Jeden Tag finden sich mehr und mehr Menschen auf der Straße wieder, schlafen in der Kälte und betteln um Geld für ihre nächste Mahlzeit. Viele dieser Menschen waren anfangs ganz normale Menschen mit einem normalen Leben, einem Job und einem Dach über dem Kopf, wurden aber durch wirtschaftliche und soziale Härten aus dem Gleichgewicht gebracht. Dies ist die rührende Geschichte von Raimundo Arruda Sobrinho, einem obdachlosen Poeten aus São Paulo. Diese wahre Geschichte hat die ganze Welt berührt. Seinen Platz nannte er „Die Insel”. Tag für Tag, ob Sonnenschein oder Regen, tat er nichts anderes als zu schreiben. 35 Jahre saß er an der gleichen Stelle, an der Ecke einer sehr befahrenen Straße. Raimundo Arruda Sobrinho wohnte auf einer Insel inmitten von 13 Millionen Menschen. Keiner beachtete ihn, bis eine Frau genau hinsah. Wir haben Raimundos Geschichte viele Jahre begleitet. Und Raimundos Geschichte zeigt den Menschen: „Gib die Hoffnung niemals auf“. Immer wieder geschehen kleine und große Wunder auf dieser Erde und es sind ganz gewöhnliche Menschen, die sie möglich machen.
Obdachlos in Brasilien
Raimundo wurde am 1. August 1938 in der Umgebung von Goiás geboren. Mit 23 Jahren kam er nach Sao Paulo. Dort fand er Arbeit als Gärtner und Buchhändler. 1979 wurde er obdachlos und blieb 35 Jahre an der gleichen Stelle, seiner „Insel“, sitzen, in schwarze Müllsäcke gekleidet. Um im Trockenen zu schlafen, nähte er sich eine „kleine Hütte“ aus Taschen. Es waren Bücher, die ihn gerettet haben.
Alles änderte sich, als im April 2011, eine junge Frau namens Shalla Monteiro auf ihn aufmerksam wurde. Sie befreundete sich mit ihm und richtete eine Facebook-Seite mit seiner Poesie ein. Raimundo hatte einen Traum, die Veröffentlichung eines Buches.
Shalla machte ein Foto von Raimundo und ließ es auf Facebook teilen. Und plötzlich geschah ein Wunder, denn der Bruder von Raimundo meldete sich. Im September 2011 schickte der Bruder über Facebook Fotos, die Shalla Raimundo brachte. Er erkannte die 4 Geschwister, ihre Namen und wusste ihre Geburtsdaten. Er mochte die Fotos von den 3 Neffen und sagte, dass er Kinder sehr mag! Sie hatten sich 57 Jahre nicht gesehen.
Durch die Freundschaft mit Shalla änderte sich Raimundos Leben schlagartig.
Viele Menschen wollten Raimundos Gedichte lesen und mehr über Raimundos Leben erfahren. Er lebte 35 Jahre an der gleichen Stelle, auf seiner „Insel“, in schwarze Müllsäcke gekleidet. Im Juni 2012 saß Raimundo nicht mehr auf einer Insel inmitten von 13 Millionen Menschen, wo ihn keiner beachtete. „Hallo alle zusammen! Wie versprochen folgt ein Foto von Raimundo gestern mit Kleidern! Schaut, wie schön er in einem blauen Pullover aussieht“, postete Shalla.
Es folgten viele weitere schöne Momente, denn im Juli 2012 kam sein Bruder Francisco, kleidete Raimundo ein und holte ihn nach Hause zu seiner Familie nach Goiânia.
Nach 51 Jahren kehrte Raimundo zu seiner Familie zurück. Emilia, die Nichte von Raimundo, erzählte in einer Videobotschaft, dass ihr Onkel Raimundo ihr bei den Hausaufgaben hilft und dass er so unendlich viel weiß. „Wir sind alle glücklich, dass er bei uns ist.“ Im August 2012 besuchte Shalla Raimundo in seinem neuen Zuhause. Sie versprach ihm, ihn auch weiterhin in allem zu unterstützen, was er brauchte. Wichtig war, das musste sie auch feststellen, dass nach einer so langen Zeit der Anpassungsprozess dauern würde, aber mit viel Liebe und Fürsorge würde es Raimundo schaffen.
