Afrika gilt als Testgebiet für genmanipulierte Pflanzen. Während immer mehr Landwirte aus den USA den Gebrauch von genmanipuliertem Saatgut verweigern, weil deren hohe Preise immer schwerer nachzuvollziehen sind, angesichts der mickrigen Erträge, soll Afrika mit genmanipuliertem Saatgut verseucht werden, und dies mithilfe der Europäischen Union. Viele Länder in Afrika weigern sich jedoch, genmanipulierte Pflanzen anzubauen, denn sie haben die negativen Folgen anhand von Indien gesehen. Während in Indien die ökologische Landwirtschaft boomt, sollen in Irland und den Niederlanden entwickelte gentechnisch veränderte Kartoffeln in Ruanda und Uganda kommerziell angebaut werden. Bereits 2016 berichtete Blomberg, dass Monsanto auf Flächen in Kenia, Mosambik, Südafrika, Tansania und Uganda, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Bill & Melinda Gates Foundation, genmanipulierte Pflanzen testen wolle. Genmanipulierte Bananen sollen bereits in Uganda angebaut werden und genetisch veränderte Moskitos werden mit Unterstützung der Europäischen Union in Burkia Faso getestet. „Wir weigern uns, Versuchskaninchen zu sein“, sagt Ali Tapsoba, Vertreter des Bürgerkollektivs für Agrarökologie, einer Dachorganisation von mehr als 40 Organisationen und einer der Organisatoren des Protests. Die gentechnische Veränderung ist in Burkina Faso ein heikles Thema. Ein fast zehnjähriges Experiment mit Monsanto-Baumwolle gipfelte darin, dass die Regierung die Verwendung der Kulturpflanze nach Bedenken über schlechte Qualität und das Auftreten von Krankheiten einstellte. Erst 2018 entlarvte Tansania BayerMonsanto, schockte Bill Gates und die ganze Genlobby, die schon auf Werbetour war. „Gute Erträge auch bei Dürre“ heißt es und auch in Deutschland wird der Mais von der Gentechnikbranche als „Ein Mais für Afrika“ bezeichnet, doch nicht nur in Tansania, sondern auch in Südafrika wurde diese Lüge entlarvt. Nicht nur wurde die Vernichtung der Versuchsfelder angeordnet, sondern auch alle Forschungsergebnisse mussten vernichtet werden. Jetzt also genmanipulierte Kartoffeln gegen den Hunger, doch lokale Umweltgruppen und Kleinbauernorganisationen wehren sich. Erst im Mai 2023 hat das Auswärtige Amt in Deutschland bekannt gegeben, mit dürreresistentem Saatgut auch Kenia unterstützen zu wollen. Doch Afrika will kein genmanipuliertes Saatgut von Bayer, der gar nicht dürreresistent ist! Genmanipulierte Pflanzen bedeuten Eroberung durch Konzerne und nicht Ernährungssicherheit für die Menschen,so die Menschen in Kenia. Sie zogen vor Gericht und am 31.Mai 2023 die erfreuliche Nachricht, sie haben gegen die Genlobby gewonnen!
GV-Pflanzen bedeuten Unternehmenseroberung und nicht Ernährungssicherheit, sagen Aktivisten
Im Februar 2015 warben bei einem Besuch bei der EU in Brüssel Bill und Melinda Gates für Innovationen in der Landwirtschaft in Afrika, um Lebensmittelabhängigkeit und Unterernährung loszuwerden. „Mit einer dürreresistenten Maissorte, die genetisch verändert ist, könnte ein afrikanischer Bauer, männlich oder weiblich, 20 bis 30 Prozent mehr Ertrag aus der Farm holen. Wir denken, es ist an Kenia und Tansania und Südafrika zu entscheiden, ob das richtig für die Wirtschaft ist“, sagte Melinda Gates, Co-Vorsitzende der Bill and Melinda Gates Foundation. Gerade erst hat Burkina Faso erkennen müssen, was es bedeutet, genmanipulierte Baumwolle anzubauen. Genetisch veränderte Baumwolle ist eine der Kulturpflanzen, auf die einige Länder zurückgreifen, um ihre landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Aber dieser Anbau endet mit einem Produkt, das nicht ohne Folgen ist. In Burkina Faso ist die Qualität so schlecht, dass sie sogar eine Entschädigung von Monsanto verlangten und wieder heimische Baumwolle anbauen ohne Genmanipulation: Warum Burkina Faso BayerMonsanto samt genmanipulierter Baumwolle aus dem Land warf! – The lie of BayerMonsanto’s genetically modified cotton in Burkina Faso
Kenia und andere afrikanische Länder müssen dem Druck widerstehen, gentechnisch verändertes Saatgut zu verwenden, um die Integrität ihrer Lebensmittelversorgungsketten zu schützen, erklärt Anne Maina, nationale Koordinatorin bei der Biodiversity and Biosafety Association of Kenya (BBAK), gegenüber The Africa Report
Kenia verbot 2012 gentechnisch veränderte Lebensmittel, nachdem eine Studie unter der Leitung des französischen Wissenschaftlers Gilles-Eric Séralini den Verzehr mit Krebs bei Ratten in Verbindung gebracht hatte, ein Ergebnis, das in späteren Untersuchungen in Frage gestellt wurde. Das Verbot wurde im Oktober 2022 aufgehoben, diese Entscheidung wurde jedoch vom obersten Gericht Kenias ausgesetzt. Der Streit dauert an.
