Nicht nur, dass es einen Rekord von verheerende Erdbeben gibt, es sind viele Vulkane wieder aktiv. Von Island bis Indonesien waren allein im Dezember 2022 etwa 13 Vulkane ausgebrochen oder haben ihre seismische Aktivität erhöht. Darunter 9 der 30 aktivsten Vulkane. Die pazifische Zone und der amerikanische Kontinent verzeichnen die größte Aktivität. Und auch im Monat Mai sind weitere Vulkane ausgebrochen und für viele Menschen bedeutet dies, ein Leben auf unsicherem Boden. Der Ätna ist mit rund 3357 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas. Italiens aktivster Vulkan schleuderte Asche und erbsengroße Pyroklasten sogenannte Lapilli in den Himmel. In Guatemala sind die Vulkane Fuego und Pacaya in dicht besiedelten Gebieten sehr aktiv. In Mexiko rumort der gewaltige Vulkan Popocatépetl und 25 Millionen Menschen sind betroffen. Dramatische Szenen gibt es in Costa Rica, denn dort ist der Vulkan Rincón de la Vieja ausgebrochen und hat eine kilometerhohe Rauchwolke ausgestoßen. Kolumbien meldet den Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz und am Ahyi Seamount wurden laut der US Geological Survey erneut Unruhen festgestellt. Die Aktivitäten in Karangetang auf dem nördlichen Teil der indonesischen Insel Siau nahe Sulawesi haben im Mai zugenommen, was zu einer Änderung der Alarmstufe geführt hat, und auf Java wurden die Einheimischen wegen den Vulkanen Merapi und Semeru gewarnt. Der Nyamuragira im Demokratischen Republik Kongo ist seit dem 23.Mai 2023 wieder aktiv und bricht heftig aus. Und auch der Yellowstone-Supervulkan scheint größer zu sein, als Wissenschaftler bisher erwartet hatten. In Spanien gibt es etwa hundert Vulkane, und die meisten von ihnen, bis zu 40, konzentrieren sich auf den Archipel der Kanarischen Inseln. Weltweit gibt es etwa 1.350 potenziell aktive Vulkane, abgesehen von den kontinuierlichen Vulkangürteln am Meeresboden an Ausbreitungszentren wie dem Mittelatlantischen Rücken. Etwa 500 dieser 1.350 Vulkane sind in historischer Zeit ausgebrochen. Viele davon befinden sich entlang der Pazifikküste im so genannten „Ring of Fire“. In den Vereinigten Staaten sind die Vulkane in der Cascade Range und in Alaska (Aleuten-Vulkankette) Teil des Rings, während die hawaiianischen Vulkane über einem „heißen Fleck“ nahe dem Zentrum des Rings entstehen. Beeinflussen Vulkane das Wetter? Ja, Vulkane können das Wetter und das Erdklima beeinflussen. Nach dem Ausbruch des Mount Pinatubo auf den Philippinen im Jahr 1991 wurden weltweit kühlere Temperaturen als normal gemessen. Welche Folgen ein Vulkanausbruch haben kann, wird an dem Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der einen Tsunami und einen Überschallknall auslöste, der zweimal den Globus umkreiste, sichtbar. Die Eruption hat so viel Wasser in die Erdatmosphäre gepumpt, dass sie sogar die Ozonschicht schwächt. Neusten Untersuchungen zeigen, dass der Krater des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai 700 Meter tiefer ist als vor dem Ausbruch. Was haben Vulkane mit dem Klimawandel zu tun?
Vulkan-Ausbruch in Italien
Nach dem Hauptparoxysmus am 21. Mai 2023 hält die Ätna-Aktivität weiter an. Die Haupt-SO2-Fahne erreichte die Türkei, wie die Copernicus Sentinel5p Karte am 24. Mai zeigt.