Und wie recht sie hatte, denn Raimundo hatte ja immer noch einen Traum, eines Tages sein eigenes Buch in den Händen zu halten und so schrieb der Poet weiter.
Seit 2014 verfolgen wir die Geschichte von Raimundo Arruda Sobrinho und Shalla Monteiro. Diese Geschichte ist ein Beweis dafür, dass alles möglich ist, egal, wie schwierig unser Leben ist. Es gibt immer Hoffnung, dass es irgendwann besser wird.
„Verdammt ist der Mann, der sich selbst verlässt. Diese acht Worte zeigen, dass ein Mann auch in den schlimmsten Situationen nicht aufgeben darf!“ „Der Geduldete“ – Raimundo Arruda Sobrinho
Bedingungslos: Die Freundschaft zwischen dem Straßenpoeten Raimundo und seinem Bewunderer, die die sozialen Medien in Atem hielt
Immer wieder geschehen kleine und große Wunder auf dieser Erde und es sind ganz gewöhnliche Menschen, die sie möglich machen. Raimundo und Shalla sollten Vorbilder für andere sein. Er gab seinen Traum nie auf, egal wie schlecht es ihm ging. Und sie zeigte unglaubliches Mitgefühl, ohne dabei an sich zu denken.
Sein Traum ging in Erfüllung. Das Buch ist mittlerweile erschienen. Leider gibt es das Buch von Shalla nur als portugiesische Ausgabe.
Der Traum vom eigenen Gedichtband
„Während ich unsere Geschichte schrieb, wurde dieser Wunsch in mir so stark, dass das Buch #Incondicional zu einem sozialen Projekt werden sollte: Menschen dazu inspirieren, denjenigen, die auf der Straße leben, mit Liebe zu begegnen“, schreibt Shalla Monteiro. „Incondicional“ ist portugiesisch und heißt übersetzt: bedingungslos und uneingeschränkt.
„Das #Incondicional Project konzentriert sich auf die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, die auf den Straßen leben, weniger erreichbar und folglich weniger durch die öffentliche Politik unterstützt: Menschen mit schweren psychischen Störungen. Diese Menschen werden buchstäblich vergessen und sind auch eine große Herausforderung für die Sozialhilfe. Ein Teil des durch das Buch #Incondicional erzielten Gewinne werden die Grundlage für den Start unseres Projektes bilden“, so Shalla.
Raimundos 80zigsten Geburtstag
Auf seiner Facebook-Seite verfolgen fast 200.000 Menschen seine Geschichte. Er schrieb „Mini-Seiten“, wie er seine Gedichte nennt, die dann von Shalla Monteiro veröffentlicht wurden.
Am 01.August 2018 feierte Raimundo Arruda Sobrinho im Kreise seiner Familie seinen 80. Geburtstag. Viele Menschen aus aller Welt gratulierten den Dichter, der über 30 Jahre auf den Straßen Brasiliens lebte und es trotzdem schaffte, jeden Tag zu schreiben.
Raimundos letzte Reise
Raimundo konnte in seinen letzten Lebensjahren viel Liebe von seiner Familie und seinen Freunden erhalten und er hatte Fans auf der ganzen Welt.
Am 22. Dezember 2020 trat Raimundo seine letzte Reise an. Er starb Alter von 82 Jahre.
„Liebe Freunde, ich hoffe, es geht euch allen gut. Mit großem Bedauern schreibe ich euch, um euch mitzuteilen, dass unser geliebter Raimundo heute, am 22. Dezember, um 5:45 Uhr in der Morgendämmerung verstorben ist. Er war eine Woche lang im Krankenhaus und sein Zustand hatte sich deutlich verschlechtert und ich nutzte jede Sekunde, um ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe und wie wichtig er in meinem Leben ist und immer sein wird!“ Shalla Monteiro.