Hier ein Screenshot vom Auswärtigen Amt Deutschland vom 24.Mai 2023:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/humanitaere-hilfe/humanitaere-hilfe-horn-von-afrika/2587708
Deutschland wird in den kommenden zwei Jahren 210 Millionen Euro bereitstellen, um die Not der Menschen am Horn von Afrika zu lindern. Insgesamt stehen dem Auswärtigen Amt für humanitäre Hilfe im Jahr 2023 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung. Wird damit Bayer-Monsanto finanziert?
#Kenya’s Court of appeals upholds ban on importing #GMOs. The judges found that, contrary to the govt’s claim, „the public had not been engaged in the decision to import GMO foods“.https://t.co/WQfcKeIrU7
— GRAIN (@GRAIN_org) May 31, 2023
Am 31.Mai 2023 dann die Nachricht, dass das Berufungsgericht das Einfuhrverbot GMOs bestätigte.Die Richter stellten fest, dass entgegen der Behauptung der Regierung „die Öffentlichkeit nicht an der Entscheidung zum Import von GVO-Lebensmitteln beteiligt war.
Gentech-Kartoffeln für ostafrikanische Kleinbauern?
In Irland und den Niederlanden entwickelte gentechnisch veränderte Kartoffeln sollen in Ruanda und Uganda kommerziell angebaut werden. Dagegen wehren sich lokale Umweltgruppen zusammen mit dem Afrikanischen Zentrum für Biodiversität. Unterstützung kommt von Kleinbauernorganisationen aus den Anden, der Heimat der Kartoffel, so eine aktuelle Nachricht von Informationsdienst Gentechnik und sie bezieht sich auf eine aktuelle Warnung vom African Centre for Biodiversity.
Es ist nicht das erste Mal, dass das African Centre for Biodiversity, eine gemeinnützigen Organisation, deren Aufgabe es ist, die biologische Vielfalt auf dem Kontinent zu schützen, sich Sorgen macht, dass auch im Rahmen von Entwicklungshilfe genmanipulierte Pflanzen angebaut werden sollen.
Die Organisation warf der Bill & Melinda Gates Foundation, der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) und den GVO-Konzernen, darunter Monsanto, bereits 2016 vor, die Einführung der GVO-Technologie in Afrika unter dem Vorwand der Philanthropie durchsetzen zu wollen. Auf seiner Firmenwebsite warb Monsanto damit, dass der genmanipulierte Mais bis zu 21 Millionen mehr Menschen Nahrung bieten könnte. Auch wurde bekannt, dass folgende afrikanische Kulturpflanzen durch Genmanipulation verändert werden sollen: Bananen, Reis, Süßkartoffeln, Straucherbse, Cassava und Sorghumhirsen. Die wichtigsten Länder, die Bill Gates und Co in Betracht ziehen, sind Burkina Faso, Ägypten, Ghana, Nigeria, Kenia, Uganda und Malawi. Auch Blomberg berichtete, Monsanto besitze kleine Felder in diesen Ländern und die Saat dieses Konzerns solle boomen.
Der neue Trick der Konzerne, Genmanipuliertes als „BIO“ auf den Bio-Markt zu bringen!
Nur zwei Jahre später war Deutschland Gastgeberland für ein nachgeordnetes Gremium der Codex-Alimentarius-Kommission (CAC), dem Codex Komitee für Ernährung und Lebensmittel für besondere Ernährungszwecke (CCNFSDU). Auf dem 2018 stattgefundenen Codex-Treffen in Berlin hatte Monsanto versucht, gentechnisch veränderte (GE) Lebensmittelzutaten als „biofortified“ zu definieren und somit die Verbraucher in die Irre zu führen.
Laut der WHO, die von Bill Gates gesponsert wird, heißt es Biofortifikation: Diese angereicherte Süßkartoffel könnte ein wichtiger Beitrag zur Lösung des Hungerproblems sein.