Nach dem Vulkanausbruch in Italien kommt es zu einem Lavastrom aus dem Krater des Ätna auf der Südostseite. Experten beobachten den Zustand des Ausbruchs auf Sizilien genau. Doch Wolken verdecken den Blick auf den Vulkangipfel. Die italienische Nachrichtenagentur berichtete, dass die genaue Lage der Lavafront noch nicht möglich sei, zitiert nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie. Dann kann das „Eruptionsphänomen“ als abgeschlossen betrachtet werden. Es handele sich um eine riesige Lavafontäne mit einer über 10 km hohen Eruptionssäule, die mehrere Stunden andauerte, sagte der Vulkanologe Boris Behnke auf Twitter. Am 18. Mai 2023 erhöhte der italienische Katastrophenschutz die „Gelbe Alarmstufe für den Vulkan Ätna“.
Seit Mitte Dezember 2020 war der Ätna mit sich steigernden Ascheauswürfen und kleineren Lavaströmen wieder verstärkt aktiv.In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2021 stieg die Aktivität des Vulkans schnell in die nächste Dimension, als paroxysmatische Lavaergüsse aus einem neugebildeten Kaminkrater aus der südöstlichen Seite des Berges ausströmten. Am 16. Februar folgte ein weiterer großer Ausbruch. Die Explosion ereignete sich an der Südostseite des Vulkans. 21. September 2021 ereignete sich ein weiterer Ausbruch. Die Aschewolken stiegen auf bis zu 9000 Meter.Am 23. Oktober 2021 wurde der Vulkan erneut aktiv. Am 10. Februar 2022 erfolgte ein weiterer Ausbruch – mit vulkanischem Gewitter. Im Februar 2023 ist der Ätna wiederholt, mitunter spektakulär ausgebrochen.
#Italia 🌋 | El volcán Etna entra en Erupción
Ha arrojado más CO2 a la atmósfera en tan solo 12 horas. Es el más activo de Europa. Continua con Fumarola.
En redes circula este video, aunque según información las imágenes vistas corresponden a las de un video publicado en… pic.twitter.com/eE6F9c4Ucx
— Periódico Síntesis (@SintesisMexico) May 25, 2023
Der pazifische Feuerring ist unruhig.
Ihre Gefährlichkeit beruht nicht zuletzt darauf, dass heute acht Milliarden Menschen auf der Erde leben. Ressourcenknappheit und Platzmangel zwingen diese Menschen dazu, Räume zu besiedeln, die riskant sind: etwa die Hänge von Vulkanen oder flache Meeresküsten. Auch viele große Ballungszentren liegen in Gefahrenzonen. So befinden sich zum Beispiel die Millionen- und Küstenstädte Los Angeles und Istanbul auf regelrechten Pulverfässern: Beide Metropolen liegen in unmittelbarer Nähe tektonischer Bruchzonen, die praktisch jeder Zeit schwere Erdbeben und Tsunamis auslösen könnten, so ein Bericht von Statista Research Department
Erdbeben entstehen oft in den gleichen Gegenden wie Vulkane. Besonders an den Grenzen der beweglichen Erdkrustenplatten entstehen Erdbeben und Vulkane. Reiben zwei Platten aneinander, entsteht ein Erdbeben. So ein Erdbeben ist ein tektonisches Beben.
Den meisten Vulkanausbrüchen geht eine Erdbebenserie voran.
Die Erdkruste ist permanent in Bewegung. Mit der Geschwindigkeit, mit der Fingernägel wachsen, entfernen sich Kontinente wie Afrika und Südamerika voneinander. Wie Eisschollen auf dem Meer „schwimmen“ die Platten der Erdkruste auf den flüssigeren Schichten des Erdinneren – ganz vereinfacht gesagt. An anderen Stellen treffen Erdmassen aufeinander, schieben über Jahrtausende alte Gebirge in die Höhe und üben enormen Druck aufeinander aus. Wenn sie sich ineinander „verhaken“, baut sich Spannung auf. Wenn die sich dann ruckartig entlädt, bebt die Erde
Bereits im Januar 2020 waren innerhalb von 24 Stunden drei Vulkane ausgebrochen. Mount Popocatepetl in Mexiko. Mount Shintake in Japan und Mount Taal, Philippinen. Nachdem auch in 2021 zahlreiche Vulkane ausbrachen, waren es allein im Dezember 2022 von Island bis Indonesien etwa 13 Vulkane die ausbrachen oder ihre seismische Aktivität erhöht haben. Darunter sind 9 der 30 aktivsten Vulkane wie der Semeru, der Popocatapel oder der Fuego in Guatemala. Der pazifische Raum und der amerikanische Kontinent sind am aktivsten.
