Wer sind wir?

Netzfrauen

Wir sind sichtbar. Die Netzfrauen wurden von Frauen gemacht, um zu informieren und Informationen auszutauschen. Eine Bewegung, die von Frauen gestartet wurde und von Frauen organisiert wird. Die Inhalte dagegen gehen alle was an. Für uns gehören Schutz der Umwelt und soziale Gerechtigkeit zusammen. FRAUENRECHTE sind MENSCHENRECHTE – es ist ein langer Weg zur Gleichberechtigung – immer noch.

Wir bieten: Kompetenz, Erfahrung, Flexibilität, Engagement, Neutralität in Sachen Politik

Wir schließen die Mitarbeit von Männern generell nicht aus, denn wir wollen Menschen dabei haben, die Ungerechtigkeiten, derer es ja nun wirklich genug gibt, verändern wollen. Was wir dafür brauchen sind begreifbare und realistische Konzepte.

„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.“

Netzfrauen, wie entstand der Name?

Wusstet ihr eigentlich, dass lediglich 9% der Autorenschaft bei Wikipedia weiblich sind, obwohl Frauen Anfang 2011 mit 71 Prozent Internetnutzung fast mit den Männern (73 Prozent) gleichgezogen sind. Das bedeutet auf die Welt der sozialen Netzwerke, dass Frauen beispielsweise auf Facebook dominieren, in beruflichen Netzwerken wie Xing oder auf Wikipedia aber in der Minderheit sind.

So scheinen bei gleicher Kompetenz Frauen auch in der digitalen Welt weniger sichtbar, ihre Themen hält man für nicht so wichtig. Sie machen zu wenig Eigen-PR, investieren kaum Energie in Pflege und Ausbau beruflicher Kontakte, dafür umso mehr in Kommunikation innerhalb des eigenen Freundeskreises, so wurde mir die Situation beschrieben. Also männliches Weltwissen, digital verpackt.

Doch in Wirklichkeit werden die deutschsprachigen Blogs mehrheitlich von Frauen geschrieben.

Das Internet ist also nicht männlich. Nein, es gibt uns, die Frauen, die aktiv im Internet unterwegs sind. Sind Bildung und Gesundheit weniger wichtig als Innovationen in der IT? Dass man einen Mangel an Expertinnen zu Netzthemen vermutet, liegt auch daran, dass Medien und Konferenzveranstalter die vorhandenen Expertinnen übersehen. Deutschsprachige Podiumsdiskussionen zu generischen Themen rund um das Internet und die digitale Gesellschaft werden seltsamerweise immer wieder mit 100 Prozent Männern besetzt.

Vor der Emanzipation der Frau mussten sich Schriftstellerinnen oft hinter Pseudoandronymen verbergen, um sich und ihre Werke auf dem Buchmarkt zu behaupten. Das Pseudoandronym ist ein fingierter männlicher Name. Hauptgrund war sicher, die Erfolgsaussichten für eine Veröffentlichung zu erhöhen. Vielleicht aber auch, weil eine Frau im 19. Jahrhundert immer unter dem Rechtfertigungszwang stand, ihre Pflichten als Ehefrau und Mutter durch die schriftstellerische Tätigkeit nicht zu vernachlässigen. Gegen diese Situation begann ebenfalls in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, angeregt durch die französischen und englischen Aktivitäten der Frauenrechtlerinnen, auch in Deutschland eine Art Reformbewegung. Im aufkeimenden demokratischen Klima von 1848 forderte die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters (1819–1895) die Erziehung der Frau zu selbstständiger wirtschaftlicher und geistiger Arbeit im Dienste nationaler und sozialer Ideale.

Die französische Autorin Colette – mit vollständigem Namen: Sidonie-Gabrielle Claudine Colette – ist ein bekanntes Beispiel für eine Autorin, die unter männlichem Pseudonym publizierte. Sie heiratete mit 20 Jahren den älteren Schriftsteller Henry Gauthier-Villars, der schnell das Talent seiner Frau erkannte und ihre Romane unter seinem Pseudonym „Willy“ veröffentlichte.

In einer Studie wurden 2007 wurden 90 Autorinnen auf Pseudonyme befragt: 56 von ihnen verwendeten Pseudonyme, 15 wählten geschlechtsneutrale Namen, 10 weitere Männernamen.

Als ich Anfang der 90er Jahre das Internet entdeckte, schrieb ich viele Finanzartikel in den Foren unter einem männlichen Nickname, denn ich musste feststellen, dass Frauen und deren Wissen nicht gefragt waren. Im Jahr 1993 machte das Internet lediglich 1 % der Informationsflüsse der weltweiten Telekommunikationsnetze aus. Frauen lernte ich auf diesem Weg nicht kennen, aber wer weiß auch schon, wie viele ebenfalls einen Nickname nutzten. Cirka 20 Jahre später, dank Facebook, habe ich interessierte Frauen kennengelernt, die sich, wie ich nicht wegen des Chattens oder Online-Games angemeldet haben, sondern Informationen austauschen wollen.

Die Blogwelt leidet unter einem Frauenmangel. Zumindest im sichtbaren Teil der Blogosphäre. Das soll und muss sich ändern, wir sind sichtbar. Die Netzfrauen wurden von Frauen gemacht, um zu informieren und Informationen auszutauschen. Wir wollen in unser Frauennetzwerk in jedem Fall Männer einbeziehen und nicht nur untereinander brüten. Für die Frauen zu sein, heißt nicht, gegen die Männer zu sein, denn wir sind professionell und nicht kindisch.

„Das Internet ist vor allem eine Welt voller Chancen, von denen ich mir wünsche, dass ALLE sie erkennen können und für sich nutzen.”

“Mit nur einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen.” (Aus der Mongolei)

Doro – Gründerin der Netzfrauen