175 Sorten sind bereits geplant oder bereits manipuliert
Beispiele für Biofortifikationsprojekte sind laut der WHO:
- Eisen-Biofortifizierung von Reis, Bohnen, Süßkartoffeln, Maniok und Hülsenfrüchten;
- Zink-Biofortifizierung von Weizen, Reis, Bohnen, Süßkartoffeln und Mais;
- Provitamin A Carotinoid-Biofortifizierung von Süßkartoffeln, Mais und Maniok; und
- Aminosäure- und Protein-Bioortifikation von Sorghumhirsen und Maniok.
War Ihnen bekannt, dass 85 Prozent aller Baumwolle, die weltweit angepflanzt wird, genmanipuliert ist?
Keine andere Nutzpflanze wird so stark mit Pestiziden, Düngemitteln, Wuchsstoffen und Entlaubungsmitteln behandelt wie Baumwolle. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn das in der Baumwollproduktion eingesetzte Monsantogift Glyphosat auch in Produkten aus Baumwolle gefunden wird. Etwa zehn Prozent der jährlich weltweit versprühten 2,5 Mio. Tonnen Pestizide landen auf den Baumwollfeldern. Doch als Burkina Faso erkannte, dass seine eigene Baumwolle, ohne Gentechnik, besser ist als das Saatgut von Monsanto und dazu viel billiger, warf Burkina Faso 2017 Monsanto raus bzw. Monsanto verließ Burkina Faso im Streit und verstärkte somit die Skepsis vieler Länder gegenüber Monsantos genmanipulierter Baumwolle.
Genetisch veränderte (GM) „männlich-sterile“ Mücken in Afrika
targetmalaria.org
Im Kampf gegen Malaria werden genmanipulierte Moskitos eingesetzt. Vor Ort wissen die Menschen nicht, dass es sich bei den ausgesetzten Moskitos um Produkte aus dem Gentech-Labor handelt. Sie sind praktisch Versuchskaninchen, und dies nicht das erste Mal in Afrika.
Hinweis: Target Malaria erhält eine Kernfinanzierung von der Bill & Melinda Gates Foundation und vom Open Philanthropy Project Fund, einem beratenden Fonds der Silicon Valley Community Foundation. Einzelne Labore erhielten außerdem zusätzliche Mittel aus verschiedenen Quellen, um die Arbeit jedes Labors zu unterstützen, darunter DEFRA, die Europäische Kommission, MRC, NIH, das ugandische Gesundheitsministerium, Wellcome Trust und UNCST .
In Afrika ist es das Target Malaria Forschungskonsortium, das unter anderem von der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert wird, „Malaria ist in vielen Regionen der Welt verbreitet, mit der größten Belastung in Afrika südlich der Sahara. In diesem Gebiet ereignen sich rund 90% aller Todesfälle im Zusammenhang mit Malaria und die wenigsten heimischen Ressourcen zur Bekämpfung der Krankheit stehen zur Verfügung. Die Arbeit von Target Malaria konzentriert sich nur auf die Mücken, die der Hauptvektor für Malaria in dieser Region sind, nicht auf eine andere Mücke. Wir arbeiten derzeit aktiv in Burkina Faso, Mali und Uganda. Wir haben auch in Kenia gearbeitet“, so Targetmalaria auf ihrer Webseite.
Target Malaria räumt jedoch ein, dass die vorgeschlagene Freisetzung von GM-Mücken keine Vorteile bringe.
„Die geplante Freisetzung von GV-Mücken in Burkina Faso ist ein teurer PR-Trick, der nichts zur Reduzierung von Malaria beitragen wird“, sagte Dr. Helen Wallace, Direktorin von GeneWatch UK, „dies ist eine Ablenkung, eine falsche Lösung.“
Menschen in Afrika als Versuchskaninchen für die Gen-Lobby
Monsanto, der umstrittene Konzern, der von Bayer gekauft wurde, gehört zur PARTNERSCHAFT FÜR DIE AFRIKANISCHE LANDWIRTSCHAFT. Monsanto ist seit Beginn Partner der SAGCOT.
Auch Konzerne wie Bayer, Syngenta, Unilever, aber auch African Potato Initiative sind die Partner von SAGCOT. Die African Potato Initiative ist u. a. in Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda aktiv mit Saatkartoffeln vertreten. Wir hatten ihnen bereits erklärt, wie das ‘Monsanto-Gesetz’ Afrika unter Druck setzt.