Die Ränder des Pazifiks – An ihnen verlaufen fast durchgehend Plattengrenzen, dort liegt daher auch ein Gutteil der Vulkane der Erde. So spricht man vom Pazifischen Feuerring, vom „Ring of Fire“. Kalifornien etwa liegt darauf und viele Inselbögen, etwa die Aleuten, Neuguinea und die Neuen Hebriden. Die meisten dieser Inseln entstanden aus der Bewegung der Platten, sie wurden „aufgefaltet“ so wie Japan.
Wenn ein starkes Beben (mindestens Stärke 7 nach Richter) eine vertikale Verschiebung des Meeresbodens verursacht, gerät die Wassersäule darüber in jähe Bewegung, die Energie pflanzt sich horizontal in Wellenform fort. Im flachen Wasser vor Küsten bäumt sich das Wasser auf: Ein Tsunami entsteht.
Geologen verweisen immer wieder auf den ominösen Zusammenhang hin, so wie bei den folgenden Mega-Beben im Pazifikraum:
Japan (11. März 2011) Neuseeland (22. Februar 2011), Chile (27. Februar 2010): Alle ereigneten sich in derselben Gruppe geologischer Falzungen, die den Pazifik umranden – dem „Ring of Fire”. Drei Seiten dieses Rings bebten unlängst. Die vierte Seite ist Kaliforniens San-Andreas-Spalte.
Diese Verwerfung läuft parallel zur US-Westküste und trennt die Pazifische von der Nordamerikanischen Platte, die hier aneinander vorbeischrammen. Der Druck wächst täglich.
Der Vulkan Rincon de la Vieja in Costa Rica ausgebrochen
Rincón de la Vieja en Costa Rica.
Der Vulkan Rincon de la Vieja in Costa Rica ist am 25.Mai 2023 ausgebrochen und hat eine Gas-, Asche- und Wasserfahne ausgestoßen, die mehr als 3.000 Meter in die Höhe stieg, wie die Nationale Kommission für Risikoprävention und Notfallvorsorge mitteilte.
Der Rincón de la Vieja liegt im gleichnamigen Nationalpark in der Provinz Guanacaste, 170 Kilometer nordwestlich von San José, der Hauptstadt des Landes. Er wird häufig von einheimischen und ausländischen Touristen besucht.
Der Ausbruch ereignete sich um 14.35 Uhr (Ortszeit) mit einer Wolke aus Wasserdampf, Gasen und Asche, die in den umliegenden Gemeinden zu Alarmmeldungen führte, insbesondere wegen des Absturzes von vulkanischem Material in Flüsse, die Lawinen auslösen könnten.
Ein späteres Bild des Lahar (vulkanisches Material), das den Pénjamo-Fluss hinunterströmt:
► Erupción del volcán Rincón de la Vieja. En el video se observa el lahar (material con agua, sedimentos) que bajó por el río Pénjamo tras la erupción esta tarde. Más imágenes y detalles de la erupción de 3000 mts de altura en ► https://t.co/SmuDuhkbHh#CulturaCR pic.twitter.com/5B76OKjvtc
— Culturacr.net Noticias (@culturacr) May 25, 2023
„Wie wir bereits berichtet haben, ist der Vulkan in diesem Monat ständig ausgebrochen. Bei der jüngsten Eruption wurde Material vom Boden des Hauptsees ausgeworfen, das heiße Schlammströme (Lahare) in Richtung der Flussbetten im nördlichen Teil des Sees auslösen wird“, erklärte die Kommission in einer Erklärung.
