costa Rica konfrontiert, so The Guardian.
„Das Problem ist, dass Prüfer nur Zugang zu Arbeitern und Einrichtungen haben, zu denen Plantagenbeamte ihnen Zugang gewähren“, sagt Eva Carazo, eine Forscherin, die die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen auf Plantagengemeinschaften an der Universidad Estatal a Distancia untersucht. „Arbeiter werden entweder vor Managern befragt oder befürchten Repressalien, wenn sie schlechte Arbeitsbedingungen aufdecken. Der Verbraucher sieht das Symbol auf einem Stück Obst, kennt aber den Prozess dahinter nicht.“
Viele Landarbeiter in Costa Rica sind Wanderarbeiter ohne Papiere aus Nicaragua. Die meisten arbeiten sechs Tage die Woche viele Stunden und verdienen keinen angemessenen Lohn. Am Ende der Pflücksaison werden sie entlassen und in der nächsten Saison wieder eingestellt. Sie leben in der Angst, nicht wieder eingestellt zu werden, was sie auch davon abhält, Gespräche mit denen zu führen, die versuchen, Gewerkschaften zu gründen.
Allein die Natur der Pflanze bereitet Schwierigkeiten, da sie stachelig und schwierig zu handhaben ist. Viele leiden unter Schäden an den Fingern, wenn keine Handschuhe zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wächst die Frucht tief über dem Boden, sodass man sich während der heißesten Stunden des Tages bücken muss, um sie zu ernten. Frauen, die einen kleinen Teil der Beschäftigten ausmachen, werden am Arbeitsplatz diskriminiert und sexuell belästigt.
Giftige Chemikalien und kürzlich die Pandemie stellen ebenfalls ein Gesundheitsrisiko dar. Persönliche Schutzausrüstung wird diesen Arbeitern normalerweise nicht zur Verfügung gestellt, obwohl die auf den Feldern verwendeten Chemikalien bekanntermaßen krebserregend sind.
Eine vergiftete Umwelt – keine seltene Folge in der Agrarindustrie. Aber selten ist sie so gut dokumentiert wie im Fall der Ananas.
Auf Ananasplantagen in Costa Rica ist einiges faul: Giftige Pestizide, Hungerlöhne – das ist die Wahrheit hinter den Ananas, die Supermärkte als „nachhaltig“ anpreisen und verkaufen.
Environmental Impacts of Pineapple Plantations in Costa Rica
The high demand for fresh pineapple in North America and the UK proves detrimental to people living and working in the Global South. It has created a system where companies and consumers of the north benefit from high profits. At the same time, those in the growing regions of the south suffer from life-threatening environmental impacts of the pineapple industry. – By MIGUEL GUEVARA Founder of Grow Jungles
Entre año 2000 y 2019 industria de la piña acabó con 6.800 hectáreas de bosque de forma ilegal – Diario Digital Nuestro País https://t.co/TIlhyjpJn7 pic.twitter.com/ZKYwAxxsu0
— Nuestro AMAZONAS (@NuestroAMAZONAS) August 12, 2022
Pineapple is a tropical fruit that grows best in low elevations between 30° N and 25° S with a temperature range between 18.33° – 45° C (65°-95° F). (1) This makes it desirable in sensitive rainforest ecosystems like Costa Rica and the Philippines.
The average pineapple plant produces three fruits in its lifetime, which grows one at a time over its seven-year lifespan. The first fruit appears after the second year, and then one fruit over the next two years.
Environmental Impacts of Pineapple Plantations
According to Nicolas Boeglin, professor of public human rights in the law faculty at the University of Costa Rica, nothing else grows in a field of pineapples but the pineapple plant. No animals, insects, or other plants are visible. There is a constant erosion of the soils, but the real tragedy occurs when the plantation is removed. All that remains is desert.
Marco Retana, professor of biology at the University of Costa Rica, continues that discussion by saying, “There are no grasses around them [the pineapple plants]. These are pineapples on totally exposed land. This causes serious erosion problems. After the land is used for growing pineapples, it can hardly have any other function.”(14)
Chemicals are used in all stages of the pineapple growing process. Fertilizers, herbicides, insecticides, and nematicides are used while prepping the land. Insecticides are used in treating suckers during the planting stage. As the plant grows, it requires herbicides, fertilizers, insecticides, fungicides, and hormone growth regulators while maintaining the crop. At harvest time, they use a ripening agent before harvest to induce maturation. (12)
As most pineapple plantations are in wet areas, chemicals transported with seasonal rains are a significant threat to humans, flora, and fauna in the local region. Contamination leads to life-threatening illnesses and limited access to clean drinking water downstream.
Pineapple Cultivation Impacts Costa Rica
Costa Rica exports more pineapples worldwide than any other country, accounting for nearly 45% of all exports. (9) Pineapple exports have grown to nearly $1 billion in sales per year, equal to banana exports. But in a banana field, you will see animals, insects, and other plants. Pineapple fields are truly a monoculture.