Doch Afrika wehrt sich: Eine Allianz für Ernährungssouveränität in Afrika, ein Netzwerk von Kleinbauern, Hirten, Jägern und Sammlern, indigenen Völkern, Bürgern und Umweltschützern aus Afrika wollen kein genmanipuliertes Getreidesaatgut. Neben den gesundheitlichen Risiken fürchten sie die Abhängigkeit von einer kleinen Handvoll von Entscheidungsträgern, den Konzernen Monsanto, Syngenta. DuPont, Dow AgroSciences LLC, Bayerund BASF. Diese Konzerne bestimmen, welche Samen, welche genetischen Merkmale, welche chemischen Produkte erforderlich sind, die dann für Menschen in Afrika hergestellt werden.
Doch ihr Kampf ist ein Kampf David gegen Goliath, wie die neue Zusammenfassung des African Centre for Biodiversity zeigt, das bereits in Afrika eine Warnung heraus gegeben hat – denn noch mehr toxische gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel kommen nach Südafrika und von dort werden sie in andere afrikanische Länder weitertransportiert.
- Die südafrikanische Regierung hatte Feldversuche mit 2,4-D-resistenten Sojabohnen genehmigt. Seltsamerweise hatte es auch Feldversuche mit 2,4-D-resistenten Maissorten genehmigt, obwohl diese Ereignisse bereits 2019 für den kommerziellen Anbau genehmigt wurden.
- Es wurde die Genehmigung erteilt, gentechnisch verändertes Maissaatgut (MON87640 X MON810 dürretolerant und Bt-Mais) für Feldversuche nach Kenia und Uganda zu exportieren. Diese Sorte wurde von den südafrikanischen Regulierungsbehörden wegen Nichterfüllung ausdrücklich für den kommerziellen Anbau in SA abgelehnt.
- Südafrika spielt weiterhin eine bedeutende Rolle im globalen Handel mit gentechnisch verändertem Getreide. Große Importe von gentechnisch verändertem Getreide stammen aus Lateinamerika, insbesondere Argentinien, Brasilien und Chile, die in andere Teile des Kontinents und darüber hinaus wieder exportiert werden. Darüber hinaus wird Südafrika von der Biotech-Industrie als Experimentierfeld für neue und veraltete gentechnisch veränderte Sorten genutzt, die dann in anderen Ländern getestet werden.
- Die anhaltende Dürre und der weitreichende Schädlingsbefall sind symptomatisch für die sich verschärfende Klimakrise und sie werden wahrscheinlich die Exporte von gentechnisch verändertem Getreide auf den Kontinent in Länder wie Simbabwe erhöhen, das sein 12-jähriges Verbot von GVO auf Grund schwerer Nahrungsmittelknappheit aufgehoben hat.
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Für die vollständige Warnung klicken Sie hier .
Wie sehr die Länder unter Druck gesetzt werden, sehen Sie an Tansania: Um Entwicklungshilfe zu bekommen, hat Tansania die Gesetze ändern müssen. Die tansanischen Bauern erwartet jetzt eine Gefängnisstrafe von mindestens 12 Jahren oder eine Geldstrafe von mehr als 205.300 € oder beides, wenn sie Saatgut verkaufen, das nicht zertifiziert wurde. Nutznießer dieser Gesetze sind BayerMonsanto, Syngenta und BASF. Siehe: Profitgier! Versklavung im 21. Jahrhundert – Wer profitiert vom Hunger in den armen Ländern der Welt? – No, Giant Farms Are Not Feeding the World
GM Potato Push in Ostafrika
Die Kartoffel ist eines der am meisten konsumierten Produkte in Kenia und sie steht hinter Mais an zweiter Stelle. Dass auch Saatkartoffeln in Kenia aus Europa kommen, darüber haben wir bereits berichtet. Nach dem Abschluss eines bilateralen Handelsabkommens zwischen der schottischen und der kenianischen Regierung Ende 2016 wurden vier Saatgutsorten zu Testzwecken nach Kenia importiert. Den Kartoffelnbauern in Kenia wird übrigens erzählt, dass sie in Chemikalien und Ertragsverstärker investieren sollen. Also müssen sie nicht nur teure Saatkartoffeln aus Europa kaufen, sondern auch noch die dazu gehörigen Chemikalien.
Wir hatten berichtet, dass in Afrika bereits Kartoffel-Verpackungsanlagen von deutschen Konzernen aufgebaut werden. Der Kartoffelsektor in Nyandarua erfährt zurzeit einen großen Boom, da eine internationale deutsche Firma dort sieben Packhäuser bauen lassen will. Repräsentanten der BASF, eines großen Chemieunternehmens, haben Francis Kimemia besucht, den Governor von Nyandarua. Vor Ort wurde entschieden, das Projekt in Höhe von 500 Millionen Sh (4,4 Millionen Euro) zu unterstützen, so eine Nachricht aus 2019.