Popocatépetl in Mexiko gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt
Actualización #Popocatépetl – 21:35 h.
Por momentos se observa emisión de bombas de lava a corta distancia del cráter. La ceniza se dispersa al sur-suroeste entre Puebla y Morelos.
🚦AMARILLO 3
🚷radio de seguridad 12 kmDesde la @webcamsdemexico de Tlamacas. pic.twitter.com/7EgUz5pAsf
— SkyAlert (@SkyAlertMx) May 27, 2023
Der in Zentralmexiko zwischen Mexiko-Stadt und Puebla gelegene Popocatépetl gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt, da in einem Umkreis von 100 Kilometern schätzungsweise mehr 25 Millionen Menschen leben. Aufgrund der Nähe zu Großstädten als auch der relativen Häufigkeit der Ausbrüche wird der Popocatépetl durch den mexikanischen Staat aktiv überwacht. Das CENAPRED (Centro Nacional de Prevención de Desastres, Nationales Zentrum zur Katastrophenprävention) kontrolliert mittels zahlreicher Messstationen und Überflügen die vulkanische Aktivität und stellt dazu laufend Daten ins Internet.
Volcán Popocatépetl
Dabei werden unter anderem die Ascheausstöße, die seismologischen Bewegungen sowie zahlreiche Wetterdaten (Windrichtung) erfasst und in einem täglichen Blog auf der CENAPRED-Webseite publiziert. Zwecks Schutzes der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften existieren fest definierte Evakuationspläne und -routen.
El Popo first thing this morning. Very very ashy and has been the same since dawn 👀….
🌋Speed X10#Popocatépetl #Mexico #Volcan #volcano #eruption #AmarilloFase3
Source: Webcams de Mexico & CENAPRED pic.twitter.com/XrMhvWTr8O
— Volcaholic 🇰🇪 🇬🇧 🌋 (@volcaholic1) May 25, 2023
Derzeit brechen folgende Vulkane aus
Die Antwort auf die Frage, wie viele Vulkane derzeit ausbrechen, scheint einfach, ist jedoch recht komplex. Nach Angaben des Global Volcanism Program der Smithsonian Institution, das sich der Dokumentation der Vulkane auf der Erde und ihrer Ausbruchsgeschichte in den letzten 10.000 Jahren widmet, brechen beim Lesen dieser Worte mindestens 20 Vulkane gleichzeitig aus. Die Anzahl der aktiven Vulkane hängt jedoch von der betrachteten Zeitskala ab, sodass die Meinungen zu diesem Thema unter verschiedenen Vulkanologen unterschiedlich sind. Dies sind einige der Zahlen, die die Smithsonian Institution gemäß der neuesten Aktualisierung ihrer Datenbank veröffentlicht hat:
- Derzeit ausbrechende Vulkane: 48
- Vulkane, die im Jahr 2022 ausgebrochen sind: 54
- Vulkane, die im Jahr 2021 ausgebrochen sind: 75
Smithsonian / USGS Weekly Volcanic Activity Report for the week of 17 May-23 May 2023 | ||||
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Name | Location | Eruption Start Date | Report Status | |
Ahyi | Mariana Islands (USA) | 2022 Nov 18 ± 1 days | New | |
Etna | Sicily (Italy) | — | New | |
Karangetang | Sangihe Islands | 2018 Nov 25 | New | |
Nyamulagira | DR Congo | 2018 Apr 18 | New | |
Popocatepetl | Mexico | 2005 Jan 9 | New | |
Aira | Kyushu (Japan) | 2017 Mar 25 | Continuing | |
Bulusan | Luzon (Philippines) | — | Continuing | |
Cotopaxi | Ecuador | 2022 Oct 21 | Continuing | |
Ebeko | Paramushir Island (Russia) | 2022 Jun 11 | Continuing | |
Fuego | South-Central Guatemala | 2002 Jan 4 | Continuing | |
