Was wäre, wenn Menschen in Gefängnisse gesteckt würden und die Verbrecher in Heime für ältere Menschen, so eine Satire. Auf diese Art und Weise hätten unsere alten Menschen täglich Zugang zu einer Dusche, Freizeit, Spaziergänge, Arzneimittel und sie erhielten Geld, anstatt für ihre Unterbringung zu zahlen. Worüber noch vor ein paar Jahren geschmunzelt wurde, ist bereits Realität. Viele Senioren gehen freiwillig hinter Gitter. In vielen Ländern spricht man von einer „grauen Kriminalitätswelle“. „Ich erreichte das Rentenalter und dann ging mir das Geld aus. Da kam mir der Gedanke – vielleicht könnte ich umsonst leben, wenn ich im Gefängnis leben würde“, so ein Rentner, der gegen das Gesetz verstoßen hat, weil er arm war. Doch nicht nur Armut ist ein Grund, denn die Kosten für Bewohner in Alten. und Pflegeheimen explodieren. Die Eigenanteile haben sich in etlichen Einrichtungen auf über 3.000 Euro pro Monat erhöht. Das können sich viele nicht mehr leisten. Viele Staaten müssen bereits die Gefängnisse mit Pflegekräften aufstocken und altengerecht umbauen. Die aktuellen Polizeidaten zeigen einen Anstieg von Ladendiebstahl und Diebstählen durch ältere Menschen, wobei die meisten Frauen und Wiederholungstäter sind. Fakt ist: Flucht aus der Altersarmut und Gefängnis statt Seniorenheim.
Altenheim oder Gefängnis?
Vor Jahren schrieben wir Netzfrauen: Wenn wir einmal in später Zukunft alt und klapprig sind, werden wir bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff. Die Gründe dafür hat uns unser Gesundheitsminister geliefert: Siehe Alternative zum Altersheim. Und wenn dann das Geld aufgebraucht ist, werden Sie wegen Zechprellerei angezeigt und wandern ins Gefängnis. Denn anstatt in einem Seniorenheim hätten Sie viele tolle Annehmlichkeiten, die sie in manchen Heimen vergebens suchen. Was die „Alten“ in solchen Einrichtungen erwartet, haben wir bereits mehrfach dokumentiert.
Laut der Satire, die wir 2015 veröffentlichten:
- Auf diese Art und Weise hätten unsere alten Menschen täglich Zugang zu einer Dusche, Freizeit, Spaziergänge, Arzneimittel.
- Sie hätten regelmäßige Zahn- und medizinische Untersuchungen
- Sie hätten Anspruch auf Rollstühle
- Sie erhielten Geld, anstatt für ihre Unterbringung zu zahlen, dazu hätten sie Anspruch auf eine konstante Überwachung durch Video, würden also im Notfall sofort Hilfe bekommen.
- Ihre Bettwäsche würde zweimal pro Woche gewechselt und Sie bekämen ihre eigene Wäsche regelmäßig gewaschen und gebügelt zurück.
- Sie hätten alle 20 Minuten Besuch vom Wärter und bekämen ihre Mahlzeiten direkt ins Zimmer serviert.
- Sie hätten einen speziellen Raum, um ihre Familie zu empfangen,
- Sie hätten Zugang zu einer Bibliothek, zum Gymnastikraum, physischer und geistiger Therapie sowie Zugang zum Schwimmbad und sogar das Anrecht auf kostenlose Weiterbildung
- Auf Antrag bekämen Sie Schlafanzüge, Schuhe, Pantoffeln und sonstige Hilfsmittel legal und kostenlos,
- Jeder alte Mensch hätte Anspruch auf einen eigenen Rechner, einen Fernseher, ein Radio sowie auf unbeschränktes Telefonieren
- Es gäbe einen Direktorenrat, um die Klagen anzuhören, und die Bewachung hätte einen Verhaltenskodex zu respektieren!
Und im Altenheim?
Bei diesem Tausch würden die Verbrecher meist kalte, bestenfalls lauwarme Mahlzeiten bekommen, sie wären einsam und ohne Überwachung. Die Lichter würden um 20 Uhr ausgehen, sie hätten Anspruch auf ein Bad pro Woche (wenn überhaupt!), sie lebten in einem kleinen Zimmer und zahlten wenigstens 2000 € pro Monat, zahlen ohne Hoffnung, lebend wieder heraus zu kommen!