Der Bezirk Nyandarua produziert 30 Prozent der Kartoffeln auf dem kenianischen Markt. Das Gute an Kartoffeln in Kenia ist, dass sie nur 90 Tage brauchen, um zu reifen. Doch auch in Afrika kommen „Kartoffelmarkler“ mit großen LKWs, die dann den Kartoffelbauern ihre Ernte zu niedrigen Preisen abkaufen. Der größte Teil der Kartoffelernte geht an die Fast-Foodketten, die auch in Afrika zunehmen. Auf der anderen Seite werden Kartoffeln aus Europa importiert. Siehe Du „arme“ Kartoffel – entsprichst du nicht der Norm, landest du im Müll, wirst genmanipuliert, reist um die Welt und wirst in Plastik verpackt!
Die aktuelle Nachricht des African Centre for Biodiversity warnt vor dem Anbau genmanipulierter Kartoffeln – in der Erklärung heißt es, dass Anden- und afrikanische Landwirte die Biopiraterie verurteilten. Sogar
In die gentechnisch veränderten Kartoffeln wurde Erbgut aus südamerikanischen Wildkartoffeln eingebaut, das sie resistent gegen die Krautfäule, eine Pilzerkrankung, machen soll. Die Gentechniker sprechen dabei von Cis-Genese, weil im Gegensatz zur Trans-Genese kein artfremdes Erbgut eingebaut wurde, sondern arteigenes. Doch die gentechnischen Methoden für den Einbau und die daraus resultierenden Risiken sind die gleichen wie bei der Trans-Genese. Deshalb gilt im EU-Gentechnikrecht auch die Cis-Genese als zu regulierende Gentechnik. Siehe auch Nach Glyphosat jetzt Genmanipulation! Klöckner unterstützt Gen-Lobby! BayerMonsanto wird sich freuen! German Minister of Agriculture in bed with BayerMonsanto
Bei den gv-Kartoffeln für Ostafrika kamen keine neuen gentechnischen Verfahren zum Einsatz, so auch die Nachricht vom Informationsdienst Gentechnik. Es handelt sich um alte Gentechnik und um gv-Knollen, die schon vor Jahren entwickelt wurden. Doch die Kartoffelbauern in Europa oder den USA, die ebenfalls unter Krautfäule leiden, waren daran nicht interessiert. Denn längst gibt es auch konventionell gezüchtete Sorten, die mit der Pilzerkrankung gut zurecht kommen.
Deshalb würden nun Finanziers aus Großbritannien und den USA unter dem Deckmäntelchen der Entwicklungshilfe versuchen, ihre gentechnisch veränderten Knollen in Afrika zu vertreiben, schreibt das Afrikanische Zentrum für Biodiversität (ACB). Konkret nennt das ACB den britischen Milliardär und Biotech-Investor Lord Sainsbury, Bill Gates und den US-Kartoffelkonzern JR Simplot.
https://www.acbio.org.za/en/gm-potato-push-east-africa
Unterstützt würden sie vom Internationalen Kartoffelzentrum CIP in Peru und der Hilfsorganisation US Aid. Ziel sei es, in Afrika den Weg auch für andere gentechnisch veränderte Pflanzen zu bereiten. Simplot habe sich, so schreibt ACB, Patente an einem der in die gv-Kartoffeln eingeschleusten Resistenzgene gesichert. Ein anderes sei vom Sainsbury Laboratory identifiziert worden, weshalb das Labor des Milliardärs dafür Lizenzgebühren verlange, so Informationsdienst Gentechnik.
Doch die verwendeten Resistenzgene sind keine Entdeckung westlicher Laboratorien und Konzerne, sondern stammen von Wildkartoffeln aus den Anden, der Heimat der Kartoffeln. Diese Wildkartoffeln waren vor Jahren gesammelt und in eine Genbank eingelagert worden, aus der sich die Labore bedienten. Sich deren Resistenzgene als geistiges Eigentum zu sichern, sei Biopiraterie, argumentiert die Asociación ANDES, die Kleinbauern in den Anden vertritt. Diese haben sich in Peru mit ihren afrikanischen Kollegen getroffen, um gemeinsam gegen die gv-Kartoffeln vorzugehen. Die Andenbauern haben sich das in Peru ansässige Kartoffelzentrum CIP vorgenommen. „Gv-Kartoffeln sind in Peru verboten, warum also versucht CIP, eine Kartoffel in Afrika zu erproben, die in seinem Heimatland illegal wäre?“, fragt sich Alejandro Argumedo von der Swift Foundation, die das Anden- Afrika-Treffen organisiert hatte. „Die indigenen Völker der Anden haben die Kartoffel domestiziert und bewahren ihre Vielfalt auf ihren Feldern.“ Das CIP sollte sich deshalb um gute Beziehungen zu den Indigenen bemühen, statt deren Rechte zu untergraben, sagt Argumedo.