Great Sitkin | Andreanof Islands (USA) | 2021 May 25 | Continuing | |
Ibu | Halmahera | 2008 Apr 5 | Continuing | |
Lewotolok | Lembata Island | 2020 Nov 27 | Continuing | |
Merapi | Central Java | 2020 Dec 31 | Continuing | |
Nevado del Ruiz | Colombia | 2014 Nov 18 | Continuing | |
Rincon de la Vieja | Costa Rica | 2021 Jun 28 | Continuing | |
Sabancaya | Peru | 2016 Nov 6 | Continuing | |
Sangay | Ecuador | 2019 Mar 26 | Continuing | |
Santa Maria | Southwestern Guatemala | 1922 Jun 22 | Continuing | |
Semeru | Eastern Java | 2014 Apr 1 ± 15 days | Continuing | |
Semisopochnoi | Aleutian Islands (USA) | 2021 Feb 2 ± 2 days | Continuing | |
Sheveluch | Central Kamchatka (Russia) | 1999 Aug 15 | Continuing | |
Suwanosejima | Ryukyu Islands (Japan) | 2004 Oct 23 | Continuing |
Der Vulkan «Fuego» in der Nähe der Hauptstadt Guatemalas ist ausgebrochen
Die Eruption des Volcán de Fuego (Feuervulkan) habe eine sechs Kilometer hohe Aschewolke sowie Ströme aus heisser Asche, Gas und Gesteinsbrocken ausgelöst, die sich schnell hangabwärts bewegten, wie der Katastrophenschutz des Landes am 04.Mai. 2023 mitteilte.
Die guatemaltekische Katastrophenschutzbehörde teilte mit, dass der Vulkan Aschewolken ausstößt, von denen bis zu 100 000 Menschen in den Gemeinden rund um den Gipfel betroffen sind. Noch immer kommt der Vulkan nicht zu Ruhe.
Volcan de fuego, guatemala https://t.co/goBlYbaEaz
— . (@Lian_meng05) May 26, 2023
Die Eruption des Tonga hat so viel Wasser in die Erdatmosphäre gepumpt, dass sie die Ozonschicht schwächen könnte
Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der einen Tsunami und einen Überschallknall auslöste, der zweimal den Globus umkreiste, wurde in dramatischen Satellitenbildern festgehalten, die eine riesige Wolke aus Asche und Dampf zeigten, die in die Atmosphäre geschleudert wurden. Laut NASA haben nur der Ausbruch von Calbuco 2015 in Chile und der Ausbruch von Kasatochi Island 2008 in Alaska erhebliche Mengen an Wasserdampf in großer Höhe freigesetzt.
Es wurde auch festgestellt, dass der Krater des Vulkans Hunga Tonga-Hung Ha’apai 700 Meter tiefer ist als vor dem Ausbruch.
Der GOES-17-Satellit hat Bilder einer Regenschirmwolke aufgenommen, die durch den Unterwasserausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai am 15. Januar 2022 entstanden ist.
Normalerweise werden bei großen Vulkanausbrüchen große Mengen an Asche und Gasen wie Schwefeldioxid freigesetzt, die in der Atmosphäre reflektierende Verbindungen bilden können. Diese vulkanischen Nebenprodukte können das Sonnenlicht daran hindern, die Oberfläche des Planeten zu erreichen, was die Atmosphäre abkühlen kann. Die Eruption auf Tonga produzierte jedoch im Vergleich zu Explosionen ähnlicher Größe überraschend wenig Schwefeldioxid, und der größte Teil der ausgestoßenen Asche fiel schnell zu Boden.
Daher schätzten Experten zunächst, dass die Unterwasserexplosion nur minimale Auswirkungen auf das Klima der Erde haben würde. Diese Schätzungen basierten jedoch auf der Menge an Asche und Gasen, die der Vulkan ausstieß, und berücksichtigten nicht den gesamten überschüssigen Wasserdampf, der ebenso problematisch sein könnte.