Er war mit 23 Jahren nach Sao Paulo gekommen, war Gärtner und Buchhändler. 1979 wurde er obdachlos und blieb 35 Jahre an der gleichen Stelle, seiner „Insel“. Es waren Bücher, die ihn gerettet haben. Raimundo Arruda Sobrinho war Schriftsteller, Dichter, Überlebender! Ein Obdachloser, eine unglaubliche Person, von dem wir viel lernen können. Hier geht es zur Webseite: http://ocondicionado.blogspot.de/ und Facebook: Raimundo Arruda Sobrinho
Immer wieder geschehen kleine und große Wunder auf dieser Erde und es sind ganz gewöhnliche Menschen, die sie möglich machen.
When A Woman Met This Homeless Man, His Life Changed Forever
Every day, more and more people find themselves out on the streets, sleeping in the cold, and begging for money to buy their next meal. Many of these individuals started out as normal people with normal lives, jobs, and roofs above their head, but were thrown off balance because of economic and social hardships. Living on the dirty streets of Brazil, Raimundo was homeless for over 35 years. He spent his time writing poems and short stories that would later change his life.
A Homeless Poet
For three long decades, 77-year-old Raimundo Arrudo Sobrinho spent his days and nights writing poems and short stories on the corner of a quiet Brazil street. Unseen by the world, with no family or friends to lean on, Raimundo lived a life of solitude and pain. At 23, he moved from the countryside of Brazil to the urban city of Sao Paulo. During the 1970s, when the military dictatorship of Brazil rattled the country, Raimundo lost everything and consequently became homeless.
Paper Medicine
For 35 years, Raimundo sat next to his shelter on his little “island” on the medium of a Brazil street, supported by nothing but a stool and the ground beneath him. Left with no personal belongings or dignity of any kind, Raimundo turned to the paper. He spent his years writing, waiting, and wondering if he’d ever see a light at the end of the tunnel. With time, writing became Raimundo’s passion. From sunrise to sunset, he would scribble philosophical words on paper and posters he found around the city.
Talent Beneath Rags
On the outside, he looked like a dirty, unworthy man, but no one really knew what extraordinary talent was hiding beneath his rags. Raimundo dreamt of the day that his works would finally be published and read by the world. Even without a penny to spare or an extra crumb to eat, Raimundo didn’t lose hope. Every day, he would pull out the same pen from his pocket and create written masterpieces that would soon become a legend.
Just A Paper And A Pen
He used his clipboard to support himself when writing on a makeshift table. When Raimundo was offered help by people passing by, the only thing he’d ask for was an extra paper and a pen so he could write some more. In 2011, something magical happened. Something that would alter his life forever. A local woman, Shalla, noticed him. Seeing the overflowing stacks of paper surrounding Raimundo, and the pen always in his hand, she became curious.
A Bond Of Friendship
Something within told Shalla she must talk to the unkempt man and find out what he was mysteriously etching into those stacks of paper. Determined to crack the case, Shalla greeted Raimundo with a friendly smile. From then on, whenever she’d pass by, she’d stop and lightly chat with Raimundo. This eventually created a strong bond of friendship and trust between the two. Eventually, Raimundo felt comfortable enough to give Shalla one of his poems and this was the beginning of something beautiful.
Accepting The Homeless
Homelessness is a condition that anyone can find themselves in. Referring to them as homeless indulges a comforting but false idea that they are too different from the rest of us to deserve empathy and equal treatment. The homeless are people like any other and just like anyone needs social contact to fight loneliness, so do they. Unfortunately, the homeless are looked upon as grotesque and inhuman beings, causing them to live a life of solitude and misery. Luckily for Raimundo, he found someone who looked at him differently.
