Manchmal siegt David im Kampf gegen Goliath doch! Eine indigene Frau gewann die Schlacht gegen eines der weltweit größten Bergbauunternehmen und erhielt ‚Nobelpreis für Umweltschutz‘! Meet the Indigenous woman, who stopped mining giant

Wir hören tagtäglich in den Medien von irgendwelchen terroristischen Anschlägen. Dass aber auch Menschen auf Grund von geplanten Großprojekten, in die auch europäische Konzerne und die EU involviert sind, getötet werden, berichten sie nicht. Auch dies ist eine Art Terror! Diese Menschen, meist Frauen, kämpfen für ihre Lebensgrundlagen, die sie auf Grund der Großprojekte verlieren. Überall in Lateinamerika werden Staudämme im Namen der erneuerbaren Energien gebaut. Die Geschichte vom Todesurteil der Menschen an der großen Biegung des Xingu-Flusses, der Kampf gegen Belo Monte, einen der größten Staudämme der Welt, bewegt seit Jahrzehnten die Welt. Viele Indigene fanden im Kampf um ihr Land den Tod. An diesem Projekt sind nicht nur deutsche Konzerne beteiligt, sondern auch deutsche Banken. Immer wieder machen die betroffenen indigenen Völker auf ihre fast aussichtslose Situation aufmerksam: Euer Profit zerstört unser Leben! Viele Menschen haben auch den Kampf um den Nationalpark Yasuní in Ecuador vergessen. Es war der Ex-Entwicklungsminister und das heutige Vorstandsmitglied des Rüstungskonzerns Rheinmetall Dirk Niebel, der das versprochene Geld zum Schutz des Yasuni einstellte und somit den Weg für die Ölkonzerne freimachte. Und es waren europäische Konzerne, die im brasilianischen Amazonas von dem Staudamm Belo Monte profitierten. Und mitten im Herzen des Urwaldes sollten weitere 40 Staudämme entstehen.Der Tapajós ist einer der wichtigsten Flüsse Amazoniens, und einer der letzten großen Nebenflüsse des Amazonas, der noch nicht zur Stromerzeugung aufgestaut wurde. Betroffen sind das indigene Volk der Munduruku und deren heilige Stätten.Und als wären die Staudämme nicht schon schlimm genug, kamen große Bergbaugiganten und wollten ebenfalls das Munduruku-Territorium zerstören. Nicht nur für den Rohstoff Öl  werden Indigene ausgeraubt, massakriert und ihre Häuptlinge umgebracht, sondern auch für den Rohstoff Gold.  Und eigentlich können die Indigene den Krieg im Amazonas nicht gewinnen, denn die Konzerne kommen mit eine Armee von Anwälten. Doch manchmal siegt David im Kampf gegen Goliath doch! Die Munduruku-Widerstandsbewegung ist maßgeblich am Schutz der Wälder gegen viele Projekte beteiligt und konnten durch ihren Kampf ihr Land schützen. Allen voran ist es auch der indigenen Anführerin Alessandra Korap Munduruku zu verdanken, eine indigene Frau, die die Schlacht gegen eines der weltweit größten Bergbauunternehmen gewann. Es war ein harter Kampf, David gegen Goliath, und er wurde jetzt mit einem der wichtigsten Umweltpreise der Welt für einen „historischen Kampf“ belohnt.

Bedrohter Regenwald- Manchmal siegt David im Kampf gegen Goliath doch!

„Als ich ein Kind war, hatte ich eine enorme Freiheit. Wir haben in den Flüssen und Seen gefischt, wir haben Früchte und Samen gesammelt, die wir für unser Kunsthandwerk verwenden. Aber ab 2014 habe ich gesehen, wie diese Gebiete von Baggern in Wüsten verwandelt wurden, “ erzählte die Anführerin der indigenen Munduruku-Gemeinde Brasiliens.

Alessandra Korap ist Munduruku-Indigene und kämpft in Brasilien gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes.