Das war 2015 und während die Skandale in den Alten- und Pflegeheime steigen, steigen auch die Kosten. Über 3.000 Euro pro Monat, wer kann das noch bezahlen.
In den vergangenen Jahren stieg der von den Betroffenen selbst zu zahlende Eigenanteil an den Heimkosten kontinuierlich – im bundesweiten Durchschnitt von 1.772 Euro im Jahr 2018 auf 2.248 Euro im Juli 2022. Das sagen Zahlen des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). Die Recherchen von MDR Investigativ zeigen zudem: Die derzeitigen Steigerungen der Heimpreise sind vielfach extrem. Deutschlandweit gibt es etliche weitere Heime, die mit den aktuellen Erhöhungen der Eigenanteile in den Bereich von 3.000 Euro und mehr pro Monat kommen.
Keiner möchte irgendwann alt und hilflos in einem Heim „hinvegetieren“ oder Angehörige in dieser Situation sehen.Vernachlässigte, sedierte Bewohner und erschöpfte, abgestumpfte Mitarbeiter: Menschenverachtende Zustände sind in Alten- und Pflegeheimen längst Normalität.
Pflege leidet unter dem Virus: Profitgier!
In der Tat nehmen die grausamen Zustände in den Alten – und Pflegeheimen zu, wie neue Zahlen zeigen. Als Grund werden auch der enorme Kostendruck genannt.
Viele Einrichtungen arbeiten ohne Gewinnorientierung, doch das gehört schon längst der Vergangenheit an. Das neue Wort: Gewinnmaximierung! Die rasant steigenden Kosten schockieren Alte, Kranke und Angehörige, während nicht nur die Gewinne der Betreiber von Alten – und Pflegeheime stegen, sondern auch die Dividenden.
Pflegefälle sind auch ein Geschäftsmodell
Der Pflegebereich ist ein Milliardenmarkt. Er ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen.
Möchten Sie so behandelt werden? Ruhiggestellt und abgeschoben statt liebevoll gepflegt – so sieht der Alltag in vielen Pflegeheimen aus. Kaum ein Pflegebedürftiger weiß wirklich, was ihn im Pflegeheim erwartet. Anders sieht es auch nicht in den Krankenhäusern aus. Gewinnmaximierung durch Personalabbau oder durch Einsetzen von Zeitarbeitern, da wird dann auch gern an Sachmitteln für den Pflegebereich gespart.
Die Liste der 10 größten privaten Pflegedienste
Wie in den Vorjahren steht auch im Jahr 2023 mit Home Instead ein Unternehmen mit rund 34.500 ambulanten Betreuungen an der Spitze der ambulanten Pflegedienste, das sich zudem ausschließlich auf diese Versorgungsform spezialisiert hat. Damit ist Home Instead nicht nur die Speerspitze im Vergleich der privaten Pflegedienste, sondern hat sich auch mit deutlichem Abstand an die Tabellenspitze der Top 15 Pflegedienste insgesamt gesetzt.
Für den Anbieter von Pflegedienstleistungen Home Instead bieten sich in Westeuropa grosse Wachstumschancen, wie der CEO Jeff Huber im Interview am Weltwirtschaftsforum in Davos sagte. Das Unternehmen profitiert dabei unter anderem von der Zunahme an Demenzkranken.
Das 1994 in Omaha im US-Staat Nebraska gegründete Unternehmen ist laut Huber mittlerweile in 13 Ländern aktiv – neben den USA und Kanada gehören dazu auch die Schweiz, Deutschland, Grossbritannien, Japan und Australien. Home Instead ist zurückhaltend bei der Publikation von Geschäftszahlen, laut Huber hat das Unternehmen aber 2019 einen Umsatz von 2 Mrd. $ erzielt. Davon kämen rund 1,3 Mrd. $ aus den USA und Kanada. Zum Gewinn macht er keine Angaben. Home Instead ist weitgehend nach dem Franchisingsystem organisiert, das von Konzernen wie McDonald’s geprägt worden ist, so ein Bericht von nzz.ch
Anteil der Top Pflegeheimbetreiber am Markt wächst
Seit Jahren sind die fünf größten Pflegeheimbetreiber stets in der selben Rangfolge in unserer Übersicht vertreten – auch letztes Jahr trennten die Korian und die Alloheim rund 3.000 vollstationäre Plätze voneinander. Nach einem weiteren starken Wachstumsjahr für die Alloheim zeigte sich in diesem Jahr jedoch ein deutlich engeres Kopf an Kopf Rennen als in den Jahren zuvor.