Dieses überschüssige Wasser, so warnten die Forscher, könnte eine Strahlungswirkung haben, die die Atmosphäre ähnlich wie Treibhausgase erwärmen könnte. Da das Wasser wahrscheinlich länger in der Atmosphäre verbleibt als andere vulkanische Gase, wie z. B. Schwefeldioxid – die normalerweise innerhalb von zwei bis drei Jahren aus der Atmosphäre entweichen -, wird die wärmende Wirkung des Wassers wahrscheinlich die kühlende Wirkung der Gase überdauern.
Dies bedeutet, dass die Tonga-Explosion wahrscheinlich der erste aufgezeichnete Ausbruch sein wird, der einen Erwärmungseffekt und nicht einen Abkühlungseffekt auf dem Planeten verursacht, schreiben die Forscher.
Und auch wie ABC – News am 21.November 2022 berichtete, hat ein Team aus Ozeanographen, Wissenschaftlern und Meeresgeologen unter der Leitung des New Zealand National Institute for Water and Atmospheric Research (NIWA) mit Unterstützung eines von Sea-Kit International in Großbritannien ferngesteuerten Roboterboots die „bisher umfassendste Untersuchung“ in den Unterwasservulkan von Tonga durchgeführt. Sie entdeckten, dass fast 10 Kubikkilometer Meeresboden verschoben wurden – das Äquivalent von 2,6 Millionen olympischen Schwimmbecken.
Der Yellowstone-Supervulkan scheint größer zu sein, als Wissenschaftler bisher erwartet hatten
Der Vulkan Yellowstone liegt unter dem gleichnamigen und namensgebenden Nationalpark in den Vereinigten Staaten.
Der letzte grosse Ausbruch ereignete sich vor 640’000 Jahren. Damals entstand ein gigantischer Krater, auf dem sich heute der Yellowstone-Park befindet.
Wissenschaftler entdeckten mehr Magma unter Yellowstone als erwartet
© Bereitgestellt von der BGR
Der Yellowstone-Supervulkan scheint größer zu sein, als Wissenschaftler bisher erwartet hatten. Der Vulkan unter dem Yellowstone-Nationalpark ist 2,1 Millionen Jahre alt und steht im Mittelpunkt einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde . Laut der Studie stellt eine Gruppe von Forschern fest, dass die Magmaspiegel unter der Yellowstone-Caldera größer sind, als wir bisher angenommen hatten. Aber es gibt keinen Grund für die Menschen, sich Sorgen zu machen, da der Yellowstone-Supervulkan wahrscheinlich nicht in den nächsten ein paar tausend Jahren ausbrechen wird. Und wenn es zum Ausbruch kommt, sollten wir jahrzehntelange Warnungen haben, behaupten die Forscher.
Der grösste aktive Vulkan der Erde, der Mauna Loa auf Hawaii, ist erstmals seit 1984 ausgebrochen
Mauna Loa ist einer von fünf Vulkanen, die zusammen die Big Island von Hawaii bilden, die südlichste Insel des hawaiianischen Archipels.
Der Ausbruch des Mauna Loa gefährdete nicht sofort Städte, aber der US Geological Survey warnte die rund 200.000 Menschen auf der Big Island, dass ein Ausbruch „sehr dynamisch sein kann und sich die Position und das Vordringen von Lavaströmen schnell ändern können“. Auch vulkanische Gase, die aus den Öffnungen strömen, vor allem Schwefeldioxid, sind schädlich.
Als der Mauna Loa, der höchste aktive Vulkan der Erde, zum ersten Mal seit 38 Jahren wieder ausbrach, sprach Mike Poland, der leitende Wissenschaftler des Yellowstone Volcano Observatory, über die Parallelen und Unterschiede zwischen dem hawaiianischen und dem Yellowstone-Vulkanismus und beschreibt die jüngsten Aktivitäten am Yellowstone in diesem monatlichen Update für den 1. Dezember 2022.
Auf dem Mauna Loa befinden sich die Messstation Mauna Loa, eine meteorologische Messstation, die vor allem auf Kohlendioxid-Messungen spezialisiert ist.