2014 haben etwa 13.000 Munduruku gegen Pläne der Regierung protestiert, eine Reihe von Wasserkraftwerken zu bauen.Mitten im Herzen des Urwaldes sollten mehr als 40 Staudämme entstehen. Mit dem ersten und gleichzeitig größten Staudamm São Luiz do Tapajós würde ein Stausee entstehen, der fast doppelt so groß ist wie Wien. Vier Dörfer der Munduruku wären von dem Bau des São Luiz do Tapajós direkt betroffen. Sie würden geflutet werden. Etwa 200 Indigene müssten umgesiedelt werden. Durch die veränderten Wasserkreisläufe und die Auswirkungen auf die umliegenden Landschaften gefährdet das Projekt die Wasserversorgung und die Nahrungsquellen der Munduruku. Auch heilige Stätten der Munduruku sind durch die Infrastrukturprojekte in Gefahr.

Trotz lautstarken Widerstands von indigenen und Umweltgruppen war der Bau des gigantischen Belo-Monte-Staudamms am Xingu-Fluss bereits in vollem Gange. Siehe auch Paulinho Paiakan, berühmter Häuptling des Amazonas. stirbt am Coronavirus – Coronavirus devastates indigenous tribes in the Brazilian Amazon

Daraufhin folgte der Ausbau der Wasserkraft in Brasilien an den Tapajos-Fluss  – einen riesigen Nebenfluss des Amazonas, der weiter westlich liegt.

Nach einem einwöchigen Treffen gaben die Caciques (Häuptlinge) aus mehr als 60 Dörfern eine Erklärung ab, in der sie forderten, dass die Regierung ihnen zuhört, bevor sie die fünf für den Fluss geplanten Dämme vorantreibt.

Frauen waren traditionell keine Kämpferinnen bei den Munduruku, aber jetzt sagt Alessandra Korap Munduruku, die Anführerin einer neuen Gruppe weiblicher Kriegerinnen, dass alle beteiligt sein müssen.

Und so starteten die Frauen den Kampf gegen die neuen Dämme und gwannen. Am 4. August 2016 verweigerte die Umweltbehörde IBAMA die notwendige Umweltlizenz, ohne die das Projekt nicht gebaut werden durfte.

Zwar wurde das Projekt 2016 auf Eis gelegt, aber die Munduruku befürchten, dass es jederzeit wieder aktiviert werden könnte. Heute ist der Hauptstreitpunkt die Abgrenzung der Munduruku-Gebiete des Mittleren Tapajós, vor allem des “TI Sawre Muybu“.

Eine indigene Frau gewann die Schlacht gegen eines der weltweit größten Bergbauunternehmen

Alessandra Korap Munduruku, eine Anführerin des indigenen Volkes der Munduruku im Amazonasgebiet, führte erfolgreich eine Kampagne gegen die Versuche des Bergbaugiganten Anglo American, auf dem Land ihrer Gemeinschaft Bergbau zu betreiben.

Trotz ihres Rohstoff-Reichtums bleibt die Bevölkerung vieler Länder arm, während die Konzerne, wie der britische Anglo American, nach Glencore, Rio Tinto und Vale eines der größten Bergbaukonzerne der Welt, Milliarden Dollar Umsatz macht, leiden die Opfer ihrer Minen, die nie eine Entschädigung bekommen haben.

Es ist der Bergbaukonzern, der die Menschen einfach mit dem  schrecklichen Erbe der sambischen Bleimine in Stich gelassen hat. Siehe: Die Welt ist nicht mehr zu retten! Der schwarze Tod von Kabwe, die giftigste Stadt der Welt! Die Kinder werden vergíftet! -The Black Death of Kabwe- the ‚world’s most toxic town! Children are being poisoned!