Denn Anfang des Jahres betrat ein neuer Player den Pflegemarkt – im April übernahm die neu gegründete Novent Holding GmbH 16 Pflegeheime von der Korian AG mit insgesamt 1.700 vollstationären Plätzen. Insgesamt schrumpfte die Zahl der vollstationären Plätze welche Korian betreibt vom letzten zum diesjährigen Ranking. Mittlerweile trennt die Alloheim und die Korian keine 800 Plätze mehr voneinander. Dennoch – mit rund 25.000 Plätzen liegt die Korian noch immer auf Rang 1 der Top 30 Pflegeheimbetreiber.
Doch das kommende Jahr wird zeigen, ob sich die Korian weiterhin auf dem ersten Platz halten kann. Denn die Alloheim plant bereits weitere Neubauten, wie Tobias Dämlow im Interview mit pflegemarkt.com
Gemessen an der Zahl der vollstationären Pflegeplätze ist deutlich zu erkennen, dass der Anteil der 30 größten Pflegeheimbetreiber in Bezug auf den Gesamtmarkt einen starken Anstieg verzeichnet, so ein aktueller Bericht.
Insgesamt stagniert die Anzahl der Pflegeheime in Deutschland bei rund 11.700 – Insgesamt eröffneten von Januar bis Oktober 2022 102 neue Pflegeheime in Deutschland – zum Vergleich: Im selben Zeitraum eröffneten im Jahr 2021 128 neue Pflegeheime ihre Pforten. Neben einer geringeren Anzahl an Neueröffnungen sorgte insbesondere die Anzahl der geschlossenen Pflegeheime für eine Stagnation. Von Januar bis Oktober 2022 schlossen 117 Pflegeheime. Zeitgleich befinden sich aktuell noch rund 230 Pflegeheime im Bau.
Platz 1: Korian Gruppe
Korian ist ein französisches Unternehmen, das in Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden in vier Kernbereichen aktiv ist: Pflegeeinrichtungen, Rehabilitationszentren für Senioren, Betreutes Wohnen und Ambulante Pflegedienste.Die heutige Korian-Gruppe entstand aus der Fusion der beiden französischen Seniorenheimbetreiber Finagest und Serience im Jahr 2003, deren Ziel es war, einen Referenzplayer im Pflegesektor zu etablieren.Zunächst agierte das Unternehmen noch unter dem Namen Suren .Seitdem ist die Gruppe sowohl durch Zukäufe als auch durch die Gründung neuer Niederlassungen kontinuierlich gewachsen.
Seit Januar 2016 ist Sophie Boissard Vorstandsvorsitzende des Korian-Konzerns und 2017 Mitglied des Aufsichtsrats der Allianz SE. Ab 2007 arbeitete sie als stellvertretende Büroleiterin für Christine Lagarde, damals französische Ministerin für Wirtschaft, Finanzen und Industrie.
Größter Aktionär ist Predica, abgeleitet als Abkürzung von Prevoyance Dialogue de Crédit Agricole, ein französisches Lebensversicherungsunternehmen mit Sitz in Paris. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochter der Crédit Agricole und gehört mit Beitragseinnahmen von 18,2 Mrd. Euro im Jahr 2020 zu den führenden Lebensversicherern auf dem französischen Markt.
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Mit ca. 27.700 Betten und 255 Pflegeheimen bleibt Korian, welcher zudem als baufreudigster Betreiber gilt, weiterhin an der Spitze für Betreutes Wohnen. Außerdem wurde Korian als erstes Unternehmen in der Pflegebranche als Top Employer 2021 ausgezeichnet. Der Marktanteil (stationär) beträgt 2,94 % bei einem Umsatz von 961,1 Mio. € für das Jahr 2019.
Für das Gesamtjahr 2021 meldete das Unternehmen einen Umsatz von 4.310,8 Mio. EUR im Vergleich zu 3.874 Mio. EUR im Vorjahr. Der Nettogewinn betrug 94,6 Mio. EUR gegenüber 64,9 Mio. EUR vor einem Jahr. Basierend auf dem Umsatz des ersten Quartals 2023 bestätigt die Gruppe ihre Prognose für 2023 von mehr als 8% organischem Umsatzwachstum.
Hüte Dich davor zum Pflegefall zu werden und dabei auf Sozialhilfe angewiesen sein zu müssen!