Wie wir bereits mehrfach berichteten, hat es die J. R. Simplot Company, der Lieferant von McDonald’s, geschafft, eine Zulassung für eine gentechnisch veränderte Kartoffel in den USA zu erhalten. Demnächst soll es die neuen genmanipulierten Pommes in vielen Fast-Food-Ketten geben, wenn es das nicht bereits tut, denn die J.R.Simplot Company zählt zu den größten Lieferanten. Auf die USA folgte Kanada, das die genmanipulierte Kartoffe genehmigtel. Doch nicht nur in den USA oder Kanada, der Produzent dieser genmanipulierten Kartoffel ist schon längst in Deutschland. Erst im Oktober 2018 haben die KWS SAAT SE und die J.R. Simplot Company das neue Joint Venture Aardevo B.V. gegründet, um höchstleistungsfähige Kartoffelsorten durch Hybridzüchtung zu schaffen.
Gentechnisch veränderte Kartoffeln mit Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule:
Cisgene Kartoffeln, Universität Wageningen (NL)
Übertragung von ein bis drei Resistenzgenen aus Wildkartoffeln, dabei Verwendung von ausschließlich kartoffeleigenem Erbmaterial, Verzicht etwa auf ein Markergen
Seit 2009 Freilandversuche in mehreren europäischen Ländern.
Innate-Kartoffel, J.R. Simplot Company (USA)
Übertragung eines Resistenzgens aus Wildkartoffeln; weitere neue Eigenschaften (RNA-Interferenz). In den USA und Kanada für den Anbau zugelassen. Siehe Du „arme“ Kartoffel – entsprichst du nicht der Norm, landest du im Müll, wirst genmanipuliert, reist um die Welt und wirst in Plastik verpackt!
Vor Jahren hieß es auch in Deutschland – „Genmanipulierte Kartoffeln kommen uns nicht in die Tüte“ mit Erfolg, dann Anfang 2013 die tolle Nachricht: „Stopp der Zulassungsverfahren für alle gv-Kartoffeln von BASF in Europa“
Auch Afrika will die genmanipulierte Kartoffel nicht und es will auch nicht mehr Versuchskaninchen für die Genlobby sein.
Afrika läuft Gefahr, zur Müllhalde für die angeschlagene GVO-Industrie und zum Labor für frustrierte Wissenschaftler zu werden. Die Befürworter der Gentechnik verkaufen die schöne Botschaft, dass gentechnisch veränderte Pflanzen die zweite grüne Revolution und die Antwort auf den Hunger in Afrika sind, doch bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass gentechnisch veränderte Pflanzen in der afrikanischen Landwirtschaft keinen Platz haben.
„Die ausländische Konzerne wollen unsere Nahrungsmittel- und Saatgutsouveränität untergraben, da machen wir nicht mit,“ so Dr Kasenene. „GVO sind in vielen Ländern verboten oder eingeschränkt, darunter Frankreich, Deutschland, Russland, China und Indien. Was sagt Ihnen das über GVO? Wenn sie sicher sind, warum beschränken Länder sie dann? Afrika braucht keine gentechnisch veränderten Lebensmittel. Wir haben das beste Essen auf dem Planeten.“
Kenya: GM crops mean corporate capture not food security, campaigners say
Kenya and other African countries must resist pressure to start using genetically modified (GM) seeds to protect the integrity of their food supply chains, Anne Maina, national co-ordinator at the Biodiversity and Biosafety Association of Kenya (BBAK) tells The Africa Report.
Kenya banned GM foods in 2012 after a study led by French scientist Gilles-Eric Seralini linked consumption with cancer in rats, a finding which has been challenged in subsequent research. The ban was lifted in October 2022, but this decision was suspended by Kenya’s high court. The dispute is ongoing.
BBAK has existed since 2004 and is based near Nairobi. The group is an ‚interested party‘ in case against lifting the GM ban brought by the lawyer Paul Mwangi, and so can make submissions to the hearings.
The safety of GM food has not been proved, Maina argues, with the herbicides and toxic pesticides used to cultivate GM crops raising dangers. Kenyan and African farmers, if they start to use GM seeds, will have a permanent need to source them, she argues, without the kind of agricultural subsidies that are available in the EU and US. ‚When you control the seed, you control the food chain. That is a red line. We will be dependent on another country,‘ she says. At stake is the ‚corporate capture of Africa’s food system.‘
Kenya: Ruto reverses ban on Ugandan agricultural produce
The global GM seeds industry is controlled by a handful of major corporates such as Bayer, Dow, Dupont and Syngenta. Critics point to the fact that farmers who buy such seeds also come to rely on chemicals supplied by those companies: a farmer who buys a GM seed designed to withstand a weedkiller made by the same company is likely to also buy the weedkiller. That, opponents of GM say, raises the prospect of corporate control over agricultural ecosystems which can’t be undone.