Die brasilianische Regierung erkennt die Region, das indigene Territorium Sawré Muybu im Norden Brasiliens, nicht offiziell an, obwohl dort mehrere Munduruku-Gemeinden leben. Dies macht die Region anfällig für Bergbau, Wasserkraftprojekte, Abholzung und Landbeschlagnahmung für Viehzucht. Der illegale Bergbau, der im Jahr 2020 stark zunahm, hat zu einer Verseuchung des örtlichen Tapajós-Flusses durch Quecksilber geführt, wodurch die lokalen Fischbestände abstarben und die Bewohner vergiftet wurden. Siehe Der Preis des Goldes! Für Gold werden Indigene ausgeraubt, massakriert und ihre Häuptlinge werden umgebracht- The Price of Gold -„Our land is invaded by 20,000 miners!“ Brazil’s Yanomami people victims of illegal gold rush in Amazon rainforest

Die Munduruku mobilisierten sich in einer Kampagne, um das britische Unternehmen “Anglo American“ daran zu hindern, mit seinen Plänen zum Kupferabbau auf indigenem Land zu operieren. eine entscheidende Rolle, spielte  Alessandra. In den letzten zehn Jahren hat sich Alessandra zu einer der prominentesten indigenen Führungspersönlichkeiten für die Verteidigung des Amazonasgebiets, indigener Völker und traditioneller Gemeinschaften entwickelt.

Alessandra nahm an den Protestmärschen teil, aber sie sagt, dass soziale Medien ihrem Kampf geholfen haben, an Sichtbarkeit zu gewinnen

Alessandras Kampagne gegen Anglo American bestand darin, auf Gemeindeversammlungen Alarm zu schlagen, eine Kampagnenstrategie zu entwickeln, Spenden zu sammeln und mit Verbündeten wie der Vereinigung der indigenen Völker Brasiliens (APIB) und der NRO Amazon Watch zusammenzuarbeiten, um einen offenen Brief an Anglo American zu verfassen.

Der offene Brief, den sie an das Unternehmen schickte, basierte auf einer offiziellen Erklärung, die in einer Versammlung verfasst wurde, an der 45 Häuptlinge und 200 Teilnehmer teilnahmen.

Sie arbeitete auch mit  anderen indigenen Führern zusammen, um die Botschaft auf internationalen Konferenzen und Foren zu verbreiten.Alessandra Korap Munduruku sagte auch, dass die sozialen Medien eine Schlüsselrolle dabei gespielt hätten, ihrem Kampf mehr Sichtbarkeit zu verleihen und dadurch den Druck auf Anglo American zu erhöhen. Mit Erfolg:

Im Mai 2021 verpflichtete sich das Bergbauunternehmen  Anglo American

27 Anträge zum Abbau, die von der Nationalen Bergbaubehörde in indigenen Gebieten in den Bundesstaaten Mato Grosso und Pará genehmigt waren, zurückzuziehen. Von diesen Anträgen betrafen 13 direkt Alessandras Gebiet, das indigene Land Sawré Muybu, in der Mitte des Tapajós.

Zunächst bestritt das Unternehmen solche Genehmigungen, aber nach einer intensiven Medienkampagne unter der Leitung von Alessandra sagte Anglo American, dass die von ihr geäußerten Bedenken es davon überzeugt hätten, die mehr als zwei Dutzend Forschungsanträge, die ihm bereits gewährt worden waren, offiziell zurückzuziehen.

Der Schritt von Anglo American veranlasste das brasilianische Bergbauunternehmen Vale, diesem Beispiel zu folgen.

Laut Alessandra haben sich in den letzten zehn Jahren immer mehr Frauen dem Kampf zur Verteidigung ihres Territoriums angeschlossen  und nun eine Schlüsselrolle spielen.

Es war ein harter Kampf, David gegen Goliath, und er wurde jetzt mit einem der wichtigsten Umweltpreise der Welt für einen „historischen Kampf“ belohnt. Alessandra Korap Munduruku wurde die Verhinderung des Plans von “ Anglo American“, in Sawre Muybu nach Kupfer zu suchen, mit dem Goldman Prize 2023 ausgezeichnet.

Herzlichen Glückwunsch Alessandra!

Indigenous Leader from the Brazilian Amazon Alessandra Munduruku Is Awarded Goldman Environmental Prize

April 25, 2023 | Ana Carolina Alfinito and Camila Rossi | Eye on the Amazon

Alessandra Korap Munduruku, leader of the Munduruku Indigenous peoples from the Brazilian Amazon, has been awarded the prestigious Goldman Environmental Prize in recognition of her longstanding and extraordinary activism in defense of the Amazon rainforest and the rights of Indigenous peoples in Brazil and internationally.