Sie sind alt, die Mieten sind zu hoch und sie müssen in ein Altenheim. Stellen Sie sich vor, Sie würden im Monat ein Taschengeld von 100 Euro bekommen. Der Monat hat aber bekanntlich 30 Tage. Das Essen reicht auch gerade mal, den Hunger zu stillen. Sie würden gerne mal wieder eine Stadt besuchen und dort in einer Fußgängerzone draußen vor einem Café sitzen und Menschen beobachten, wie Sie es getan haben, als Sie noch selbstständig Zuhause gewohnt haben.
Und jetzt?
Sollten Sie es wirklich schaffen, zu einem Cafe zu kommen, dann zählen Sie mit zitternden Hand ihre paar Cents in ihrer Geldbörse und anstatt Kaffee gibt es ein Glas Leitungswasser, in der Hoffnung, dass Sie dafür nicht zahlen müssen. Der leckere Kuchen, den die jungen Frauen am Nachbartisch lachend zu sich nehmen oder einen Eisbecher? Nein, Sie sitzen allein an einem Tisch, nehmen sich ein Schluck Wasser und die Menschen rennen achtlos an Ihnen vorbei. Gegenüber sehen Sie ein paar Schuhe im Schaufenster und bemerken, dass Ihre Schuhe auch schon abgetragen sind. Auch wenn die neuen Schuhe als Sonderangebot angepriesen werden, Ihnen fehlt auch hier das Geld. Sie träumten vom Leben, aber nicht in Armut, oder?
Immer mehr Pflegeheimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen, so aktuelle Studien. Immer mehr Bewohner von Pflegeheimen benötigen offenbar Sozialhilfe. Waren 2019 noch 319.365 Pflegeheimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen, stieg diese Zahl im vergangenen Jahr auf 336.580, ein Plus von 17.215 Personen beziehungsweise 5,4 Prozent. Das schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Verweis auf eine Anfrage der Linksfraktion beim Statistischen Bundesamt.
Als Hauptgrund für die stärkere Inanspruchnahme der Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“ gelten die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Eigenanteile im Pflegeheim, wie es hieß. Sie lägen derzeit im Bundesschnitt bei 2.125 Euro. Im Jahr 2019 seien es noch 1.830 Euro gewesen.
Vernachlässigung und Misshandlung in Seniorenheimen
Gewalterfahrungen in der Altenpflege gehören für viele Menschen zum Alltag. Pflegebedürftige ältere Menschen sind besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden. Oft sind sie körperlich schwach und können sich nicht mehr gut äußern.
Das Problemspektrum der pflegerischen Vernachlässigung umfasst mangelnde Ernährung, Körper-, Pflege- und Wundhygiene bis hin zur völligen Verwahrlosung. Die Fälle stehen z.B. mit Situationen, in denen die Pflege aus Personalnot nicht objektiv mehr geleistet werden kann
Beispiele: absichtlich nicht waschen, nicht rechtzeitig lagern, vernachlässigen der Mundpflege, zur Verfügung stellen nur stark verschmutzter und/oder zerrissener Wäsche, die Wäsche eines inkontinenten Pflegebedürftigen nicht wechseln, einem Pflegebedürftigen nicht genug zu essen oder zu trinken geben, einen Pflegebedürftigen absichtlich länger als nötig ohne Hilfe lassen
Pflegeskandal: Vernachlässigte Menschen, falsche Medikamente | Kontrovers | BR24
Altenheim oder Gefängnis- Warum Rentner lieber ins Gefängnis wollen
Die Traurigkeit einer alternden Gesellschaft in Japan, die Älteren, die freiwillig ins Gefängnis gehen.
In Japan nimmt die Kriminalität bei älteren Menschen zu: Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen , sondern auch Einsamkeit und Isolation sind die Ursachen. Laut einer aktuellen Umfrage des Metropolitan Police Department steigt die Zahl der älteren Menschen, die eine Straftat begangen haben im Alter von 60 Jahren und älter sowohl bei Männer als auch bei Frauen.
Und auch laut einem Bericht der BBC, wird Japan wird von einer Welle der Kriminalität älterer Menschen heimgesucht – der Anteil der von Menschen über 65 Jahren begangenen Straftaten nimmt seit 20 Jahren stetig zu.