Breaking The Invisiblitity
The reality of homelessness is difficult and emotionally draining, but it’s made even worse by the feeling of invisibility when people won’t even give a second look or respond to their attempts at conversation. Even if you can’t help the person, making eye contact and smiling is the right thing to do. You’d be surprised how making eye contact with the homeless can change their entire day. A little always goes a long way and it doesn’t cost you anything but a minute or two of your day. Shalla and Raimundo would certainly learn this…
Raw Talent Revealed
As Shalla took her first peek at his poem, Raimundo waited patiently, anticipating her reaction. Up until this moment, Raimundo had never shared his works with anyone. He watched Shalla’s eyes twinkle as they trailed the words of the poem. Blown away by the beauty and power of his writing, Shalla placed the poem in Raimundo’s hands and told him he had a raw talent that absolutely needed to be shared with the world. Overjoyed by her positive feedback, Raimundo began to see a spark of light peaking through the darkness.
Taking It To Facebook
Following that day, Shalla decided to embark on a mission to help Raimundo fulfill his lifelong dream of publishing his writing. Knowing the streets offered him no potential, she created a Facebook page called “Ocondicionado,” where she uploaded his poems and stories. From the magical moment that Shalla hit the save button, Raimundo’s life took a turn. That same Facebook page has now accumulated over 190,000 followers and received a tremendous amount of support and admiration throughout the world. But it was a long journey…
Invisible No More
Every hour, Raimundo’s Facebook page would gain more and more followers and the number continues to rise until this day. If this surreal triumph wasn’t enough of a blessing, what happened next will truly take your breath away. When Raimundo’s works starting going viral, he became sought out by locals and was showered with heaps of visitors, gifts, and attention. But there was one gift that stood out from all the rest. A gift so valuable, no cash prize or golden trophy could ever replace it.
A Long-Lost Brother
Raimundo had one follower who stood out from the rest. A middle-aged man who especially enjoyed Raimundo’s works. This person turned out to be Raimundo’s long-lost brother. When he discovered Raimundo was his brother, he reached out and, within no time, came to see the homeless poet in person. “When I arrived to the island I found a man in the midst of garbage hair and unshaved with no hygiene whatsoever. This person was my brother.”
Family To The Rescue
After seeing his layers of rags, lack of hygiene, and devastating living conditions, Raimundo’s brother was utterly heartbroken. Without a second thought, he invited Raimundo to come to live with him and his family in their close-by Brazil home. Being one of five, Raimundo was the one missing brother needed to fill the emptiness that weighed down on his family since his disappearance. In an interview, Raimundo’s brother stressed that Raimundo is not a guest, rather a part of the family. But that wasn’t the end of Raimundo’s story…
A Brand New Man
After decades of sleeping on the pavement and shivering on cold winter nights, the extraordinary poet and philosopher finally had a place to call home. He was able to soak in the waters and streams of a hot shower, scrub off the dirt on his back, and trim the black and gray beard that hadn’t been touched in years. No longer a homeless man, Raimundo had plenty of food to eat, a comfortable bed to sleep in, and a loving family to lean on. But what about his dream of having his poetry published?
Inconditional
No longer living on the streets or begging for food, Sobrinho was able to take his poetry to the next level with the help of his close friend, Shalla. Raimundo’s book, Inconditional, which is Spanish for „unconditional,“ was released in 2015 and in it, he quotes, “Damned is the man who abandons himself.“ These six words show that even the worst situation can be escaped, you just have to try. And to think, all this magic happened because of one woman who saw him and believed in him.
The Last Journey
„Dear friends, I hope you’re all well. With much regret, I am writing to announce that our beloved Raimundo passed away today, 2020 December 22, at 5:45 a.m, at dawn. He had been hospitalized for a week and since Sunday his condition suffered a significant worsening. It was my birthday last week, and we talked for over an hour on the phone. It was my best gift to be able to talk to him for so long! When I asked if he was tired or if he wanted to hang up, he answered „no“ and I kept taking every second to tell him how much I loved him and how important he was and always would be in my life!“ Shalla
Netzfrauen
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