The global campaigning group Slow Food argues that GM crops take up large surface areas and are linked to intensive monoculture systems which wipe out other crops and ecosystems. Traditional cultivation knowledge is lost due to GM practices, and local food production loses its distinctive identity, which may damage tourism industries, the group says.
Weeds can develop resistance to the chemicals used with GM seeds, meaning ever more chemicals are needed, Slow Food says. Insecticides for GM use can cause harm beyond their targets, for example to butterflies and moths, it adds.
Shades of Grey
It is not easy to confine genetically modified organisms (GMOs) to the places where they are planted. Campaigning groups such as Food and Water Watch say it is common for GMO crop pollen born on the wind to reach other farms where they were not intended to be used.
That, of course, applies to natural crops as well. The debate between those in favour of GM food and those against it is often polarized, with neither side willing to admit that the picture is grey, rather than black or white.
In the US, the National Academies of Sciences Engineering and Medicine in 2016 found no evidence that GM traits have substantially increased the rate at which the US is increasing agricultural yields in cotton, maize and soybeans.
Researchers led by Renato Seixas at the university of Espirito Santo Vitoria, Brazil paint a nuanced picture in research published in 2022. The evidence from Brazil is that the use of insect-resistant GM crops cuts costs and simplifies production, but can lead to new and more resistant pests which need more pesticide, Seixas finds.
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Maina is not opposed to genetic modification in all circumstances. The technique may be justified for making vaccines, but food, she argues, is different, as it is consumed by everyone. It’s hard for users of GM seeds and associated pesticides to prevent cross-contamination, especially in a country such as Kenya which has large numbers of small farms in close proximity, she says. ‚If issues arise, they affect the whole population.‘
Kenya’s government should be concentrating on providing support for farmers in areas such as irrigation, Maina says. US pressure on Kenya to end its ban on GM food is because the country sees a chance to open up a new market, she argues. ‚It’s not about food security. It’s about profit and access to markets. This is about corporate capture.‘
‚We don’t want to be guinea pigs‘: how one African community is fighting genetically modified mosquitoes
ByAnna Pujol-Mazzini BURKINA FASO
At the start of the rainy season earlier this year – when mosquitoes multiply and malaria strikes – scientists, officials and journalists gathered in the small village of Bana, Burkina Faso.
At their feet were cases containing thousands of male mosquitoes, genetically engineered to be sterile and fluorescent – so they can be easily recaptured for further study later. The cases were opened and a second later, the mosquitoes swarmed out.
This was a landmark moment in the long history of malaria control as it was the first ever release of genetically-modified mosquitoes on the African continent. It was also the very first step in a 12-year experiment to reduce the population of one species of the insect that is responsible for most of the 4,000 malaria deaths in Burkina Faso every year.
Researchers from the Target Malaria consortium, a not-for-profit research group funded by the Bill & Melinda Gates Foundation and various research institutions, have developed a mosquito in their laboratory that can kill off its own species by spreading a faulty gene.
If it works in the wild, the technology – called gene drive – could help eliminate malaria where decades of efforts involving bed nets, repellents and insecticides have failed.
This isn’t the first experiment Burkinabes have witnessed in the fight against one of Africa’s leading killers but it is certainly one of the most radical. Since malaria research started in Burkina Faso in the 1940s under French occupation, every major tool to prevent or treat the disease has been tested here.
But the move towards genetic modification has unleashed unprecedented opposition in the landlocked West African country. In the summer of 2018, more than 1,000 people marched in the capital Ouagadougou against the use of genetically-modified organisms in the country, including the GM mosquitoes.
The United Nations considered a ban on gene drive last year but pulled back – instead ruling its use should be limited, to the consternation of both scientists (who support the technology) and conservationists (who don’t).
Environmental groups from around the world warn that removing just one species of mosquito could disrupt the eco-system in unforeseeable ways.
“We refuse to be guinea pigs,” said Ali Tapsoba, who represents the Citizens’ Collective for Agro-ecology, an umbrella group of more than 40 organisations, and one of the organisers of last year’s protest.
Genetic modification is a sensitive topic in Burkina Faso. A nearly decade-long experiment with Monsanto cotton culminated in the government halting the use of the crop after concerns about poor quality and emergence of disease.