Der 69-jährige Toshio Takata erzählte, dass er gegen das Gesetz verstoßen hat, weil er arm war. Er wollte irgendwo umsonst leben, auch wenn es hinter Gittern war. „Ich erreichte das Rentenalter und dann ging mir das Geld aus. Da kam mir der Gedanke – vielleicht könnte ich umsonst leben, wenn ich im Gefängnis leben würde“, sagt er. „Also stahl ich ein Fahrrad und fuhr damit zur Polizeistation und sagte dem Typen dort: ‚Schau, ich habe das genommen.'“ Der Plan funktionierte. Dies war Toshios erste Straftat, die er im Alter von 62 Jahren begangen hatte, aber japanische Gerichte nehmen geringfügigen Diebstahl ernst, sodass es ausreichte, um ihn zu einer einjährigen Haftstrafe zu verurteilen. So beging er eine Straftat nach der anderen und er weist auf einen zusätzlichen finanziellen Vorteil hin – seine Rente wird auch während der Haft weitergezahlt.
Und es betrifft nicht nur Männer, sondern in Japan sind ältere Frauen für einen Anstieg der Diebstähle im Rahmen einer „grauen Kriminalitätswelle“ verantwortlich. Die Polizei stellt einen Anstieg der Straftaten durch ältere Menschen fest, obwohl Japan den niedrigsten Stand an Straftaten seit 17 Jahren meldet. Einem Experten zufolge könnten Einsamkeit und Langeweile in einem Land, in dem jeder vierte Einwohner über 65 Jahre alt ist, zu einem Anstieg der Alterskriminalität führen.
Und von den 42.463 festgenommenen älteren Menschen waren laut asiaone.com ein Drittel Frauen im Alter von 65 Jahren oder älter – und neun von zehn der Frauen wurden wegen Ladendiebstahls oder Diebstahls inhaftiert.
Shinichi Ishizuka, Juraprofessor und Direktor des Forschungszentrums für Kriminologie an der Ryukoku-Universität in Kyoto, sagte, dass es eine Reihe von Faktoren gibt, die zur steigenden Zahl von Verbrechen beitragen, die von Rentnern begangen werden, aber für viele war es kaum mehr als ein Schrei nach Aufmerksamkeit. „Viele dieser Fälle sind alte Menschen, deren Ehemann oder Ehefrau gestorben ist, sodass sie alleine leben, ihre Kinder ausgezogen sind, geheiratet haben, Kinder bekommen und ihr eigenes Leben aufgebaut haben, sodass sie sie nicht sehr oft sehen“, sagte er.
Diese Vermutung wird durch die Statistik des Ministeriums bestätigt, wonach rekordverdächtige 48,8 Prozent aller Angeklagten Wiederholungstäter waren.
Der japanische Staat muss bereits seine Gefängnis mit Pflegekräften aufstocken und altengerecht umbauen.
In Japan steigt das Verbrechen „Ladendiebstahl im Einzelhandel“ von älteren Menschen ab 60 Jahren. Laut Statistik 35 Prozent und etwa 40 Prozent der Älteren sind Wiederholungstäter. Und die Tendenz ist steigend, denn in der Zukunft wird das Gefängnissystem selbst in Japan zusammenbrechen. Japan hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt, aber ein Problem mit greisen Straftätern. Im Gefängnis haben sie ein Dach über dem Kopf, eine medizinische Versorgung und fühlen sich nicht einsam. Sie bekommen regelmäßig Nahrung, Kleider und werden gepflegt.
Auch andere Medien in Asien, wie Korea schreiben, nachdem bekannt wurde, dass in Japan die Alten freiwillig ins Gefängnis gehen würden: „Die Geschichte war in alten Zeiten ein Witz, aber jetzt ist es Realität und und nicht mehr zum Lachen. Das Leben ist in einem Gefängnis gewährleistet und daher begehen mehr alte Menschen sogar Straftaten…“ Viele der Greisen in Japans Haftanstalten wissen nicht, wie ihr Leben nach der Entlassung aussehen soll und sorgen sich um ihre Gesundheit und woher sie warme Mahlzeiten herbekommen sollen, also bleiben sie lieber dort.
Obwohl Japan oft als ein Land angesehen wird, das seine Ältesten ehrt, ist die Zunahme der Kriminalität älterer Menschen auf mangelnde Unterstützung für ältere Menschen zurückzuführen.
Wenn wir einmal in später Zukunft alt und klapprig sind, werden wir bestimmt nicht ins Altersheim gehen, sondern auf ein Kreuzfahrtschiff, sollte uns dann das Geld ausgehen, lassen wir uns wegen Zechprellerei gleich ins Gefängnis überführen.
Netzfrau Doro Schreier
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