Mauna Loa Observatory is on a volcano. 🌋
Does that interfere with CO2 measurements? One way to check is to compare NOAA’s Mauna Loa data with other locations. Watch the data unfold from around the world and see how it all tells the same story. https://t.co/2Vvf8btgpB pic.twitter.com/ViSCdWheQe
— NASA Climate (@NASAClimate) May 25, 2023
Der vom Menschen verursachte Klimawandel lässt das Eis in vulkanisch aktiven Regionen schnell schmelzen, was zu vermehrten Vulkanausbrüchen führen könnte
Der vom Menschen verursachte Klimawandel lässt Eis in vulkanisch aktiven Regionen schnell schmelzen, was zu vermehrten Vulkanausbrüchen führen könnte, so eine Studie.
Eine neue Studie unter der Leitung der Universität Leeds hat ergeben, dass die vulkanische Aktivität in Island geringer war, als die Gletscherbedeckung größer war. Als die Gletscher schmolzen, nahmen die Vulkanausbrüche aufgrund des veränderten Oberflächendrucks zu. Dr. Graeme Swindles von der School of Geography in Leeds sagte dazu: „Der vom Menschen verursachte Klimawandel führt zu einer raschen Eisschmelze in vulkanisch aktiven Regionen. In Island hat dies zu häufigeren Vulkanausbrüchen geführt“.
Die in der Fachzeitschrift Geology veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass zwischen dem Klimaereignis und dem deutlichen Rückgang der Vulkanausbrüche eine Zeitspanne von etwa 600 Jahren lag. Die Studie deutet darauf hin, dass eine ähnliche Zeitspanne auch nach dem jüngsten Temperaturanstieg zu erwarten ist.
Was haben Vulkane mit dem Klimawandel zu tun?
Laut NASA werden Vulkanausbrüche oft im Zusammenhang mit dem Klimawandel diskutiert, weil sie CO2 (und andere Gase) in unsere Atmosphäre freisetzen. Der Beitrag des Menschen zum Kohlenstoffkreislauf ist jedoch mehr als 100 Mal so hoch wie der aller Vulkane der Welt zusammen.
Im Vergleich dazu führen Vulkanausbrüche zwar zu einem Anstieg des atmosphärischen CO2, aber durch menschliche Aktivitäten wird alle 2,5 Stunden eine CO2-Eruption in der Größenordnung des Mount St. Helens und zweimal täglich eine CO2-Eruption in der Größenordnung des Mount Pinatubo ausgelöst.
Die größten möglichen Ausbrüche stammen von Supervulkanen wie Yellowstone oder Mount Toba (die sehr selten ausbrechen, etwa alle 100.000 bis 200.000 Jahre oder mehr), aber die gesamten jährlichen CO2-Emissionen durch menschliche Aktivitäten entsprechen einem oder mehreren Superausbrüchen von der Größe des Yellowstone, die jedes Jahr stattfinden.
Im Grunde genommen stellen die CO2-Emissionen aus menschlichen Aktivitäten die der Vulkane in den Schatten.
NASA
Klimawissenschaftler führen Vulkanausbrüche an, um kurze Abkühlungsperioden in der Vergangenheit unseres Planeten besser zu verstehen und zu erklären. Etwa alle paar Jahrzehnte gibt es einen Vulkanausbruch (z. B. Mount Pinatubo, El Chichón), der eine enorme Anzahl von Partikeln und anderen Gasen ausstößt. Diese schirmen uns so stark von der Sonne ab, dass es zu einer kurzzeitigen globalen Abkühlung kommt. Die Partikel und Gase verflüchtigen sich in der Regel nach etwa 1 bis 2 Jahren, aber der Effekt ist nahezu global.
Im Vergleich dazu wird die Erwärmung durch Treibhausgase, die von menschlichen Aktivitäten herrühren (in erster Linie durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe), über Jahrtausende hinweg anhalten, sogar länger als Atommüll.
Netzfrau Doro Schreier
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