Critics say there is not enough proof that the technology works and the risks to health and the environment are too high while safer, cheaper methods such as recently-tested vaccines, and repellents are being pushed aside.
Gene drive – which would be rolled out in Burkina Faso in 2024 at the earliest if approved by national authorities – works by unleashing a mutated gene that spreads rapidly through the species. In this case, the mutated gene would cause Anopheles Gambiae mosquitoes to produce only male offspring, potentially eliminating the species in certain places. Once released, it can’t be stopped.
“In a country as poor as ours we will have gene-drive mosquitoes in the wild in a nearly-irreversible process. If it poses a health risk, what is our capacity to find a solution? Do we have the financial and human resources to deal with it? The answer is no,” Mr Tapsoba said.
His group is preparing a lawsuit against the National Biosafety Agency of Burkina Faso, which approved the July release.
Experiments to control diseases through genetic modification have so far shown poor results. A recent trial in Brazil found that the population of mosquitoes did not fall to low enough levels after the release of hundreds of thousands of sterile insects. And some of the engineered genes had unexpectedly passed on to local mosquitoes.
A plethora of tools are already in use against malaria, from conventional bed nets to preventive treatments to a repellent shea butter cream developed in the country.
The government distributes millions of treated bed nets every year. And for the first time earlier this year, a programme in which health workers give children under five preventive medicine during the rainy season was rolled out across the country.
In the small health centre of Koubri, an hour south of the capital, feverish children wait in their mothers’ arms for a doctor’s appointment while health workers prepare for their second distribution of preventive medicine of the year.
Two-year-old Faical Rouamba has just been diagnosed with malaria. His mother, Alizeta, says she uses a mosquito net at home and Faical had received the preventive medication. She would like to buy repellent sprays or spirals, but cannot afford to. “There are always mosquitoes in the room,” she says, while holding her son.
More than three-quarters of consultations here are malaria related but the numbers are going down. “Usually in this period we’d see between 80 and 120 children a day. But now it’s around 30,” says the head nurse Bajala Eloi.
Such small victories will not eradicate the disease from Burkina Faso. Of all the malaria deaths in the world in 2017, six per cent occurred in this landlocked country of 19 million. It ranks third globally for malaria deaths, behind much bigger, more populous countries like Nigeria and the Democratic Republic of Congo.
And the tools to fight it are fast becoming obsolete. „Every time we find a new tool, the parasite or the mosquitoes find something too,” said Jean-Bosco Ouedraogo, who heads the malaria and tropical diseases unit of the Institute of Research in Health Sciences (IRSS) in Bobo-Dioulasso.
“First, we found that chloroquine could eliminate the parasite in the 1960s. Then the parasite evolved and it stopped working. Then we found insecticide and thought we could kill the mosquitoes. Then mosquitoes evolved and became resistant,” he told the Telegraph .
This year, the government started distributing a new generation of insecticide-treated mosquito nets to counter resistance.
And while multi-drug resistant malaria parasites spreading in Southeast Asia have not yet reached sub-Saharan Africa, studies show a drop in effectiveness in some of the most common malaria treatments in Burkina Faso – from nearly 100 per cent a decade ago to 90 per cent today, said Adama Gansane, executive director of the National Centre for Research and Training on Malaria.
This is what led Abdoulaye Diabate, a researcher at the IRSS, to join the Target Malaria project. Since Diabate started researching the disease in the 1990s, resistance has spread to every part of his country, he says. He has also become aware of the limits of existing tools.
“If today we had conventional tools which were able to eradicate malaria in Africa, no one would be using genetically modified organisms,” he said.
For decades, malaria has been the most common illness in the farming village of Bana. “Of 20 people who get ill around here, 18 have malaria,” said Kessira Sanou, a village elder.
But until recently, villagers did not know how malaria was transmitted. So when scientists came into the village in 2012 saying they wanted to fight the disease, many were thrilled.
“At first, we didn’t even know it was only the female mosquitoes who could spread malaria. They gave us information, they gave us advice to sleep under mosquito nets,” Sanou said.
In the years since, researchers have conducted countless meetings explaining what malaria is, how it is transmitted, and what genetic modification is. Linguists had to translate such concepts as ‘gene’ into the local Dioula language, which had no precise word for it. It took years to create tools for consent, with no precedents in Africa.
Yet several villagers anonymously told the Telegraph they had not been made aware of any risks associated with the experiment. “They didn’t tell us about the risks, only the advantages,” a farmer said while tending to his corn.
Environmentalists warn that, in a village which depends on agriculture to survive, removing just one species of mosquitoes could disrupt the whole ecosystem in unforeseeable ways. Read More Here