Alessandra was born and raised in the Praia do Índio Village, a Munduruku Indigenous reservation located on the banks of the Tapajós River in the city of Itaituba, Pará state. The Tapajós is one of the most important Amazonian Rivers – and one of the last major tributaries of the Amazon that has not been impacted by a dam for the purpose of energy generation. The Tapajós River basin is the traditional territory of the Munduruku peoples, but today it is threatened by a series of government-sponsored infrastructure projects – from mining to timber extraction to land grabbing and more. This also includes the São Luís do Tapajós dam that threatens to flood the Sawré Muybu Munduruku territory and the “Soy Railroad,” a nearly 1000 km long railroad that cuts across Pará with the intention to cheapen the costs of exporting soy through the Amazon. The Munduruku resistance movement has been crucial in the protection of the forests against each of these projects.

Alessandra Korap Munduruku and Cacique Juarez Saw. Credit: Goldman Environmental Prize

Over the past decade, Alessandra has become one of the most prominent and outspoken Indigenous leaders in the defense of the Amazon, Indigenous peoples, and traditional communities. As of 2014, she participated in the struggle against a series of hydropower dams that were planned to be constructed in her region and, in 2016, she joined the Munduruku peoples in their successful opposition against government plans to build the São Luís do Tapajós Hydropower Plant. Although the project has not moved forward since 2016, the Munduruku fear it might be reactivated at any time.

Alessandra is part of the strong and organized Munduruku grassroots resistance movement, which includes traditional village chiefs, women, and children.

According to Alessandra:

“Everything I do in my activism is done with and for the collective. Munduruku leaders do not act individually nor do they seek individual recognition. My struggle and my voice are part of collective processes, they exist because of and together with the traditional chiefs and other women who have stood up for our rights.”

As part of an emergent movement of women Indigenous leaders, Alessandra has had to earn the recognition of Munduruku chiefs and society. She has also had to confront the challenges of reconciling unrelenting political activism with being a mother of two boys and a role model for other Munduruku women and children. In 2018, she decided to study law to better represent the Munduruku: “My dream is to one day be able to defend the rights of my people in front of the Supreme Court.”

Over the past years, the harm caused by illegal mining has been at the center of the Munduruku’s struggles and organization. Wildcat mining, called “garimpo,” has led to irreparable harm to the Tapajós River and the Munduruku peoples. In 2019, Alessandra and other Munduruku women demanded that scientists carry out research on mercury contamination in the Tapajós and upon the Munduruku. A series of investigations carried out by the Oswaldo Cruz Foundation (Fiocruz) revealed that all of the Munduruku living in the villages of Sawré Muybu, Poxo Muybu, and Sawré Aboy suffer from mercury contamination and that women and children are most vulnerable. The origin of the mercury is wildcat mining, and Alessandra has dedicated the past few years to denouncing, carrying out, and organizing territorial protection measures against illegal gold extraction in the Munduruku lands.

Stopping Anglo American’s plan to explore for copper in their territory was one of the many struggles taken on by Alessandra and the Munduruku that led her to be awarded the Goldman Environmental Prize. In May 2021, the British mining company formally committed to withdrawing 27 mining research permits that were slated to overlap Indigenous lands in Brazil, including the Munduruku territory of Sawré Muybu. These permits were a major threat to Indigenous peoples, as well as their territories and livelihoods. This victory resulted from our sustained campaign with the Munduruku and the Association of Brazil’s Indigenous Peoples (APIB).

Awarded annually to environmental defenders from each of the world’s six inhabited continental regions, the Goldman Environmental Prize honors the achievements and leadership of grassroots environmental activists from around the world. This year, the grassroots award recognized activists from Zambia, Indonesia, Turkey, Finland, the United States, and Alessandra from Brazil.

We celebrate and honor the life and journey of resistance by the great Indigenous leader Alessandra Munduruku. May her example in defending her territory and advocating for the lives of Munduruku children and women be recognized by all and serve as a source of inspiration and strength for us to continue our work in defense of the Amazon in solidarity with all Indigenous peoples.

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