In the 2019 Costa Rica State of the Nation report, satellite images from 2017 show 3,824 hectares of pineapple crops planted in protected wild areas and 16,385 hectares of wetland. (4) Another study found that over 5,500 hectares of forest converted to pineapple production illegally between 2000 and 2015. (5)
Eva Carazo, a researcher at the Universidad Estatal a Distancia, studies the health and environmental impacts of pineapple plantations on local communities. Eva says that pineapple crops are replacing traditionally grown crops, such as maize, beans, rice, vegetables, and others, creating a healthy diversity. These diverse crops also allow local people to have products to sell at local markets.
She argues that the growth of the pineapple industry is correlated to changes in agricultural policies in Costa Rica in hopes of attracting international investment and an increase in food exports and jobs. But the jobs are of poor quality and attract undocumented workers from Panama and Nicaragua. The absence of worker rights results in poor safety practices and low pay for people who have limited choices. (3)
Human Rights Issue
Many agriculture workers in Costa Rica are undocumented migrant workers for Nicaragua. Even though the companies threatened them with deportation, they work in the fields if they show any signs of trouble. This creates an option-less, flexible workforce. Most work six days a week for long hours and don’t earn a livable wage.
At the end of the picking season, they are let-go and re-hired when the next season arrives. They live in fear of not being hired again, which also keeps them from having any discussions with those trying to form unions.
Just the nature of the plant creates difficulties, being spiky and difficult to handle. Many suffer from damage to their fingers if gloves are not provided. Plus, the fruit grows low to the ground, which requires stooping to harvest during the hottest parts of the day.
Unions are formed to combat this issue, but migrants are often discriminated against because they are not employed legally.
Women, making up a small portion of the workers, suffer from discrimination and sexual harassment at the worksite.
Toxic chemicals, and recently the COVID-19 pandemic, creates a health risk as well. Personal protective equipment is not usually provided to these workers even though the chemicals used in the fields are known carcinogens. It has also been documented that there are no safety precautions to prevent the spread of COVID-19, such as masks or social distancing.
Effects on the Ecosystem
Fernando Ramirez, leading agronomist at Costa Rica’s Toxic Substances Institute, explains, “Pineapples need very large amounts of pesticides, about 20kg of active ingredient per hectare per cycle. The soil is sterilized; biodiversity is eliminated. Fourteen to 16 different types of treatment are typically needed, and many have to be applied several times.” (13)
According to a recent report from the Food and Agriculture Organization (FAO), Costa Rica is one of the countries with the highest pesticide use per cropland in the world. (6) Crops that are destined for exportation, such as bananas and pineapple, grow in the lowlands, where the toxic runoff affects estuarine ecosystems. (7) The effect of pesticides is exacerbated by the simple fact that Costa Rica is a rainforest. Those heavy rains carry pesticides downstream from the fields and pollute the water supplies of distant communities.
Clearing the rainforest also creates erosion and sedimentation of waterways, affecting aquatic life and humans who depend on these sources for drinking water. Six thousand people along the Atlantic Coast depend on government-delivered drinking water due to contamination. There is also a rise in congenital disabilities, skin disease, and respiratory issues in those communities. (11)
Not to mention how it affects ocean life as the water cycle continues into the Atlantic.
Diazinon, which is highly toxic to birds, bees, and most other insects, is one of the insecticides that represent a high risk for Costa Rican estuarine environments due to its widespread use in pineapple plantations. (2) More than 5 Kg is used per hectare per year. (8)
Pesticides, such as paraquat and the herbicide bromacil (used in round-up) used on crops, contaminate waterways near pineapple plantations. (3)
Effects on Wildlife Habitat
Wildlife of the region is also affected by habitat fragmentation and pesticides being used on pineapple plantations. For example, sloths and howler monkeys are folivores, which means they feed on leaves. Abnormalities in these species are showing up in areas with high levels of agriculture and rainforest disturbances. Scientists believe that they are most likely consuming pesticides and fertilizers directly from the leaves.
Sloths are born with deformities such as missing or extra fingers and toes, misshapen limbs, or malformed ears. Most of those affected have a lifespan of only a few months. (10)
Howler monkeys have been documented with patches of yellow fur, which is believed to be from overeating sulfur from pesticides on the leaves they consume. Again, this abnormality is showing in howler monkeys living in areas close to pineapple and banana plantations.
Buying pineapple grown on a plantation in Costa Rica for $2 has a much more significant impact on those living and working around the fields. Changing our view to include all costs is necessary to stop the destruction of rainforests and the barrage of chemicals flowing downstream and entering the water cycle. Some people have begun to question whether pineapple cultivation is a good fit in a country that prides itself on ecological protection.
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
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Aldi Deutschland erhält offenen Brief vom ecuadorianischen Bananensektor!
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